Am liebsten wäre ich direkt ins Kino gelaufen, als der Film startete. Doch das kam dazwischen und jenes. Und letztendlich dauerte es doch länger als geplant. Aber als echter Potter-Fan musste ich den Film sehen. Denn selbst, wenn es nicht um Harry, Ron und Hermine ging, wollte ich endlich wieder filmisch in die Zauberwelt entfliehen, nachdem ich es mit „Harry Potter und das verwunschene Kind“ vor kurzem noch literarisch tun konnte.
„Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ beginnt 1926: Newt Scamander hat gerade eine weltweite Exkursion abgeschlossen, mit der er die außergewöhnliche Vielfalt von magischen Geschöpfen erforschen und dokumentieren will. Ein kurzer Zwischenstopp führt ihn nach New York und wäre sicherlich ereignislos verlaufen … würden nicht ein No-Maj (Amerikanisch für Muggel) namens Jacob, ein verloren gegangener magischer Koffer und einige entlaufene phantastische Tierwesen aus Newts Sammlung sowohl in der magischen Welt als auch unter den No-Majs für reichlich Schwierigkeiten sorgen. (Inhalt laut Warner Bros.)
Natürlich hatte ich vor Jahren „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ gelesen und war gespannt, wie sie dieses kleine Lexikon filmisch umsetzen wollen.
Doch noch bevor ich die erste echte Szene sah, hüllten mich bekannte Töne ein und ließen mich wohlig in meinen Kino-Sessel sinken. Und das erste Blitzen des Zauberstaubs brachte mir Gänsehaut. Ein bisschen wie nach Hause kommen.
Und dann war er plötzlich da: Eddie Redmayne als Newt Scamander, der sympathische Engländer, der sich nach New York aufmacht, um dort eines seiner phantastischen Wesen auszusetzen. Doch dazu soll er nicht kommen, denn vorher stolpert er in die ein oder andere Begebenheit, verliert seinen Koffer, freundet sich mit einem Nicht-Magier an und ist auf der Flucht vor der amerikanischen Zauberer-Vereinigung MACUSA.
Hat mich die Story begeistert? Nein. Ich finde sogar, dass es nicht wirklich eine Story gibt. Es gibt kein klar definiertes Ziel am Anfang, man weiß nicht, worauf der Film hinaus will. Alles geschieht zufällig und ergibt sich einfach im Laufe des Films. Man merkt, dass es der Auftakt zu einer fünfteiligen Serie ist. Alles wird eingeführt, man macht sich mit den Figuren bekannt, findet zurück in die Zauberwelt.
Mir fehlte durch dieses ungeplante und ungerichtete Zuschauen auch die Spannung. Es gab zwar durchaus interessante Fragen, die man auch mit entsprechendem Interesse angeschaut hat, aber eine echte Aufregung stellte sich bei mir nicht ein.
Viel mehr Spaß hatte ich am Kennenlernen all der Tierwesen, von denen ich vor Jahren mal gelesen hatte, die ich aber durch die Bank mittlerweile wieder vergessen hatte. So liebevoll gestaltete Wesen. Wie gern würde man das ein oder andere davon mal streicheln.
Aber so oder so: Die Atmosphäre war toll. Immer ein wenig düster und altertümlich und vollkommen passend für die Story und die Figuren.
Die Personen werden gut und ausgiebig eingeführt. Man kann sich sicherlich mit manchen identifizieren, wenn man denn möchte. Ihre Vielschichtigkeit wurde zumindest angedeutet. Entdeckt hat man aber noch lange nicht alles.
Überhaupt wurde vieles nur angedeutet. Kleine Hinweise, die sich in den nächsten Filmen weiterentwickeln werden. Wenn man alles verstehen möchte, reicht „Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ also auf keinen Fall als Einzelfilm.
Doch wer will schon aufhören, in die Zauberwelt einzutreten, wenn man die Möglichkeit hat? Ich definitiv nicht. Und so werde ich auch die nächsten Teile anschauen, auch wenn ich vom ersten hauptsächlich von den Tieren und der Atmosphäre begeistert war, aber die Story als etwas lahm empfand.
Nichtsdestotrotz wird auch das Drehbuch, das Carlsen im Januar veröffentlicht, den Weg in mein Regal finden.
Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind
Originaltitel: Fantastic Beasts and Where to Find Them (2016)
Filmverleih: Warner Bros.
Lauflänge: 133 Minuten
FSK 6
Dez 22, 2016 @ 07:56:53
Ich finde, du hast den Film sehr treffend beschrieben. Ich würde ihn ähnlich bewerten.
Anfangs hatte ich wirklich Probleme am Ball zu bleiben, was die Handlung betraf. Und doch zogen mich die magischen Momente immer wieder in ihren Bann.
Allerdings bin ich auch mit null Erwartungen ins Kino gegangen.
Ich denke, die nächsten Teile würde ich mir eher auf DVD anschauen, denn weiterverfolgen will ich auf jeden Fall, allein schon wegen dem sympathischen Eddie Redmayne 🙂
Liebe Grüße und schon mal frohe Festtage,
Ela
Dez 26, 2016 @ 21:01:22
Liebe Ela,
ich hoffe, du hattest wunderbare Weihnachten!
Es freut mich, dass ich nicht die Einzige bin, die es so empfunden hat. Es war halt einfach kein Oberknaller.
Ich kann mir schon vorstellen, dass ich die nächsten Teile trotzdem im Kino gucke. Allein so wegen des Gefühls. Aber das werde ich dann spontan entscheiden. Ist ja doch noch ein paar Jahre hin, bis es soweit sein wird.
Liebe Grüße,
Julia
Dez 27, 2016 @ 07:43:48
Liebe Julia,
ja es war sehr gemütlich. Ich hoffe deins auch?
Ich weiß gar nicht wann die nächsten veröffentlicht werden, vielelicht ändert sich bis dahin auch meine Meinung wieder 🙂
Liebe Grüße
Ela
Dez 28, 2016 @ 00:19:50
Liebe Ela,
Weihnachten war bei mir ziemlich stressig, da ich wieder hin und her fahren musste und darauf langsam keine Lust mehr habe. Aber ansonsten doch ganz schön.
Laut Wikipedia sollen die Filme jetzt alle zwei Jahre erscheinen. Auch immer wieder im November. So war es ja bei Harry Potter schon.
Liebe Grüße,
Julia
Dez 28, 2016 @ 07:17:23
Bei den Potterfilmen fand ich das ja vieeeeeeeel länger weil ich immer voller Ungeduld auf den nächsten Teil gewartet hab *kicher*
Hauptsache es war schön, wobei so hin- und herfahren dann wirklich in Stress ausarten kann.
Rutsch gut ins neue Jahr,
liebe Grüße
Ela