Lena Kiefer – Westwell – Bright & Dark [Hörbuch]

Ich war von Westwell 1 nicht so begeistert, wie ich gehofft hatte. Auch wenn ich erst vier Sterne vergab, rutschte es in der Rückschau noch etwas weiter nach unten. Ich war sehr unsicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen werde. Doch durch das neue Bookbeat-Abo, hörte ich mir Teil 2 an:

Ich musste Helena vergessen, das wusste ich. Nur wusste ich eine Sache noch besser: dass es vollkommen unmöglich war.

Helena vermisst Jess mit jeder Faser ihres Seins. Vor zwei Monaten musste sie die schwerste Entscheidung ihres Lebens treffen und sich von ihm trennen, und noch immer zerreißt ihr allein der Gedanke an ihn das Herz. Einzig ihre Nachforschungen zum Tod ihrer Schwester schaffen es, sie über Wasser zu halten. Doch als sie dabei auf eine Information stößt, die Jess’ gesamte Welt auf den Kopf stellen könnte, bleibt ihr nichts anderes übrig, als erneut Kontakt mit ihm aufzunehmen. Jess ist außer sich, als er erfährt, dass Helena im Todesfall ihrer Geschwister ermittelt, ist er doch überzeugt, dass sie sich dadurch in große Gefahr begibt. Daher beschließt er, ihr zu helfen – und obwohl beide wissen, dass sie nicht zusammen sein dürfen, ist es bald unmöglich, ihre Gefühle zu ignorieren … (Klappentext)

Es war ein bisschen wie nach Hause kommen. Ich fühlte mich wohl, wusste, wer dort wohnt und wo alles ist. Doch nach und nach merkte ich, dass es zugig war, die Couch durchgesessen und die Ecken staubig.

Die Liebesgeschichte von Jess und Helena, die aus verfeindeten Familien kommen, deren Geschwister sich jedoch verliebten und gemeinsam starben, war recht intensiv in Teil 1. Sie wurde jedoch jäh zerstört und damit haben wir die Grundlage dieses Buches. Die beiden dürfen sich nicht lieben und tun es umso mehr. Der Verlust ist fast greifbar und es war schwer. Und trotzdem habe ich es nicht verstanden. Ich verstehe schon, warum Helena nicht mit Jess zusammen sein kann – ich finde jedoch auch, dass sie sich darüber stellen sollte. Dinge öffentlich machen, ansprechen. Zusammen mit Jess würde sie das schon schaffen, würde sie sich nicht so rumschubsen lassen. Diese Fremdbestimmtheit, auch an vielen anderen Stellen der Geschichte, nervte mich.

Im ersten Teil war ich irgendwann sehr genervt von dem „Wir wollen uns, dürfen aber nicht“. Hier ging es genauso weiter. Im Prinzip war das ganze Buch ein großes Hin und Her mit kleinen Inseln der Glückseligkeit, wenn Helena und Jess doch irgendwie heimlich Kontakt hatten.

Der Todesfall der Geschwister, den Helena aufklären will, wurde in diesem Buch zwar wieder recht intensiv behandelt, jedoch kam man nur einen kleinen Schritt voran. Es war müßig.

Insgesamt fand ich es ok. Als Hörbuch ließ es sich extrem gut so nebenbei weghören, die Story war ja nicht besonders komplex. Außerdem waren die Stimmen (Helena gesprochen von Tanya Kahana – unter anderem spricht sie auch Elena Gilbert aus „Vampire Diaries“ – und Jess gesprochen von Julian Tennstedt – er spricht beispielsweise noch John B aus „Outer Banks“) hervorragend. Zwischendurch waren sie für mich das Beste am Buch. Sie brachten die Stimmung zwischen den beiden so gut rüber.
Irgendwie erinnerte mich das ganze Buch aber sehr an die zweite Hälfte von Band 1 mit der Sehnsucht und dem misslichen Umstand, dass sie sich nicht lieben sollen. Ich bezweifle ehrlich gesagt, dass man diese Geschichte auf über 1.400 Seiten in drei Teilen auswalzen muss.
Ich werde den Abschluss der Reihe sicher noch hören, nun will ich es auch wissen. Aber Band 2 gab mir ziemlich wenig Neues.

Lena Kiefer – Westwell – Bright & Dark
LYX, 26. Oktober 2022
ISBN 3736318057
464 Seiten / 14 Stunden 9 Minuten
Broschiert; 12,99 Euro

Reihenfolge der Bücher:
Westwell – Heavy & Light
Westwell – Bright & Dark
Westwell – Hot & Cold (22.02.2023)

Jahresabschluss 2022

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!
Drittes Corona-Jahr, ja? Hätte ich nicht mit gerechnet. Trotzdem fühlte sich das Jahr für mich wieder recht normal an und dafür bin ich dankbar.

Seit einigen Jahren war ich nicht mehr im Urlaub und dafür habe ich es dieses Jahr krachen lassen. Griechenland, Mallorca, Barcelona – und eine Dienstreise nach London. Vor allem schätze ich mich so glücklich, dass ich meiner Tochter das alles bieten kann. Bis heute erzählt sie gern von den Urlauben. Überhaupt wurde aus dem Kleinkind in diesem Jahr ein richtiges Kind. Mit ganz viel eigener Meinung und eigenem Willen. Ein richtiger kleiner Threenager.

Arbeitstechnisch war vor allem die zweite Jahreshälfte herausfordernd. Einige Einarbeitungen, die sich dann nach wenigen Monaten verabschiedeten, belasteten mein kleines Team sehr, wohingegen andere Teams immer mehr wuchsen und uns mehr Arbeit bescherten.

Für 2022 hatte ich 60 Bücher geplant, nachdem es in 2021 und 2020 so gut für mich lief. Aber ich hing schnell dem Plan hinterher und die Lücke wurde immer größer. Ich konnte es nicht mehr aufholen. Das war schade, aber die viele Arbeit, die Urlaube, in denen ich eben nicht mehr lesend am Strand liegen konnte, und die Lese-Lustlosigkeit hatten dazu geführt.

Gekauft habe ich dafür weiterhin wie eine Große. Ich merkte aber immer mehr, dass es mir keine Freude brachte, die Pakete auszupacken. 2023 möchte ich weniger kaufen. Viel weniger.

Aber hier nun die Details:

Bücher gelesen: 41! Das macht ein Buch in 8,9 Tagen.

Ich habe dieses Jahr 13.566 Seiten gelesen. Das macht 37,2 Seiten pro Tag.
Im Vergleich zu 2021 war das ein ziemlicher Rückschritt: Da waren es 16.698 Seiten (bei 55 Büchern). Das machte ein Buch in circa 6,6 Tagen und 45,7 Seiten am Tag.

Neu erworbene Bücher: 129 (2021: 154)
          gekauft: 92
          geschenkt: 24
          Rezensionsexemplare: 12
          geliehen: 1

Aussortierte Bücher: 66 (2021: 162)

Geld ausgegeben für Bücher: 838,6 € (2020: 951,01 €).
Ich habe durchschnittlich 6,50 Euro pro erhaltenes Buch ausgegeben.

Meistgelesene Autoren:
          Colleen Hoover: 3 Bücher
           Serena Valentino: 2 Bücher
          Jennifer Lynn Barnes: 2 Bücher
          Marie Graßhoff: 2 Bücher
          Patrick Ness: 2 Bücher

Arten der Bücher:
          Gebundene Bücher: 20
          Taschenbücher: 12
          Broschierte Bücher: 9

Genres:
          Jugendbücher/-fantasy: 8
          Krimi/Thriller: 7
          Roman: 8
          Kinderbücher: 4
          Märchen: 3
          Fantasy: 1
          Urban Fantasy: 2
          Liebesroman: 4
          Science Fiction: 2
          Kurzgeschichten-Sammlung: 2

Dickste Bücher:
5. Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light: 473
4. Marie Graßhoff – Spicy Noodles: 479
3. Holly Jackson – A Good Girl’s Guide to Murder: 480
2. Marie Graßhoff – Hard Liquor: 525
1. Amie Kaufman & Jay Kristoff – Obsidio: 615

Dünnste Bücher:
5. Andreas Steinhöfel – Paul Vier und die Schröders: 156
4. Alessandro Baricco – Seide: 132
3. Otfried Preußler – Der Räuber Hotzenplotz: 112
2. Arthur Conan Doyle – Sherlock Holmes – Das gefleckte Band: 67
1. Gillian Flynn – Broken House – Düstere Ahnung: 63

Tops:
(Sonst kann ich von Platz 5 zu Platz 1 ranken, dieses Mal teilen sich drei Bücher den 1. Platz)
3. Patrick Ness – Sieben Minuten nach Mitternacht
2. Colleen Hoover – Für immer ein Teil von dir
1. Marissa Meyer – Wie Monde so silbern
1. Jennifer Lynn Barnes – The Inheritance Games
1. Holly Jackson – A Good Girl’s Guide to Murder

Flops:
5. Serena Valentino – Cruella, die Teufelin
4. Jana Paradigi – Purpurstaub Magie
3. Olga Grjasnowa – Der Russe ist einer, der Birken liebt
2. Lloyd Alexander – Taran – Die Prinzessin von Llyr
und der Top-Flop: Paula Hawkins – Wer das Feuer entfacht

Durchschnittsbewertung aller gelesenen Bücher: 3,7 Sterne

Zum genauen Vergleich sind hier noch mal die Jahresstatistik 2010, Jahresstatistik 2011, Jahresstatistik 2012, Jahresstatistik 2013, Jahresstatistik 2014, Jahresstatistik 2015, Jahresstatistik 2016, Jahresstatistik 2017, Jahresstatistik 2018, Jahresstatistik 2019, Jahresstatistik 2020 und Jahresstatistik 2021.

Erst war ich etwas enttäuscht, dass ich mein Leseziel von 60 Büchern nicht erreicht habe. Aber dann musste ich einsehen, dass ich mit 41 Büchern immer noch viel mehr gelesen habe als in den Jahren vor 2020. Und auch viel mehr als so viele andere Menschen.
Ich habe eine Partnerschaft, ein Kind, einen Vollzeitjob, einen Haushalt, andere Hobbys, Freunde… Da kommt Lesen nicht an erster Stelle. Und trotzdem habe ich immer noch Zeit dafür gefunden.

2023 wird etwas anders, denn am 31.12.2022 habe ich mir ein Bookbeat-Abo eingerichtet. Zum ersten Mal im Leben werde ich vermehrt Hörbücher hören. Ich bin extrem gespannt.
Ich wünsche euch allen ein wundervolles Jahr!