Caroline Wahl – 22 Bahnen [Hörbuch]

Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf, der große Bruder von Ivan, mit dem Tilda früher befreundet war. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle. (Klappentext)

Ehrlicherweise zog mich bei dem Buch zuerst der Name an, denn kurz dachte ich, es sei ein neues Buch von Carolin Wahl. Das E hat hier aber den Unterschied gemacht. Nichtsdestotrotz blieb das Buch in meinem Kopf und auf meiner Wunschliste, von der es extrem schnell wieder befreit wurde.

Tilda liebt schwimmen, ihr Mathestudium und ihre kleine Schwester Ida. Durch die Alkoholsucht der Mutter ist die gut 15 Jahre ältere Tilda so etwas wie eine Mutter für Ida. Und deswegen traut sie sich nicht, ihr Leben vorankommen zu lassen.

Ich empfinde das Buch als „klassisches deutsches Buch einer jungen Autorin“, eine Mischung aus Melancholie und Witz. Der Stil erinnert mich ein bisschen an Sarah Kuttner, Adriana Popescu oder Ulla Scheler.
In diesem Buch passiert nicht viel mehr als das Leben und trotzdem habe ich es sehr genossen. Nicht nur Tilda war ein toller Charakter mit all ihrer Liebe und Stärke, sondern auch Ida fand ich zuckersüß. Es war so schön zu sehen, wie sie zwar einerseits schüchtern ist und unter den Verhältnissen zuhause leidet, aber trotzdem im richtigen Umfeld total aufblüht.
Man begleitet Tilda, wie sie innerhalb weniger Monate ihr Leben neu sortieren kann, wenn sie sich denn traut. Wie sie Viktor, den Bruder ihres verstorbenen Freundes Ivan, besser kennenlernt, wie sie überlegt, ob sie für ihre Promotion wegziehen kann und wie sie immer mehr ihrem alten Leben entwächst.

Vor allem die Stimmung des Buches fand ich toll. Wie es erzählt ist, der Wortwitz, der mich immer wieder erheiterte.
„22 Bahnen“ behandelt tiefe Themen, ja tragische Themen. Es geht um Alkohol, Drogen, Suizidversuche – aber es geht auch um Leichtigkeit und wie Tilda mit all dem umgeht.
Das Buch hat mich zwar weder tief beeindruckt, noch wird es mich stark prägen, aber ich hatte eine gute Zeit und hörte es gern.

Caroline Wahl – 22 Bahnen
‎DuMont Buchverlag, 18. April 2023
ISBN 3832168036
208 Seiten / 6 Stunden 21 Minuten

Rose Snow – 4 – Das dritte Buch der verfluchten Wünsche [Hörbuch]

Mach dich bereit für die Unterwelt …

Um ihre Freundinnen zu retten, bleibt Phoebe und Collin keine Wahl: Sie müssen in die sagenumwobene Unterwelt der Maya aufbrechen, um Stella & Chloe zu befreien. Doch der magische Ort Xibalba spielt nicht nur mit den Ängsten seiner Besucher, er wird auch von einem grausamen Kult bewohnt. Im Handumdrehen haben die Freunde mehr Probleme am Hals, als sie zählen können – und der jahrtausendealte Ehestreit eines verfeindeten Götterpaares ist nur eines davon … (Klappentext)

Ich gebe es zu, ich hatte ein bisschen Bedenken, was den Abschluss dieser Trilogie angeht. Immerhin fand ich Teil 1 schon schwach und Teil 2 sogar noch schwächer. Aber um es vorweg zu nehmen: Der Teil hat mir ziemlich gut gefallen.

Hier gab es nun mal ein paar andere Sachen. Ein Teil der Studentengruppe wurde entführt und jetzt macht sich der Rest auf nach Xibalba, einem Ort, an dem ein geheimer und gefährlicher Kult haust. In dem Dorf kann man niemanden trauen. Nicht einmal seinen eigenen Augen.

In diesem Dorf erleben sie allerhand und das fand ich wirklich cool und spannend. Und das war abseits der ganzen Uniatmosphäre mal etwas ganz Neues. Durch verschiedene Umstände landet die Truppe dann noch in einer Zeitschleife und das fand ich auch richtig, richtig toll. In Kombination war das alles mal was anderes.

Gerade am Anfang der Trilogie mochte ich die Figuren nicht mehr so gern wie noch in ihren „eigenen“ Trilogien. Doch auch das wandelte sich und vieles erklärte sich plötzlich.
Ja, doch, den Abschluss der Trilogie fand ich gut. Den Weg mit den beiden Vorgängern dahin aber leider weniger.

Rose Snow – 4 – Das dritte Buch der verfluchten Wünsche
‎Independently published, 5. Oktober 2022
ISBN ‎ 979-8356342530
373 Seiten / 11 Stunden 45 Minuten

Reihenfolge der Universitäten-Serie:
1. Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne
2. Die 11 Gezeichneten – Das zweite Buch der Sterne
3. Die 11 Gezeichneten – Das dritte Buch der Sterne
4. 7 – Wie es begann
5. 7 – Das erste Buch des Spiels
6. 7 – Das zweite Buch des Spiels
7. 4 – Das erste Buch der verfluchten Wünsche
8. 4 – Das zweite Buch der verfluchten Wünsche
9. 4 – Das dritte Buch der verfluchten Wünsche



Weitere Bücher von Rose Snow:
1. Ein Augenblick für immer – Das erste Buch der Lügenwahrheit
2. Ein Augenblick für immer – Das zweite Buch der Lügenwahrheit
3. Ein Augenblick für immer – Das dritte Buch der Lügenwahrheit

Rose Snow – Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne [Hörbuch]

Seit jeher liebt Stella die Sterne – ohne zu ahnen, wie tief ihre Verbindung zu ihnen tatsächlich ist. Das erkennt sie erst, als sie mit ihrem Zwillingsbruder Cas an eine geheimnisvolle Universität gelangt, auf die schon ihre Eltern gegangen sind. Kurz nach der Ankunft begegnet Stella dort dem selbstbewussten Cedric, der nicht nur der heißeste Typ der Uni ist, sondern Stella auch viel zu schnell viel zu nahe kommt. Mit seiner unausstehlichen Art bringt er sie nicht nur aus dem Konzept, sondern sorgt auch für Ereignisse, die Stellas Zukunft tiefgreifend verändern … (Klappentext)

Nachdem ich zuletzt die Reihe „7 – Die Bücher des Spiels“ von Rose Snow beendete, wollte ich dringend weiterhin bei dem Autorinnen-Duo bleiben und entschied mich für die Reihe um die 11 Gezeichneten. Immerhin stand in der Beschreibung von „7“ ja auch schon, dass es hier ein Wiedersehen mit Collin aus den 11 Gezeichneten. Schon da hätte ich schalten sollen, denn diese Reihenfolge wäre wirklich besser gewesen.

Stella und Cas haben eventuell magische Fähigkeiten, das wussten sie bisher nur nicht. Erst als ihre Eltern sie Hals über Kopf an die Westside University bringen, erfahren sie die Wahrheit. Doch bevor sie richtig an der Universität studieren können, müssen sie sich erst beweisen. Tragen sie wirklich Magie in sich? Und wenn ja: Schaffen sie es, sie zu beherrschen?

Ich finde die Geschichte um die beiden Kinder der Sterne ziemlich cool und freue mich, wieder in dem Konstrukt der vier magischen Unis zu sein. Der erste Teil der Trilogie ist nun wieder viel Einführung, viel Uni und Personen kennenlernen, Konstellationen und Charaktere abklopfen.
Für mich wiederholte sich einiges, weil ich „7“ ja kurzvorher hörte. Ansonsten wäre es sicher eine gute Auffrischung.
Insgesamt habe ich die beiden Reihen ja leider falsch herum gehört, weswegen ich auch nicht ganz unbefangen an die Story gehen konnte, denn ich weiß schon einige Sachen, die noch passieren werden.

Doch es gleicht sich nicht alles, auf keinen Fall. Hier gibt es allerhand, was es in „7“ nicht gab. Es gibt andere magische Fähigkeiten, ein ganz anderes Leben an der Westside in den USA als an der Northside in der Arktis.
Außerdem geht es um das große Thema der magischen Portale, das neu für mich ist und sicherlich noch allerhand bereithält.

Ich hab mich super wohl gefühlt in dem Buch. Story und Sprache sind lockerleicht, all das Neue zu entdecken war echt interessant.
Mit den Figuren muss ich noch ein wenig warm werden. Auch wenn ich Stella ganz nett finde und sie tolle Menschen kennenlernt, sind vor allem die männlichen Studenten anstrengend, arrogant und nicht besonders herzlich. Mal sehen, wo die Reise mit denen hingeht.

Ein gelungener Auftakt mit tollen magischen Vibes. Stella steht in Teil 2 etwas Großes bevor und ich freue mich darauf, sie zu begleiten.

Rose Snow – Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne
‎Independently published, 19. Juni 2017
ISBN 1521539626
339 Seiten / 9 Stunden 5 Minuten

Reihenfolge der Bücher:
1. Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne
2. Die 11 Gezeichneten – Das zweite Buch der Sterne
3. Die 11 Gezeichneten – Das zweite Buch der Sterne

Jenny Han – Der Sommer, der nur uns gehörte [Hörbuch]

Immer schon gab es nur zwei Jungs, die Bellys Herz erobern konnten: Conrad und Jeremiah. In diesem Sommer muss Belly eine Entscheidung treffen und sich über ihre Gefühle endgültig klar werden. Seit zwei Jahren ist sie mit Jeremiah zusammen, als er ihr plötzlich einen Heiratsantrag macht. Belly stürzt sich überglücklich in die Hochzeitsvorbereitungen. Doch ihre Eltern halten die Hochzeit für völlig verfrüht, und nach einem Streit mit ihrer Mutter bricht Belly zu dem Ort auf, an dem sie so viele glückliche Sommer verbracht hat. Dort trifft sie Conrad, der ihr seine Liebe gesteht . . . (Klappentext)

Nachdem ich jeweils eine gute Zeit mit Teil 1 und Teil 2 hatte, musste ich direkt im Anschluss auch das Finale hören. Ich habe es direkt an einem Tag beendet.
Es gab einen Zeitsprung und Jeremiah und Belly sind nun schon eine ganze Weile glücklich und zusammen in der Uni. Trotz ihres jungen Alters planen sie ihre Hochzeit. Beide Familien sind damit unglücklich, doch nichts und niemand kann sie umstimmen. Bis etwas geschieht, womit Belly nicht mehr rechnete.

Ich hatte ja in den Vorgängern nie so recht verstanden, was Belly an Conrad findet. Natürlich verstehe ich, dass es als Jugendliche dort spannender ist, wo man mehr Abweisung und weniger Chancen bekommt. Der nette Typ, der dein bester Freund ist, reizt im Zweifel weniger. Von daher war ich froh, dass Belly und Jeremiah endlich zusammengefunden hatten.
Doch in diesem Teil hat sich Jeremiah – der süße, liebe Jeremiah – irgendwie in der Art geändert und ich fand ihn nicht mehr sympathisch. Belly und er hatten auch eine seltsame Beziehungsdynamik.

Insgesamt ist in dem letzten Teil der Serie kaum noch etwas passiert und alles fühlte sich nach einem langen Ende an. Mit den Figuren bin ich insgesamt dieses Mal nicht ganz warm geworden. Ich verstand Bellys Handlungen nicht mehr so richtig – Conrad hatte nie mein Herz und Jeremiah hat es verloren. Es gab aber immerhin auch ein paar Sachen, mit denen ich nicht gerechnet hatte – hätte – wenn der Klappentext nicht schon so unfassbar viel verraten würde.
Nichtsdestotrotz fand ich die ganze Serie besonders. Ich mochte die Atmosphäre sehr und verstand das Schwanken der Gefühle auf allen Seiten.

Ich mag die Reihe, der letzte Teil bekommt aber „nur“ noch schwache . Insgesamt nahmen die Bücher mit jedem Teil ab.

Jenny Han – Der Sommer, der nur uns gehörte
Originaltitel: We’ll Always Have Summer (April 2012)
dtv, 1. Juli 2014
ISBN 3423625813
336 Seiten / 6 Stunden 41 Minuten

Reihenfolge der Bücher:
1. Der Sommer als ich schön wurde – Originaltitel: The Summer I Turned Pretty
2. Ohne dich kein Sommer – Originaltitel: It’s Not Summer Without You
3. Der Sommer, der nur uns gehörte – Originaltitel: We’ll Always Have Summer

Jenny Han – Ohne dich kein Sommer [Hörbuch]

Kaum hat die 16-jährige Belly das Herz ihres ewigen Schwarms Conrad erobert, fällt ein Schatten auf die junge Beziehung. Conrads Mutter Susannah stirbt. Der Schicksalsschlag trennt die Verliebten: Conrad zieht sich zurück, und Belly fühlt sich vernachlässigt; die Beziehung zerbricht. Conrad hat nicht nur mit dem Verlust seiner Mutter zu kämpfen, sein Vater will das geliebte Strandhaus tatsächlich verkaufen. Mit vereinten Kräften gelingt es, den Vater der Jungs zu überreden, das Haus nicht zu verkaufen. Und Belly ist mal wieder zwischen den Brüdern hin- und hergerissen, bis Jeremiah ihr schließlich seine Liebe offenbart. Ist das Band zwischen Conrad und Belly für immer zerrissen? (Klappentext)

Nachdem ich so viel Spaß mit dem ersten Teil hatte, musste ich direkt weiterhören.
Am Ende von Teil 1 wurde etwas angedeutet, was nun passiert und damit muss die ganze Sommerhaus-Clique fertigwerden. Manche gehen damit besser um, manche schlechter.

Auch in Bezug auf die Liebe gibt es allerhand zu verarbeiten, denn nachdem es am Ende von Teil 1 noch so schien, als hätte sich ein Junge durchgesetzt und wird mit Belly glücklich, musste ich feststellen, dass doch nicht alles so war, wie es schien.

Über Umwege treffen sich alle wieder im Sommerhaus und verbringen dort eine Zeit, die ganz anders ist als die Jahre zuvor und die Dynamiken zwischen den Figuren verschieben sich im Buch immer weiter. Ich fand das aber gut gemacht und die Umsetzung konnte mich richtig abholen.

Es gab zwar weiterhin den Sommer-Vibe, die Story an sich fand ich jedoch weniger spannend als noch im Vorgänger. Es war nicht mehr so abwechslungsreich und die Leichtigkeit war verlorengegangen.
Dafür hat sich meine Meinung zu den Figuren verfestigt. Fand ich Conrad in Teil 1 nur distanziert, fand ich ihn nun unsympathisch. Auch die Rückblenden konnten mir einfach nicht glaubhaft vermitteln, warum sich Belly so in ihn verliebt hatte.

Nichtsdestotrotz freue ich mich sehr auf Teil 3, um zu wissen, was noch alles kommt. Ich fand den Teil schwächer als den Auftakt der Trilogie, hörte ihn aber immer noch sehr gern.

Jenny Han – Ohne dich kein Sommer
Originaltitel: It’s Not Summer Without You (April 2010)
dtv, 1. März 2014
ISBN 3423625678
320 Seiten / 6 Stunden 41 Minuten

Reihenfolge der Bücher:
1. Der Sommer als ich schön wurde – Originaltitel: The Summer I Turned Pretty
2. Ohne dich kein Sommer – Originaltitel: It’s Not Summer Without You
3. Der Sommer, der nur uns gehörte – Originaltitel: We’ll Always Have Summer

Rose Snow – 7 – Das zweite Buch des Spiels [Hörbuch]

Die Nachwirkungen des letzten Spiels sind noch immer auf der Northside University spürbar, doch ein neues Ereignis tritt in den Vordergrund: Der Cup der Elemente. Lediglich für Phoebe, Collin und Flynn ist dieser magische Wettkampf nebensächlich, denn die drei setzen alles daran, den düsteren Fängen des Kartenspiels zu entkommen. Hin und hergerissen zwischen Angst und Sehnsucht begeben sie sich auf eine verbotene Suche, bei der nicht nur ihre Gefühle außer Kontrolle geraten … (Klappentext)

Ich hatte gar keine andere Wahl, ich musste direkt im Anschluss an Teil 1 das Finale lesen.
Nachdem am Ende des Vorgängers jemand zu Tode kam, geht es nun darum, das Ganze aufzuarbeiten und gleichzeitig das Kartenspiel näher zu verstehen. Plötzlich offenbart es nämlich immer mehr Geheimnisse, die das Leben der Spielenden ziemlich durcheinanderbringen können.

Im Vorgänger gab es schon ein paar Harry-Potter-Vibes durch die Magie und die verschiedenen Häuser, in die die Studierenden eingeordnet werden. Das war trotzdem noch weit genug weg, als dass ich das als Dopplung empfunden hätte.
Dieses Mal gibt es den großen „Cup der Elemente“ zwischen den vier Häusern, das Finale findet in einem gefährlichen magischen Labyrinth statt, in dessen Mitte der Gewinn steht. Und dann passieren auch noch Dinge, die eigentlich gar nicht passieren dürften. Das war ein bisschen wie HP-Band 4 in Low Version. Das fand ich ein bisschen schade.

Trotzdem fand ich die Story weiterhin ganz cool und war sehr gespannt, wie das mit dem Kartenspiel alles zusammenhängt und was das Spiel Phoebe und ihren Freunden noch alles aufbürdet. Obwohl ich eigentlich kein großer Fan von einer Dreiecksgeschichte bin, mochte ich es hier sehr gern. Ich fand es gut gemacht, auch wenn meine Sympathien ganz klar bei einem der beiden Männer lag und ich die Verbindung zum anderen nicht so richtig verstehen konnte.

Außerdem konnte Rose Snow mich hier mit Dingen überraschen, mit denen ich im Leben nicht gerechnet hatte. Das war krass für mich in dem Moment.

Ich fand die Figuren jedoch weiterhin alle recht flach und austauschbar. Das Buch ist für mich insgesamt weniger personengesteuert als viel mehr storygesteuert, was ja auch total ok ist.
Ich hatte wieder Spaß und habe die Geschichte sehr gern gehört, auch wenn ich nicht hundertprozentig überzeugt wurde. Es sind aber trotzdem noch (schwache) .
Die Reihe bleibt aber definitiv nicht das letzte in diesem Jahr, was ich von Rose Snow höre oder lese.

Rose Snow – 7 – Das zweite Buch des Spiels
Independently published, 7. Januar 2020
ISBN 1657206041
325 Seiten / 9 Stunden 35 Minuten

Reihenfolge der Bücher:
1. 7 – Wie es begann
2. 7 – Das erste Buch des Spiels
3. 7 – Das zweite Buch des Spiels

Rose Snow – 7 – Das erste Buch des Spiels [Hörbuch]

Eine magische Universität im hohen Norden. Ein traumhaftes Schloss. Und ein Geheimnis, das seinen Ursprung im Eis hat …Ihren ersten Tag an der Northside University hat sich Phoebe Jackson definitiv anders vorgestellt: Plötzlich ist sie nicht nur in ihrem persönlichen Wintermärchen gelandet, wo Magie und Gedankenlesen an der Tagesordnung stehen, sondern wird auch noch mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. Denn ausgerechnet hier trifft sie wieder auf den umschwärmten Flynn und den charismatischen Collin, die sie seit den tragischen Ereignissen des Sommercamps vor vier Jahren nicht mehr gesehen hat. Als wäre das nicht schon genug, scheint auch noch ein viel älterer Teil der Vergangenheit zum Leben zu erwachen und Phoebe in ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel zu ziehen … (Klappentext)

Nachdem mir die Vorgeschichte so gut gefallen hatte, startete ich direkt mit der Hauptgeschichte um das Spiel.
Vier Jahre ist es her, dass Phoebe im Sommercamp mit Collin, Flynn und Hope das Spiel spielte, was verheerende Konsequenzen hatte. Nun treffen sie sich zufällig auf der Northside Universität wieder.

Man lernt die Uni und die Leute kennen, orientiert sich zusammen mit Phoebe in diesem neuen Leben. Doch schnell fühlte ich mich ein bisschen verloren im Buch. Mir fehlte ein Ziel, etwas, auf was die Geschichte hinarbeitet. Das Spiel war lange gar nicht so sehr im Zentrum, dafür viel mehr die Verbindungshäuser und in welches Phoebe eingeordnet wird.

Ich fand die Figuren etwas distanziert von mir. Auch wenn ihre Vergangenheit durchaus ein Thema war, fand ich sie nicht allzu vielschichtig und auch irgendwie noch auswechselbar und klischeehaft. Die Cousins Flynn und Collin sind gutaussehend, mächtig, alle sehen zu ihnen auf, beiden stehen auf Phoebe… Und Phoebe ist nett, aber eben auch ein bisschen das Mädchen von nebenan, das gar nicht mitbekommt, wie toll sie ist.

Die kalte Atmosphäre der Arktis war dafür mal was ganz anderes, das Drumherum der Magierschule aber dann doch wieder klassisch und zeichnet sich aus durch düstere Prophezeiungen, magische Aufgaben, geheime Räume.
Auch wenn das alles nüchtern betrachtet für mich noch gar nicht so ein Brecher war – weder rasend spannend noch besonders individuell -, bewegte ich mich total gern in dem Buch. Ich las es wirklich gern, auch wenn die Reihe mich noch nicht so abholen konnte wie die der Lügenwahrheiten.

Das Spiel kam dann erst sehr spät so richtig in den Vordergrund. Das brachte für mich definitiv dann nochmal etwas Spannung rein. Insgesamt erinnerte es mich ein bisschen an den Film Jumanji, bei dem das Spiel auch mehr Macht über die Spielenden hatte als andersherum.

Ich freue mich trotzdem sehr auf den zweiten Teil, denn ich glaube, dass hier nochmal richtig Zündstoff reinkommt. Was wird aus der latenten Dreiecksgeschichte? Was ist mit den Prophezeiungen? Und was passiert, wenn sie das Spiel zu Ende spielen werden?

Rose Snow – 7 – Das erste Buch des Spiels
Independently published, 21. Dezember 2019
ISBN 1678975842
325 Seiten / 9 Stunden 39 Minuten

Reihenfolge der Bücher:
1. 7 – Wie es begann
2. 7 – Das erste Buch des Spiels
3. 7 – Das zweite Buch des Spiels

Rose Snow – 7 – Wie es begann [Hörbuch]

Nur widerwillig nimmt die siebzehnjährige Phoebe an einem Sommercamp für magisch Begabte teil. Vier Wochen in den kanadischen Wäldern – und das mit einem Haufen Gedankenleser, die sich etwas zu sehr für Phoebes tödliche Familiengeschichte interessieren – schlimmer könnte es nicht sein. Bloß der rebellische Flynn begegnet ihr ohne Vorurteile. In seiner Gegenwart beginnt Phoebe aufzutauen. Dabei ahnt sie nicht, dass sie gerade dabei ist, sich selbst und andere in ernste Gefahr zu bringen … (Klappentext)

Nachdem ich mit den Büchern der Lügenwahrheit von Rose Snow in diesem Jahr schon ein ziemliches Highlight gefunden habe, brauchte ich mehr. Ich wollte wieder abtauchen in eine magische Welt.

Phoebe kommt aus einer Familie von Mentalen, ist selbst im Gedankenlesen aber noch nicht so stark, von Telekinese ganz zu schweigen. Das soll sich nun im Sommercamp ändern. Wenn sie in den Aufgaben des Camps gut abschneidet, erhält sie auch ein Empfehlungsschreiben für eine der vier magischen Unis. Doch plötzlich findet Phoebe in ihrem Rucksack etwas, das definitiv nicht ihr gehört. Dafür trägt es die Initialen ihrer serienmordenden Oma.

Ich mochte die Atmosphäre des Camps total gern und freute mich darauf, die anderen Teilnehmer und ihre Kräfte kennenzulernen. Die Figurenkonstellation ist recht klassisch und es gibt auch noch keine unverwechselbaren Eigenschaften und nur wenig Hintergrundgeschichte. Alles bleibt noch recht mysteriös.

Die kurze Vorgeschichte war für mich ein super Auftakt zu den beiden folgenden Büchern des Spiels.

Rose Snow – 7 – Wie es begann
Independently published, 21. Dezember 2019
ISBN 1679080172
116 Seiten / 3 Stunden 14 Minuten

Reihenfolge der Bücher:
1. 7 – Wie es begann
2. 7 – Das erste Buch des Spiels
3. 7 – Das zweite Buch des Spiels

Sarah Sprinz – Dunbridge Academy – Anywhere [Hörbuch]

Ihren Vater finden – das ist Emmas größter Wunsch, als sie für ein Auslandsjahr an der schottischen DUNBRIDGE ACADEMY angenommen wird. An dem Internat in Edinburgh begibt sie sich auf seine Spuren. Ablenkung durch neue Freundschaften kann sie dabei nicht gebrauchen, doch Schulsprecher Henry verurteilt ihren Plan zum Scheitern. Auf nächtlichen Spaziergängen durch die alten Gemäuer der Schule zeigt er ihr zum ersten Mal, was es bedeutet angekommen zu sein und eine Familie zu haben – bis er seine verliert… (Klappentext)

Ich habe vor kurzem „In unserem Universum sind wir unendlich“ von Sarah Sprinz gehört und war recht enttäuscht. Ich wollte mich davon aber nicht beeinflussen lassen und habe ganz unvoreingenommen dieses Buch begonnen.

Emma wird ein Auslandsjahr an der Dunbridge Academy in Schottland machen. Sie kennt die Academy aus all den schönen Erzählungen ihrer Mutter, die dort ebenfalls zur Schule ging und Emmas Vater kennengelernt hat. Der Musiker hat seine Familie jedoch im Stich gelassen. Trotzdem möchte Emma ihn in Schottland finden – doch sie findet mit Henry auch die Liebe. Da ist es ungünstig, dass Henry vergeben ist.

Anywhere ist der Auftakt einer Trilogie, weswegen man recht viel Input bekommt. Schüler, Lehrer, die Schule – es gibt viel zu entdecken auf dem Internat. Sarah Sprinz hat das alles aber super gemacht und die Fülle an Dingen hat mich nicht erschlagen.

Henry und Emma waren dabei das perfekte Einsteiger-Pärchen. Henry ist Schulsprecher und kennt sich super aus. Er kann Emma und den Lesenden also ganz nebenbei alles erklären. Insgesamt mochte ich die beiden sehr gern. Beide lieb und süß und es war so schön leicht und einfach zwischen ihnen. Es war so authentisch und unbeschwert, bis es plötzlich und unerwartet schwer wurde.
Ich habe mit dem Bruch der Story gar nicht gerechnet, als es plötzlich hart und schwer wurde.
Doch nicht nur das war abseits der annähernden Liebe ein großes Thema, sondern auch problematische Lehrer, die es den Schülerinnen und Schülern ganz bewusst schwer machen. Wobei es in Bezug auf Emma auch noch ein paar Dinge herauszufinden gibt.

Ich fand das Buch wirklich toll. Ich wurde berührt, überrascht und fand die Story mit all ihren verschiedenen Elementen spannend. Es war nicht nur eine zuckersüße Liebesgeschichte, sondern es wurden auch wirklich viele ernste Töne angeschlagen.
Ich steckte zwar nicht super tief in der Geschichte und fand das meiste ein bisschen vorhersehbar, aber ich habe es trotzdem wirklich gern gehört und freue mich schon auf Teil 2 (auch wenn es mir schwer fällt, Emma und Henry gehen zu lassen, zum Glück wird man sie sicher weiterhin sehen).

Sarah Sprinz – Dunbridge Academy – Anywhere
LYX, 26. Januar 2022
ISBN 3736316550
464 Seiten / 12 Stunden 02 Minuten
Broschiert; 12,90 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Dunbridge Academy – Anywhere
2. Dunbridge Academy – Anyone
3. Dunbridge Academy – Anytime

Mariana Leky – Was man von hier aus sehen kann [Hörbuch]

Immer, wenn der alten Selma im Traum ein Okapi erscheint, stirbt am nächsten Tag jemand im Dorf. Wen es treffen wird, ist allerdings unklar. Davon, was die Bewohner in den folgenden Stunden fürchten, was sie blindlings wagen, gestehen oder verschwinden lassen, handelt dieser Roman. Vor allem aber erzählt er von Menschen, die alle auf ihre Weise mit der Liebe ringen: gegen Widerstände, Zeitverschiebungen und Unwägbarkeiten – ohne jemals den Mut zu verlieren. (Klappentext)

Am 29. Dezember 2022 kam „Was man von hier aus sehen kann“ in die deutschen Kinos. Im Zuge dessen habe ich ein Paket mit dem Buch und Hörbuch als Rezensionsexemplar erhalten. Anders als das Bild – der Einheitlichkeit halber – zeigt, habe ich das Hörbuch deswegen als MP3 gehört.

Luise lebt mit ihren Eltern im Westerwald, ganz nah bei ihrer Oma Selma, die vorhersagen kann, wenn jemand stirbt. Denn die Nacht zuvor hat sie von einem Okapi geträumt. Nun war es wieder soweit und die Menschen tun all das, wozu ihnen sonst der Mut, die Zeit oder die Motivation fehlt. Alles in der Gewissheit: Es wird jemanden aus ihrer Mitte treffen.

„Das Buch ist besonders“, habe ich immer wieder gehört. Und nun kann ich bestätigen: Das ist es. Aber ich habe Angst, dass ich nicht genau erklären kann, warum genau. Denn es ist von allem ein bisschen. Die Sprache mit den kurzen Sätzen, den wiederkehrenden Motiven, dem trockenen Humor. Die Geschichte mit dem Okapi. Die Atmosphäre in dem kleinen Dorf. Die übersinnlichen Dinge, denen niemand richtig Beachtung schenkt. Die Figuren, die ein bisschen schrullig und ein bisschen normal, ja fast langweilig sind. Luise, Selma, Martin, der Optiker, Elsbeth, Palm, der Einzelhändler, Marlies, der Mönch, Alaska.

Man folgt vor allem Luises Familie, ihr und ihrer Oma, ein bisschen ihrem Vater und ihrer Mutter. Ein bisschen mehr ihrem besten Freund. Sie ist zehn Jahre alt und dann ist sie zwanzig Jahre alt. Dazwischen passiert wenig und doch so viel. Es sterben Leute. Und vor allem, weil der Personenkreis zwar recht groß, aber eben doch überschaubar ist, kommt es überraschend und tut auch ein bisschen weh, jemanden aus dem Dorf gehen zu lassen.

Doch ehrlicherweise – trotz allem – hätte ich mir noch ein bisschen mehr Okapi gewünscht. Ich hatte erwartet, dass hier ein größerer Fokus liegt. Auf den Überraschungen, der Angst und Hektik vorweg. Aber so ist es nicht. Ein Fokus liegt vor allem auf dem Zwischenmenschlichen. Der Umgang mit Verlust. Das Entfernen voneinander und aneinander festhalten. Vor allem auch auf dem Finden. Sich selbst und einander.

Was es mir aber sehr schwer gemacht hat, war die Sprecherin. Wie eingangs erwähnt, hörte ich das Buch nicht auf einem Hörbuchportal, sondern über die erhaltene MP3-Version und die konnte ich nicht in schnellerer Geschwindigkeit hören. In Normalgeschwindigkeit klang sie gelangweilt, genervt, niedergeschlagen und auch zu alt dafür, dass Luise erst zehn und dann zwanzig war und ich sie schon als Hauptfigur empfand. Vor allem am Anfang machte die Stimme es mir sehr schwer, in das Buch hineinzufinden. Erst nach und nach konnte ich mich darauf besser einlassen.

Ich kann mich nur wiederholen: Das Buch strahlt eine Besonderheit aus, die man so selten zu lesen bekommt. Trotz alledem hätte ich mich gern noch mehr in den Emotionen verloren. Es war manchmal ein bisschen lustig und manchmal ein bisschen traurig, aber alles blieb etwas gedämpft. Und auch wenn dieses Damoklesschwert über dem Dorf hängt, schaffte es gar nicht, deutliche Spannung hervorzurufen. Aber für all den Rest lohnt sich das Buch wirklich.

Was man von hier aus sehen kann
DuMont, (19. August 2019)
ISBN 383216457X
320 Seiten / 8 Stunden 2 Minuten
Taschenbuch; 13,00 Euro

Print und Hörbuch als kostenloses Rezensionsexemplar

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