Sebastian Fitzek & Micky Beisenherz – Schreib oder Stirb

Ein Psychiatriepatient mit einem diabolischen Angebot.
Ein Literaturagent mit einem außergewöhnlichen Sinn für Humor.
Und ein Leben, das von einem Buch abhängt, das erst noch geschrieben werden muss. (Klappentext)

David Dolla ist ein erfolgreicher Literaturagent, der solange ein recht entspanntes Leben führt, bis er in einer psychiatrische Klinik gelockt wird. Der Entführer der kleinen Pia stellt David vor die Wahl: Entweder verschafft David dem Patienten eine Million Euro Vorschuss für ein True Crime Buch und rettet die kleine Pia, oder – sollte David das Angebot ablehnen – Pia wird sterben und Davids Leben wird die Hölle auf Erden. Und David tut das, was man eben tut, wenn ein Irrer einem ein unsinniges Angebot macht: Er lehnt ab. Und die Hölle tut sich auf…

Monatelang hatte ich das Buch schon vorbestellt. Ich habe mich sehr auf das neue Buch meines Lieblingsautoren gefreut. Die Prise Beisenherz brauchte ich dabei zwar nicht, finde den immerhin auch gar nicht mal so lustig, aber gut, kann ja was werden.
Und direkt am Anfang merkte ich dann schon, dass es trotzdem leider nichts geworden ist. Zumindest nicht der Humor.

Liest man sich durch verschiedene Rezensionen zu dem Buch, liest man immer wieder von erzwungener Komik und unlustigen Vergleichen. Dinge wurden nicht einfach beschrieben, sondern mussten sich mit vollkommen absurden Sachen gleichstellen lassen.
Ich kann das alles so nur unterschreiben. Ich habe ein einziges Mal gelacht und das nur, weil mich ein Beleidigung, die ich selber gern nutze, kalt erwischte. Ansonsten habe fand ich diese vollkommen unlustige Komik eher als störend und das Buch künstlich aufblähend. Ich habe mich dann recht schnell entschieden, darüber einfach hinwegzulesen. Dann wurde es besser.

Die Story an sich fand ich nämlich eigentlich ziemlich cool. Storys über entführte Kinder können mich zwar nicht hinterm Ofen hervorlocken, aber hab ich mal so hingenommen. Ich mochte eher die Idee mit dem Buch, das David schreiben soll über seine aktuelle, horrorhafte Lebensrealität und die Frage, warum der Entführer das alles so macht.

Leider hatte ich quasi ab Sekunde eins den richtigen Riecher für den großen Knall des Buches. Und damit haben sich ganz viele Fragezeichen des Buches für mich nie gestellt. Denn mit der Lösung, die mir von Anfang an absolut klar war, waren alle Unmöglichkeiten des Buches absolut möglich. Ich sollte Recht behalten. Damit wurde ich leider nicht so überrascht, wie ich es gern gewollt hätte.
Immerhin gab es noch ein paar mehr Schichten bei der Auflösung, was mir letztlich zu komplex war. Zu viele doppelte Böden und Auflösungen, die dann doch nochmal umgestoßen wurden. Weniger ist manchmal mehr.
Meiner Meinung nach gab es auch einige Logikfehler und Geheimhaltungen, die keinen Sinn ergaben. Hat alles etwas geknirscht.

Was ich außerdem nicht mochte, war, dass David den Leser regelmäßig anspricht. Ist eine persönliche Einstellung, ob man das cool findet oder nicht.
Cool ist insgesamt ein gutes Stichwort: Fand ich es cool, dass Fitzek sich mit Beisenherz zusammengeschlossen hat für das Buch? Eigentlich ja. Fand ich es gut gemacht? Nein.
Aber die Idee des Buches fand ich schon cool. Und trotz meiner sicheren Lösung auch einigermaßen spannend. Aber mehr halt auch nicht.

Sebastian Fitzek & Micky Beisenherz – Schreib oder Stirb
Droemer, 30. März 2022
ISBN 3426282739
333 Seiten
Gebunden; 19,99 Euro

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