André Marx – Geheimnis des Bauchredners

Patricia Osborne hat Probleme mit ihrem neuen Mitbewohner Mr Giggles. Der bereitet ihr schlaflose Nächte. Denn statt in seinem Sessel zu bleiben, wandelt er zur Abendstunde durchs Haus. Ein Fall von Ruhestörung? Das klingt nicht nach einem Auftrag für die drei Detektive. Doch dann erfahren Justus, Peter und Bob, dass Mr Giggles eine Bauchrednerpuppe ist! Und für Patricia Osborne steht fest: Mr Giggles ist vom bösen Geist seines Puppenspielers besessen. (Klappentext)

Ich bin wohl eine der Wenigen, die nie „Die drei ???“ gehört hat. Ich war immer eher das TKKG-Kind. Bei einer Arvelle-Bestellung war dieses Buch jedoch kostenlos dabei und da ich „Fear Street“ gern mag, wollte ich das Buch um die drei Detektive lesen.

Mittlerweile gibt es fast 220 Bücher der Reihe, „Geheimnis des Bauchredners“ ist Band 195 aus dem Jahr 2017.
Die drei Detektive haben wieder einen Fall, der die recht spirituelle Patricia Osborne betrifft. Dieses Mal hat sie die Bauchrednerpuppe des verstorbenen Frank Corman erstanden. Nach dem Tod von Frank, der jahrelang eine erfolgreiche Fernsehshow mit der Puppe hatte, musste Patricia Mr Giggles in ihre Sammlung besonderer Film- und TV-Stücke aufnehmen. Sie konnte ja nicht ahnen, dass die Puppe von dem Geist seines Spielers besessen ist. Aber ist sie das wirklich oder spielt hier jemand ein übles Spiel mit Patricia? Justus, Peter und Bob machen sich auf Spurensuche.

Fälle um gruselige (Bauchredner-)Puppen finden ja immer wieder mal Einzug in Bücher oder Filme. Sie war also nichts Neues, aber ganz nett für Zwischendurch. Denn mit 142 Seiten ist das Buch wirklich schnell gelesen.
Obwohl ich mit den drei ??? an sich nicht weiter bewandert bin, brauchte ich auch kein großes Hintergrundwissen. Alles war auf den Fall konzentriert. Somit lernte ich Justus, Peter und Bob zwar nicht besser kennen, aber es fehlte mir auch nicht.

Der Fall war dann ganz gut gemacht, war einigermaßen spannend und konnte mit Überraschungen aufwarten. Die Auflösung war logisch und für mich lange nicht absehbar.
Ich hatte also echt Spaß mit dem Buch soweit, werde dadurch jetzt aber auch kein neuer Fan der Serie.

André Marx – Geheimnis des Bauchredners
Franckh-Kosmos Verlag, 7. September 2017
ISBN 3440148386
142 Seiten
Gebunden; 8,99 Euro

Ransom Riggs & Cassandra Jean – Die Insel der besonderen Kinder – Die Comic-Adaption

Als Jacob Portman noch klein war, erzählte ihm sein Großvater fantastische Geschichten aus seiner eigenen Kindheit, die er während des Zweiten Weltkrieges in Miss Peregrines Kinderheim verbracht hatte; und Jacob sah Fotos der besonderen Freunde, die Großvater Portman damals hatte. Mit zunehmendem Alter kann Jacob diese Geschichten und auch die Fotos nicht mehr für bare Münze annehmen und glaubt felsenfest, dass ihm als Kind ein gewaltiger Bär aufgebunden wurde… Denn wie soll das alles wirklich wahr gewesen sein? Erst als Großvater Portman vor Jacobs – ungläubigen – Augen stirbt, beschließt der 16-jährige Teenager den Märchenerzählungen aus seiner Kindheit auf den Grund zu gehen. Aber all die wilden Erzählungen seines Großvaters werden von der Wirklichkeit weit übertroffen und Jacob kann nur noch staunen, als er all die Besonderheiten auf Miss Peregrines Insel der besonderen Kinder entdeckt. (Text der Titelklappe)

Vor ziemlich genau fünf Jahren habe ich den Roman „Die Insel der besonderen Kinder“ gelesen und mochte es echt gern. Sogar die Verfilmung habe ich gesehen, blieb aber etwas enttäuscht zurück.
Ich kaufte mir damals auch direkt Band 2, doch las ihn dann nie. Ich will aber endlich mal mit der Reihe weitermachen, und um mich zu erinnern, habe ich nun zur Comic-Adaption gegriffen.

Die Geschichte wird kompakt wiedergegeben, dank der Form ist das Buch in einem Bruchteil der Zeit zu lesen. Die Bilder sind ganz im Comic-Stil nicht allzu detailliert, doch trotzdem konnte Cassandra Jean die Bilder, die ich damals beim Lesen im Kopf hatte, gut aufs Papier bringen.
Man erfasst Szenen und Umgebungen schnell, Dialoge kommen ohne viele Worte aus.
Beim Roman hatte ich damals bemängelt, dass es am Ende einige Längen gab, die fielen hier logischerweise komplett weg.
Besonders gefallen hat mir der Unterschied zwischen Jacobs normalem Leben, das schwarz-weiß gezeigt wird und die Zeit bei den Kindern, der bunte Seiten gewidmet sind.

Ich habe es sehr genossen, das Buch zu lesen. Denn die Geschichte und vor allem auch die Fotos der Kinder fand ich damals schon toll und finde es heute noch. Die besonderen Kinder kommen in der Adaption aber deutlich (zu) kurz, ihre Vorstellung wird auf einer Doppelseite abgehandelt, viele fehlen auch. Es geht nur um die Hanvoll, die relevat für die Geschichte sind. Ich persönlich sehe es aber auch eher als Ergänzung zum Buch, vor allem als Auffrischung.
Dafür war es total perfekt.

Man muss sich – wie bei allen Graphic Novels – also klar sein, dass es eine abgespeckte Version des Romans ist, bei dem nicht so wichtige Nebensächlichkeiten ausgelassen wurden. Man läuft recht straight durch die Geschichte: Kurze Einführung zu Jacob, Tod des Großvaters, Besuch der Insel, Fund des Kinderheims, Erlebnisse mit den Kindern… alles läuft kurz und knapp ab.

Ich mochte das Buch wirklich gern und konnte auch wieder von der Geschichte überrascht werden. Leider scheinen die Comic-Adaptionen mit Teil 2 aufzuhören, bei den Romanen gibt es mittlerweile sechs. Die zweite Graphic Novel wird hier aber auf jeden Fall auch einziehen. Der erste Teil bekommt .

Ransom Riggs & Cassandra Jean – Die Insel der besonderen Kinder – Die Comic-Adaption
Originaltitel: Miss Peregrine’s Home For Peculiar Children: The Graphic Novel (November 2013)
Carlsen, 27. September 2016
ISBN 3551728267
256 Seiten
Broschiert; 14,90 Euro

Reihenfolge der Bücher:

1. Die Insel der besonderen Kinder – Die Comic-Adaption (Originaltitel: Miss Peregrine’s Home For Peculiar Children: The Graphic Novel)
2. Die Stadt der besonderen Kinder – Die Comic-Adaption (Originaltotel: Hollow City: The Graphic Novel)

Matt Haig – Ein Junge namens Weihnacht

Wie war das eigentlich, als der Weihnachtsmann noch ein Junge war?

Er hieß Nikolas, wuchs in großer Armut mitten in Finnland auf, und dies ist seine wirklich wahre Geschichte…

Der elfjährige Nikolas begibt sich auf eine gefährliche Reise an den Nordpol, um seinen Vater zu suchen. Und er gerät mitten hinein in eine magische Welt, bevölkert mit Wichteln, Elfen, Trollen – und natürlich Rentieren. (Klappentext)

Das Buch „Ein Junge namens Weihnacht“ ist 2016 erstmals auf Deutsch veröffentlicht worden. Diesen Winter kam die Verfilmung in die Kinos, weswegen es eine Neuauflage als „Buch zum Film“ gibt, die ich als Rezensionsexemplar erhalten habe. Und ich konnte es kaum erwarten, das Buch zu lesen, denn auch wenn ich dieses Jahr nur ein weiteres Buch von ihm gelesen habe, ist Matt Haig für mich die Entdeckung des Jahres. Nächstes Jahr folgen definitiv weitere Bücher von ihm.

Nikolas lebt einsam und abgeschieden – und vor allem sehr arm – mit seinem Vater in einer Hütte irgendwo in Finnland. Doch großer Reichtum steht bevor. Dafür muss der Vater nur dem König beweisen, dass es Wichtel wirklich gibt. Also zieht er mit ein paar Männern los, um den Ort Wichtelgrund zu suchen, und kommt nicht mehr zurück. Nachdem Nikolas Monate mit seiner fiesen Tante zuhause ausgehalten hat, macht er sich auf die Reise, um seinen Vater zu finden. Dabei begleitet ihn nicht nur die zahme Maus Miika, sondern er begegnet allerlei wundersamen Wesen und erlebt viele Gefahren, um dort anzukommen, wo er sein soll.

Ich dachte, das Buch wäre ein Kinderbuch, aber das ist nur die halbe Wahrheit. Klar, es gibt diese einfache, humorvolle, lockere Sprache, einen Jungen als Hauptfigur, Elfen, Wichtel und Trolle und vor allem die tollen Illustrationen von Chris Mould, aber es gibt auch vieles, was ich kleinen Kindern nicht vorlesen würde. Nikolas Mutter ist tragisch ums Leben gekommen, sein Vater verlässt ihn, seine Tante ist grausam, Köpfe explodieren, mit Glück kommen Menschen ins Gefängnis, mit Pech sterben sie, Kinder werden entführt… Mit lockeren Worten werden harte Tatsachen ausgesprochen.
Für mich war das ok und machte auch den Reiz und die Spannung aus. Aber das sollte man vielleicht wissen, wenn man das seinem Vierjährigen als Gute-Nacht-Geschichte vorlesen will.

Nikolas ist eine Figur, die ich gern begleitet habe. Er ist lieb und klug und im angenehmen Rahmen bemitleidenswert. Nur leider stößt er im Laufe der Geschichte auf wahnsinnig viele Menschen – und Elfen, Trolle, Tiere und Wichtel -, die ihm nichts Gutes wollen. Nie ist er sicher und deswegen gibt es allerhand Wendungen und Überraschungen.

Die Idee dahinter fand ich vor allem aber super. So viele Eigenheiten des Weihnachtsmanns wurden logisch erklärt und ich mochte, wie Haig das alles Eingewoben hat. Ab und zu blitzte der Gedanke: „Ach so war das…“ bei mir auf, bis ich mich wieder daran erinnerte, dass alles Fiktion ist.

Ich mochte das Buch, die Idee und zumindest Nicolas sehr. Nur diese ständige Bosheit hat mich irgendwie irritiert und nahm manchmal etwas von dem Wunder und Zauber des Buchs.

Matt Haig – Ein Junge namens Weihnacht
Originaltitel: A Boy Called Christmas (November 2015)
‎dtv, 17. September 2021 (Deutsche Erstausgabe: 14. Oktober 2016)
ISBN 3423086734
268 Seiten
Taschenbuch; 11,00 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

Ich lese jetzt „Ein Junge namens Weihnacht“ von Matt Haig

Im Zuge der Verfilmung von „Ein Junge namens Weihnacht“ habe ich das Buch als Rezensionsexemplar erhalten. Ich wusste ja schon eine ganze Weile, dass der Film und das Buch kommen werden und ich habe mich wirklich Monate darauf gefreut.

Der junge Nikolaus lebt in armen Verhältnissen in Finnland. Nachdem sein Vater von einer Expedition nicht zurückkehrt, macht er sich auf die gefährliche Reise Richtung Norden und damit immer tiefer hinein in eine magische und wundersame Welt.

Erster Satz:
„Hier vor dir hast du die ganz und gar wahre Geschichte des Weihnachtsmnns.“

Kyrie McCauley – You Are (Not) Safe Here

Ich frage mich, wie das wohl sein würde, nach Hause zu kommen und keine Angst davor zu haben, was mich drinnen erwartet.

Tausende Krähen belagern die Kleinstadt Auburn, Pennsylvania, und es werden immer mehr. Alle Einwohner empfinden dies als Bedrohung – alle außer der 17-jährigen Leighton und ihren beiden jüngeren Schwestern. Denn die größte Gefahr lebt in ihrem Zuhause: ihr Vater, der immer wieder gewalttätig wird. Und ihre Mutter, die schweigt und ihn nicht verlässt. Und die Nachbarn, die konsequent wegschauen.

Leighton würde nichts lieber tun, als der Stadt den Rücken zu kehren, aber sie kann und will ihre Schwestern nicht zurücklassen. Denn eins ist klar: Irgendwann wird die Situation eskalieren… (Inhalt der Titelklappe)

Nachdem ich einige sehr begeisterte Rezensionen las und „Jahres-Highlight!“- Rufe hörte, musste ich mir dieses Buch auch unbedingt kaufen. Ich habe wirklich Großes erwartet. Und vielleicht war diese Erwartungshaltung der Fehler.

Fast einen Monat habe ich an diesem Buch gelesen. Das erste Drittel des Buches ging noch ganz ok weg. Ich fand es nicht sehr spannend, aber es ließ sich gut lesen. Dann bekam ich Besuch, kam ein paar Tage nicht zum Lesen und dann war der Drive weg. Ich nahm immer öfter dünne Nebenbücher zur Hand und las die lieber.

Leightons Vater ist aggressiv, bedroht, beleidigt und es steht die Gefahr im Raum, dass es irgendwann noch schlimmer wird und er physisch gewalttätig wird und dann nicht mehr nur auf das Haus und die Möbel einschlägt.
Das Thema ist so wichtig und richtig und es war auch gut, dass der Vater nicht als das pure Böse dargestellt wurde, sondern McCauley ihn auch menschlich und liebenswert sein ließ.
Doch trotz aller Wichtigkeit konnte das Thema mich einfach nicht abholen. Ich wurde nicht berührt und fieberte leider auch nicht mit.

Dafür war ich von der sich entwickelnden Beziehung von Leighton oft sehr genervt. Beide sind 17, beide kennen sich schon ewig und trotzdem ist es ein: „Willst du bei mir schlafen? Das Gästezimmer ist frei.“ Es war so prüde und so verschämt. Eine Beziehung, in der sich alle zwei Wochen mal zu einem besonderen Anlass geküsst wird. Ich fand es einfach müßig und es stellte sich bei mir kein süßes Gefühl ein.
Trotz allem fand ich Leighton und ihre Schwestern schon toll. Sie waren klug und stark und haben sich auf ihre unterschiedlichen Arten gewehrt und der ganzen Situation getrotzt.

Neben des Themas der häuslichen Gewalt ging es noch um die Krähen, die die Stadt belagert. Es werden immer mehr und damit werden sie ein immer zentraleres Thema innerhalb der Geschichte. Auch wenn es sicher mal etwas Neues war, konnte mich das genauso wenig abholen wie die anderen Themen.

Den Rest gaben mir aber die kleinen Partikel Magie, die im Buch vorkommen. Hat für mich einfach null zur Geschichte gepasst. Die Autorin erklärt das zwar in den Anmerkungen, ich mochte den Aspekt trotzdem nicht.

Tja, für manche war „You Are (Not) Safe Here“ ein absolutes Highlight, ich hab mich da so mäßig interessiert durchgearbeitet. Ja, es ist ganz gut geschrieben, das Thema ist wichtig und die Figuren sind einigermaßen interessant. Aber ich bin nicht begeistert.

Kyrie McCauley – You Are (Not) Safe Here
Originaltitel: If These Wings Could Fly (März 2020)
‎dtv, 24. Januar 2020
ISBN 3423740558
393 Seiten
Broschiert; 14,95 Euro

Ich lese jetzt „You are not safe here“ von Kyrie McCauley

Ende 2020 schien in meiner Bubble fast jeder von diesem Buch zu schwärmen. Also habe ich es Anfang 2021 gekauft, kann bestimmt nur gut werden. Aber irgendwie blieb es dann doch verdammt lange auf dem SuB liegen.

Leighton lebt mit ihren Eltern und ihren beiden kleinen Schwestern in einer ruhigen Kleinstadt. Aktuell geht jedoch etwas Unheimliches vor. Es kommen immer mehr Krähen in die Stadt und besetzen Dächer, Bäume und Felder. Doch das kann Leighton nicht schocken. Sie kennt echte Gefahr. Und die kommt aus ihrem eigenen Elternhaus.

Erster Satz:
„Es passiert in den Ausdehnungen der Stille, dass ich mich frage, ob sie ganz einfach tot ist.“

November-Liste

November – Geburtstagsmonat auch schon wieder um. Von der Arbeit gab es als Geschenk einen größeren Büchergutschein. Ich freue mich schon, wenn alle noch fehlenden Buchgeschenke von Freunden angekommen sind, dann kann ich den Gutschein endlich verbraten.
Leider sieht es mittlerweile wirklich so aus, dass ich mein Bücherziel von 60 gelesenen Büchern nicht schaffe, den November habe ich nämlich mit dem 47. Buch abgeschlossen. Aber mal sehen, letzten Dezember habe ich tatsächlich 13 Bücher gelesen. Vielleicht klappt es ja wieder.

Gelesen:
Thorsten Steffens – Klugscheißer Supreme
Sebastian Fitzek – Playlist
Horst Evers – Früher war mehr Weihnachten
Susanne Finken – Lakritz in Lappland

Geschenkt:
J. K. Rowling – Jacks wundersame Reise mit dem Weihnachtsschwein
Kerstin Gier – Vergissmeinnicht

Rezensionsexemplare:
Matt Haig – Ein Junge namens Weihnacht

Susanne Finken – Lakritz in Lappland

Ein Weihnachtsabenteuer am Nordpol
Weihnachten! Für Bruno klingt dieses Wort nach duftenden Plätzchen, einem geschmückten Tannenbaum und Geschenken. Blöd nur, dass ausgerechnet sein Papa eine regelrechte Weihnachtsallergie hat und nie mit ihm feiert. Doch dann taucht ein abenteuerlustiges Mädchen vor Brunos Tür auf und nimmt ihm mit auf eine rasante Reise zum Weihnachtsdorf am Nordpol. Dort erfährt er, dass es in seiner Familie ein riesengroßes Weihnachtsgeheimnis gibt… (Klappentext)

Diese zuckersüße Weihnachtsgeschichte ist in 24 Kapitel unterteilt und eignet sich damit als literarischer Adventskalender. Die Kapitel enden auch häufig in einem Mini-Cliffhanger und die Kinder können sich darauf freuen, am nächsten Tag zu erfahren, wie die Situation ausgeht.

Mit Bruno gibt es eine Hauptfigur, die sehr reif und klug ist. Er kümmert sich in akribischer Kleinstarbeit darum, dass sein Vater so lange es geht, nichts von Weihnachten mitbekommt. Bruno sucht die Routen raus, wie man im Supermarkt die Weihnachtsabteilung umgehen kann und vermeidet das Thema zuhause komplett. Und das, obwohl er sich eigentlich auch mal so ein richtig traditionelles Weihnachten wünscht.
Doch dann lernt er Belana kennen, die ihm Plätzchen anbietet, die irgendwie nicht leer werden und Tassen verschwinden lassen kann. Da ist es kein Wunder, dass sie es schafft, ihn in Nullkommanichts zum Nordpol zu befördern.

Auf dem Weg lernen Bruno und der Leser nicht nur die aufgeschlossene, extrovertierte und magisch begabte Belana besser kennen, sondern auch den Elf Tapani und Weihnachtsbräuche verschiedener Länder, die selbst mir zum Teil unbekannt waren.

Die Geschichte war wirklich sehr niedlich und ich musste ab und zu lachen. Ich hatte definitiv sehr viel Spaß mit dem Buch und freue mich schon darauf, es in den nächsten Jahren als Tradition in der Adventszeit mit meiner Tochter zu lesen. Die tollen Illustrationen machen es auch für die Kleinen doppelt interessant.

Susanne Finken – Lakritz in Lappland
Ravensburger, 22. Juli 2020
ISBN 3473544787
188 Seiten
Taschenbuch; 6,99 Euro

Ich lese jetzt „Lakritz in Lappland“ von Susanne Finken

Bei mir zuhause gab es früher nicht wirklich viele Weihnachtstraditionen. Und so gab es auch keine Weihnachtsbücher, die ich mir als Kind mit meinen Eltern zusammen angeschaut hätte.
Ich möchte es nun anders machen und habe deswegen ein paar solcher Bücher gekauft. Ein paar Kleinkinderbücher mit wenig Text und großen Bildern, ein paar Wimmelbücher, aber eben auch schon Bücher für später. So eins ist „Lakritz in Lappland“.

Brunos Papa hasst Weihnachten sehr. Selbst das Wort kommt ihm kaum über die Lippen. Es gibt keinen Baum, keine Plätzchen, kein Weihnachten. Und auch wenn Bruno das alles akzeptiert, wünscht er sich insgeheim doch ein richtiges Weihnachten. Und plötzlich steht ein Mädchen vor seiner Tür und nimmt ihn einfach mit… zum Weihnachtsdorf am Nordpol.

Erster Satz:
„Eigentlich war Bruno ein Kind, das mit allem klaglos zurechtkam, sogar mit seinem Namen.“