Cinder lebt mit ihren Stiefschwestern bei ihrer schrecklichen Stiefmutter und versucht verzweifelt, sich nicht unterkriegen zu lassen. Doch als eines Tages niemand anderes als Prinz Kai in ihrer Werkstatt auftaucht, steht Cinders Welt Kopf: Warum braucht der Prinz ihre Hilfe? Und was hat es mit dem plötzlichen Besuch der Königin von Luna auf sich? Die Ereignisse überschlagen sich, bis sie auf dem großen Schlossball ihren Höhepunkt finden. Cinder schmuggelt sich dort ein und verliert mehr als nur ihren Schuh… (Klappentext)
Tja, das ist jetzt blöd, dass ich dieses Buch gelesen habe. Nun muss ich nämlich sehen, wie ich schnell an die anderen Bände herankomme. Denn ich kann es vorweg schon sagen: Ich habe das Buch geliebt.
Märchenadaptionen gibt es viele, doch Marissa Meyer hat Cinderella einige hundert Jahre in die Zukunft geschickt. Der vierte Weltkrieg ist vorbei, seit 126 Jahren leben die sechs großen Staatenbünde der Welt in Frieden. Die einzigen beiden Bedrohungen sind die Blaue Pest, die ihre Opfer in wenigen Tagen tötet und das Volk von Luna. Denn die Bevölkerung des Mondes hält nicht viel von Menschen.
Mittendrin ist Cinder, die als Mechanikerin den Lebensunterhalt der Familie verdienen muss. Doch als Cyborg und ungeliebtes Adoptivkind hat sie es nicht leicht. Ihre beste Freundin ist die Diener-Androidin der Familie: Iko.
Doch so schwierig das Leben von Cinder im Asiatischen Staatenbund auch ist, so ein tolles Mädchen ist sie geworden. Sie ist taff, stark und gleichzeitig so verletzlich. Ständig hadert sie mit ihrem Schicksal. Da erscheint es umso unglaublicher, dass Prinz Kaito ausgerechnet zu ihr an den Marktstand kommt, um seine Androidin reparieren zu lassen.
Der Prinz ist dabei so süß und charmant und cool. Toller Typ!
Auch wenn man die Cinderella-Geschichte in verschiedensten Varianten schon kennt, hat Marissa Meyer noch einmal etwas ganz Neues geschaffen, bei dem nur die Grund-Elemente an das Altbekannte erinnern. Und mich konnte sie mit ihrer Version die Zukunft total abholen. Ich liebe einfach Storys mit künstlichen Intelligenzen, Cyborgs, Robotern, ID-Chips…
Ich konnte jede neue Seite kaum erwarten. Wollte wissen, wann Cinder Kai wohl wiedersieht, ob ein Gegenmittel gegen die Blaue Pest gefunden wird, wie ihre Stiefmutter verhindert, dass Cinder auf den Ball geht und wie Cinder es dann wohl doch schaffen wird – ganz ohne sprechende Mäuse oder Zauberhaselnüsse.
Und dann war das Buch auch schon zu Ende. Doch beendet ist die Geschichte – leider oder zum Glück – noch lange nicht. Auch wenn die Luna-Chroniken in jedem Buch ein neues Märchen aufgreifen, gehören sie doch auch zusammen und führen Erzählstränge weiter.
Ich fand das Buch genial. Es war witzig, spannend, modern. Es hat so Spaß gemacht. Ich liebe alles daran.
Marissa Meyer – Wie Monde so silbern
Originaltitel: Cinder (2012)
Carlsen, 28. Juli 2016
ISBN 3551315280
381 Seiten
Taschenbuch; 9,99 Euro
Reihenfolge der Bücher:
1. Wie Monde so silbern – Originaltitel: Cinder
2. Wie Blut so rot– Originaltitel: Scarlet
3. Wie Sterne so golden – Originaltitel: Cress
4. Wie Schnee so weiß – Originaltitel: Winter