Kyrie McCauley – You Are (Not) Safe Here

Ich frage mich, wie das wohl sein würde, nach Hause zu kommen und keine Angst davor zu haben, was mich drinnen erwartet.

Tausende Krähen belagern die Kleinstadt Auburn, Pennsylvania, und es werden immer mehr. Alle Einwohner empfinden dies als Bedrohung – alle außer der 17-jährigen Leighton und ihren beiden jüngeren Schwestern. Denn die größte Gefahr lebt in ihrem Zuhause: ihr Vater, der immer wieder gewalttätig wird. Und ihre Mutter, die schweigt und ihn nicht verlässt. Und die Nachbarn, die konsequent wegschauen.

Leighton würde nichts lieber tun, als der Stadt den Rücken zu kehren, aber sie kann und will ihre Schwestern nicht zurücklassen. Denn eins ist klar: Irgendwann wird die Situation eskalieren… (Inhalt der Titelklappe)

Nachdem ich einige sehr begeisterte Rezensionen las und „Jahres-Highlight!“- Rufe hörte, musste ich mir dieses Buch auch unbedingt kaufen. Ich habe wirklich Großes erwartet. Und vielleicht war diese Erwartungshaltung der Fehler.

Fast einen Monat habe ich an diesem Buch gelesen. Das erste Drittel des Buches ging noch ganz ok weg. Ich fand es nicht sehr spannend, aber es ließ sich gut lesen. Dann bekam ich Besuch, kam ein paar Tage nicht zum Lesen und dann war der Drive weg. Ich nahm immer öfter dünne Nebenbücher zur Hand und las die lieber.

Leightons Vater ist aggressiv, bedroht, beleidigt und es steht die Gefahr im Raum, dass es irgendwann noch schlimmer wird und er physisch gewalttätig wird und dann nicht mehr nur auf das Haus und die Möbel einschlägt.
Das Thema ist so wichtig und richtig und es war auch gut, dass der Vater nicht als das pure Böse dargestellt wurde, sondern McCauley ihn auch menschlich und liebenswert sein ließ.
Doch trotz aller Wichtigkeit konnte das Thema mich einfach nicht abholen. Ich wurde nicht berührt und fieberte leider auch nicht mit.

Dafür war ich von der sich entwickelnden Beziehung von Leighton oft sehr genervt. Beide sind 17, beide kennen sich schon ewig und trotzdem ist es ein: „Willst du bei mir schlafen? Das Gästezimmer ist frei.“ Es war so prüde und so verschämt. Eine Beziehung, in der sich alle zwei Wochen mal zu einem besonderen Anlass geküsst wird. Ich fand es einfach müßig und es stellte sich bei mir kein süßes Gefühl ein.
Trotz allem fand ich Leighton und ihre Schwestern schon toll. Sie waren klug und stark und haben sich auf ihre unterschiedlichen Arten gewehrt und der ganzen Situation getrotzt.

Neben des Themas der häuslichen Gewalt ging es noch um die Krähen, die die Stadt belagert. Es werden immer mehr und damit werden sie ein immer zentraleres Thema innerhalb der Geschichte. Auch wenn es sicher mal etwas Neues war, konnte mich das genauso wenig abholen wie die anderen Themen.

Den Rest gaben mir aber die kleinen Partikel Magie, die im Buch vorkommen. Hat für mich einfach null zur Geschichte gepasst. Die Autorin erklärt das zwar in den Anmerkungen, ich mochte den Aspekt trotzdem nicht.

Tja, für manche war „You Are (Not) Safe Here“ ein absolutes Highlight, ich hab mich da so mäßig interessiert durchgearbeitet. Ja, es ist ganz gut geschrieben, das Thema ist wichtig und die Figuren sind einigermaßen interessant. Aber ich bin nicht begeistert.

Kyrie McCauley – You Are (Not) Safe Here
Originaltitel: If These Wings Could Fly (März 2020)
‎dtv, 24. Januar 2020
ISBN 3423740558
393 Seiten
Broschiert; 14,95 Euro

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