A Very Merry Kissmas!
Küsse unterm Mistelzweig, prickelnde Gefühle im Schneegestöber, romantische Abende vor dem Kamin – was gibt es Schöneres im Advent, als es sich mit einem Buch und einer Tasse heißer Schokolade gemütlich zu machen? In »December Dreams« warten jeden Tag realistische und fantastische Lovestorys auf dich, die die Zeit bis Weihnachten versüßen und nicht nur den Schnee zum Schmelzen bringen … (Klappentext)
Mit Adventskalender-Büchern habe ich bisher wenig Erfahrung, doch die ist nicht die beste. Denn trotz all meiner Vorsätze habe ich es nie gelesen, wie vorgesehen. Doch als ich „December Dreams“ als Mängelexemplar fand, hatte ich Lust, es dieses Mal besser zu machen. Und Autor*innen wie Stefanie Hasse, Bianca Iosivoni, Kira Licht, Stella Tack und Rose Snow versprachen ja doch allerhand schöne Geschichten.
Ich begann knapp verspätet am 2. Dezember und war von der ersten Geschichte („All Through the Night“ von Stefanie Hasse) gar nicht überzeugt. In einem Schwung las ich auch die nächsten beiden Storys und klappte das Buch danach enttäuscht zu. Erst nach Weihnachten nahm ich das Buch wieder zur Hand und zwang mich dann, es in wenigen Tagen zu beenden.
Die Geschichten drehen sich alle – so ist es ja auch gewollt – um die Liebe. Innerhalb findet man nur wenig Diversität. Bis auf die Geschichte von Alana Falk („Der letzte Kuss der Rachegöttin“) dreht es sich immer um heterosexuelle Liebe. Doch davon ab sind die Geschichten schon sehr unterschiedlich. Von klassischer Anziehung auf den ersten Blick über gebrochene Herzen bis hin zu langsamer Entwicklung war alles dabei. Ebenso wie Fantasy in verschiedenen Ausprägungen. Da der Fokus rein auf der Liebe lag, musste die Geschichte natürlich recht schnell zum Punkt kommen. Immerhin hatten sie alle auch nur 10 bzw. 20 Seiten Platz. Und die 20 Seiten sind etwas, was mich an dem Buch etwas enttäuschte, denn manche Storys ziehen sich über zwei Tage. Somit hat man nicht 24 Lovestory und ein Silvester-Special, wie er Titel verspricht, sondern nur 14 plus 1.
Diese 15 Geschichten konnten mich leider in der großen Mehrheit nicht überzeugen. Als ich dann in zwei Tagen die letzten 220 Seiten las, habe ich mir selbst das Gefühl vermittelt, die Geschichten wären gut, weil ich so schnell weiterlas. Doch es war pure Willenskraft. Eigentlich waren sie alle irgendwie seicht, mittelmäßig und wenig überzeugend. Kein Prickeln, keine Spannung. Nur „Das Spiel“ von Julie Leuze fand ich richtig cool. Auch zwei, drei andere waren noch etwas besser, aber auch nicht überragend.
Vielleicht fehlte mir auch einfach Vorwissen beziehungsweise eine Bindung zu den Büchern der Autor*innen, weil viele sich im Kosmos ihrer bekanntesten Bücher bewegten und entweder die Hauptfiguren oder Nebenfiguren für die Weihnachtsstories wiederverwendeten.
Immerhin schaffte das Autorinnen-Duo Rose Snow es, dass ihre Reihe der Lügenwahrheiten nun auf meiner Wunschliste ist dank ihrer Geschichte „Ein magisches Feuerwerk der Geühle“. Einige andere Bücher, an denen sich hier bedient wurden, liegen eh auf meinem SuB.
Ich fand das Buch ok. Wenn man es nicht liest, ist es aber auch kein Verlust. Nach aktuellem Stand habe ich kein Interesse daran, den Nachfolger, „Christmas Kisses“, zu lesen.
December Dreams
Ravensburger, 1. August 2021
ISBN 3522185951
320 Seiten
Broschiert; 14,99 Euro