Lena Kiefer – Westwell – Hot & Cold [Hörbuch]

„Ich liebe dich, Helena. Wahrscheinlich sollte ich das nicht sagen, weil es alles nur schlimmer macht, aber ich kann nicht anders.“

Helena kann es nicht fassen: In dem Moment, als ihr Glück mit Jess endlich zum Greifen nah ist, wird es ihr schon wieder entrissen. Gerade haben die beiden beschlossen, sich all denen zu widersetzen, die ihre Liebe verhindern wollen, da greifen Unbekannte Jess an und verletzen ihn lebensgefährlich. Doch wer hat es auf ihn abgesehen? Und warum? Helena muss sich erneut auf die Suche nach Antworten begeben, die gefährlich eng mit dem Tod von Valerie und Adam verwoben sind. Und je näher sie der Wahrheit kommt, desto mehr fragt sie sich, ob sie und Jess jemals eine gemeinsame Zukunft haben können – oder ob ihre Liebe nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt war … (Klappentext)

Nachdem ich Teil 1 ok, aber auch nicht so überzeugend fand, wie erhofft, fand ich Teil 2 noch ein bisschen schwächer. Nichtsdestotrotz wollte ich den Abschluss dann auch noch hören.

Teil 2 endete mit einem recht fiesen Cliffhanger, zumindest theoretisch. Praktisch war ja klar, dass es nicht so dramatisch sein kann, wie es dargestellt wird und Jess den Angriff wohl überleben wird.
In Teil 3 geht es deswegen nun recht lang um seine Heilung und die Suche nach den Tätern.
Doch Lena Kiefer schafft auch wieder Momente des Durchatmens, in denen dem Buch seine Schwere genommen wird.
Darüber hinaus gibt es natürlich nun auch das große Finale zur Auflösung des Falles um den Tod von Helenas Schwester Valerie und Jess‘ Bruder Adam.

Wieder hagelte es bei Instagram direkt nach der Veröffentlichung 5-Sterne-Bewertungen und ich würde das auch so gern fühlen. Ich hätte auch so gern eine neue Lieblingsreihe gefunden. Aber ich habe es absolut nicht. Ich habe die Liebe zwischen Jess und Helena dieses Mal kaum gefühlt. Ich war genervt von den ganzen „Wir müssen uns trennen“-Wiederholungen. Diese Wiederholungen waren so müßig, ich bin immer noch der Meinung, dass die Story eigentlich keine drei Teile hergibt.

Ich hatte immerhin noch große Hoffnungen in die Auflösung des Falles gesetzt – und dann wurde ich bitter enttäuscht. Ich fand das so unfassbar an den Haaren herbeigezogen.

Optisch finde ich die Reihe wunderwunderschön. Auch die Nachfolgerreihe „Coldhart“ über Jess‘ kleinen Bruder Eli sieht schon wieder bombastisch aus. Die Story an sich finde ich eigentlich auch ideal. Bisschen verbotene Liebe, bisschen Krimifall. Mir hat das Langgezogene jedoch alles verdorben. Immer wieder dasselbe, irgendwie recht viel Stillstand innerhalb der Bücher. Für mich gingen Emotionen und Spannung letztlich echt flöten.

Lena Kiefer – Westwell – Hot & Cold
LYX, 22. Februar 2023
ISBN 3736318138
480 Seiten / 14 Stunden 19 Minuten
Broschiert; 14,00 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Westwell – Heavy & Light
2. Westwell – Bright & Dark
3. Westwell – Hot & Cold

Kira Licht – Ich bin dein Schicksal – Dusk & Dawn 1 [Hörbuch]

Die 17-jährige Erin besitzt die Gabe, Noctua zu sehen. Dämonenartige Wesen, die über Leylinien auf die Erde gelangen, und deren Welt nur durch menschliche Angst existiert. Eines Nachts steht wider Erwarten Callahan vor ihr – Erins erste große Liebe, die vor Jahren ohne ein Wort verschwand. Auf einmal ändert sich alles. Denn Cal gehört zu den Alpha, dem höchsten Rang der Noctua, und er möchte sie zurückgewinnen. Plötzlich sieht sich Erin nicht nur mit unerwartet verwirrenden Gefühlen konfrontiert. Cals Vater will die Beziehung der beiden um jeden Preis unterbinden, und dann kommt es in ihrer Heimatstadt auch noch zu Angriffen durch die Noctua. Gemeinsam mit Cal stellt sie sich der Gefahr und riskiert dabei nicht nur ihren Kopf, sondern auch ihr Herz … (Klappentext)

Seit das Buch erschien, hatte ich es auf dem Schirm. Es klang interessant, aber ich wusste, dass das Buch mit 544 Seiten bei mir dann doch nur auf dem SuB landen würde. Doch als Hörbuch hatte ich kein Problem mit der Länge, also wurde es mein erstes Hörbuch im Februar.
Erin sieht die Dämonen, die eigentlich in Obskuris leben. Doch um ihre Welt aufrecht zu erhalten, brauchen sie menschliche Angst, die sie sich eigentlich ungesehen holen können. Als der Dämon, den sie liebte, Cal, nach drei Jahren ohne Kontakt plötzlich wieder vor ihr steht, geraten beide Welten ins Wanken. Und dann versucht Erin auch noch ganz nebenbei, den Tod ihrer Eltern vor vierzehn Jahren aufzuklären – und die Sache mit den außer Rand und Band geratenen Zahnfeen nicht zu vergessen…

In „Ich bin dein Schicksal“ werden viele Dinge untergebracht. Nicht nur die ehemals verschollene Liebe, die verwirrten Zahnfeen, der Tod der Eltern, sondern auch noch Erins Social-Media-Karriere als Erkunderin von Lost Places. Das alles unter einen Hut zu bekommen ist gar nicht so einfach, doch das hat Kira Licht eigentlich ganz gut gemacht. Vor allem, wenn man verschiedene Verbindungen unter den Themen im Laufe des Buches entdeckt.
Die unterschiedlichen Stränge, die alle einzeln schon recht interessant waren, waren aber ungefähr das Einzige, was ich am ganzen Buch gut fand. Mit Erin wurde ich einfach nicht warm. Ich fand die Dialoge immer hölzern, voller Klischees und sie wirkten seltsam gespielt. Es gab allerhand Nebencharaktere – Menschen wir Dämonen -, die aber alle blass blieben.

Mit Obskuris hat Kira Licht eine riesige – und eigentlich auch interessante – Welt geschaffen. Es gibt zehn Kartelle (quasi verschiede Arten), die sich innerhalb jeweils in Alpha-, Beta-, Gamma- und Delta-Dämonen unterteilen. Sie leben auf eigenen Luftschiffen und sind zum Teil verbündet, zum Teil verfeindet.
Um das alles den Lesenden näherzubringen nutzt die Autorin Dialoge, oft im Frage-Antwort-Stil und ich fand das alles einfach so schlecht gemacht. Erin kannte das alles ja eigentlich, schien in den (offenbar unendlich langen) drei Jahren aber allerhand vergessen zu haben und musste sich nun dümmlich alles nochmal erklären lassen und das im Stil von „Wie war das nochmal, ihr lebt auf Luftschiffen, richtig?“ – „Ja genau, jedes Kartell hat eigene Schiffe.“ (Kein direktes Zitat, aber könnte…). Den Rest berichtete sie brühwarm ihren Freunden, damit die Lesenden auf diesem Weg nochmal mehr erfahren.

Das Ende überraschte mich zwar, ich fand es aber auch ganz schlimm aus dem Nichts hervorgezaubert und unpassend.
Nee, also insgesamt war das wirklich nicht meins. Der Cliffhanger macht nun, dass ich schon wissen will, was hier wahr und was falsch ist. Aber der Weg dahin war wirklich sehr zäh.

Kira Licht – Ich bin dein Schicksal – Dusk & Dawn 1
ONE, 30. September 2022
ISBN 3846601551
544 Seiten / 13 Stunden 57 Minuten

Reihenfolge der Bücher:
1. Ich bin dein Schicksal
2. Wir sind die Ewigkeit

Oliver Wunderlich – Wir, die Anderen

Hilft es, im Dunkeln zu Pfeifen? Macht Punkmusik lesbisch? Warum hat mich Mama auf dem Sterbebett gebissen? Wie täuscht man Ferien in der Karibik vor? Audible-Bestseller-Autor Oliver Wunderlich hat seine besten Geschichten gesammelt und erzählt vom bewegenden Abenteuer ein Mensch zu sein. (Klappentext)

Ich gebe mir die Schuld. Ich habe mich nicht genug informiert. Damit möchte ich anfangen.
Als ich die Info zu diesem Buch bekam, klang es gleich gut und ich wollte das Rezensionsexemplar anfragen. Doch dann wollte ich mich lieber erst den Büchern auf dem SuB widmen. Als ein Reminder kam, konnte ich nicht widerstehen.

Wie ich bereits sagte: Ich habe mich nicht genug mit dem Buch befasst bzw. es falsch gelesen. Ich dachte, Oliver Wunderlich würde hier 22 wahre Geschichte über besondere, spannende Menschen und ihre Erlebnisse, Eigenheiten oder Geschichten erzählen. Mir sagte der Name Oliver Wunderlich aber auch nichts, der in der Podcast-Szene wohl kein Unbekannter ist. Immerhin ist er mit Alltags-, Meditations- und eben Geschichtenpodcasts unterwegs.

Die erste Geschichte begann dann recht heiter mit einem Mädchen, das ein Currywurst-Wettessen gewinnen muss, damit der Wurstwagen seines Vaters sich halten kann. Ich musste sogar lachen, was mir bei Büchern äußerst selten passiert, und ich freute mich auf die folgenden Geschichte.
Ich war jedoch schon argwöhnisch, denn das klang zwar nach einer Geschichte, die so hätte passiert sein können, es klang aber gleichzeitig auch nicht authentisch erzählt. Ab der zweiten Kurzgeschichte war mir dann klar, dass ich mit meiner ersten Annahme komplett danebenlag. Man findet hier keine realen Geschichten.

Die Geschichten waren an sich sehr variabel und umfassten verschiedenste Beziehungen zwischen Menschen, unterschiedliche Begebenheiten und Länder und auch Zeiten. Es ging um Väter, die keinen Kontakt zu ihren Kindern hatten, aber dann eine Band mit ihnen gründen wollen; es ging um Frauen auf der Überholspur, die ein Schlaganfall aus der Bahn wirft; es geht um einsame, alte Frauen, trauernde Eltern und Weihnachtshasser. Menschen werden von Drogen abgehalten, auf Flohmärkten verprügelt und in Bäckergeheimnisse eingeführt.

Ich hatte ehrlichweise jedes Mal aufs neue Schwierigkeiten, mich in die Geschichte einzufinden. Anfangs war es immer so unklar, wer die Person ist, wo und wann die Geschichte spielt. Das sind zwar durchaus Merkmale einer Kurzgeschichte, machten es mir aber trotzdem schwer.
Durch die Kürze von 6 bis 18 Seiten pro Geschichte gab es auch nur einen Fokus auf das Vorkommnis und nicht auf die handelnden Personen. Alle blieben blass und distanziert.

Insgesamt hatte ich das Gefühl, dass übermäßig oft Krieg vorkommt und irgendjemand stirbt immer. Das ist wahrscheinlich eine gefühlte Wahrheit, aber ich fand es auffällig. Auch wenn es vieles abseits davon gab, empfand ich die Stimmung in allen Geschichten als gedrückt. Menschen rebellieren, stellen sich gegen andere, machen traurige Erfahrungen, müssen mit Krankheiten umgehen. Es gibt negative Twists und böse Leute.

Meine anfängliche Enttäuschung, dass es keine realen Geschichten sind, wich bald meinem negativen Gefühl den Inhalten gegenüber. Es gab nur zwei, drei Geschichten, die mir etwas besser gefielen. Insgesamt konnte ich aber nichts weiter mit ihnen anfangen und fand keinen Gefallen an den Geschichten. Wenn das schon die 22 besten Geschichten sind, brauche ich mich persönlich erst gar nicht bei den anderen umsehen.

Oliver Wunderlich – Wir, die Anderen
‎Anders & Wunderlich, 7. November 2022
ISBN 334770827X
268 Seiten
Taschenbuch; 14,90 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

Matt Haig – Der fürsorgliche Mr Cave [Hörbuch]

Wann wird Liebe zu Besessenheit?
Drei Mal schon musste Antiquitätenhändler Terence Cave den Verlust eines geliebten Menschen verkraften: erst den Selbstmord seiner Mutter, dann den Mord an seiner Frau, und schließlich den tragischen Tod seines Sohnes Reuben. Geblieben ist ihm nur noch seine Tochter Bryony, Reubens Zwillingsschwester – und das Gefühl, dass ihm alle genommen werden, die er liebt.
Umso verzweifelter versucht Terence nun, seine wunderschöne Tochter vor jeder Gefahr zu schützen, koste es, was es wolle! Doch die 15-jährige Bryony riskiert immer mehr, um aus dem goldenen Käfig ihres Vaters auszubrechen, und Terence muss sich fragen, ob er sie wirklich nur beschützen will? (Klappentext)

Ich habe 2021 und 2022 insgesamt drei Bücher von Matt Haig gelesen und allen habe ich 4,5 Sterne gegeben. Ich mochte jedes so unglaublich gern. Als dann ein neues Buch von ihm erschien, war es für mich eigentlich klar, dass ich es haben möchte. Doch schnell hagelte es negative Rezensionen. Niemand schien wirklich begeistert zu sein. Also entschied ich mich gegen einen Kauf. Als ich es nun als Hörbuch fand, musste ich es direkt hören.

Terence Cave hatte es nicht leicht im Leben, doch es gipfelt darin, dass er seinen Sohn sterben sieht. Nun hat er nur noch seine Tochter Bryony und seinen Antiquitätenladen. Vor allem erste fängt er an, so sehr schützen zu wollen, dass er ihr immer mehr vorschreibt, sie bobachtet, kontrolliert und einengt. Die 15-jährige versucht immer wieder auszubrechen.

Mr Cave richtet sich in dem Buch die ganze Zeit an Bryony in der Du-Form, was besonders und eindringlich wirkte. Mit jeder weiteren Seite zeigt er so seine ungesunde Art von Liebe zu seiner Tochter. Das war sehr speziell und klang schnell krankhaft. Tatsächlich gleitet er im Laufe der Geschichte immer weiter ab und wird wirrer. Er bekommt Halluzinationen, Paranoia, Gedächtnisaussetzer, kann sich selbst nicht mehr kontrollieren. In dieser vollkommenen Abwärtsspirale wendet sich Bryony immer mehr von ihrem Vater ab.
Bei mir konnte damit jedoch leider weder Interesse noch Spannung erzeugt werden. Eigentlich wollte ich Terence nicht dabei beobachten, wie ihm sein Leben und seine Familie – und auch sein Verstand – entgleitet.

Mir hat die Art des Buches nicht gefallen, dieses Verworrene und Verwirrende war mir zu viel, auch wenn das sicher wirklich gut gemacht war. Es fiel mir aber zu schwer, der Story zu folgen.
Es wurde so extrem, dass ich kein Verständnis mit Mr Cave und seinem Verhalten hatte, trotz der Schicksalsschläge. Ich fand ihn unangenehm und auch Bryony war mir unsympathisch. Jeder ist gegen jeden, Terence vertraut niemandem, Bryony lügt. Alles barg schlechte Stimmung.
Es gab nichts, was mir gute Gefühle gemacht hätte.

Matt Haig – Der fürsorgliche Mr Cave
Originaltitel: ‎ The Possession of Mr Cave (1. Mai 2008)
Droemer, 1. Februar 2022
ISBN 3426282615
256 Seiten / 5 Stunden 58 Minuten (gekürzte Version)
Gebunden; 20,00 Euro

Andere Bücher des Autoren (Klicke für die Rezension)

Olga Grjasnowa – Der Russe ist einer, der Birken liebt

Mascha ist Aserbaidschanerin, Jüdin, und wenn nötig auch Türkin und Französin. Sie ist selbstbewusst, anpassungsfähig und immer zum Davonlaufen bereit. Mit elf Jahren nach Deutschland immigriert, musste sie früh die Erfahrung der Sprachlosigkeit machen. Nun spricht sie fünf Sprachen fließend und ein paar weitere so »wie die Ballermann-Touristen Deutsch «. Sie plant gerade ihre Karriere bei der UNO, als ihr Freund Elias schwer krank wird. Verzweifelt flieht sie nach Israel und wird schließlich von ihrer eigenen Vergangenheit eingeholt. (Klappentext)

Im Zuge der Verfilmung dieses Buches habe ich ein Goodie-Paket bekommen, in dem das Buch enthalten war. Vor allem, weil dieses Buch eigentlich so gar nicht meinem Genre entspricht, war ich sehr gespannt. Vielleicht habe ich ja all die Jahre umsonst gedacht, sowas wäre nicht mein Genre…

Und es fing eigentlich auch ganz gut an. Es war interessant die Dynamiken zwischen Elias und Mascha zu beobachten, die nicht immer ganz einfach waren, weil er gern mehr über ihre Kindheit wüsste, sie die alten Traumata jedoch nicht vor ihm aufarbeiten möchte.
Und ich sage es direkt: Ich habe das Buch zwei Freundinnen weiterempfohlen und das, obwohl sich immer weiter herauskristallisierte, dass das mit dem Buch und mir nichts mehr wird.

Es dauerte nicht lang, da dachte ich: Ja, ich verstehe, warum das Buch Preise gewonnen hat. So lesen sich solche Bücher. Denn sprachlich war eben „Literatur“. Es war seltsam sperrig zu lesen, verworren, verwirrend… auch wenn es floss, wenn ich dabei war. Nur wenn ich das Buch zugeklappt hatte, dann hatte ich wenig Lust, es wieder aufzuklappen. Darum habe ich auch einen Monat gebraucht, die 288 zu lesen.

Mascha fand ich extrem unsympathisch, abweisend und unangenehm. Ihr Verhalten kommt sicher zu einem großen Teil aus ihrer Kindheit mit der Flucht aus der Heimat, dem Vater, der als gescheiterter Kosmonaut unglücklich im Leben war und der seltsam passiven Mutter. Ein Kind, das Krieg erlebt hat, das Menschen hat sterben sehen. Trotzdem fand ich so zu ihr keinen Zugang. Es war ein bisschen, als ob sie sich selbst nicht liebt und deswegen alle Leute wegstößt, die es tun.

Insgesamt waren alle Beschreibungen immer sehr auf Religion und den ethnischen Background der Leute bezogen und vor allem ist es auch sehr politisch. Es geht um den Aserbaidschan-Armenien-Konflikt im Karabach und später geht es vor allem auch um den Israel-Palästina-Konflikt. Grjasnowa geht schon auf vieles ein und holt auch unwissendere Leser ab, aber gefühlt fehlte mir trotzdem manchmal Detailwissen.

Was ich aber tatsächlich seltsam fand: Jeder Mensch in jedem Land kifft erstmal ganz selbstverständlich mit Mascha. Alle haben auch immer Marihuana dabei. Fand ich so ein vollkommen unnötiges Detail, weil es nichts zu der Geschichte beitrug. Aber davon gab es einige im Buch. Die Autorin beschreibt häufig genau, was Mascha sieht oder was jemand anhat und hat mich als Leserin damit gelangweilt.

Alles in allem fand ich das Buch recht handlungsarm. Erst eine schwere Phase in Deutschland und dann tingelt sie verloren durch Israel. Aber ja, das ist auch einer der zentralen Punkte des Buches. Mascha ist eine verlorene Persönlichkeit und man merkt diese Verlorenheit, das Nicht-Ankommen sehr gut. Sie hat keine Heimat, weder in Orten noch in Menschen.

Nein, das Buch und ich wurden leider keine Freunde. Dafür war es für meinen ganz persönlichen Geschmack zu unspannend und zu politisch. Aber gerade wegen des zweiten Punktes konnte ich das Buch ohne schlechtes Gewissen an zwei Freundinnen weiterempfehlen.
Ich wurde leider weder mit der Story noch mit Mascha oder der Schreibart richtig warm.

Olga Grjasnowa – Der Russe ist einer, der Birken liebt
dtv, 1. September 2013 (Erstveröffentlichung Februar 2012)
ISBN 3423142464
285 Seiten
Taschenbuch; 12,00 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

Jennifer Donnelly – Belle und das endlose Buch

Die kluge, bücherbegeisterte Belle, eine Gefangene im Schloss des Biests, hat sich an ihr neues Zuhause gewöhnt und sich mit dessen Bewohnern angefreundet. Als sie auf Nevermore stößt, ein verzaubertes Buch, das mit nichts anderem im Schloss vergleichbar ist, wird Belle in seine Seiten hineingezogen und in eine Welt voller Glamour und Intrigen entführt. Die Abenteuer, von denen Belle immer geträumt hat, die Träume, die sie aufgeben musste, als sie zu einer Gefangenen wurde, scheinen wieder in Reichweite zu sein.

Die charmanten und geheimnisvollen Figuren, denen Belle auf den Seiten von Nevermore begegnet, bieten ihr glamouröse Unterhaltung und sogar ein Wiedersehen, das sie nie für möglich gehalten hätte. Aber kann Belle ihren neuen Gefährten auf den Seiten von Nevermore vertrauen und ist die Welt dort überhaupt real? Belle muss die Wahrheit über das Buch herausfinden, bevor sie sich für immer in ihm verliert. (Klappentext)

Liebe und Tod spielen ihr altes Spiel: Sie wetten um das Glück anderer. Liebe glaubt, dass das Biest seinen Fluch brechen kann, Tod möchte das mit aller Macht verhindern. Und dafür schafft sie ein Buch, in dessen Welt für Belle alle Wünsche in Erfüllung gehen und in dem es ihr so viel besser geht als im Schloss des Biestes. Doch wird sie für all das ihr echtes Leben aufgeben?

Carlsen meinte es in den letzten Jahren ja gut mit den Disney-Reihen. Nach den Villains und den Twisted Tales gibt es nun Dangerous Secrets. Das sind Nebengeschichten und zusätzliche Szenen, die das Grundgerüst des bekannten Disney-Films jedoch nicht ändern.
So war von vornherein klar, wie dieses Buch ausgehen wird und das dämpfte die Spannung enorm.

Doch auch ansonsten schaffte das Buch es nicht, mich abzuholen. Die glamouröse Welt im Buch hatte man so schon mehrere Male gesehen oder gelesen. Alle Klischees werden bedient.

Belle und die Schlossbewohner sind wie im Film, man kennt sie und hat ja im Bestfall auch schon seit Jahren emotionale Beziehungen zu ihnen. Die Figuren aus Nevermore waren neu, aber da die Lesenden immer einen enormen Wissensvorsprung haben, waren sie alle unsympathisch, wenn sie zum Teil auch ganz interessant waren.

Natürlich, es gibt eine große Moral hinter der Geschichte. Und die ist vielleicht auch richtig und wichtig. Aber der Weg dahin war vorhersehbar, unspannend und belanglos.

Ich habe für dieses Buch mit riesiger Schrift und mäßig vielen Seiten zwei Wochen gebraucht. Ich habe teilweise das Lesen prokrastiniert, weil ich keine Lust hatte, wieder in diese Geschichte einzutauchen.
Es war okay, Idee ist nett, kann man so lesen, aber ich brauchte das Buch echt nicht.

Jennifer Donnelly – Dangerous Secrets – Belle und das endlose Buch
Originaltitel: Lost in a Book (Februar 2017)
‎Carlsen, 11. Januar 2022
ISBN 3551280649
351 Seiten
Broschiert; 14,00 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Iduna und Agnarr – Die wahre Geschichte – Originaltitel: The Story of Iduna and Agnarr
2. Belle und das endlose Buch – Originaltitel: Lost in a Book
3. Aurora und der dunkle Schlaf – Originaltitel: Heart of the Moors
4. Elsa und Anna – Der Wald der Schatten – Originaltitel: Forest of Shadows

Serena Valentino – Cruella, die Teufelin

Was hat Cruellas Hass dermaßen mächtig werden lassen?

Selbst die grausamsten Bösewichter kennen wahre Freundschaft, große Liebe und wagemutige Träume. So auch Cruella, die nun an der Reihe ist, ihre Geschichte zu erzählen. Sie handelt von einer einsamen Kindheit, aufsehenerregenden Outfits, einer viel zu kurzen großen Liebe und von einer Frau, deren Leben dem Untergang geweiht ist. Eine Geschichte über das schwierige Band weiblicher Freundschaft, über Mütter und Töchter und über brennendes, zerstörerisches Verlangen. (Klappentext)

„101 Dalmatiner“ gehörte nie zu meinen Lieblings-Disneyfilmen. Cruella de Vil brannte sich mir nie als spannender Bösewicht ein. Als ich dann auch noch vorab las, dass der siebte Teil der Villains-Reihe inhaltlich wenig mit dem roten Faden der verdrehten Schwestern zu tun hat, war ich skeptisch. Doch nützt ja nix, ich wollte mehr von der Reihe, also musste ich nehmen, was da kommt.

Cruella ist ein junges Mädchen, das ihre Mutter und ihren Vater über alles liebt. Ihre beste Freundin Anita steht ihr auch sehr nah – und ihr Kindermädchen Miss Pricket.
Geprägt wird ihr Leben jedoch vor allem von ihrer Mutter. Die stolze Hausherrin, der ihr Ruf und Luxus besonders wichtig sind; die ihre Tochter sehr streng und herzlos behandelt. Und doch strebt Cruella ihrer arroganten und hochnäsigen Mutter nach. Das lässt sie nun vor allem durch Gemeinheiten an den Bediensteten aus. Und auch wenn sie kurze, herzliche Momente hat, kippen sie schnell zurück in Bosaftigkeit. So schreitet ihr Leben voran, bringt sie in ein Mädcheninternat, führt ihre große Liebe zu ihr und nimmt sie ihr wieder und spuckt am Ende eine boshafte, zickige Frau aus.

Insgesamt hat es mir überhaupt keinen Spaß gemacht, von jemandem zu lesen, der durchweg gemein ist. Deren liebevollen Momente immer überlagert werden von Arroganz und Zickigkeit. Sicher, Cruella war ein – von den Eltern – vernachlässigtes Kind. Und Serena Valentino hat das bestimmt gut gemacht, dass ich durchweg so viel Abscheu für Cruella empfunden habe. Man hat schon gesehen und verstanden, warum sie ist, wie sie ist. Aber es war auch etwas einfach, das alles so auf die Mutter abzuwälzen.

Für mich ist die Frau mit den schwarz-weißen Haaren noch nie ein charismatischer Disney-Bösewicht gewesen. Nun zeigt sich auch noch, dass sie einfach ein ekliges Kind war, bei dem es unangenehm von all den Boshaftigkeiten und Lieblosigkeiten zu lesen. Und selbst in ihrem größten Leid konnte ich kein Mitgefühl für sie empfinden. Dafür stieg da nochmal mehr meine Wut auf ihre Mutter.
Außerdem gab die Story einfach wenig Spannung her.

Ja, das Buch war leicht zu lesen und die Idee auch ganz nett. Es war schon ok, Cruellas Hintergrund zu sehen und ihr diese menschliche Seite zu geben. Mich konnte das Buch aber nicht überzeugen und passt darüber hinaus auch nicht in die Villains-Reihe.

Serena Valentino – Cruella, die Teufelin
Originaltitel: Evil Thing (Juli 2020)
Carlsen, 29. April 2021
ISBN 3551280452
347 Seiten
Gebunden; 14,00 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Die Schönste im ganzen Land – Originaltitel: Fairest of All
2. Das Biest in ihm – Originaltitel: The Beast Within
3. Die Einsame im Meer – Originaltitel: Poor Unfortunate Soul
4. Das Geheimnis der Dunklen Fee – Originaltitel: Mistress of All Evil
5. Das verzauberte Haar – Originaltitel: Mother Knows Best
6. Das Geheimnis der Schwestern – Originaltitel: The Odd Sisters
7. Cruella, die Teufelin – Originaltitel: Evil Thing
8. Das Herz so kalt – Originaltitel: Cold Hearted
9. Niemals Nimmerland – Originaltitel: Never Never

Alexander Hartung – Nichts als Staub

Ein temporeicher erster Fall für die Ermittlerin Alina Grimm

Als Polizistin im Streifendienst ist Alina Grimm eigentlich nicht für Mordermittlungen zuständig, doch als am Hamburger Phoenixplatz das vermeintliche vierte Opfer eines Serienmörders gefunden wird, erweckt das ihren Ermittlerinstinkt. Sie sucht ihre Informanten auf, um mehr über den Toten herauszufinden, gerät aber in einen Hinterhalt.

Alina wacht im Krankenhaus auf und findet sich in einer äußerst schwierigen Lage wieder: Die Angreifer konnten nicht ausfindig gemacht werden, stattdessen wird sie des Drogenhandels beschuldigt und vom Dienst suspendiert. Sie ermittelt auf eigene Faust und stößt dabei immer wieder an Grenzen. Dann begegnet sie einem mysteriösen Helfer, dessen Informationen alles in ein völlig neues Licht rücken. (Klappentext)

Ich wohne in Hamburg und als mir dieser Thriller, der in dieser Stadt spielt, als Rezensionsexemplar angeboten wurde, war ich sofort Feuer und Flamme. Auf einen guten Thriller hatte ich eh Lust – dann konnte ich auch direkt mal gucken, was hier so um die Ecke alles passiert.

Alina Grimm ist ganz glücklich damit, ihre Streife in Hamburgs Problemvierteln zu fahren. Doch ihr Partner Bilal sagt schon immer, sie sollte zur Kripo gehen. Sie kann und will immerhin immer etwas mehr. Und jetzt, wo das vierte Opfer eines Serienmörders auftaucht, kann sie ihre Finger nicht stillhalten. Das wird ihr relativ schnell zum Verhängnis. Doch als ihre Lage besonders ausweglos ist, meldet sich ein alter – und sehr reicher – Freund ihres Vaters.

Die Geschichte ist super ereignisreich. Dazu wird auch eine recht große Menge an verschiedenen Personen eingeführt. Alinas Familie, Kollegen, Freunde und einige Kriminelle, die ihr mal mehr mal weniger helfen. Für nicht einmal 300 Seiten war das allerhand.
Dafür hat sich Alexander Hartung auch extrem auf die Geschehnisse konzentriert und keinen wirklichen Blick nach links und rechts gewagt. Er sprang deswegen auch stunden- oder tageweise weiter, damit die Handlung nahtlos weitergehen kann.
Und auch wenn es in der Geschichte oft Überraschungen geht und alles nach ziemlich viel Potenzial klingt, blieb für mich die Spannung total auf der Strecke. Trotz der rasanten Handlung und vielen Dingen, die passiert sind, fand ich „Nichts als Staub“ zäh. Nichts ließ mich atemlos zurück.
Was auch sehr die Spannung nahm, war, dass alles recht reibungslos lief und der reiche Freund des Vaters natürlich auch alle Türen öffnete. Geld und Kontakte in hohe Kreise waren kein Problem mehr.

Zu Alina als Hauptfigur konnte ich keine Beziehung aufbauen. Gerade, weil Hartung auf den Blick abseits der Hauptgeschichte mehrheitlich verzichtete, bekam ich keinen persönlichen Eindruck von ihr. Da mochte ich die männlichen Nebencharaktere, die Alina so auf ihrem Weg einsammelte und mit denen sie dann zusammen ermittelte, deutlich mehr. Ihr Charakter und ihr Background war viel greifbarer und näher.

Mich konnte der Reihenauftakt um die Hamburger Ermittlerin Alina Grimm also leider nicht packen. Ich fand weder den Fall an sich besonders spannend noch die Entwicklungen und Geschehnisse.

Alexander Hartung – Nichts als Staub
Edition M, 10. August 2021
ISBN 2496708815
285 Seiten
Taschenbuch; 9,99 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

Emily Houghton – Bevor ich dich sah

Nur wenn du verwundbar bist, wird dich die Liebe finden

Seit sie mit schweren Verbrennungen ins Krankenhaus eingeliefert wurde, spricht Alice mit niemandem, vermeidet den Blick in den Spiegel und hält den Vorhang, der ihr Bett von Ret der Station trennt, fest verschlossen. Als sie eines nachts jedoch hört, wie ihr immer gut gelaunter Zimmernachbar Alfred von Albträumen gequält wird, stellt sie fest, dass sie nicht die Einzige ist, die mit ihrem Schicksal hadert. Von nun an teilen sie Nacht für Nacht ihre Ängste und Sorgen miteinander. Und ihnen wird klar, dass es in Ordnung ist, wenn das Leben mal nicht in Ordnung ist. Dass die unsichtbaren Verletzungen oft mehr weh tun als die sichtbaren. . Und dass man sich in einen Menschen verlieben kann, ohne ihn je gesehen zu haben. (Klappentext)

Die Geschichte von Alfie und Alice ist eine Geschichte voller traumatischer Vergangenheiten und Erlebnisse. Sie waren zwei Ertrinkende, die sich in Krankenhausbetten gegenseitig zu retten versuchten. Als ich den Klappentext las, war ich sofort auf die Geschichte gespannt. Ich hatte schon vor Augen, wie es wohl werden wird und erwartete ganz große Gefühle.

Das erste Drittel des Buches las sich recht flott. Alice war mir zwar unfassbar unsympathisch durch ihre bissige, egomanische und distanzierte Art, aber hier war ja Platz für Entwicklungen.
Doch umso weiter das Buch voranschritt, umso mehr ließ meine Motivation, weiterzulesen, nach. Das Buch spielt fast ausschließlich in dem Krankenzimmer und obwohl es mehrere Patienten in dem Raum gab, schienen die Welten so sehr getrennt zu sein. Die anderen kommen nur selten zu Wort, als würde man nicht 24/7 miteinander Zeit verbringen. Alice und Alfie standen im extremen Fokus – und so richtig gab das die Geschichte für mich nicht her.
So dramatisch die aktuelle Gesundheitssituation der beiden auch sein mag, die jeweilige Geschichte dazu war schnell auserzählt. Und ja, sie beide hatten traurige und schlimme Dinge in der Vergangenheit erlebt. Aber so richtig mitfühlen konnte ich nicht. Im Gegenteil: Immer wieder erwischte ich mich bei dem Gedanken, dass ich das alles viel zu sehr aufgebauscht empfand.

Vor allem das zweite Drittel war für mich dann extrem zäh. Gefühlt ging die Geschichte nicht voran. Leider konnte „Bevor ich dich sah“ hier für mich auch weder an Spannung, noch an Dramatik oder Emotionalität gewinnen. Das lag vor allem auch weiterhin an Alice, die bei mir keine Sympathien gewinnen konnte. Ich habe Alfies Faszination ihr gegenüber absolut nicht nachvollziehen können.
Insgesamt war die Geschichte auch einfach sehr vorhersehbar.

Darüber hinaus empfand ich die Schreibart häufig als unangenehm. Hölzern, gestelzt. Ich habe beim Lesen wirklich ab und zu den Kopf geschüttelt und dachte: „Das geht gar nicht, wie das geschrieben ist.“

Alice und Alfie sind aus verschiedenen Gründen ans Bett gefesselt – der Kosmos des Buches ist ein sehr kleiner. Ich fand Alfie zwar nett, aber auch sehr gekünstelt, Alice war mir zu bissig.
Ich fand aber nicht alles nur schlecht. Die Idee fand ich wirklich cool und letztlich bin ich ja doch – wenn auch langsam – am Ball geblieben.
Wenn man sich Rezensionen von anderen Lesern durchliest, wird das Buch aber auch sehr begeistert aufgenommen. Es schafft, Leser zu bewegen und mit Alfie und Alice mitfühlen zu lassen.
Leider passen das Buch und ich wohl einfach nicht zusammen.

Emily Houghton – Bevor ich dich sah
Originaltitel: Before I saw You (Februar 2021)
‎Heyne Verlag, 12. Juli 2021
ISBN 345342543X
430 Seiten
Broschiert; 14,00 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

R. L. Stine – Fear Street – Mord im Mai

Warst du’s wirklich, Sandy?

Niemand kann Al Freed ausstehen. Er ist das größte Ekel von Shadyside und macht Julie und ihrer Clique mit seinen miesen kleinen Tricks das Leben schwer. Aber als Al eines Tages tot vor der Rollschuhbahn liegt, sind alle schwer schockiert. Und ausgerechnet der nette Sandy will Al ermordet haben… (Klappentext)

Julie, Vincent, Hillary, Sandy und Al waren mal eine Clique. Doch Al gehört seiner Weile schon nicht mehr dazu, dafür macht er seinen ehemaligen Freunden und der neu dazugekommenen Taylor das Leben schwer. Jeden einzelnen bedrängt, demütigt und erpresst er – doch plötzlich liegt er erdrosselt hinter der Rollschuhbahn. So viele Menschen hatten ein Motiv, doch ausgerechnet der nette Sandy gesteht seinen Freunden den Mord.

Am Anfang machte mich Al unfassbar wütend. Er war so ein unangenehmer, bedrohlicher Charakter. Da war es quasi eine Erleichterung, als er endlich tot war. Damit war dann aber auch fast schon die Luft raus. Es ist nicht so, dass das Buch danach nur noch dahinplätscherte, tatsächlich gab es sogar die ein oder andere spannende Szene. Zumindest theoretisch. Praktisch war alles so vorhersehbar, dass die Spannung direkt im Keim erstickt wurde.
Das Ende überraschte mich dann auch kein Stück.

Mit den Personen konnte ich durch die Bank nichts anfangen. Die Clique blieb total blass und austauschbar. An diesem Punkt hapert es ja meistens sehr in den Büchern. Aber wenn der Fall schon nicht sehr aufregend ist, fallen Personen, die einem egal sind, umso mehr ins Gewicht.

Viel mehr gibt es dann auch schon nicht mehr zu sagen über „Mord im Mai“. Der Fall ist recht simpel und erzeugt wenig Spannung. Die Personen bleiben flach und unnahbar. Es gibt keine wirkliche Atmosphäre, die das Buch ansatzweise gruselig oder aufregend gemacht hätte. Das Buch war ok, kann man wie immer gut und schnell weglesen, aber mehr auch nicht.

R. L. Stine – Fear Street – Mord im Mai
Originaltitel: The confession (1996)
Loewe, 1997
ISBN 378553101X
156 Seiten
Gebunden

Andere Bücher der Reihe:

Fear Street – Das Skalpell – Originaltitel: The Knife
Fear Street – Die Falle – Originaltitel: Wrong Number 2
Fear Street – Die Mutprobe – Originaltitel: The Thrill Club
Fear Street – Eingeschlossen – Originaltitel: Ski Weekend
Fear Street – Falsch verbunden – Originaltitel: Wrong Number
Fear Street – Prüfungsangst – Originaltitel: The Cheater
Fear Street – Rachsüchtig (Neuauflage von „Halloween“) – Originaltitel: Halloween Party
Fear Street – Jagdfieber – Originaltitel: Partysummer
Fear Street – Im Visier – Originaltitel: College Weekend
Fear Street – Schulschluss – Originaltitel: Final Grade
Fear Street – Mondsüchtig – Originaltitel: Bad Moonlight

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