L. Ochrasy – Two Faces – Diese Sache zwischen uns [Hörbuch]

»Sofort schlug mein Herz schneller. Oh, Tilda! Was tust du nur wieder? Du fällst nicht einfach mit der Tür ins Haus. Nein, du nimmst gleich die ganze Häuserfront mit!«

Tilda und Mats – das ist die große Liebe auf den ersten Blick. Doch bei ihrem zweiten Treffen ist alles anders: Mats ist ein Lehrer und Tilda seine Schülerin. Zwar ist sie nur undercover in der Schule, doch das darf niemand wissen… (Klappentext)

Ich bin keine Podcast-Hörerin, ich verfolge nur einen Buchpodcast. Dort wurde dieses Buch erwähnt und ich merkte es mir bei Bookbeat vor. Recht bald hörte ich es nun.

Tilda ist Journalistin, Ende 20 und verliebt sich Hals über Kopf in Mats. Das Perfekte: Er sich auch in sie. Als Tilda undercover in einer Schule recherchiert, zerbricht ihre Welt: Denn Mats ist dort Lehrer. Doch um die Mission nicht zu gefährden, darf sie ihm nicht sagen, dass bisher alles der Wahrheit entsprach und sie keine Schülerin ist. Nur so kann sie einen anderen Lehrer wegen seiner sexuellen Belästigung überführen.

Ich habe dieses Buch in einem Rutsch durchgehört, dabei wollte ich „nur mal kurz reinhören“. Ich fand es so gut!
Natürlich klingt ein Schüler-Lehrer-Drama erst einmal recht klischeehaft, aber die Geschichte wurde so tiefgründig. Es geht um wahnsinnig viel: Vergewaltigung, Missbrauch von Schutzbefohlenen, Rassismus, Schuld und noch einiges mehr. Und trotz der Masse an schwierigen Themen wurde das Buch nie bedrückend oder erschlagend. Ich fand das echt gut gemacht.

Außerdem mochte ich Tilda. Ich fand sie feinfühlig, klug und sympathisch. Eine Figur, die ich gern zur Freundin hätte. Und die aufkeimende Lovestory von ihr und Mats war zwar extrem schnell und bedeutsam, aber ich mochte die beiden auch so gern zusammen. Ich habe ihnen die Liebe auf den ersten Blick gegönnt. Den Bruch fand ich dann dafür umso tragischer.

Ich habe das Buch wirklich gefühlt und war richtig dabei. Ich hatte großen Spaß daran, die anderen Schüler und Schülerinnen kennenzulernen und hinter ihre Fassaden zu schauen. Ich wollte auch so gern den Lehrer überführen und bestraft sehen.

Was mir super positiv aufgefallen ist, ist die Art zu erzählen. Dialoge waren authentisch und wenn sie es nicht waren – wenn sie gespickt waren mit Klischeesätzen – dann reagierten die Figuren ironisch darauf. Auch eigentliche Ungereimtheiten, wie dass Tilda sich plötzlich unter zehn Jahre Jüngere mischen soll und dort optisch nicht auffällt, werden nicht ohne Erklärung stehengelassen. Das hat echt Spaß gemacht. Ich fand es witzig.

Eigentlich ist das Buch sehr vorhersehbar. Du fängst an, es zu lesen und weißt, wie es ausgeht. Viele Überraschungen gab es nicht, aber ich mochte es trotzdem wirklich sehr gern. Denn es war mehr als die Grundgeschichte. Und trotz der schweren Themen behielt sich die Autorin einen trockenen Humor bei, den ich super fand.

L. Ochrasy – Two Faces – Diese Sache zwischen uns
Wattpad@Piper, 31. März 2022
ISBN 3492505686
232 Seiten / 6 Stunden 21 Minuten
Broschiert; 13,00 Euro

V. E. Schwab – Gallant – Im Garten der Schatten [Hörbuch]

Olivia Prior ist in einem Waisenhaus aufgewachsen. Ihren Vater hat sie nie getroffen, und die Stimme ihrer Mutter hat sie schon längst vergessen. Geblieben ist ihr nur das Tagebuch ihrer Mutter. Es ist voller Rätsel und seltsamer Zeichnungen, die sie eines Tages zu enträtseln hofft. Ihr Leben in dem Heim ist alles andere als einfach, denn sie kann nicht sprechen und kommuniziert mit Hilfe einer alten Schiefertafel. Außerdem sieht sie die Geister der Toten, die ewig stumm das Treiben der Lebenden beobachten. Angst vor ihnen hat sie nicht, schon weil sich Olivia selbst fühlt wie lebendig begraben. Doch alles ändert sich, als ein Brief ihres Onkels in der Schule eintrifft, der sie einlädt, zum Stammsitz ihrer Familie zu kommen. Für Olivia ist es eine einmalige Chance, mehr über das Schicksal ihrer Eltern herauszufinden. Doch sie ahnt: Der Preis, den sie dafür zu zahlen hat, wird hoch sein … (Klappentext)

Die stumme Olivia lebt in einem Mädchenheim und konnte dort nie viel Anschluss finden. Umso mehr freut sie sich, als sie einen Brief von einem Onkel erhält. Er lädt sie ein, nach Gallant, dem riesigen Herrenhaus der Familie, zu kommen. Genau jenes Gallant, vor dem ihre Mutter sie in ihrem Tagebuch warnt. Doch es wird schon nicht schlimmer werden als das Heim mit all den Ghulen und unfreundlichen Mädchen. Olivia ahnt nicht, worauf sie sich einlässt…

Das Haus steckt voller Geheimnisse, allen voran auch mit ihrem Cousin Matthew, der Olivia ganz deutlich ablehnt und ihr sagt, dass sie das Haus besser schnell verlassen soll. Und ich hatte wirklich Lust, all die Geheimnisse zusammen mit Olivia zu entdecken.
Das Buch vereinte sehr viele Themen, die viel Potenzial haben: Das Stummsein von Olivia, das alte Herrenhaus, die Familiengeschichte… Es fühlt sich jedoch so an, als wäre aus allem nicht so richtig viel gemacht worden.

Das größte Geheimnis steckt hinter dem Tor an der Mauer und was man dort entdeckt, fand ich wirklich cool. Das machte so viel Spaß und brachte vor allem noch einmal einiges an Atmosphäre mit. Die war insgesamt recht düster und geheimnisvoll. Nur leider fand ich es trotzdem nicht so richtig spannend gestaltet. Irgendwie blieb die Geschichte recht eindimensional und auf dieses große Geheimnis ausgerichtet. Dessen Enthüllung plätschert aber irgendwie vor sich her.
In dem Haus leben inklusive Olivia nur vier Menschen, da konnte man nicht einmal zwischenmenschlich viel herausholen.

Das sage ich äußerst selten, aber ich glaube, dem Buch hätten ein paar mehr Seiten gut getan, wenn man der Geschichte links und rechts noch etwas dazugegeben hätte, um mehr Tiefe reinzubekommen. Letztlich bleibt bei mir ein bisschen das Gefühl hängen, dass aus den tollen Einzelteilen der Geschichte nicht genug rausgeholt wurde.

V. E. Schwab – Gallant – Im Garten der Schatten
‎FISCHER Tor, 29. März 2023
ISBN 3596707420
352 Seiten / 9 Stunden 10 Minuten
Gebunden; 22,00 Euro

Colin Hadler – Exilium [Hörbuch]

Was bleibt von dir, wenn du keinen eigenen Willen mehr besitzt?

Nachdem Lennox bei einem Autounfall nicht nur seinen rechten Arm, sondern auch seine Schwester verliert, flüchtet er sich in die digitale Welt, um seine Sorgen zu vergessen. Sein neuer, technisch nachgerüsteter Arm hilft ihm dabei, sich überall reinzuhacken und jede Menge Unsinn anzustellen. Doch einem Gerücht kann Lennox nicht entfliehen: In seiner Stadt verschwinden immer mehr Menschen spurlos. Als Lennox ungewollt entdeckt, wie an einer der Vermissten Experimente durchgeführt werden, sieht er sich mit einer schrecklichen Wahrheit konfrontiert: Wie viele Menschen haben noch ihren freien Willen? Und wer steckt dahinter? Nur Lennox‘ außergewöhnliche Hacker-Skills können die Stadt retten. Aber wem kann er trauen, wenn alles vernetzt ist? (Klappentext)

Als eine Freundin auf dieses Buch stieß, schickte sie es mir, denn thematisch klang es nach mir. Also wanderte es auf meine Bookbeat-Wunschliste und ich hörte es schnellstmöglich.

Lennox bekommt überraschend seltsame Nachrichten. Er scheint beobachtet zu werden, verfolgt – denn die Person am anderen Ende benötigt seine Hilfe, um eine riesige Verschwörung aufzudecken und die Stadt zu retten. Sein technischer Arm, den er so weit aufgerüstet hat, dass er damit fast alles hacken kann, ist dabei von großem Vorteil. Gemeinsam mit seinen Freunden stellt er sich einem riesigen Gegner.

Die Idee klingt gar nicht so neu und in der Rückschau, wo ich den Verlauf nun kenne, ist sie das auch nicht. Viele Elemente hat man so oder so ähnlich schon gelesen oder in Filmen gesehen. Es wurde nur leider auch ein bisschen lächerlich, dass Lennox sich einem übermächtigen Gegner gegenübersieht, aber es trotzdem alles gut meistert. Als Jugendlicher… mit den krassesten Hacking-Skills. Da hat es sich Colin Hadler für mich etwas zu einfach gemacht. Gab ja im Prinzip keine Hindernisse für Lennox.
Zusätzlich fand ich das Buch aber leider auch recht plump geschrieben. Jedes Detail, das vorkommt, wird im Laufe der Geschichte nochmal einen Sinn erhalten. Alles wurde extrem gezielt in die Geschichte eingearbeitet und das fand ich schade.

Das sind aber die einzigen beiden Sachen, die ich etwas unglücklich fand. Wobei die verkrampften Details letztlich auch nicht allzu schlimm waren.
Insgesamt fand ich das Thema gut und das Buch auch interessant. Falsche Fährten wurden gelegt, aber ich fand das ein bisschen zu offensichtlich, sodass mir gleich klar war, dass sie falsch sind.
Vor allem durch eine Überraschung bekam das Buch wieder deutlich an Fahrt und da gewann es auch wieder mehr.
Ich fand das Buch also ganz ok und ich hatte eine gute Zeit, aber herausragend war es nicht.

Colin Hadler – Exilium
‎Ravensburger, 24. Februar 2023
ISBN 3522507215
336 Seiten / 8 Stunden 8 Minuten

Anne Lück – Silver & Poison – Das Elixier der Lügen [Hörbuch]

You are my poison.

Dass die Cops auf sie aufmerksam werden, ist das Letzte, was Avery gebrauchen kann. Schließlich muss die Barkeeperin nicht nur ihre Poisoner-Gabe verbergen, mit der sie magische Drinks herstellt und Menschen beeinflusst, sie steht auch in der Schuld einer gefährlichen Gang. Doch als in New York immer mehr rätselhafte Morde geschehen, nimmt ein junger Detective Avery ins Visier – ausgerechnet Hayes, dessen Nähe sie völlig aus dem Konzept bringt und der mit seinen grünen Augen in ihr Innerstes zu blicken scheint. Schon bald müssen die Giftmischerin und der Cop zusammenarbeiten, denn in der magischen Gemeinschaft geht etwas Dunkles vor sich. Und Averys Gabe beginnt, sich zu verändern … (Klappentext)

Als „Silver & Poison“ erschien, habe ich es bei Instagram super oft gesehen und ich überlegte kurz, ob ich es mir zulege. Aber letztlich entschied ich mich dafür, dass es thematisch nicht ganz mein Geschmack ist. Als ich bei Bookbeat drüber stolperte, begann ich es dann doch.

Avery ist eine magisch begabte Person. Als Poisoner kann sie Tränke mischen, die die Gefühle ihrer Mitmenschen verstärken. Das kommt ihr in ihrem Beruf zugute, denn als Barkeeperin verschafft sie den Gästen mit den Drinks das größte Glück. Doch es gibt auch die Personen, denen sie Angst, Schuld und Wut einschenkt, damit sie zu einem Gangster gehen, der sie umbringen wird. Denn Avery steht tief in seiner Schuld. Plötzlich werden immer mehr magische Personen ermordet und Averys Leben zwischen Glück und Schuld gerät völlig außer Kontrolle.

Ich habe die 13 Stunden des Buches an einem Tag gehört und ich habe jede Minute genossen. Ich hatte es nicht erwartet, aber die Story gefiel mir dann doch sehr und ich hatte richtig, richtig viel Spaß. Ich fand die Figuren cool und die Ideen super.

Selbst die Liebesgeschichte, die irgendwann entstand, war toll. Obwohl es eine schwierige Ausgangslage gab, wurde kein künstliches Drama geschaffen. Die beiden haben miteinander geredet und wenn sie doch noch nicht erzählen konnten, wurde auch das klar gesagt.

Die Morde gingen in der Sache ein bisschen unter, fand ich, aber ich wollte auch erst einmal die Magie im Buch kennenlernen und auch dabei zusehen, wie Avery eine tolle Freundschaft mit einer ziemlich interessanten Figur entwickelt. Überhaupt mochte ich alle Figuren und ihre Konstellationen. Immer mal wieder versuchte ich herauszufinden, wem ich trauen kann und wem nicht und tappte auch in die ein oder andere Falle.

Das Buch war spannend, cool – und zumindest für mich, die nicht viel im Magie-Bereich liest – auch innovativ. Der Cliffhanger war dann auch noch so spannend, dass ich gern direkt weiterhören würde und nicht bis September warten möchte. Der allerletzte Funke fehlt, damit es ein absolutes 5-Sterne-Buch wird, aber das ist einfach ein Bauchgefühl. Ich hatte einen richtig guten Tag mit dem Buch.

Anne Lück – Silver & Poison – Das Elixier der Lügen
‎Ravensburger, 30. Januar 2023
ISBN 3473586471
448 Seiten / 13 Stunden 7 Minuten

Reihenfolge der Bücher:
1. Silver & Poison – Das Elixier der Lügen
2. Silver & Poison – Die Essenz der Erinnerung

Caroline Wahl – 22 Bahnen [Hörbuch]

Tildas Tage sind strikt durchgetaktet: studieren, an der Supermarktkasse sitzen, sich um ihre kleine Schwester Ida kümmern – und an schlechten Tagen auch um die Mutter. Zu dritt wohnen sie im traurigsten Haus der Fröhlichstraße in einer Kleinstadt, die Tilda hasst. Ihre Freunde sind längst weg, leben in Amsterdam oder Berlin, nur Tilda ist geblieben. Denn irgendjemand muss für Ida da sein, Geld verdienen, die Verantwortung tragen. Nennenswerte Väter gibt es keine, die Mutter ist alkoholabhängig. Eines Tages aber geraten die Dinge in Bewegung: Tilda bekommt eine Promotion in Berlin in Aussicht gestellt, und es blitzt eine Zukunft auf, die Freiheit verspricht. Und Viktor taucht auf, der große Bruder von Ivan, mit dem Tilda früher befreundet war. Viktor, der – genau wie sie – immer 22 Bahnen schwimmt. Doch als Tilda schon beinahe glaubt, es könnte alles gut werden, gerät die Situation zu Hause vollends außer Kontrolle. (Klappentext)

Ehrlicherweise zog mich bei dem Buch zuerst der Name an, denn kurz dachte ich, es sei ein neues Buch von Carolin Wahl. Das E hat hier aber den Unterschied gemacht. Nichtsdestotrotz blieb das Buch in meinem Kopf und auf meiner Wunschliste, von der es extrem schnell wieder befreit wurde.

Tilda liebt schwimmen, ihr Mathestudium und ihre kleine Schwester Ida. Durch die Alkoholsucht der Mutter ist die gut 15 Jahre ältere Tilda so etwas wie eine Mutter für Ida. Und deswegen traut sie sich nicht, ihr Leben vorankommen zu lassen.

Ich empfinde das Buch als „klassisches deutsches Buch einer jungen Autorin“, eine Mischung aus Melancholie und Witz. Der Stil erinnert mich ein bisschen an Sarah Kuttner, Adriana Popescu oder Ulla Scheler.
In diesem Buch passiert nicht viel mehr als das Leben und trotzdem habe ich es sehr genossen. Nicht nur Tilda war ein toller Charakter mit all ihrer Liebe und Stärke, sondern auch Ida fand ich zuckersüß. Es war so schön zu sehen, wie sie zwar einerseits schüchtern ist und unter den Verhältnissen zuhause leidet, aber trotzdem im richtigen Umfeld total aufblüht.
Man begleitet Tilda, wie sie innerhalb weniger Monate ihr Leben neu sortieren kann, wenn sie sich denn traut. Wie sie Viktor, den Bruder ihres verstorbenen Freundes Ivan, besser kennenlernt, wie sie überlegt, ob sie für ihre Promotion wegziehen kann und wie sie immer mehr ihrem alten Leben entwächst.

Vor allem die Stimmung des Buches fand ich toll. Wie es erzählt ist, der Wortwitz, der mich immer wieder erheiterte.
„22 Bahnen“ behandelt tiefe Themen, ja tragische Themen. Es geht um Alkohol, Drogen, Suizidversuche – aber es geht auch um Leichtigkeit und wie Tilda mit all dem umgeht.
Das Buch hat mich zwar weder tief beeindruckt, noch wird es mich stark prägen, aber ich hatte eine gute Zeit und hörte es gern.

Caroline Wahl – 22 Bahnen
‎DuMont Buchverlag, 18. April 2023
ISBN 3832168036
208 Seiten / 6 Stunden 21 Minuten

Jessamine Chan – Institut für gute Mütter [Hörbuch]

Bin ich eine schlechte Mutter?
Frida ist überfordert: Ihr Baby Harriet schreit und schreit und alles, wonach sich die alleinerziehende Mutter sehnt, ist eine halbe Stunde Ruhe und etwas Zeit für sich. Als sie das kleine Mädchen für eine Stunde unbeaufsichtigt zu Hause lässt, ruft ein Nachbar die Polizei. Was dann folgt, ist der Albtraum einer jeden Mutter: Frida verliert das Sorgerecht und wird in eine Besserungsanstalt gesteckt. Im Institut für gute Mütter soll sie mithilfe einer KI-Puppe lernen, was es heißt, eine gute Mutter zu sein. Ein Jahr totaler Überwachung, Strafen und unmenschlicher Lektionen nimmt seinen Lauf. (Klappentext)

Zufällig bin ich beim Stöbern durch Bookbeat auf dieses Buch gestoßen. Ich hatte davon noch nie gehört, doch dieses seltsame Cover und der interessante Titel zogen mich an. Ich musste es direkt hören.

Frida lässt ihre einjährige Tochter Harriet für über zwei Stunden allein zuhause, um noch etwas aus dem Büro zu holen. Ein Nachbar meldet das und schon bald beginnt für Frida ein Kampf, denn sie will sich erklären und das Schlimmste abwenden. Doch sie schafft es nicht. Sie muss ins Institut, um zu lernen, wie sie eine gute Mutter wird. Gemeinsam mit ihrer ihr zugeteilten Puppe muss sie innerhalb eines Jahres neun Lektionen meistern, um ihre Tochter zurückzubekommen.

Überraschenderweise war der Weg, bis Frida im Institut ist, recht lang und dabei nicht einmal sehr interessant. Umso mehr Interesse hatte ich daran, was im Institut passieren wird.
Die Lektionen deckten die komplette Bandbreite dessen ab, was man mit einem Kleinkind so erleben kann. Vom Beruhigen über Spielen mit anderen bis hin zum Retten aus Gefahrensituationen war alles dabei.
Frida ist dort nicht allein und lernt viele andere Frauen kennen, die wegen größerer oder kleinerer Vergehen in der gleichen Lage sind wie sie. Zwischen denen entwickeln sich auch Dynamiken und Dinge passieren.
Trotz allem war aber auch die Zeit im Institut wahnsinnig lang und es zog sich. Denn auch wenn es immer neue Entwicklungen gab, passierte doch nicht so viel. Man hangelte sich so von Lektion zu Lektion und hoffte für Frida, dass sie bald mal wieder mit Harriet telefonieren kann.

Als Mutter habe ich die Lektionen alle gut nachvollziehen können, denn das alles musste ich mit meinem Kind zusammen auch schon lernen oder zumindest drüber nachdenken. Trotzdem kann auch jeder Mensch ohne Kinder hier sicher unterhalten werden.

Die Idee fand ich wirklich krass und verstörend. Vor allem dadurch, dass die Mütter zum Teil schon für Kleinigkeiten eingesperrt wurden, fragte ich mich zwangsläufig, was ich wohl schon alles falsch gemacht hätte in dieser Welt.

Ein durchdringender Gedanke zu diesem Buch ist: „Es war so lang.“ Man liest ja nicht wirklich auf ein Ziel hin. Die einzige Frage ist, ob Frida wohl Harriet zurückbekommt und dafür arbeitet man sich durch all die Lektionen. Das war mir zu wenig. Trotzdem ist die Idee cool und das Leid der Mütter war schon eindringlich.

Jessamine Chan – Institut für gute Mütter
Originaltitel: ‎The School for Good Mothers (März 2022)
Ullstein, 30. März 2023
ISBN 3550201338
432 Seiten / 14 Stunden 25 Minuten
Hardcover; 22,99 Euro

Rose Snow – 4 – Das dritte Buch der verfluchten Wünsche [Hörbuch]

Mach dich bereit für die Unterwelt …

Um ihre Freundinnen zu retten, bleibt Phoebe und Collin keine Wahl: Sie müssen in die sagenumwobene Unterwelt der Maya aufbrechen, um Stella & Chloe zu befreien. Doch der magische Ort Xibalba spielt nicht nur mit den Ängsten seiner Besucher, er wird auch von einem grausamen Kult bewohnt. Im Handumdrehen haben die Freunde mehr Probleme am Hals, als sie zählen können – und der jahrtausendealte Ehestreit eines verfeindeten Götterpaares ist nur eines davon … (Klappentext)

Ich gebe es zu, ich hatte ein bisschen Bedenken, was den Abschluss dieser Trilogie angeht. Immerhin fand ich Teil 1 schon schwach und Teil 2 sogar noch schwächer. Aber um es vorweg zu nehmen: Der Teil hat mir ziemlich gut gefallen.

Hier gab es nun mal ein paar andere Sachen. Ein Teil der Studentengruppe wurde entführt und jetzt macht sich der Rest auf nach Xibalba, einem Ort, an dem ein geheimer und gefährlicher Kult haust. In dem Dorf kann man niemanden trauen. Nicht einmal seinen eigenen Augen.

In diesem Dorf erleben sie allerhand und das fand ich wirklich cool und spannend. Und das war abseits der ganzen Uniatmosphäre mal etwas ganz Neues. Durch verschiedene Umstände landet die Truppe dann noch in einer Zeitschleife und das fand ich auch richtig, richtig toll. In Kombination war das alles mal was anderes.

Gerade am Anfang der Trilogie mochte ich die Figuren nicht mehr so gern wie noch in ihren „eigenen“ Trilogien. Doch auch das wandelte sich und vieles erklärte sich plötzlich.
Ja, doch, den Abschluss der Trilogie fand ich gut. Den Weg mit den beiden Vorgängern dahin aber leider weniger.

Rose Snow – 4 – Das dritte Buch der verfluchten Wünsche
‎Independently published, 5. Oktober 2022
ISBN ‎ 979-8356342530
373 Seiten / 11 Stunden 45 Minuten

Reihenfolge der Universitäten-Serie:
1. Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne
2. Die 11 Gezeichneten – Das zweite Buch der Sterne
3. Die 11 Gezeichneten – Das dritte Buch der Sterne
4. 7 – Wie es begann
5. 7 – Das erste Buch des Spiels
6. 7 – Das zweite Buch des Spiels
7. 4 – Das erste Buch der verfluchten Wünsche
8. 4 – Das zweite Buch der verfluchten Wünsche
9. 4 – Das dritte Buch der verfluchten Wünsche



Weitere Bücher von Rose Snow:
1. Ein Augenblick für immer – Das erste Buch der Lügenwahrheit
2. Ein Augenblick für immer – Das zweite Buch der Lügenwahrheit
3. Ein Augenblick für immer – Das dritte Buch der Lügenwahrheit

Rose Snow – 4 – Das zweite Buch der verfluchten Wünsche [Hörbuch]

Was macht man mit einer toten Rektorin? Phoebes und Stellas Wunschfähigkeit ist zum Albtraum mutiert, der die Geschehnisse völlig aus dem Ruder laufen lässt. Als auch noch eine geheimnisvolle Göttin aufkreuzt, scheint das Chaos der Studenten perfekt. Denn nicht nur Amelies Leben steht auf dem Spiel – die Uhr tickt, wenn Stella und Phoebe selbst überleben wollen. In höchster Not kommt ihnen ausgerechnet Flynn zu Hilfe, doch ist Phoebes totem Ex wirklich zu trauen? (Klappentext)

Leider konnte mich der erste Teil dieser Trilogie nicht überzeugen. Nichtsdestotrotz hörte ich die Reihe direkt weiter, um einen Abschluss zu bekommen.

Nachdem Phoebe, Collin, Stella, Cedric und Chloe beim Weltenbaum waren, haben Stella und Phoebe eine Wunschfähigkeit. Leider funktioniert die nicht so, wie man es hofft und kurzerhand wurde der Rektorin der Southside das Leben ausgehaucht.
Die Gruppe versucht nun in der Uni und in Büchern Hinweise zu finden, wie man die Wünsche rückgängig machen kann.

Ein Großteil des Buches spielt in einem geheimen Gang, der gespickt ist mit Fallen, verschiebenden Wänden, vergiftete Pfeile, Prüfungen, Gottheiten… Und das wäre eigentlich so cool, finde ich. Aber ich konnte nur halbherzig zuhören. Es bekam mein Interesse nicht.

Insgesamt müsste das Buch mir eigentlich gut gefallen, denn ich bin seit jeher super interessiert an der Kultur der Maya und hier kommt einiges davon drin vor. Aber ehrlichweise bin ich froh, wenn die Reihe vorbei ist. Ich bin mit diesem Buch nicht warm geworden.

Auch wenn die Sache mit dem Gang neu war, war das Drumherum einfach alles schon bekannt. Es ist immer wieder das Gleiche. Und auch wenn die Story recht lang war, ist irgendwie doch nicht so richtig viel passiert. Es ging immer wieder um den Baum, die Vergiftung von Stella und Phoebe durch die Baumtränen, fehlgeleitete Wünsche…

Ich fand das Buch letztlich nett. Schlecht war es nicht. Nur eben auch nicht groß spannend oder neuartig. Die Figuren sind ok, man kennt sie ja nun auch alle ganz gut. Aber wie gesagt: Ich bin nicht traurig, wenn die Reihe dann vorbei ist.

Rose Snow – 4 – Das zweite Buch der verfluchten Wünsche
‎Independently published, 22. Dezember 2021
ISBN ‎ 979-8788804828
321 Seiten / 9 Stunden 43 Minuten

Reihenfolge der Universitäten-Serie:
1. Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne
2. Die 11 Gezeichneten – Das zweite Buch der Sterne
3. Die 11 Gezeichneten – Das dritte Buch der Sterne
4. 7 – Wie es begann
5. 7 – Das erste Buch des Spiels
6. 7 – Das zweite Buch des Spiels
7. 4 – Das erste Buch der verfluchten Wünsche
8. 4 – Das zweite Buch der verfluchten Wünsche
9. 4 – Das dritte Buch der verfluchten Wünsche



Weitere Bücher von Rose Snow:
1. Ein Augenblick für immer – Das erste Buch der Lügenwahrheit
2. Ein Augenblick für immer – Das zweite Buch der Lügenwahrheit
3. Ein Augenblick für immer – Das dritte Buch der Lügenwahrheit

April-Liste

In den ersten April-Tagen kam ich aus meinem ersten Urlaub des Jahres zurück. Am Osterwochenende war ich nicht nur bei meinem ersten Escape Game, sondern auch bei meinem ersten Konzert seit Jahren. Und Die Prinzen waren dazu eine ziemlich gelungene Rückkehr in meine Konzerttage. Nachdem Ostern vorbei war, verlief der Monat recht ereignislos. Außer dass ich angefangen habe, regelmäßig schwimmen zu gehen. Das macht tatsächlich mehr Spaß, als mein Jugendliches Ich im Spaßbad gedacht hätte.

Gelesen:
Marie Graßhoff – Der dunkle Schwarm 2
Carolin Wahl – Zwei Leben in einer Nacht

Gehört:
Luca Snow – Equality – Die Stadt der ewigen Gerechtigkeit
Rose Snow – Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne
Rose Snow – Die 11 Gezeichneten – Das zweite Buch der Sterne
Rose Snow – Die 11 Gezeichneten – Das dritte Buch der Sterne
Holly Jackson – As Good as Dead
Franzi Kopka – Gameshow – Der Preis der Gier
Rose Snow – 4 – Das erste Buch der verfluchten Wünsche

Gekauft:
Christina Stein – Searching Lucy
Christina Dalcher – Q – In dieser Welt ist Perfektion alles
Karen M. McManus – Nothing more to tell
Holly Jackson – Five Survive
Sebastian Fitzek – Elternabend

Geliehen:
Rose Snow – Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne
Rose Snow – Die 11 Gezeichneten – Das zweite Buch der Sterne
Rose Snow – Die 11 Gezeichneten – Das dritte Buch der Sterne
Holly Jackson – As Good as Dead
Franzi Kopka – Gameshow – Der Preis der Gier
Rose Snow – 4 – Das erste Buch der verfluchten Wünsche
Rose Snow – 4 – Das zweite Buch der verfluchten Wünsche

Aussortiert:

Ricarda Jordan – Die Pestärztin

Rose Snow – 4 – Das erste Buch der verfluchten Wünsche [Hörbuch]

Nach ein paar aufregenden Wochen möchte Phoebe nichts lieber, als ihr Studium an der magischen Northside University fortzusetzen und endlich ihr neues Beziehungsglück zu genießen. Dass Phoebes toter Ex plötzlich um sie herumspukt, macht der Gedankenleserin jedoch einen gewaltigen Strich durch die Rechnung! Um den Geist wieder loszuwerden, geht es in den tiefsten Dschungel Mexikos, wo düstere Geheimnisse verborgen liegen – und Phoebe schon bald erkennen muss, dass manche Wünsche besser nicht in Erfüllung gehen sollten- (Klappentext)

Nachdem ich mit „Die 11 Gezeichneten“ die erste Trilogie aus dem Universitätenkosmos und mit „7“ die zweite Trilogie daraus las, wollte ich nun auch die abschließenden drei Bücher lesen. Immerhin gibt es hier ein Wiedersehen mit allen.

Nachdem die Welt nun mehrfach kurz hintereinander gerettet wurde, gehen die Retter – allen voran Collin – auf eine kleine Uni-Tour, um von den Ereignissen zu erzählen. Zuerst verschlägt es sie in die Southside, doch schon bald stellt sich heraus, dass hier nichts so ist, wie es sein sollte. Magische Kräfte schwinden und die Stimmung zwischen den Studierenden wird immer schlechter. Das scheint vor allem an dem sterbenden Weltenbaum zu liegen. Aber wenn die Retter schon mal da sind…

Hier geht es um einige Dinge. Phoebe lernt die ehemaligen Kommilitonen ihres Freundes Collin kennen – mittendrin seine Ex-Freundin. Da entstehen allerhand Konflikte. Dann geht es auf Baummission, die natürlich auch nicht so einfach verläuft, wie gehofft. Außerdem lernt man die letzte der vier Unis kennen, die kurz darauf teilweise in die Luft gesprengt wird. Alles an sich gutes Potenzial, aber ich kam nicht rein. Vielleicht war ich einfach etwas müde bei Teil 7.

Es war müßig durch das Buch zu kommen und ich mochte Phoebe auch nicht mehr so gern wie in „ihrer“ Trilogie „7“. Es wirkte wie viele Wiederholungen, auch wenn der Baum nun neu war. Gefühlt hatte ich alles in den Vorgängern schon gelesen.
Ich werde die letzte Trilogie nun noch hintereinander hören, ich befürchte aber, dass ich dann froh bin, aus dieser snow‘schen Uniwelt raus zu können.

Rose Snow – 4 – Das erste Buch der verfluchten Wünsche
‎Independently published, 13. August 2021
ISBN 979-8456192653
310 Seiten / 9 Stunden 27 Minuten

Reihenfolge der Universitäten-Serie:
1. Die 11 Gezeichneten – Das erste Buch der Sterne
2. Die 11 Gezeichneten – Das zweite Buch der Sterne
3. Die 11 Gezeichneten – Das dritte Buch der Sterne
4. 7 – Wie es begann
5. 7 – Das erste Buch des Spiels
6. 7 – Das zweite Buch des Spiels
7. 4 – Das erste Buch der verfluchten Wünsche
8. 4 – Das zweite Buch der verfluchten Wünsche
9. 4 – Das dritte Buch der verfluchten Wünsche

Weitere Bücher von Rose Snow:
1. Ein Augenblick für immer – Das erste Buch der Lügenwahrheit
2. Ein Augenblick für immer – Das zweite Buch der Lügenwahrheit
3. Ein Augenblick für immer – Das dritte Buch der Lügenwahrheit

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