John Marrs – The Watchers

Sie kennen alle Geheimnisse!

Im digitalen Zeitalter sind Informationen wertvoller als Gold. Doch Computer können gehackt und Files gestohlen werden. Nach einem massiven Cyberangriff nimmt die britische Regierung ihre Staatsgeheimnisse offline, wandelt sie in einen genetischen Code um und implantiert sie ausgewählten Zivilisten. Doch was niemand ahnt: Jeder dieser Wächter verfolgt einen eignen Plan, und schon bald weiß niemand mehr, wem er eigentlich noch trauen kann… (Klappentext)

Ich habe in diesem Jahr schon „The One“ und „The Passengers“ von John Marrs gelesen und weil mir beide so gut gefallen haben, konnte ich den neuen Near-Future-Thriller kaum erwarten. Wie glücklich war ich, als ich das Buch als Rezensionsexemplar bekommen habe!

Der Deal für die Wächter ist denkbar einfach: Sie müssen den Kontakt zu ihrer Familie und ihren Freunden für fünf Jahre einstellen, dürfen keine Technik verwenden und sollten sich unauffällig verhalten. Dafür bekommen sie eine neue Identität, quasi unbegrenzt finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt und sie erfahren alle (dreckigen) Geheimnisse der Regierung und königlichen Familie.
Flick, Charlie, Sinéad und Bruno sind jedoch mit ihrem aktuellen Leben eh jeweils so in einer Sackgasse, dass es ihnen nicht allzu schwer fällt, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Doch schon bald werden sie zu Gejagten und sie wissen nicht, wer hinter ihnen her ist.

Der Einstieg ins Buch hat mir wirklich gut gefallen und ich mochte, dass das Buch wieder in kurzen Kapiteln aus den Perspektiven der verschiedenen Personen geschrieben ist. Der ein oder andere Cliffhanger ließ mich am Ball bleiben, aber Tricks waren gar nicht weiter nötig, denn ich hatte so viel Lust auf das Buch und die Story!
Interessant war, dass „The Watchers“ an „The One“ und „The Passengers“ anknüpft. Manch ehemalige Hauptfiguren spielen sogar eine mittelwichtige Rolle. So oder so wird auf jeden Fall viel gespoilert.

Die einzelnen Personen haben alle ihre eigenen Probleme und bieten sich deswegen nicht an, sich stark emotional an sie zu binden. Doch sie waren alle interessant genug, dass ich mich auf jede Perspektive freute.

Nach circa einem Viertel des Buches wurde meine Stimmung langsam gedämpft. Aus dem guten Anfang hatte John Marrs irgendwie nicht viel gemacht. Auch wenn es eine generelle Gefahr im Buch gab, war die so unberechenbar und gleichzeitig kompromisslos, dass sie keine Spannung in mir auslöste. Ich wurde dem Geschehen immer gleichgültiger gegenüber. Es fehlte nicht nur die große Spannung, sondern die einzelnen Storys schienen sich auch langsam zu ziehen und nur langsam – ganz langsam – kam man so manchen Geheimnissen auf die Schliche.
Immer öfter schaute ich auf die verbleibenden Seiten und dachte: „Puh, so viel noch…“
Dazu kamen einige Logiklöcher, die mich immer wieder verwirrten und mich mit einem Gefühl von „Aber das geht doch gar nicht!“ zurückließen.

Das Ende konnte mich dann auch nicht mehr so richtig überraschen oder umhauen. Manches hatte ich mir sogar schon gedacht. Also auch hier konnte das Buch mich leider nicht mehr einfangen.

Letztlich bleibe ich ein bisschen enttäuscht zurück. Ich habe mit so viel Lust und Energie gestartet, aber dem Buch ging ganz schön die Puste aus. Nett, ja. Coole Idee. Interessante Figuren. Aber es fehlen Spannung, coole Überraschungen und überzeugende Entwicklungen.
Trotzdem freue ich mich auf den – hoffentlich kommenden – nächsten Near-Future-Thriller von John Marrs. Ich weiß ja, dass er es kann! „The Watchers“ bekommt leider nur .

John Marrs – The Watchers – Wissen kann tödlich sein
Originaltitel: The Minders (September 2020)
Heyne Verlag, 16. August 2021
ISBN 3453321375
542 Seiten
Broschiert; 15,99 Euro

Bücher des Autoren:
The One
The Passengers
The Watchers

Kostenloses Rezensionsexemplar

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