Roland Lehoucq, Loïc Mangin, Jean-Sébastien Steyer (Hrsg.) – Die Wissenschaft von Mittelerde

Der ultimative Schlüssel zu Tolkiens fantastischem Universum

Ist Elbisch mit dem Altenglischen verwandt? Wo endet Mittelerde? Wie fliegt der Drache Smaug? Tolkien war ein großartiger Autor, Schöpfer imaginärer Reiche und Erfinder rätselhafter Sprachen.

Jetzt haben 38 Experten Tolkiens Romane, Gedichte und Briefe gesichtet und ihre wissenschaftlichen Wurzeln freigelegt. Sie geben Antwort auf alle Fragen von Archäologie und Astrophysik bis Vulkanismus und Waffentechnik. Karten, Stammbäume und Grafiken visualisieren Tolkiens geniale Ideen. Die Zeichnungen von Arnaud Rafaelian sorgen für echte Fantasy-Stimmung. (Klappentext)

Im Frühjahr 2021 habe ich von wbgTheiss ein wundervolles Buch zum Thema „Herr der Ringe“ beziehungsweise Mittelerde bekommen: „Die Erfindung von Mittelerde“ von John Garth.
Deswegen habe ich mich sehr gefreut, als ich nun wieder in die Welt abtauchen konnte.

Die Einleitung kündigt schon an, dass einen eine „transdisziplinäre – und manchmal undisziplinierte – Reise ins Tolkien-Land“ erwartet.
Doch bevor man dort hingelangt, erfährt man erst einmal einiges über Tolkiens Ansichten und Erfahrungen mit den Wissenschaften. Es werden verschiedene Bücher, Briefe und Schriften des Autors dafür herangezogen und dort zeigt sich schon: Dieses Buch geht das alles in seiner Art wirklich wissenschaftlich an. Und das, obwohl sich Tolkien selbst oft genug gegen die Verwissenschaftlichung seiner Bücher wehrte.
Doch es wird auch Tolkiens eigene Geschichte mit „Der Hobbit“ und „Der Herr der Ringe“ in Einklang gebracht und das ist wirklich interessant. Doch der richtig interessante Teil folgt erst noch.

In sechs Kapiteln mit allerhand Unterkapiteln setzen sich verschiedene Autoren mit Mittelerde auseinander. Es geht um seine Politik, Schätze, Bewohner, Natur, mystischen Orte, Höhlen und noch so viel mehr.
Es geht so sehr in die Details und die Tiefe, dass allein Schlagworte ausreichen, um den Zauber des Buches – trotz aller Wissenschaftlichkeit – zu erkennen. Es geht unter anderem tief in die fantastische Welt hinein, um zu klären, warum Hobbits so leise laufen können (es sind die Plattfüße mit den überlangen Mittelfußknochen), was es mit den Tarnmänteln auf sich hat, die Galadriel verschenkt (es ist ein sehr anpassungsfähiges, textiles Gewebe), welche die physikalischen und chemischen Eigenschaften des Ringes sind (ein goldähnliches Element, das einer raffinierte Oberflächenbearbeitung unterzogen wurde), dass zur Heilung in Bruchtal scheinbar auch Drogen eingesetzt werden (scheinbar ein würziger Likör inklusive Opium), welche Mutationen vonstatten gingen, dass aus Sméagol Gollum wurde (beschleunigte »polymorphe« Mutationen) oder welches Klima Mittelerde hat (ähnlich Westeuropa und Nordafrika aufgrund der äquatorfernen Zone).
Doch man bleibt auch in der realen Welt und geht beispielsweise der Frage nach, ob es eine Art Hobbit (Homo sapiens mit Fehlbildungen) wohl in der Evolution gegeben hat oder ob es so große Adler, wie in Mittelerde, auch in echt geben könnte.

Es gibt Abbildungen, Karten und Illustrationen, doch ich muss sagen, ich finde es erstaunlich wenige. Ich habe 40 Abbildungen (exklusive der Karten hinter den Buchdeckeln) gezählt, wobei hier auch Dinge wie Tabellen zu elbischen Buchstaben oder das Periodensystem zählt. Ich bin ein sehr optischer Mensch und hätte mir gerade bei dem Thema mehr zum Anschauen gewünscht.

Trotzdem macht es auch wirklich Spaß, das Buch durchzublättern und sich immer wieder einzelne Kapitel beziehungsweise Absätze durchzulesen. Man ist zurück in Mittelerde und irgendwie doch nicht. So hat man diese Welt sicher noch nie gesehen.

Und doch ist es schwere Kost und das nicht nur, weil das Buch 1,6 kg wiegt.
Man muss sich durch die Kapitel nicht hindurchkämpfen, aber die Wissenschaftlichkeit ist unübersehbar. Es sind wissenschaftliche Schriften, wenn auch leicht verständlich. Sprachlich ist es aber einfach komplex und hochgegriffen – inklusive 9 Seiten Quellenangaben und Register.

Alles in allem finde ich das Buch wirklich richtig toll. Prall gefüllt mit Wissen – natürlich vorrangig, aber nicht nur über Tolkien und „Der Herr der Ringe“, sondern auch unsere Welt.
Aber trotzdem wird das Buch nicht für jedermann sein, aber Tolkien-Fans werden hier noch einmal einen ganz anderen Blick auf alles bekommen können.

Roland Lehoucq, Loïc Mangin, Jean-Sébastien Steyer (Hrsg.) – Die Wissenschaft von Mittelerde – Wie J. R. R. Tolkien die größte Fantasy-Welt aller Zeiten schuf
Originaltitel: Tolkien et les sciences (2019)
wbg Theiss, 26. September 2022
ISBN 3806245142
384 Seiten
Gebunden; 50,00 Euro (ab 01.07.2023 70,00 Euro)

Kostenloses Rezensionsexemplar

Gewinnspiel zu „Der Russe ist einer, der Birken liebt“


[Gewinnspiel beendet]
Vor fast genau zehn Jahren, im November 2012, wurde Olga Grjasnowa für ihr Buch „Der Russe ist einer, der Birken liebt“ mit dem Anna-Seghers-Preis ausgezeichnet.
Am 3. November 2022 kommt der gleichnamige Film nun in die Kinos.

Aber worum geht es eigentlich in dem Film von Pola Beck („Am Himmel der Tag“) mit Aylin Tezel („Macho Man“)?

Mascha (Aylin Tezel) ist wild und laut, kompromisslos und schlagfertig, doch im Grunde ihres Herzens orientierungslos. Die angehende Dolmetscherin ist Kosmopolitin, spricht fünf Sprachen fließend, nur über ihre eigene Geschichte, die Geflüchtete in ihr, spricht sie nie. Ihr Freundeskreis ist multikulturell, feiert ordentlich und kontert den allgegenwärtigen Alltagsrassismus mit böser Ironie. Mascha liebt ohne Rücksicht auf Verluste – ihre Sprachen, ihre Freunde und vor allem Elias. Gerade erst ist Mascha mit ihrem Freund zusammengezogen, als dieser durch eine zunächst harmlose Sportverletzung zum Pflegefall wird. Immer mehr gerät Maschas Leben aus den Fugen. Elias‘ unerwarteter Tod stürzt sie in eine Krise. Sie tritt die Flucht nach vorne an und setzt sich, mit nichts als ihrem Pass, in ein Flugzeug Richtung Israel. Dort tut sie das, was sie am besten kann: sie stürzt sich mit voller Wucht in ein neues Leben, findet eine neue Liebe und muss schließlich erkennen, dass man nicht für immer vor sich davonrennen kann. (Inhalt laut Pressenotiz)

Schaut euch auch gern den Trailer an:

Oder Informiert euch noch ein wenig mehr auf der Homepage des Films: Der Russe ist einer, der Birken liebt.

Das wundervolle Goodie-Paket besteht neben Buch und Freikarten auch aus einem Jute-Beutel, Snacks, Notizbuch, Stift und Plakat.

Nun aber zum grandiosen Teil:
Zur Feier des Tages können zwei von euch folgende wundervolle Preise gewinnen:
Der Hauptpreis ist ein besonderes Goodie-Paket, über das ich mich auch freuen durfte, der zweite Platz bekommt zwei Freikarten, das Buch und ein Filmplakat.
Ich finde beide Gewinne wahnsinnig toll und bin begeistert, dass ich das verlosen darf.

Wenn du gewinnen möchtest, hinterlasse einen Kommentar und sag mir einfach, ob Buch oder Film schon auf deinem Radar waren.
Ausgelost wird in einer Woche, also Sonntag, den 30. Oktober 2022, 12 Uhr per Zufallsgenerator.

Die Gewinnerin oder der Gewinner wird per E-Mail und in diesem Beitrag benachrichtigt.
Ich wünsche allen Teilnehmern viel Glück!

Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wenn ihr unter 18 Jahren seid, brauche ich die Einverständniserklärung eurer Eltern. Keine Barauszahlung, keine Gewähr. Rein zum Zweck des Gewinnversands wird eure Adresse an Dritte weitergegeben.

Und gewonnen haben:
Hauptpreis: Heike

2. Preis: Anika

Marie Graßhoff – Spicy Noodles

Heiß wie die Nacht
und brennend wie der
Zorn eines Gottes

Da ihn alle New Yorker Universitäten abgelehnt haben, muss Toma notgedrungen im Restaurant seines Großvaters Shiro arbeiten. Über Shiros Geschichten kann er nur den Kopf schütteln. Ihre Familie, so behauptet er, stamme von einem shintoistischen Feuergott ab und ein paar schlichte Essstäbchen in ihrem Besitz seien magische Gegenstände! Statt der Legende nachzugehen, macht Toma lieber der Stammkundin Akira schöne Augen. Als jedoch finstere Gestalten auftauchen und kurz darauf die Stäbchen gestohlen werden, beginnt Toma zu zweifeln. Gemeinsam mit Akari macht er sich an die waghalsige Verfolgung der Diebe – nicht ahnend, dass sie damit in einen jahrhundertealten Krieg hineingezogen werden … (Klappentext)

Anfang des Jahres las ich Teil 1 des Food Universes – Hard Liquor – und war nur mäßig begeistert. Ich habe die Idee und die Hauptfigur wirklich toll gefunden, aber mir fehlte die Spannung, immer gleiche Formulierungen nervten mich und unauthentische Wendungen machten es mir schwer. Ich war wirklich nicht sicher, ob ich die Reihe weitererfolgen möchte.
Doch als ich dann die Leseprobe zu „Spicy Noodles“ las, war ich total begeistert. Es wikte so gut und ich wollte unbedingt weiterlesen. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich das Buch als Rezensionsexemplar erhalten habe.

Dieses Mal versprach eine Besonderheit nämlich viel: In New York geht ein Serienmörder um. Overkill taucht mit seinem Gefolge wie aus dem Nichts auf und lässt seine Opfer explodieren. Und immer mal wieder gibt es ein Kapitel aus der Sicht von Overkill. Ich hatte Lust, mich in diesen scheinbar verqueren Kopf zu begeben.

Doch alles, was nach der schon bekannten Leseprobe folgte, flachte erst einmal ab. Es schien so, als hätte es die nächsten 100 Seiten kaum noch etwas Neues gegeben und man drehte sich im Kreis bzw. im Restaurant. Es zog sich echt sehr und gefühlt ist nichts passiert.
Wie schon Teil 1 zog es mich kaum zum Buch. Immer wieder ließ ich es ein paar Tage liegen oder las nur wenige Seiten. Erst zur Mitte des Buches kam ein – eigentlich – spannender Moment. Doch ich habe es kommen sehen. Denn das ganze Buch scheint aus Wiederholungen zu bestehen. Alles war so ähnlich schon im Vorgänger vorhanden.

Und so blieb es bis zum Ende. Klassischer Showdown, unspannende Entwicklungen, fehlende Highlights.
Es war nicht so, dass es mir gar nicht gefiel. Nein, es war ok. Konnte man halt so lesen. Aber mir fehlte allerhand, zuerst einmal richtige Spannung und Unvorhersehbarkeit.
Mit Toma wurde ich zu allem Überfluss auch nicht so richtig warm. Er war nicht unsympathisch, aber auch nicht übermäßig sympathisch. War halt nett. Wie so vieles in dem Buch.

Ich geb’s zu, ich hätte mir einen ganz anderen Göttererben gewünscht als Toma. Einer, der schon immer weiß, was er ist und was er kann. Der lustig und cool ist und dann doch in Mist reinschlittert und sich mithilfe seiner Kräfte retten muss. Aber wir hatten wieder so einen deprimierten Charakter mit Unglauben und Problemen wie in Teil 1.
Leider, leider ist also auch Teil 2 nicht mein Buch gewesen. Ich habe lange daran gelesen und am Ende war ich etwas froh, dass ich endlich durch bin.
Also: Ist ok, kann man machen. Aber mehr war es für mich nicht. (Was mir total leid tut, da ich Marie echt super gern mag und ihre Ideen immer cool finde.)

Marie Graßhoff – Spicy Noodles
‎Bastei Lübbe, 30. September 2022
ISBN 3404187792
479 Seiten
Taschenbuch; 15,00 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Hard Liquor
2. Spicy Noodles
3. Happy Meat

Kostenloses Rezensionsexemplar

September-Liste

Der September begann mit Mallora, führte über eine Woche Urlaub, in der wir umgebaut haben, nahm dann eine kurze Abbiegung über eine Woche krank und endete mit Arbeiten nach dem Urlaub, wo drei Wochen Abwesenheit aufgeholt werden mussten.
Ich kam einfach nicht zum Lesen. Die beiden Bücher waren quasi schon ein Sieg auf ganzer Linie.

Gelesen:
Ulla Scheler – Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
Alessandro Baricco – Seide

Gekauft:
Colleen Hoover – Maybe Now
Colleen Hoover – Maybe Not
Rose Snow – 2 Seelen – Das erste Buch der Unsterblichkeit
Elizabeth Lim – Die sechs Kraniche 1
Holly Black – Aurora und der dunkle Schlaf
Estelle Laure – City of Villains 1

Geschenkt:
Charlotte Link – Am Ende des Schweigens

Rezensionsexemplare:
Marie Graßhoff – Spicy Noodles
Rob Hart – Paradox Hotel
In 80 Büchern um die Welt
Roland Lehoucq, Jean-Sébastien Steyer et al – Die Wissenschaft von Mittelerde

Ich lese jetzt „Spicy Noodles“ von Marie Graßhoff

Nachdem ich „Hard Liquor“ nicht ganz so überragend fand, wie erhofft, war ich nicht sicher, ob ich die Reihe weiterverfolgen möchte. Aber als ich die Leseprobe zu „Spicy Noodles“ las, war ich so begeistert, dass ich doch von Toma lesen wollte.

Toma wird von seinen Eltern verstoßen und findet bei seinem Großvater Zuflucht. Er darf bei ihm im Restaurant aushelfen. Dafür muss er jedoch all die Geschichten des skurrilen Alten über sich ergehen lassen. Aber wie verrückt wäre es auch, wenn Toma wirklich ein Göttererbe wäre und seine Macht das Feuer ist?

Erster Satz:
„Overkill ist niemals allein.“

In 80 Büchern um die Welt

Auf jeder Seite ein neues Abenteuer

»In 80 Büchern um die Welt« ist ein fabelhafter Spaß für reiselustige Leseratten. Wir besuchen mit Marco Polo den Hof von Kublai Khan, streifen mit Dracula durch Transsylvanien und fahren mit Joseph Conrad den Kongo entlang in das dunkle Herz von Afrika. Unsere literarische Weltreise führt in mehr als 30 Länder.

Geliebte Klassiker und moderne Bestseller von Jane Austen, Anna Seghers, Mary Shelley und Jack Kerouac geben sich ein Stelldichein. Die Reisebeschreibungen sind überraschend, gefährlich und berührend. Kluge Köpfe verraten alles Wissenswerte über Autor:innen, Hintergründe und Motive. (Klappentext)

Die Macher dieses Buchs haben sich mit „Wonderlands“ schon fantastischer Welten innerhalb von Büchern angenommen, nun geht es um unsere Welt, um Reisen in reale Länder.

„Wir können nicht ruhig zuhause sitzen. Das liegt in unserer Natur.“

So beginnt dieses Buch und nichts fühlt sich passender an, nachdem ich dieses Jahr schon eine kleine griechische Insel erkundet habe, auf Mallorca entspannte und demnächst noch Barcelona besuche. Während ich von Freunden Bilder von ihren Kanada- und Italienreisen bekomme. Zudem sehe ich zeitgleich Bilder über den Wolken in den Whatsapp-Status von Bekannten. Wir reisen, wir erkunden, wir erleben – und wir lesen. Was für eine wundervolle Kombination stellt da dieses Buch dar?

„In 80 Büchern um die Welt“ führt den Leser zu Büchern vom Mittelalter bis heute. Es beginnt mit „Die Odyssee“ (ca. 725 – 675 v. Chr.) von Homer und endet mit „Lincoln Highway“ (2021) von Amor Towles.
Jedes Buch wird auf zwei bis drei Seiten beschrieben. Man erfährt Infos zu den Autor*innen, der Entstehungsgeschichte, dem Inhalt des Buches. So viel, was interessant und wissenswert ist.

Die Seiten sind gefüllt mit Covern und Autor:innen-Bildern – das ist klar. Doch dazu finden sich Landschaftskarten, Gemälde, Szenenfotos aus Filmen und noch mehr. Allein eine Seite aufzuschlagen macht schon Spaß, da hat man noch nichts gelesen.
Doch auch dann wird der Spaß nicht gemindert. Trotz des Sachbuchcharakters liest es sich flüssig, denn man möchte die ganzen Infos über die Bücher aufsaugen. Man muss jedoch bedenken, dass sich in all den Infos über die Bücher zum Teil auch kleinere Spoiler und Hinweise auf Wendungen des Buches befinden.

Insgesamt teilt sich das Buch in vier große Teile: „Expeditionen und Reisen“ mit Büchern von 725 v. Chr. bis 1897, „Zeitalter des Reisens“ mit Geschichten von 1899 bis 1953, „Postmoderne, neue Wege“ mit Reisegeschichten von 1955 bis 1998 und „Reisen in der Gegenwart“, die zwischen 2000 und 2021 stattfinden.

Besonders schön finde ich die Vielfalt der Bücher und Autoren. „Die Flucht ohne Ende“ (1927) vom Österreicher Joseph Roth findet sich genauso in diesem Werk wie „Ein Schmetterling im November“ (2004) von der isländischen Autorin Auður Ava Ólafsdóttir, „Eine gute Partie“ (1993) vom indischen Autoren Vikram Seth und auch „Americanah“ (2013) von Chimamanda Ngozi Adichie, die in Nigeria geboren ist. Diese Vielfalt findet sich auch in den Reiseruten der Bücher wieder. Von Ost nach West und Nord nach Süd. Heiße Orte, kalte Orte, Landwege und Seewege, Reisen mit dem Auto oder Fahrrad. Es wird eine unfassbare Bandbreite dargestellt. Aber – das wird im Vorwort bereits hervorgehoben – dieses Buch stellt keine vollständige Enzyklopädie aller Reiseromane dar. Kann ja gar nicht. Und doch merkt man an jeder Ecke die wahnsinnige Mühe, so viel Varianz zwischen Autoren, Zeiten und Orten hereinzubekommen, wie möglich.

Ich gebe zu, ich persönlich habe erst ein Buch der hier vorgestellten gelesen: „Seide“ (1996) von Alessandra Baricco. Aber keine hier vorgestellten Bestseller, wie „Lolita“ (1955) von Vladimir Nabokov, „Frankenstein“ (1818) von Mary Shelley oder „Tschick“ (2010) von Wolfgang Herrndorf. Letzteres liegt immerhin auf meinem Sub, ebenso wie „Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ (2013) von Rachel Joyce.

Was für ein wundervolles Buch. Wirklich! Für Literatur- und Reiseliebhaber. Für Menschen, die gern interessante Texte lesen und gern Gemälde ansehen. Hier steckt so viel Wissenswertes drin. Normalerweise lasse Preise aus Rezensionen heraus, aber hier muss ich ihn hervorheben: All das Wissen und die Mühe hat wbg Theiss für 29 Euro herausgebracht. Unfassbar! Ich glaube, dieses Buch sollte demnächst unter einigen Weihnachtsbäumen liegen. Es lohnt sich so sehr!

In 80 Büchern um die Welt
Originaltitel: Literary Journeys. Mapping Fictional Travels Across the World of Literature (2022)
wbg Theiss, 12. September 2022
ISBN 3806244294
256 Seiten
Broschiert; 29,00 Euro

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