
»Es geht um das, was vor fünf Jahren passiert ist.«
»Warum?«, fragte er.
»Weil ich nicht glaube, dass es dein Bruder war – und ich will versuchen, es zu beweisen.«
Vor fünf Jahren wurde die siebzehnjährige Andie Bell ermordet. Doch der Fall ist längst abgeschlossen, denn alle sind sich sicher, dass ihr Freund Sal Singh die Tat begangen hat. Nur Pippa glaubt nicht daran und will den Fall für ein Schulprojekt noch einmal aufrollen. Sie beginnt nachzuforschen und Fragen zu stellen. Aber was ist, wenn der Mörder noch frei herumläuft? Wie weit wird er gehen, um Pippa davon abzuhalten, die Wahrheit ans Licht zu bringen? (Klappentext)
Seit Jahren höre ich so viel Gutes über das Buch. Als ich es dann letztens spontan kaufte, wurde es direkt begonnen.
Pippa auf ihrem Weg zu begleiten, war ab Seite 1 spannend. Ich war vollkommen gefesselt von ihrem Schulprojekt und konnte jedes neue Interview, jeden neuen Gedanken und jede neue Entwicklung kaum erwarten. Denn bei einem war ich mir sicher: Wenn die kluge, zielstrebige und standhafte Pip nicht daran glaubt, dass Andie Bell von ihrem Freund Sal Singh vor fünf Jahren umgebracht wurde, dann war es sicher auch nicht so.
Das Buch wechselt zwischem einem neutralen Erzähler in den „normalen“ Teilen und Pip als Ich-Erzählerin in ihren Protokoll-Einträgen. Ich war vor allem Fan von zweitem, da man hier in allen Details den Fall aufrollte, während es in der ersten Variante um Pips Leben ging. Nichtsdestotrotz habe ich auch diesen Teil extrem gern gelesen.
Pip war mir sehr nah mit all ihren Eigenschaften und Eigenheiten. Ich mochte sie und ihre Art zu denken sehr. Für mich war sie genau die Richtige, die sich diesem Fall annehmen konnte, auch wenn sie zum einen erst siebzehn ist und zum anderen erst zwölf Jahre alt war, als Sal Andie umgebracht haben soll. Ein Fall, der die Kleinstadt Little Kilton extrem aufgewühlt und vielleicht für immer verändert hat.
Ich fand es besonders schön, dass Pippa nie naiv war und Widersprüche und Unmöglichkeiten sofort bemerkte und sich notierte. Pippa hatte oft einen Verdacht und dem folgte ich dann erstmal blind. Natürlich wurde ich immer wieder überrascht. Die verschiedenen Fährten waren super gemacht.
Es gab insgesamt aber wahnsinnig viele Personen, die auch alle in verschiedenen Beziehungen zueinander standen. Pippas Clique besteht aus sechs Personen, Andie hatte zwei beste Freundinnen, Sal hatte vier beste Freunde. Dazu spielten noch die Eltern und Geschwister einiger Leute eine Rolle, zusätzliche Lehrer und Schüler, Polizisten, Journalisten, Kiltons Bewohner… Eine wirklich lange Liste – und zwei Dinge faszinieren mich: 1. Holly Jackson hat es geschafft, dass ich sie alle jederzeit sowohl zuordnen als auch auseinanderhalten konnte und 2. der Großteil hat ziemlich viel mit dem ganzen Fall zu tun, was aber nie übertrieben oder unglaubwürdig wirkte.
Kurz fragte ich mich, ob es in der Mitte eine kleine Länge gab und das Buch etwas stillstand, aber durch das hohe Lesetempo war man eh schnell hinweg.
Spannend, berührend, überraschend. Das Buch hat mich vollkommen begeistert. Ich hatte sehr viel Spaß und freue mich wahnsinnig auf den zweiten Teil, der im Januar erscheint. 
Holly Jackson – A Good Girl’s Guide to Murder
Originaltitel: A Good Girl’s Guide to Murder (2018)
ONE, 20. Dezember 2019
ISBN 3846600873
480 Seiten
Gebunden; 15,00 Euro
Reihenfolge der Bücher:
1. A Good Girl’s Guide to Murder – Originaltitel: A Good Girl’s Guide to Murder
2. Good Girl, Bad Blood – Originaltitel: Good Girl, Bad Blood
3. As Good as Dead – Originaltitel: As Good as Dead