R. L. Stine – Fear Street – Im Visier

Du entkommst mir nicht!

Er verfolgt sie Tag und Nacht. Er weiß alles über sie. Er lauert ihr auf. Chris scheint wie besessen von Tina. Trotzdem fühlt sie sich magisch zu ihm hingezogen – und lässt sich auf ein Treffen mit ihm ein. Er führt sie zum Essen aus und macht ihr kleine Geschenke. Doch dann zeigt er sein wahres Gesicht. Und ein harmloser Ausflug wird Tina zum Verhängnis. (Klappentext)

Ich habe wirklich mit mir gehadert, ob ich den Klappentext hier mit aufnehme. Doch sollte sich jemand das Buch kaufen, liest er ihn ja eh. Durch ihn wurde mir das Buch nämlich wirklich verleidet. Er nimmt die komplette Geschichte vorweg, die sich eigentlich vorrangig um etwas anderes dreht:

Tina fährt mit ihrer Cousine Holly von Shadyside nach Patterson, denn hier studiert ihr Freund Josh nun am College. Doch am Bahnhof holt er sie nicht ab wie versprochen. Dafür erscheint sein Zimmernachbar Chris, um die Mädchen abzuholen. Josh war dieses Wochenende überraschend in den Bergen zelten und durch eine Autopanne war er nicht rechtzeitig zurück. Solange sie warten, verbringen die Mädchen Zeit mit Chris. Und der scheint verdächtig viel über Tina zu wissen…

Neutral betrachtet, war der unterschwellige Nervenkitzel, der sich durch die Seiten zog, wirklich gut gemacht. Es ploppten immer mehr Fragezeigen auf: Wo bleibt Josh so lange? Warum findet Tina Gegenstände im Zimmer, die nicht da sein dürften und warum fehlen wieder andere? Welches Interesse verfolgt Chris? Und wo ist auf einmal Tinas Cousine hin?
Es wäre wirklich spaßig gewesen, doch durch den Klappentext (und reichliche Fear-Street-Erfahrungen), war alles extrem vorhersehbar und es kamen keine Überraschungen auf.

Dazu war Tina leider eine wahnsinnig eintönige Hauptfigur. Es kommt öfter „dachte Tina“ als „sagte Tina“ und ich hätte sie so gern mal angeschrien, damit sie all die Ungereimtheiten, die ihr auffallen, einfach ausspricht. Alles schluckt sie herunter. Sie handelt wahnsinnig naiv, auch wenn sie – wie man anhand ihrer Gedanken sieht – gar nicht mal so naiv ist. Chris war mir dank des Klappentextes natürlich sofort unheimlich. Mit besserem, sprich spoilerfreiem, Klappentext wäre das eventuell anders gewesen.

Tja, „Im Visier“ ist also im Prinzip gut gemacht und es gab immer eine unterschwellige Gefahr, die echt Spaß gemacht hätte, wenn der Klappentext nicht schon den kompletten Twist erklärt hätte. Schade.

R. L. Stine – Fear Street – Im Visier
Originaltitel: College Weekend (1995)
Loewe, 1. Juni 2005
ISBN: 3785555644
156 Seiten
Gebunden

Andere Bücher der Reihe:
Fear Street – Das Skalpell – Originaltitel: The Knife
Fear Street – Die Falle – Originaltitel: Wrong Number 2
Fear Street – Die Mutprobe – Originaltitel: The Thrill Club
Fear Street – Eingeschlossen – Originaltitel: Ski Weekend
Fear Street – Falsch verbunden – Originaltitel: Wrong Number
Fear Street – Prüfungsangst – Originaltitel: The Cheater
Fear Street – Rachsüchtig (Neuauflage von „Halloween“) – Originaltitel: Halloween Party
Fear Street – Jagdfieber – Originaltitel: Partysummer

Ich lese jetzt „Fear Street – Im Visier“ von R. L. Stine

Auf meinem SuB schlummern noch so einige Fear-Street-Bücher. Ich lese sie ja immer recht gern. Aber sind wir ehrlich: Mein Plan war es, jeden Monat fünf Bücher zu lesen. Der Februar ist bald vorbei. Ich brauchte etwas Kurzes.

Dieses Mal geht es um Tina, die sich magisch zu Chris hingezogen fühlt. Problem: Er stalkt sie im Verborgenen.

Erster Satz:
„‚Vermisst du mich?'“

Jackson Pearce – Drei Wünsche hast du frei

»Können wir die Förmlichkeiten überspringen und das hier beschleunigen?«
»Was beschleunigen?«
»Das mit den Wünschen. Ich bin hier, um dir drei zu erfüllen.«

Als Viola von ihrem Freund verlassen wird, bricht für sie eine Welt zusammen. Sie wünscht sich nichts mehr, als wieder glücklich zu werden – und beschwört so ver¬sehentlich einen Dschinn herbei. Er ist jung, er sieht gut aus … und er ist furchtbar schlecht gelaunt, denn er hält Menschen für ungemein nervtötend. Aber bevor er in seine Heimat zurückkehren kann, muss er Viola drei Wünsche erfüllen. Und das ist nicht so einfach, wie es sich anhört … (Klappentext)

Vor sieben Monaten war Viola noch glücklich, nun ist sie unsichtbar. Also nicht wirklich und nicht ganz, aber sie fühlt sich nicht mehr zugehörig. Alles, was sie will, ist, sich endlich wieder vollkommen zu fühlen. Dieser Wunsch ist so intensiv, dass sie damit einen Dschinn heraufbeschwört. Er hasst jede Sekunde, die er auf der menschlichen Welt und nicht in Caliban verbringen muss. Also soll Viola sich schnell etwas wünschen und dann kann er zurück nach Hause. Doch Viola weiß zwar genau, was sie möchte, sie weiß aber auch, dass es sich für sie nicht richtig anfühlt, es sich auf diese einfache Weise zu ermöglichen.

Hexen, Geister, Vampire – von ihnen allen liest man immer mal. Doch die Dschinns werden vernachlässigt. Umso erfreuter war ich, dass ich eines dieser besonderen Wesen nun kennenlernte.

Das Buch ist abwechselnd aus Violas und Dschinns Perspektive geschrieben und man lernt sie beide dadurch unfassbar gut kennen. Auch wenn das Buch mit nicht ganz 300 Seiten recht knapp ist, haben die beiden eine große Tiefe bekommen. Viola ist noch jung und doch kann man sich gut in sie und ihren Kummer hineinversetzen. Und vielleicht blitzen beim Leser selber alte Wunden kurz durch. Die Momente, in denen man sich sicher war, dass es eben nicht wieder gut wird. Doch Viola ist mehr als das verletzte Mädchen, das sich ausgeschlossen fühlt. Sie ist kreativ, witzig und liebevoll. Sie ist jemand, den man gern zur Freundin hätte.
Anders Dschinn. Er ist ungnädig, kaltherzig, genervt. Zumindest anfänglich. Doch durch ihn lernt man die Welt der Dschinns gut kennen. Versteht, wie sie ticken und warum sie es tun. Und es dauert natürlich nicht lang und Dschinn erweicht. Und damit auch mein Herz für ihn.

Die ersten paar Kapitel fingen noch recht unspektakulär an. Ja, ein Dschinn tauchte auf, doch er war unsympathisch und Viola wälzte sich ein bisschen sehr in ihrem Selbstmitleid.
Doch es dauerte nicht lang, da gewann das Buch an Tiefe und wurde spannend.
Plötzlich waren da all die Gedanken über das Zerbrochensein und die Zugehörigkeit. Über das Ausgrenzen – und über das selbst Ausgrenzen. Über Freundschaft und Liebe. Und neben all den Dingen, über die ich da so nachdenken konnte, wurde eine Frage immer zentraler: Was würde ich mir wünschen?

Umso tiefer ich in Violas Welt und ihre sich aufbauende Freundschaft zu Dschinn eintauchte, umso mehr Angst bekam ich. Ich hatte Angst, dass sie sich etwas wünscht. Ich hatte Angst, dass sich etwas verändern würde. Angst, dass Dschinn verschwindet. Und mit dem ersten ausgesprochenen Wunsch konnte ich das Buch dann nicht mehr aus den Händen legen.

Ich war vor allem gespannt, wie das Buch und die Geschichte um das verlorene Mädchen und den Dschinn ausgeht, denn eines steht fest: Sind alle Wünsche ausgesprochen, muss er zurück nach Caliban und Viola wird ihn vergessen.
Einerseits konnte ich es kaum erwarten umzublättern und andererseits hatte ich vor dem Fortschreiten der Geschichte Angst.

Ich bin so froh, dass ich dieses Buch, das schon über sechs Jahre auf meinem SuB lag, zur Hand genommen habe. Die Geschichte war mal etwas anderes, trotz der jungen Charaktere philosophisch angehaucht, sie machte mich nervös und berührte mich. Vor allem fand ich die Geschichte wirklich nicht vorhersehbar.

Jackson Pearce – Drei Wünsche hast du frei
Originaltitel: As You Wish (August 2009)
Knaur, 01. Februar 2013
ISBN 3426507331
286 Seiten
Taschenbuch; 8,99 Euro

Ich lese jetzt „Drei Wünsche hast du frei“ von Jackson Pearce

Auf Instagram haben Anna und René eine Lesechallenge ins Leben gerufen. Jeden Monat sollen Bücher zu bestimmten, recht offen gehaltenen Themen gelesen werde. Im Februar ist das „Schatten & Wünsche“. Ich habe mich für den zweiten Teil entschieden und das ganze ziemlich wörtlich genommen. Darum lese ich nun „Drei Wünsche hast du frei“, das schon seit 6,5 Jahren auf meinem SuB liegt.

Viola ist ziemlich unglücklich, wie ihr Leben aktuell läuft, denn sie ist zu einem unsichtbaren Mädchen geworden. Es ist nicht so, dass ihre Mitschüler sie nicht mögen würden, doch sie gehört nirgends so recht dazu. Doch dann tritt ein Dschinn in ihr Leben und stellt alles auf den Kopf.

Erster Satz:

„Alles, was ich in der Shakespeare-Stunde heute gelernt habe, ist: Manchmal muss man sich in den falschen Menschen verlieben, um den richtigen Menschen zu finden.“

John Green – Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken

Aza Holmes hatte ganz sicher nicht vor, sich an der Suche nach dem verschwundenen Milliardär Russell Pickett zu beteiligen. Sie hat genug mit ihren eigenen Problemen und Ängsten zu kämpfen, die ihre Gedanken beherrschen. Doch als eine Hunderttausend-Dollar-Belohnung auf dem Spiel steht und ihre furchtlose beste Freundin Daisy es kaum erwarten kann, das Geheimnis um Pickett aufzuklären, macht Aza mit. Vielleicht kann sie trotz ihrer Ängste mehr sein als nur eine gute Tochter und Schülerin – zumindest eine gute Freundin. Aza versucht es, und überwindet gemeinsam mit Daisy nicht nur kleine Hindernisse auf dem Weg zu Pickett, sondern auch große Gegensätze, die sie von seinem Sohn Davis trennen. Für Aza wird es eine Reise ins Zentrum ihrer Gedankenspirale. (Text der Titelklappe)

Dass John Green wirklich berührende Geschichten schreiben kann, weiß man spätestens seit „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“. Das letzte Buch, das ich von ihm gelesen habe, war „Tage wie diese„, in dem er eine von drei Kurzgeschichten verfasste. Ich habe das Buch geliebt. Also startete ich sehr gespannt in die Leserunde mit meiner besten Freundin zu „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“.

Doch schon im ersten Kapitel bekam ich einen Eindruck davon, was mich wohl erwarten wird. Und es verhieß nichts Gutes.
Man steigt hinab in die Zwangsgedanken von Aza, die panische Angst vor Bakterien und Viren und den Konsequenzen etwaiger Infizierungen hat. Für mich war es psychisch wirklich anstrengend, das zu lesen. Ich konnte ihre Gedanken und Ängste nur schwer nachvollziehen. Doch ich bin auch sehr zwiegespalten, denn die Anstrengung, die ich als Leser empfinde, empfinden sicher auch die Betroffenen. Von daher ist es bestimmt gut dargestellt und gemacht – ich wurde an der Stelle jedoch überhaupt nicht abgeholt.

Doch abseits der Zwangsgedanken und Ängste gibt es noch andere zentrale Teile im Buch. Es geht darum, was der Tod von Elternteilen mit den Kindern macht, es geht um Freundschaft vollkommen gegensätzlicher Personen, es geht um moralische Fragen und es geht um das Verschwinden von Russell Pickett.
Und an den Stellen kann man hier und da auf jeden Fall etwas mitnehmen. Gerade die Freundschaft zwischen Aza und Daisy fand ich speziell und interessant. Vor allem, weil sich Daisy, mit der ich anfangs so meine Schwierigkeiten hatte, zu einer wirklich tollen Figur entwickelt hat. Wohingegen mir Aza leider bis zum Ende unsympathisch blieb. Es ging sogar so weit, dass ich mir mehrfach wünschte, Aza würde im Laufe des Buches noch sterben. Das hatte ich so auch noch nie, glaube ich.

Viele Entwicklungen, gerade auch in Bezug auf Picketts Sohn Davis, den Aza noch aus Kindertagen kennt – gingen zu schnell und manche Entscheidungen schienen vom Himmel zu fallen. Hier hätten dem Buch einige Seiten mehr wirklich nicht geschadet. Vor allem, da in der Danksagung steht, dass John Green sechs Jahre an dem Buch geschrieben hat. Die sehe ich, ehrlich gesagt, nicht.

Was auch schade war: So ein bisschen schien das Verschwinden von Pickett aus den Augen verloren worden zu sein. Es war zwar immer wieder Thema, aber es ging nicht voran. Da wäre sicherlich mehr herauszuholen gewesen.

Sonst kann ich zu Übersetzungen nie was sagen, da ich keinen Vergleich habe, aber da meine beste Freundin auf Englisch gelesen hat, geht das dieses Mal. Wir haben so manche Stellen verglichen und wir beide finden: Die Übersetzung ist schwach. Sie wirkt nicht rund und kann tolle Sätze und Gedanken aus dem Original nicht einfangen und widergeben. Die paar Absätze, die ich auf Englisch gelesen habe, fand ich deutlich schöner und angenehmer zu lesen.

Alles in allem gab es wirklich einige Sachen, die man für sich mitnehmen kann und die gut gemacht waren. Gerade der Teil um Azas psychische Probleme nimmt viel Raum ein und mag für viele Leser ansprechend und interessant sein und Einblick in eine Welt geben, die man so nicht kennt. Ich fand diese Teile einfach nur anstrengend.
Am allermeisten haben mir die Dinge gefallen, die mit den Haupthandlungen nichts zu tun hatten, wie die Star-Wars-Fan-Fiction von Daisy, all das Wissen zum Universum von Davis oder auch die Infos über eher unbekannte Tiere. Und das war von John Green so sicher nicht geplant.

John Green – Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
Originaltitel: Turtles All the Way Down (Oktober 2017)
Carl Hanser Verlag, 10. November 2017
ISBN 3446259031
285 Seiten
Gebunden; 20,00 Euro (Als Taschenbuch erhältlich)

Ich lese jetzt „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ von John Green

Ich habe bisher drei Romane von John Green gelesen: „Das Schicksal ist ein mieser Verräter„, „Will & Will“ und „Margos Spuren„. Alle diese Bücher gehören mir aber gar nicht, sondern ich hatte sie immer von meinem Freund geliehen.
Vor ein paar Jahren hat er „Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken“ von seiner Schwester zum Geburtstag bekommen. Und nun bin ich die Erste, die dieses Buch lesen wird. Jedoch nicht allein, denn ich starte wieder eine Leserunde mit meiner besten Freundin.

Aza hat starke Ängste und Zwänge und kommt nur mit viel Anstrengung durch den Tag. Doch plötzlich verschwindet der Vater eines Jugendfreundes von ihr. Da Russell Pickett Milliardär ist, sind auf Hinweise zu seinem Verbleib 100.000 $ ausgeschrieben. Und plötzlich steckt Aza mit ihrer besten Freundin mitten in der Suche nach dem Mann.

Erster Satz:
„Als mir zum ersten Mal klar wurde, dass ich vielleicht Fiktion bin, verbrachte ich meine Tage an einer öffentlichen Bildungsanstalt namens White River High im Norden von Indianapolis, wo ich von fremden Kräften, die so übermächtig waren, dass ich sie nicht ansatzweise identifizieren konnte, dazu gezwungen wurde, jeden Tag zu einer bestimmten Uhrzeit Mittag zu essen, nämlich zwischen 12 Uhr 37 und 13 Uhr 14.“

Ich lese jetzt die Taran-Reihe von Lloyd Alexander

Vor vielen Jahren überraschte mich mein Vater mit einigen Fantasy-Büchern, die er in einem Mängelexemplar-Verkauf ergattert hatte. Irritiernderweise waren sie alle unterschiedliche Teile unterschiedlichster Reihen. Ein paar Bücher hatte ich recht schnell aussortiert. Ich hatte eh noch nie diese Art von Fantasy (quasi High-Fantasy) gelesen und dann hatte ich keine Lust, die Reihen zu vervollständigen. Zumindest nicht alle. Bei zwei Reihen habe ich das gemacht. Unter anderem Taran.

Irgendwann stellte ich fest, dass es bei der Disney-Meisterwerke-Reihe, also bei den Filmen, die man als die klassischen Disney-Zeichentrickfilm kennt, ein Film zu Taran gibt. Doch dieses Werk von 1985 ist eher unbekannt. Bevor ich den Film schaue, möchte ich nun aber die Reihe beginnen, die ich in einigen Wochen (Monaten?) dann als Gesamtes rezensieren werde.

Taran ist ein einfacher Hilfsschweinehirte im Lande Prydain. Als Hen Wen, das Schwein des Zauberers Dalben, bei dem er lebt, davonläuft, läuft der Junge ihm hinterher und damit mitten hinein in ein Abenteuer.

Erster Satz:
„Taran hätte lieber ein Schwert geschmiedet; doch Coll, der mit der praktischen Seite seiner Erziehung betraut war, bestand auf Hufeisen.“