Ich lese jetzt „Niemandsstadt“ von Tobias Goldfarb

Ich hatte das Buch im Dezember 2021 bei Arvelle gesehen und spontan gekauft. Immer wieder habe ich es in den letzten Wochen angeguckt, zur Hand genommen, aufgeklappt – und dann ebenso spontan entschieden, es zu lesen.

Josefine kann etwas Besonderes: in die Niemandsstadt gehen. Die Stadt, in der es alle möglichen Wesen gibt. Die Stadt, die sich permanent wandelt. Die Stadt, die nicht im „Hier“ liegt. Doch die Stadt ist in Gefahr und wer soll sie außer Josefine retten?

Erster Satz:
„Manchmal weiß ich nicht, ob ich gerade drüben bin.“

Jennifer Lynn Barnes – The Inheritance Games

Avery Grambs hat einen Plan: Highschool überleben, Stipendium abgreifen und dann – nichts wie raus hier. Doch all das ist Geschichte, als der Multimilliardär Tobias Hawthorne stirbt und Avery fast sein gesamtes Vermögen hinterlässt. Der Haken daran? Avery hat keine Ahnung, wer der Mann war.
Um ihr Erbe anzutreten, muss Avery in das gigantische Hawthorne House einziehen, wo jeder Raum von der Liebe des alten Mannes zu Rätseln und Geheimnissen zeugt. Ungünstigerweise beherbergt es aber auch dessen gerade frisch enterbte Familie. Allen voran die vier Hawthorne-Enkelsöhne: faszinierend, attraktiv und gefährlich. Gefangen in dieser schillernden Welt aus Reichtum und Privilegien, muss Avery sich auf ein Spiel aus Intrige und Kalkül einlassen, wenn sie überleben will. (Klappentext)

Ich habe das Buch direkt auf meine Wunschliste gepackt, nachdem ich es das erste Mal gesehen habe. Dann wurde plötzlich Instagram damit überschwemmt. Allein schon deswegen habe ich es nach dem Kauf erst gar nicht auf den SuB gepackt – ich musste wissen, wovon alle so schwärmen.

Avery ist ein normales Mädchen und lebt nach dem Tod ihrer Mutter bei ihrer Halbschwester. Ihr Leben ist nicht einfach, überall herrscht Mangel. Doch plötzlich erbt sie Milliarden über Milliarden von einem Mann, von dem sie noch nie gehört hat. Bedingung: Sie muss ein Jahr in seinem Haus leben.
Das Rätsel um die wundersame Erbschaft versucht sie nun zu lösen und dabei ist sie nicht allein. Auch die vier Enkelsöhne wollen dringend wissen, wer Avery ist und warum sie ihr Erbe bekommen hat.

Ich finde die Idee an sich ja wirklich schon cool, aber dass das Hawthorne-Haus und die Geschichte dann noch voller Geheimisse und Rätsel ist, hat mich vollkommen gepackt. Wie gern wäre ich mit Avery durch das riesige Haus mit all seinen Geheimgängen gelaufen und hätte an alten Schreibtischen und Kaminen Hebel und Knöpfe gesucht.
Überhaupt wäre ich ganz gern mit Avery unterwegs gewesen, denn sie ist ein toller Charakter. Klug, witzig, stark, verletzlich, sympathisch – mit einer Schwäche für außergewöhnliche Jungs. Eine tolle Kombi.
Auch die vier Enkel waren sehr speziell und auf ganz unterschiedliche Arten sympathisch.

Die Energie zwischen den fünf Personen übt einen großen Reiz in der Geschichte aus. Aber auch so gibt es – ganz abgesehen von dem wahnsinnig guten Plot – so viele Entwicklungen, Nebenhandlungen und angerissene Themen für die folgenden Bücher, dass es einfach immer interessant, spannend und aufregend blieb.
Es geht um so viel mehr als man im ersten Moment erkennt. Abhängigkeiten, häusliche Gewalt, Trauer, gesellschaftliche Schichten, Umgang mit dem riesigen Erbe – so viel wird locker in die Geschichte mit eingearbeitet.

Ich fand das Buch so genial. Richtig toll. Es hat Spaß gemacht, war witzig, interessant, durchdacht, neuartig. Ich liebe, liebe, liebe es und kann es kaum erwarten, dass ich im Juli den zweiten Teil lesen kann.

Jennifer Lynn Barnes – The Inheritance Games
Originaltitel The Inheritance Games (September 2020)
‎cbt, 10. Januar 2022
ISBN 3570314324
397 Seiten
Broschiert; 13,00 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. The Inheritance Games – Originaltitel: The Inheritance Games
2. The Inheritance Games – Das Spiel geht weiter – Originaltitel: The Hawthorne Legacy
3. The Inheritance Games – Band 3 – Originaltitel: The Final Gambit

Ich lese jetzt „The Inheritance Games“ von Jennifer Lynn Barnes

Ich hatte das Buch das erste Mal auf Instagram gesehen und war sofort vom Cover gefesselt und habe mich informiert, worum es geht. Dann ist das Buch direkt auf meine Wunschliste gewandert und dann dauerte es auch nur noch wenige Tage, bis ich es von einem Geburtstagsgutschein gekauft habe.

Avery erbt plötzlich von einem ihr vollkommen unbekannten Mann fast sein gesamtes Milliardärs-Vermögen – und seine Familie damit nichts. Doch um an das Erbe heranzukommen, muss sie ein Jahr in einem Haus voller Geheimnisse wohnen – zusammen mit der enterbten Familie.

Erster Satz:
„Als ich klein war, dachte meine Mom sich ständug Spiele aus.“

Daniel Jones & Miya Lee – tiny love stories

Sie werden lachen, Sie werden weinen, Sie werden mitgerissen – und zwar schneller, als Sie diesen Absatz lesen können.

Mit diesem Buch halten Sie 175 wahre Geschichten in Händen – ehrlich, lustig, sanft und weise. Jede einzelne so bewegend wie ein gefühlvolles Gedicht, alle in weniger als einhundert Worten erzählt. Ein Elektriker bringt Licht in das Leben einer Frau, eine Schwester sehnt sich nach ihrem obdachlosen Bruder, Fremde träumen davon, was hätte sein können. Es sind Geschichten von verflossener, frischer und zurückeroberter Liebe. Von romantischer Liebe, Elternliebe, platonischer Liebe und Liebe, die ganz unerwartet da ist. Vor allem aber feiern diese Geschichten die Liebe, wie nur das echt Leben sie schreiben kann. (Klappentext)

Als ich die Anfrage für ein Rezensionsexemplar kam, dachte ich, dass das Buch ganz cool und süß klingt und hatte mich auf schöne Storys gefreut. Als ich dann im Klappentext las: „Sie werden lachen, Sie werden weinen, Sie werden mitgerissen“ war ich fest überzeugt, dass das – wie so häufig – deutlich übertrieben ist.
Dann begann ich zu lesen. Bei der ersten Geschichte musste ich lachen, bei der zweiten schlucken und bei der fünften habe ich geheult.

Die Einsendungen der Geschichten ergaben sich aus einer Challenge, bei der die Redakteure der Kolumne „Modern Love“ ihre Leser baten, ihre Liebesgeschichte in weniger als 100 Wörtern zu schreiben. Die wöchentliche Kolumne erschien erstmals 2004 in der New York Times, entwickelte sich 2016 zu einem Podcast und mittlerweile gibt es auch eine gleichnamige Serie auf Amazon.

Wie der Klappentext schon sagt, gibt es Geschichten aus allen möglichen Bereichen. Liebe zu Ländern, zu Freunden, zu Kindern, Partnern, Eltern. Liebe zwischen hetero- und homosexuellen Menschen, Transpersonen, Jungen, Alten. Frische Liebe, lange Liebe, verlorene Liebe, unerwiderte Liebe.
Die Geschichten sind häufig mit kleinen Illustrationen oder Fotos der Personen ergänzt.

Bald ist ja Valentinstag. Ich fände es eine total schöne Idee, das Buch seinem Partner (oder seinen Freunden, Eltern, wen auch immer man liebt) zu schenken und als Überraschung auch die eigene (Liebes-)Geschichte auf einer der leeren Seiten zu hinterlassen.

Ich habe das Buch so, so, so gern gelesen. Und selbst mein Freund, der kurz mal das Buch zur Hand nahm, las direkt 80 Seiten und mochte sehr, was er vorfand.
Es war süß, bereichernd, lehrreich. Das Buch kann Hoffnung machen und zeigen, dass man nicht allein ist. Ich wurde wirklich total abgeholt und konnte mitfühlen.

Daniel Jones & Miya Lee – tiny love stories
Originaltitel: tiny love stories: True Tales of Love in 100 Words or Less (Dezember 2020)
‎Groh, 14. Januar 2022
ISBN 3848500833
207 Seiten
Gebunden; 12,00 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

Patrick Ness – Sieben Minuten nach Mitternacht

Es ist sieben Minuten nach Mitternacht. Wie jede Nacht erwartet Conor den Albtraum, der ihn quält, seit seine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt ist. Doch diesmal begegnet er einem uralten, wilden Wesen, das seine geheimsten Ängste zu kennen scheint. Und schon bald begreift Conor, dass es der einzige Freund ist, der ihm in der Not zur Seite steht. Denn er wird zerrissen von der einen Frage, die er nicht einmal zu denken wagt. Darf er seine Mutter, die er über alles liebt, loslassen? Oder muss er es sogar, um nicht selbst verloren zu sein? (Klappentext)

Vor fünf Jahren kam ich vollkommen fertig, aber auch tief beeindruckt aus der Pressevorführung der Verfilmung zu „Sieben Minuten nach Mitternacht“. Das Buch ist sofort auf meine Wunschliste gekommen, denn dass ich das auch in meinem Regal haben möchte, war gar keine Frage.
Ende letzten Jahres habe ich es dann endlich gekauft und auch direkt gelesen.

Die Idee zu dem Buch stammt von der Autorin Siobhan Dowd, die vor ihrem Tod ein detailliertes Exposé zu dem Buch angefertigt hat. Als Patrick Ness gebeten wurde, das Buch zu vervollständigen, konnte und wollte er es nicht in Dowds Ton machen, außerdem kamen noch eigene Ideen zu der Geschichte hinzu. Und so entstand etwas ganz Großartiges.

Conors Mutter ist schwer krank, doch nicht nur deswegen ist sein Leben schwer. Er wird Nacht um Nacht von einem schrecklichen Albtraum heimgesucht. Und in der Schule wird er von ein paar Mitschülern gemobbt, von den anderen ignoriert.
Und dann steht plötzlich ein Monster an seinem Fenster, das sich aus der alten Eibe vom Hügel gegenüber entwickelt hat. Es erzählt Conor drei Geschichten. Dann soll eine vierte folgen. Die wird Conor erzählen. Und es wird die Wahrheit sein.

Der Rahmen des Buches – Conors Leben mit allen Facetten vom schwierigen Verhältnis zu seinem Vater, über seine schwerkranke Mutter bis hin zum Mobbing in der Schule, bei dem er auch Gewalt erfährt – gibt an sich schon viel her. Conor ist kein Sympathieträger durch und durch, aber wer kann es ihm verübeln? Er musste viel zu früh erwachsen werden. Und er hat Angst. So schreckliche Angst.
Doch die Geschichten vom Monster bringen dann noch einen ganz anderen Drive herein, sind spannend, wendungs- und lehrreich.
Überhaupt ist das Monster natürlich DIE Besonderheit des Buches. Eine wundervolle Figur, bei der am Ende immer ein wenig die Frage bleibt: Ist sie real oder Conors Vorstellung entsprang.

Illustriert ist das Buch von Jim Kay, der auch die illustrierten Ausgaben von „Harry Potter“ gestaltet hat. Mal gibt es eine Doppeltseite, mal eine Seite, mal nur eine kleine Zeichnung. Auch sie sind düster, zum Teil schemenhaft und nicht immer ganz deutlich. Und damit passen sie fantastisch zur Geschichte.

„Sieben Minuten nach Mitternacht“ ist ein unfassbar besonderes und bewegendes Buch. Es ist keine schöne Geschichte. Sie strotzt vor Krankheit, Tod, Gewalt, Trauer, Angst, Dunkelheit. Aber auch von Liebe, Hoffnung, Verzeihen, Zusammenhalt.
Ich habe das Buch geliebt.

Patrick Ness – Sieben Minuten nach Mitternacht
Originaltitel: A Monster Calls (September 2011)
‎Goldmann, 16. Januar 2017
ISBN 9783442485345
219 Seiten
Gebunden; 8,99 Euro

Debbie Tung – Quiet Girl

Leises Mädchen – Laute Welt
Debbie geht nicht gerne unter Leute. Sie schreibt lieber Textnachrichten als zu telefonieren und steht auf Partys immer abseits. Ein perfekter Tag ist für Debbie, wenn es draußen regnet und sie mit einer Tasse Tee und einem Buch auf dem Sofa liegen kann. Natürlich fragt sie sich, ob etwas mit ihr nicht stimmt. Aber sie ist eben einfach glücklich mit sich selbst. Und mit Jason, der sie so akzeptiert, wie sie ist. Auch ohne viele Worte. Was soll daran verkehrt sein? (Klappentext)

Wie schnell klassifiziert man Menschen in introvertiert und extrovertiert und meint damit eigentlich nur allgemein eine Person, die eher ein stiller Beobachter ist und eine Person, die offen auf andere zugeht. Doch die Bezeichnungen, vor allem die der Introvertiertheit, ist eigentlich noch ein wenig spezieller. Da geht es auch viel um die Energie, die es kostet, mit Menschen in Kontakt zu treten, in lauten Gegenden zu sein oder sich in vollen Räumen aufzuhalten. Einen Introvertierten strengt das an, entzieht ihm regelrecht Energie, die vor allem durch Alleinzeit wieder aufgetankt werden kann.

Mit diesem Thema beschäftigt sich Debbie Tung in „Quiet Girl“, denn sie kennt die introvertierte Sicht aus eigener Erfahrung.
Sie hat über ihr Leben und einfache Alltagssituationen ein Comic gemacht, um zu zeigen, welche Schwierigkeiten, aber auch schöne Situationen, sich von ihrer Kindheit über die Uni-Zeit bis hin zu ihrem aktuellen Leben ergeben haben. Was ihr schwer fällt und was ihr gut tut, wo sie Schwierigkeiten hat und was sie gut kann. Vor allem später ist dabei an ihrer Seite Jason, der ihr perfektes Gegenstück ist und sie ergänzt.

Die einzelnen Comicstrips behandeln auf höchstens zwei Doppelseiten eine Situation und sind an sich recht einfach gehalten, das Zentrum sind die handelnden Personen und keine Details außen herum. Und doch finde ich es sehr schön aufgemacht. Dank der persönlichen Erfahrung bietet Debbie Tung eine sensible Sicht auf das Thema.
Vor allem Menschen, die kein Problem mit vielen Kontakten haben, können hier viel über die Innensicht von Introvertierten lernen und vielleicht für Menschen in ihrem Umfeld mehr Verständnis aufbringen. Zum Beispiel, dass ein Nein zu einer Einladung nichts mit der Freundschaft, sondern einfach mit leeren sozialen Batterien zu tun haben kann.

Auch wenn ich mich schon an verschiedenen Stellen mit dem Thema beschäftigt habe, fand ich das Buch sehr lehrreich und interessant.
Debbie ist eine sehr sympathische junge Frau, die mit Jason einen fantastischen Mann an der Seite hat, mit dem sie mittlerweile einen Sohn bekommen hat.

Ich habe das Buch gern gelesen, mich in den kurzen Situationen verloren und neue Dinge gelernt.

Debbie Tung – Quiet Girl – Geschichten einer Introvertierten
Originaltitel: Quiet Girl in a Noisy World – An Introvert’s Story (November 2017)
‎Loewe, 12. Januar 2022
ISBN 3743210797
183 Seiten
Gebunden; 15,00 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

Ich lese jetzt „Sieben Minuten nach Mitternacht“ von Patrick Ness

2017 kam der Film „Sieben Minuten nach Mitternacht“ ins Kino und ich hatte das Glück, ihn als Pressevorführung sehen zu dürfen. Ich war wirklich begeistert und der Film hat in mir nachgewirkt. So sehr, dass ich immer das Buch dazu lesen wollte. Nun ist es endlich soweit.

Sieben Minuten nach Mitternacht erscheint das Monster an Conors Schlafzimmerfenster. Die scheinbare Bedrohung wandelt sich bald und das Monster steht fest an Conors Seite, denn er hat schwere Zeiten zu durchleben…

Erster Satz:
„Das Monster tauchte kurz nach Mitternacht auf.“

Alice Oseman – Heartstopper – Volume 1

Mitten ins Herz gestolpert

Dass Charlie schwul ist, weiß die ganze Schule. Dagegen ist Nick, der Star der Rugbymannschaft, so straight wie eine Goalline. Glaubt Charlie. Aber dann entwickelt sich eine intensive Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Jungen. Charlie weiß sofort, dass er in Nick verknallt ist. Nick braucht ein bisschen länger, bis ihm klar wird, dass er Jungen genauso heiß findet wie Mädchen – besonders Charlie. (Klappentext)

Schon länger sehe ich auf Instagram begeisterte Rezensionen zu der englischsprachigen Ausgabe von Heartstopper. Als mir dann die deutsche Neuerscheinung als Rezensionsexemplar angeboten wurde, war ich neugierig.

Die Geschichte von Charlie und Nick entfaltet sich zwar auf 285 Seiten, liest sich dadurch, dass es eine Graphic Novel ist, aber sehr schnell.
Die Zeichnungen fand ich sehr schön, deutlich und passend. Doch sie waren fast nichts im Vergleich zur Story, in die ich mich sehr verliebt habe!

Charlie und Nick waren Nebencharaktere in „Solitaire“ von Alice Oseman und begeisterten die Leser sehr. Also entschied sie sich, ihre Geschichte zu Papier zu bringen – sowohl den Text als auch die Bilder.

Charlie lebt offen schwul, Nick war bisher nur in Frauen verliebt. Doch aus einer guten Freundschaft zwischen den beiden entwickelt sich langsam mehr und es war wahnsinnig schön, das zu beobachten. Ich konnte mich so gut hineinversetzen in die ersten überraschenden Berührungen, die Aufregung, ob man den anderen auf der Party trifft, das erste Händchenhalten. Es war zuckersüß und vollkommen aus dem Leben gegriffen. Dabei wird aber auch nichts überstürzt.

Doch auch andere Themen wie Mobbing gegen Schwule, Vorurteile oder sexuelle Übergriffe und Bedrängnis werden behandelt. Das Buch kratzt also nicht nur an der zuckersüßen Oberfläche.

Charlie und Nick waren dabei einfach auch zwei tolle Charaktere, bei denen es doppelt Spaß machte, ihre Story zu verfolgen. Lieb, klug, lustig – und einfach super geeignet zum Mitfiebern.
Man trifft aber natürlich auch auf den einen oder andern – hauptsächlich männlichen – Charakter. Manche waren auf Anhieb unsympathisch, manche cool. Eine durchwachsene Mischung, die das Lesen spannend macht.

Auf Englisch gibt es schon 4 Teile, der zweite auf Deutsch soll im Herbst 2022 erscheinen und ich freue mich schon wirklich darauf!

Alice Oseman – Heartstopper – Volume 1
Originaltitel: Heartstopper – Volume One (Februar 2019)
‎Loewe, 12. Januar 2022
ISBN 3743209365
286 Seiten
Gebunden; 15,00 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

Jahresabschluss 2021

Ich wünsche euch allen ein frohes neues Jahr!
Niemals hatte ich gedacht, dass auf das irre Jahr 2020 ein nicht weniger irres Jahr 2021 folgt. Aber wir haben das Beste draus gemacht. Wir haben zwar kaum was unternommen und waren auch nicht im Urlaub, aber dank Kleinkind, das Anfang des Jahres anfing zu reden und dann nicht mehr damit aufhörte, war doch immer etwas los.
Anders als im letzten Jahr hatte meine Familie gesundheitlich ziemliches Pech und viele sind durch sehr harte Zeiten gegangen. Aber immerhin meiner kleinen Familie ging es gut und bis auf den einen oder anderen Kita-Virus, der uns ab und zu ausknockte, war nichts Dramatisches dabei.

Nachdem 2020 mein absolutes Lese-Rekordjahr war, habe ich dieses Jahr sogar noch einen oben draufgesetzt. Mehr Bücher habe ich zwar nicht gelesen, dafür aber fast 700 Seiten mehr. Und das, obwohl ich in manchen Monaten echt geschwächelt habe.
Wo ich dieses Jahr aber Rekorde aufgestellt habe, ist beim Kaufen. Ich habe Arvelle für mich entdeckt und das hat meine private Bibliothek ziemlich aufgestockt. Dafür habe ich aber immerhin auch kräftig aussortiert.

So sieht das im Detail aus:

Bücher gelesen: 55! Das macht ein Buch in 6,6 Tagen, also 1 Buch in knapp einer Woche.

Ich habe dieses Jahr 16.698 Seiten gelesen. Das macht 45,7 Seiten pro Tag.
Im Vergleich zu 2020 war das minimal besser: Da waren es 16.001 Seiten (bei ebenfalls 55 Büchern). Das machte ein Buch in circa 6,5 Tagen und 43,7 Seiten am Tag.

Neu erworbene Bücher: 154 (2020: 79)
          gekauft: 114
          geschenkt: 18
          Rezensionsexemplare: 20
          gewonnen: 2

Aussortierte Bücher: 162 (Da alle ungelesene Bücher waren, ergibt es einen SuB-Abbau.)

Geld ausgegeben für Bücher: 951,01 € (2020: 416,23 €).
Ich habe durchschnittlich 6,18 Euro pro erhaltenes Buch ausgegeben.

Meistgelesene Autoren:
          R. L. Stine: 4 Bücher
           Serena Valentino: 3 Bücher
          John Marrs: 3 Bücher
Anzahl der gelesenen Autoren: 44
           Deutsche Autoren: 22
           Amerikanische Autoren: 11
           Englische Autoren: 8
           Irische Autoren: 1
           Niederländische Autoren: 1
           Österreichische Autoren: 1
Arten der Bücher:
          Gebundene Bücher: 25
          Taschenbücher: 14
          Broschierte Bücher: 16

Genres:
Jugendbücher/-fantasy: 13
Krimi/Thriller: 11
Roman: 7
Kinderbücher: 5
Märchen: 4
Fantasy: 3
Graphic Novel: 3
Liebesroman: 3
Science Fiction: 2
Rätselbuch: 2
Kurzgeschichten-Sammlung: 1
Humor: 1

Dickste Bücher:
5. John Marrs – The Passengers: 495
4. John Marrs – The One: 496
3. John Marrs – The Watchers: 542
2. Veronica Roth – Die Erwählten: 571
1. Walter Moers – Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär: 703

Dünnste Bücher:
5. R. L. Stine – Schule der Albträume (Geschichte: Schulschluss): 149
4. André Marx – Die drei ??? – Geheimnis des Bauchredners: 142
3. Torben Kuhlmann – Einstein – Die fantastische Reise einer Maus durch Raum und Zeit: 128
2. Stefan Zweig – Schachnovelle: 104
1. Horst Evers – Früher war mehr Weihnachten: 79

Tops:
5. Holly-Jane Rahlens – Everlasting
4. Stefanie Hasse – Matching Night – Liebst du den Verräter?
3. Matt Haig – Wie man die Zeit anhält
2. John Marrs – The Passengers
und der Spitzenreiter: David Safier – 28 Tage lang

Flops:
5. S. A. Hunt – Die Hexenjägerin – Der Zirkel der Nacht
4. Emily Houghton – Bevor ich dich sah
3. Alexander Hartung – Nichts als Staub
2. R. L. Stine – Fear Street – Mondsüchtig (Hier stellvertretend für alle Fear-Street-Bücher in diesem Jahr)
und der Top-Flop: Bov Bjerg – Deadline

Durchschnittsbewertung aller gelesenen Bücher: 3,6 Sterne

Zum genauen Vergleich sind hier noch mal die Jahresstatistik 2010, Jahresstatistik 2011, Jahresstatistik 2012, Jahresstatistik 2013, Jahresstatistik 2014, Jahresstatistik 2015, Jahresstatistik 2016, Jahresstatistik 2017, Jahresstatistik 2018 und Jahresstatistik 2019 und Jahresstatistik 2020.

Ich finde es wirklich super, dass ich zwei – für mich – so starke Lesejahre hatte. Ich hoffe, dass ich das in 2022 wiederholen kann. Nur weniger kaufen möchte ich. Ich habe durch Arvelle auch meine Wunschliste kräftig abarbeiten können und auch viele Reihen ergänzt. Sicher erscheint in diesem Jahr das ein oder andere Buch, das mich interessiert. Aber viel mehr als die paar sollte es dann nicht werden.
Ich wünsche euch allen ein wundervolles Jahr!

Marie Graßhoff – Hard Liquor

Tycho ist als Nachfahrin alter Götter übermenschlich stark. Besonders, wenn sie Alkohol trinkt. Nicht schlecht, um sich als Barkeeperin in New York gegen zwielichtige Typen zu behaupten. Doch auch nicht ohne Schattenseiten. Damit niemand jemals hinter ihr Geheimnis kommt, muss sie selbst ihren besten Freund Logan auf Abstand halten. Dann taucht auf einmal die attraktive Grayson in ihrem Leben auf, und Tycho hat zum ersten Mal das Gefühl, sich jemanden öffnen zu können. Aber Grayson hat ihr nicht die ganze Wahrheit erzählt. Und als kurz darauf eine Sekte hinter Tycho her ist, um ihre Kräfte für sich zu beanspruchen, weiß sie nicht, wem sie trauen kann… (Klappentext)

Nachdem ich zum einen letztes Jahr mit „Der dunkle Schwarm“ viel Spaß hatte und zum anderen Marie Graßhoff wahnsinnig sympathisch finde, habe ich mich sehr gefreut, dass ich „Hard Liquor“ als Rezensionsexemplar erhalten habe.

Die Geschichte ist wirklich etwas Besonderes – leider verrät der Klappentext dabei schon viel zu viel.
Tycho ist eine junge Studentin, die schon viel in ihrem Leben durch hat. Nachdem ihre Eltern – und wenig später auch ihre Großmutter – gestorben ist, hat sie niemanden mehr bis auf ihren besten Freund Logan und seine Familie, die zum Glück wie eine zweite Familie für sie wurden.
Doch immer, wenn sie Alkohol trinkt, wird die Dunkelheit in ihr übermächtig, ebenso wie ihre Kräfte. Dann zieht sie als Maskierte durch die Gassen von New York und schlägt Menschen, die ihr komisch kommen, krankenhausreif.
Bis sie selber überwältigt und verschleppt wird.

Tycho und die Grundidee des Buches sind die beiden großen Stärken des Buches. Die Studentin ist ein Charakter mit Ecken und Kanten, vor allem aber starken Problemen. Doch wirklich helfen kann ihr niemand, denn sie kann sich immer nur bis zu einem Punkt öffnen. Wer sie ist und was sie kann, muss sie für sich behalten. Das macht einsam. Schmerz, Gewalt und Alkohol heißt sie dafür immer wieder herzlich willkommen.

In dem Buch kommen nach und nach viele Menschen vor: Logan und seine Familie, Kommilitonen von Logan und Tycho, Kollegen – und vor allem Mitglieder verschiedener Organisationen. Jeder an sich ist besonders, speziell und vielschichtig. Manche habe ich sofort ins Herz geschlossen, es gab niemandem mit dem ich nicht auf die ein oder andere Weise warm wurde.

Doch leider konnte mich das Buch trotzdem nicht so richtig abholen.
Immer, wenn ich gelesen habe, hat es Spaß gemacht und ich bin schnell vorangekommen, aber wenn ich das Buch beiseitegelegt habe, konnte ich es problemlos tagelang nicht beachten. Es zog mich nicht zu der Geschichte. Das lag vor allem daran, dass sich bei mir einfach keine Spannung einstellen wollte. Und ohne fehlende Spannung, fielen mir nach und nach immer mehr Schwächen auf:
Die immer gleichen Formulierungen, bei denen jemand „ächzte“ oder mit dem Kopf „ruckte“. Viele Situationen, in denen irgendwo rumgesessen und geredet wurde. Das Fehlen von Extremsituationen um Tycho, in denen sie ihre Kräfte mal so richtig entfesselt hat. Später auch unlogische und unauthentische Wendungen. Eine Masse an offenen Fragen.

Ich höre so viele Begeisterte Stimmen. So viele lieben das Buch. Und ich würde das auch so gern fühlen. Allein schon, weil ich Marie Graßhoff so toll finde und ihre Ideen liebe. Aber „Hard Liquor“ und ich haben einfach nicht so recht zusammengefunden.

Marie Graßhoff – Hard Liquor
‎Bastei Lübbe, 17. Dezember 2021
ISBN 3404185102
525 Seiten
Taschenbuch; 15,00 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Hard Liquor
2. Spicy Noodles

Kostenloses Rezensionsexemplar

Vorherige ältere Einträge