Ich lese jetzt „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ von Ulla Scheler

In meinem Mallora-Urlaub hatte ich dieses Buch dabei, denn wo passt es besser hin als ans Meer? Angefangen habe ich es dort noch, aber das Auslesen habe ich nicht geschafft…

Hanna und Ben sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Nun nach dem Abi machen sie sich zusammen auf eine letzte Reise, bevor der Ernst des Lebens beginnt – und das auch noch in getrennten Städten. Doch das Zelten am Meer wird anders als sie dachten…

Erster Satz:
„Zu meinem achtzehnten Geburtstag schenkte mir mein bester Freund Ben eine Sachbeschädigung.“

Alessandro Baricco – Seide

Im Herbst 1861 bricht der südfranzösische Seidenhändler Hervé Joncour zu einer beschwerlichen Reise nach Japan auf, um Seidenraupen zu kaufen. Die Begegnung mit einer rätselhaften Schönheit erlaubt nur heimliche Blicke und eine kurze Botschaft – mehr ist es nicht, was Hervés Leidenschaft entfacht und ihn nun Jahr für Jahr wieder nach Japan treibt. Doch niemals wird er auch nur die Stimme dieses Mädchens hören. Erst viele Jahre später begreift er das Geschehen. (Klappentext)

Als ich meine Regale neu ordnete, fiel mir dieses Buch in die Hände. Zweite Reihe auf dem obersten Regalboden. Ich hatte es schon vergessen. Es ist auch kein Wunder, denn gelesen habe ich es 2009 oder 2010 – aber noch vor Start des Blogs. Ich hatte es nur 2011 mal erwähnt als Buch mit dem besten Schlusssatz in meinem Regal.

Hervé führt ein zufriedenes Leben mit seiner Frau in einer kleinen Stadt. Doch als er sich aufmacht, um in Japan Seidenraupen zu kaufen, nachdem alle europäischen Seidenraupeneier durch eine Krankheit unbrauchbar geworden sind, verändert sich sein Leben. Als er ein Auge auf eine unbekannte Frau in Japan wirft, ändert es sich ein weiteres Mal.

Das Buch ist poetisch und in seiner Art besonders. Die Hin- und Rückwege der Reise nach Japan werden mit den immer gleichen Wörtern beschrieben. Das Buch ist leise und sanft und bedächtig.
Dabei liest es sich sehr schnell – nur leider verfolgte ich das Geschehen nicht mit großem Interesse. Ich habe nur immer weiterlesen, weil es halt gut ging. Denn Seide spiegelt sich in vielen Dingen wider: Seidenraupen, Kleidung, Tücher – und auch in Bariccos Worten.
Dadurch dass das Buch so kurz ist, geht auch nicht viel über das reine Beschreiben der Geschichte – der Fahrten und Hervés Sehnsucht – hinaus. Man lernt kaum etwas über die japanische Kultur.

Das Buch war für mich wie ein Tanz. Ganz hübsch und ästhetisch anzusehen, aber wenn ich rausgehe, bin ich damit durch und meine Gedanken hängen nicht mehr dran.
„Seide“ fand ich insgesamt etwas nichtssagend und unspannend, aber eben auch auf eine Art besonders.

Alessandro Baricco – Seide

Originaltitel: Seta (1996)
Piper. Mai 2004 (erschien erstmals 1997 auf Deutsch)
ISBN 3492241077
132 Seiten
Taschenbuch; 8,00 Euro