Ich lese jetzt „Mein Sommer auf dem Mond“ von Adriana Popescu

Vor vielen Jahren kam ich auf Adriana Popescu, weil Anne Freytag auf Instagram so viel von ihr redete. Und da ich Freytags Bücher so mochte, konnte Popescu ja kein falscher Tipp sein, dachte ich. Dann lag das Buch doch über vier Jahre auch dem SuB. Doch für den Urlaub wollte ich es mitnehmen, denn ein Buch mit Meer auf dem Cover passte ja wohl mehr als gut nach Griechenland.

Vier Jugendliche finden sich in einer Therapiegruppe an der Ostsee zusammen und müssen nun nicht nur ihre inneren Dämonen überstehen, sondern auch als Gruppe zusammenwachsen.

Erster Satz:
»Es sieht gar nicht aus wie eine… eine…«

Juni-Liste

Im Juni habe ich meiner Tochter gezeigt, wie ein Flugzeug von innen aussieht. Es war so wunderschön, sie ausgelassen im Meer und am Pool in Griechenland zu sehen. Doch Urlaub mit Kleinkind ist ja auch nicht das, was Urlaub mal war. So habe ich kaum lesen können, wenn stundenlang am Strand in ein Buch zu versinken war nicht. Trotzdem habe ich fünf Bücher geschafft. Das muss reichen:

Gelesen:
Jana Paradigi – Purpurstaub Magie
Amie Kaufman & Jay Kristoff – Obsidio
Arno Strobel – Sharing
Gillian Flynn – Broken House – Düstere Ahnung
Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light

Gekauft:
Dani Atkins – Die Nacht schreibt uns neu
Kathinka Engel – Finde mich. Jetzt.
Beth O’Leary – Love to Share
Anne Pätzold – When We Dream
Mari Mancusi – Disney – Dangerous Secrets – Iduna und Agnarr – Die wahre Geschichte
Jennifer Donnelly – Disney – Dangerous Secrets – Belle und das Endlose Buch

Geschenkt:
Gillian Flynn – Broken House – Düstere Ahnung

Rezensionsexemplar:
Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light

Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light

Unsere Geschwister starben, weil sie sich liebten. Jetzt sind wir dazu bestimmt, einander zu hassen. Aber was, wenn das unmöglich ist?

Als Helena Weston nach New York zurückkehrt, hat sie nur ein Ziel: den Ruf ihrer Schwester wiederherstellen, koste es, was es wolle. Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Valerie und ihre große Liebe Adam nach einer Partynacht tot in ihrer Hotelsuite aufgefunden wurden, und seitdem lässt Adams Familie keine Gelegenheit aus, Valerie die alleinige Verantwortung am tragischen Tod der beiden zu geben. Einzig Helena glaubt fest an die Unschuld ihrer Schwester, und sie setzt alles daran, herauszufinden, was in jener schicksalhaften Nacht wirklich geschehen ist. Aber auf der Suche nach der Wahrheit kommt ihr ausgerechnet Jessiah Coldwell – Adams jüngerer Bruder – in die Quere. Helena weiß, dass sie Jess eigentlich mit jeder Faser ihres Seins hassen müsste. Und doch weckt er Gefühle in ihr, gegen die sie schon bald machtlos ist … (Klappentext)

Sobald ich von Westwell das erste Mal gelesen hatte, stand es auf meiner Wunschliste. Und das nicht nur wegen des wunderschönen Covers. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich das Buch als Rezensionsexemplar erhalten hatte.

Helena kehrt nach zweieinhalb Jahren Zwangsauszeit in Cambridge zurück zu ihrer Familie nach New York. Dabei hat sie ihr Ziel fest im Blick: Den Ruf ihrer verstorbenen Schwester Val retten und beweisen, dass diese nicht Schuld ist am Tod von ihrem Verlobten Adam und sich selbst. Doch die Wiedereingewöhnung in der Welt der New Yorker High Society fällt Helena schwerer als gedacht – auch wegen Adams Bruder: Jess…

In Westwell findet man eine Romeo-und-Julia-Geschichte eingebettet in das Leben der Reichen und Schönen des heutige New Yorks.
Die ersten paar Kapitel ließen mich gut reinkommen und ankommen, zusammen mit Helena. Nach einer kurzen Durststrecke, in der sich das Buch für mich etwas zog, nahm das Buch im zweiten Drittel Fahrt auch und schaffte, dass ich das letzte Drittel an einem Stück las. Spannung ist nämlich ganz schön vorhanden. Zum einen gibt es, wie gesagt, die Geschichte zweier Menschen, deren Familien absolut verfeindet sind. Die es nicht mal ertragen dürften, in einem Raum zusammen zu sein. Und die sich doch unwiderstehlich anziehen. Und zum anderen ist da Helenas Suche nach der Wahrheit, was in der Todesnacht passiert ist. Quasi ein kleines Krimi-Element im Buch, das mich zusätzlich unterhalten konnte.

Ich fieberte jedem neuen Kapitel entgegen, in dem Helena und Jess wieder aufeinandertreffen. Ich habe diese Stellen geliebt. Sie waren so voller Emotionen, guten wie schlechten. Ich konnte richtig mitfühlen und mich in die Kapitel fallenlassen. Die Sehnsucht, der geteilte Schmerz. Das war wirklich toll zu lesen.

Doch ehrlicherweise war da auch viel Frust. Irgendwann wurde mir das „Wir wollen uns. dürfen aber nicht.“ etwas viel. Ich verstehe die Dynamiken der High Society nicht, klar. Trotzdem fand ich es anstrengend, wie sehr sich erwachsene Kinder von ihren Eltern in der Hand haben lassen und jeden Wunsch hintenanstellen. Es fühlte sich immer etwas drüber an.
Im letzten Kapitel dachte ich deswegen sogar: „Was für ein blödes Ende!“, bis Lena Kiefer zum Glück noch das Ruder rumreißen konnte.

Ich bleibe ein bisschen zwiegespalten zurück. Die schönen Momente fand ich wirklich wunderschön und las sie gern. Die schlechten Momente zwischen den beiden nervten und frustrierten mich dann aber sehr. Was vielleicht auch für Lena Kiefer spricht, da den Frust und die Wut ja auch die Figuren spürten. Für mich wurde das Wehren gegen die Gefühle aber doch ein bisschen überstrapaziert und das ganze Hin und Her wurde anstrengend.

Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light
LYX, 22. Juni 2022
ISBN 373631762X
473 Seiten
Broschiert; 12,99 Euro

Reihenfolge der Bücher:
Westwell – Heavy & Light
Westwell – Bright & Dark (26.10.2022)
Westwell – Hot & Cold (22.02.2023)

Kostenloses Rezensionsexemplar