Ich lese jetzt „The Inheritance Games – Das Spiel geht weiter“ von Jennifer Lynn Barnes

In diesem Jahr habe ich mich schon auf so einige Neuerscheinungen richtig gefreut – der zweite Teil von „The Inheritance Games“ stand ganz weit oben auf der Liste. Der erste Teil gehört für mich immerhin zu meinen Jahreshighlights – und das schon seit Januar.

Der erste Teil hörte mit einem ziemlich großen Cliffhanger auf. Ich bin nun sehr gespannt, wie Band zwei die Story fortführt.

Erster Satz:
„›Erzähl mir doch noch einmal vom ersten Mal, als ihr beide im Park Schach gespielt habt.‹“

Adriana Popescu – Mein Sommer auf dem Mond

Cooler Sportler, niedliche Träumerin, lässiger Underdog und freche Sprücheklopferin – alles nur Fassade …

… und die müssen Fritzi, Bastian, Tim und Sarah aufgeben, als sie mit ihren tiefsten Geheimnissen im Therapiezentrum auf Rügen landen. Einen lebensverändernden Sommer lang werden die vier vom Schicksal zusammengewürfelt und ordentlich durchgeschüttelt. Dabei wachsen sie über sich hinaus, finden ihr wahres Selbst, großen Mut und entdecken die erste wahre Liebe … (Klappentext)

Lange zählte Anne Freytag zu meinen Lieblingsautor*innen. Auf Instagram erzählte sie viel von ihrer Autoren-Freundin Adriana Popescu und irgendwann war ich so neugierig, dass ich mir ihr – zu der Zeit – neuestes Buch gekauft hatte.

Die sechzehnjährige Fritzi leidet – wegen der Scheidung ihrer Eltern und an Panikattacken. Um mit den neuen Lebensumständen besser leben zu können, schicken ihre Eltern sie zur Therapie nach Rügen. Sie landet mit Bastian, Sarah und Tim in der Gruppe der Astronauten. Und plötzlich müssen vier Jugendliche nicht nur mit ihren Problemen umgehen, sondern auch mit drei völlig fremden Personen.
Zusammen müssen sie in die Gruppentherapie und öffnen sich Stück für Stück – auch für sich selbst – und gestehen sich ihre Probleme ein.

Die Probleme der vier waren ein zentrales Thema, doch was genau jeder hat, eröffnet sich erst nach und nach. Die Auflösungen und Diagnosen sind sehr gut über das Buch verteilt, sodass hier immer noch die Spannung gehalten wird.

Geschrieben ist das Buch abwechselnd aus der Sicht von Fritzi und Basti, Tim und Sarah erlebt man immer nur aus der Fremdsicht. Adriana Popescu hat das Buch dabei wahnsinnig humorvoll und frisch geschrieben – vor allem auch mit sehr vielen popkulturellen Anspielungen.
Die Personen sind wirklich authentisch, wenn auch das ein oder andere Klischee sicher dabei ist. Die Astronauten sind mir sehr ans Herz gewachsen.

Ich habe das Buch so unfassbar gern gelesen. Es war so schön mitzuerleben, wie die vier zusammengewachsen sind, sich Halt gegeben haben, Freunde wurden, sich geöffnet haben und aufeinander verlassen konnten. Ich fand das sehr berührend.
Das Ende hat mich dann zusätzlich nochmal so richtig bekommen und es gibt für mich keine andere Möglichkeit, als Sterne zu geben. Das Buch wird einen Platz in meinem Herzen bekommen.

Adriana Popescu – Mein Sommer auf dem Mond
cbt, 22. Juni 2022
ISBN 3570311988
399 Seiten
Broschiert; 13,00 Euro

Ich lese jetzt „Mein Sommer auf dem Mond“ von Adriana Popescu

Vor vielen Jahren kam ich auf Adriana Popescu, weil Anne Freytag auf Instagram so viel von ihr redete. Und da ich Freytags Bücher so mochte, konnte Popescu ja kein falscher Tipp sein, dachte ich. Dann lag das Buch doch über vier Jahre auch dem SuB. Doch für den Urlaub wollte ich es mitnehmen, denn ein Buch mit Meer auf dem Cover passte ja wohl mehr als gut nach Griechenland.

Vier Jugendliche finden sich in einer Therapiegruppe an der Ostsee zusammen und müssen nun nicht nur ihre inneren Dämonen überstehen, sondern auch als Gruppe zusammenwachsen.

Erster Satz:
»Es sieht gar nicht aus wie eine… eine…«

Juni-Liste

Im Juni habe ich meiner Tochter gezeigt, wie ein Flugzeug von innen aussieht. Es war so wunderschön, sie ausgelassen im Meer und am Pool in Griechenland zu sehen. Doch Urlaub mit Kleinkind ist ja auch nicht das, was Urlaub mal war. So habe ich kaum lesen können, wenn stundenlang am Strand in ein Buch zu versinken war nicht. Trotzdem habe ich fünf Bücher geschafft. Das muss reichen:

Gelesen:
Jana Paradigi – Purpurstaub Magie
Amie Kaufman & Jay Kristoff – Obsidio
Arno Strobel – Sharing
Gillian Flynn – Broken House – Düstere Ahnung
Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light

Gekauft:
Dani Atkins – Die Nacht schreibt uns neu
Kathinka Engel – Finde mich. Jetzt.
Beth O’Leary – Love to Share
Anne Pätzold – When We Dream
Mari Mancusi – Disney – Dangerous Secrets – Iduna und Agnarr – Die wahre Geschichte
Jennifer Donnelly – Disney – Dangerous Secrets – Belle und das Endlose Buch

Geschenkt:
Gillian Flynn – Broken House – Düstere Ahnung

Rezensionsexemplar:
Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light

Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light

Unsere Geschwister starben, weil sie sich liebten. Jetzt sind wir dazu bestimmt, einander zu hassen. Aber was, wenn das unmöglich ist?

Als Helena Weston nach New York zurückkehrt, hat sie nur ein Ziel: den Ruf ihrer Schwester wiederherstellen, koste es, was es wolle. Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Valerie und ihre große Liebe Adam nach einer Partynacht tot in ihrer Hotelsuite aufgefunden wurden, und seitdem lässt Adams Familie keine Gelegenheit aus, Valerie die alleinige Verantwortung am tragischen Tod der beiden zu geben. Einzig Helena glaubt fest an die Unschuld ihrer Schwester, und sie setzt alles daran, herauszufinden, was in jener schicksalhaften Nacht wirklich geschehen ist. Aber auf der Suche nach der Wahrheit kommt ihr ausgerechnet Jessiah Coldwell – Adams jüngerer Bruder – in die Quere. Helena weiß, dass sie Jess eigentlich mit jeder Faser ihres Seins hassen müsste. Und doch weckt er Gefühle in ihr, gegen die sie schon bald machtlos ist … (Klappentext)

Sobald ich von Westwell das erste Mal gelesen hatte, stand es auf meiner Wunschliste. Und das nicht nur wegen des wunderschönen Covers. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich das Buch als Rezensionsexemplar erhalten hatte.

Helena kehrt nach zweieinhalb Jahren Zwangsauszeit in Cambridge zurück zu ihrer Familie nach New York. Dabei hat sie ihr Ziel fest im Blick: Den Ruf ihrer verstorbenen Schwester Val retten und beweisen, dass diese nicht Schuld ist am Tod von ihrem Verlobten Adam und sich selbst. Doch die Wiedereingewöhnung in der Welt der New Yorker High Society fällt Helena schwerer als gedacht – auch wegen Adams Bruder: Jess…

In Westwell findet man eine Romeo-und-Julia-Geschichte eingebettet in das Leben der Reichen und Schönen des heutige New Yorks.
Die ersten paar Kapitel ließen mich gut reinkommen und ankommen, zusammen mit Helena. Nach einer kurzen Durststrecke, in der sich das Buch für mich etwas zog, nahm das Buch im zweiten Drittel Fahrt auch und schaffte, dass ich das letzte Drittel an einem Stück las. Spannung ist nämlich ganz schön vorhanden. Zum einen gibt es, wie gesagt, die Geschichte zweier Menschen, deren Familien absolut verfeindet sind. Die es nicht mal ertragen dürften, in einem Raum zusammen zu sein. Und die sich doch unwiderstehlich anziehen. Und zum anderen ist da Helenas Suche nach der Wahrheit, was in der Todesnacht passiert ist. Quasi ein kleines Krimi-Element im Buch, das mich zusätzlich unterhalten konnte.

Ich fieberte jedem neuen Kapitel entgegen, in dem Helena und Jess wieder aufeinandertreffen. Ich habe diese Stellen geliebt. Sie waren so voller Emotionen, guten wie schlechten. Ich konnte richtig mitfühlen und mich in die Kapitel fallenlassen. Die Sehnsucht, der geteilte Schmerz. Das war wirklich toll zu lesen.

Doch ehrlicherweise war da auch viel Frust. Irgendwann wurde mir das „Wir wollen uns. dürfen aber nicht.“ etwas viel. Ich verstehe die Dynamiken der High Society nicht, klar. Trotzdem fand ich es anstrengend, wie sehr sich erwachsene Kinder von ihren Eltern in der Hand haben lassen und jeden Wunsch hintenanstellen. Es fühlte sich immer etwas drüber an.
Im letzten Kapitel dachte ich deswegen sogar: „Was für ein blödes Ende!“, bis Lena Kiefer zum Glück noch das Ruder rumreißen konnte.

Ich bleibe ein bisschen zwiegespalten zurück. Die schönen Momente fand ich wirklich wunderschön und las sie gern. Die schlechten Momente zwischen den beiden nervten und frustrierten mich dann aber sehr. Was vielleicht auch für Lena Kiefer spricht, da den Frust und die Wut ja auch die Figuren spürten. Für mich wurde das Wehren gegen die Gefühle aber doch ein bisschen überstrapaziert und das ganze Hin und Her wurde anstrengend.

Lena Kiefer – Westwell – Heavy & Light
LYX, 22. Juni 2022
ISBN 373631762X
473 Seiten
Broschiert; 12,99 Euro

Reihenfolge der Bücher:
Westwell – Heavy & Light
Westwell – Bright & Dark (26.10.2022)
Westwell – Hot & Cold (22.02.2023)

Kostenloses Rezensionsexemplar

Gillian Flynn – Broken House – Düstere Ahnung

Mit ihrer Hommage an den klassischen Schauerroman beweist Mega-Bestsellerautorin Gillian Flynn (›Gone Girl‹) wieder einmal, dass sie zu den besten und originellsten Schriftstellerinnen unserer Zeit gehört. (Klappentext)

Als ein Supermarkt bei uns schloss, gab er alle Mängelexemplare für einen Euro raus. Dafür musste dieses Büchlein unbedingt mit.

Die junge Frau, die Nerdy genannt wird, arbeitet im Spiritual Palms und macht im Hinterzimmer seit Jahren Männer glücklich. Doch seit ihrer Sehnenscheidenentzündung geht das nicht mehr, weswegen sie nach vorn wechselt und nun den Leuten ihre Zukunft voraussagt. Klassische Karriereentwicklung quasi.
Bald taucht die verzweifelte Susan bei ihr auf und berichtet von unheimlichen Dingen, die in ihrer alten viktorianischen Villa passieren. Zusätzlich wird ihr Stiefsohn immer seltsamer. Nerdy sieht eine Einnahmequelle in der Geschichte und rutscht damit in etwas, womit sie nicht gerechnet hat.

Diese Kurzgeschichte habe ich in einem Rutsch gelesen. Ich hatte viel Lust auf ein bisschen Grusel. Doch vor dem Grusel kamen erst einmal Nerdys Berichte aus ihrem Leben, die sowohl witzig als auch derb waren. Der Bruch zur Spukvilla war enorm.
Ich fand es cool und war gespannt, was wohl in der Villa vor sich geht. Doch dann drehte und wendete sich die Geschichte so oft, dass weder Nerdy noch die Lesenden wissen, was die Wahrheit ist. Blöderweise legt sich da auch die Autorin nicht so richtig fest. Und sowas mag ich persönlich nicht.

Gegruselt habe ich mich auch nicht, aber interessant und spannend fand ich das trotzdem. Schnelle, leichte, coole Lektüre. Mir hat es Spaß gemacht.

Gillian Flynn – Broken House – Düstere Ahnung
FISCHER Taschenbuch, 3. November 2015
ISBN 3596036836
63 Seiten
Gebunden; 6,00 Euro

Bücher der Autorin:
Gone Girl – Das perfekte Opfer
Broken House

Arno Strobel – Sharing

Teilen ist das neue Haben.
Das ist deine Philosophie.
So hast du dir eine Existenz
aufgebaut und lebst sehr gut damit.

Aber was, wenn jemand kommt, der
eine ganz andere Idee vom Teilen hat?
Der keine Grenze kennt.
Dir keine Wahl lässt.
Der dich zwingt.
Den Menschen zu »teilen«,
der dir am nächsten steht.
Auf eine Weise, die alle deine
Vorstellungen übersteigt. (Klappentext)

Markus und Bettina Kern haben mit dem Sharing von Autos und Wohnungen ein Vermögen gemacht. Markus hat alles, was er sich erträumt hat, doch dann werden erst seine Frau und dann seine Tochter von Unbekannten entführt und er wird für die Rettung auf eine Irre Schnitzeljagd geschickt.

Nachdem mir „Die App“ damals wirklich gut gefallen hat, hatte ich mir Sharing zum letzten Geburtstag gewünscht und nun gelesen. Ich hatte richtig Lust auf das Thema dieses Thrillers. Strobel hat sich auch nicht lange mit Vorgeplänkel aufgehalten, es ging gleich richtig rein in die Entführungen.
Markus war dabei trotz aller Umstände eine Person, mit der ich gern unterwegs war. Er war mir sympathisch und meine Verzweiflung wuchs zusammen mit seiner. Spannend wurde es vor allem dann, als Markus aufhörte, sich selbst zu vertrauen und auch die Lesenden nicht mehr wissen, was eigentlich der Realität entspricht.

Insgesamt fand ich das Buch spannend. Es gab wenig Unnötiges Hin und Her oder tote Enden auf der Suche – wie auch, wenn der Entführer Markus immer wieder neue Brocken zur Unterstützung hinwirft. Trotzdem konnte mich der Verlauf total überzeugen.

Was mich weniger überzeugen konnte, war das Ende. Auch wenn ich die Moral dahinter verstanden habe und sie auch wichtig ist, hat mich es mich ein bisschen frustriert. Da hier ein richtiger Knall fehlte und ich nicht vollkommen erstaunt und überrascht zurückblieb, dämpft das minimal die Bewertung. Ich habe irgendwo gelesen, das Buch sei ein Pageturner, der keinen bleibenden Eindruck hinterlässt. Das kann ich für mich so unterschreiben. Ich hatte wirklich Spaß mit dem Buch, hab es nach dem Zuschlagen aber komplett hinter mir gelassen.

Arno Strobel – Sharing
FISCHER Taschenbuch, 29. September 2021
ISBN 3596700531
361 Seiten
Broschiert; 15,99 Euro

Bücher des Autoren
Die App
Sharing