Die deutsche Sprache ist sonderbar, abenteuerlich, komisch, manchmal skurril – und absolut liebenswert. Dieses Büchlein versammelt sie alle: Die Wortschönheiten, die Längenungetüme, die peniblen Regeln und die irren Ausnahmen. Folgen Sie uns in das Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache und lassen Sie sich verzaubern von den herrlichen Sonderbarkeiten, die unsere Sprache zum Leuchten bringen. (Klappentext)
Als ich die Anfrage bekam, ob ich dieses Büchlein als Rezensionsexemplar erhalten möchte, sagte ich sofort begeistert zu. Denn ich liebe Sprache. In der Schule hatte ich drei Fremdsprachen und sie waren mein Steckenpferd. Doch am besten war ich in Deutsch. Grammatik, Rechtschreibung, Fremdwörter – das alles ist für mich bis heute intuitiv. Und wie witzig und wunderschön kann unsere Sprache sein? Allein schon, dass umfahren und umfahren Gegenteile sind. Oder dass der Komparativ von alt zwar älter ist, aber eine ältere Person jünger als eine alte Person ist. Und haben wir nicht alle schon mal den Witz „Kacktusse!“ – „Das heißt Kakteen.“ – „Ich meinte dich!“ gehört oder erzählt? Und wie schön ist es, dass so wunderbare Wörter wie Weltschmerz oder Kindergarten in viele verschiedene Sprachen entlehnt wurden?
Ich habe mich also von vornherein auf das Buch gefreut, aber als ich es aufgeschlagen habe, war ich hin und weg. Es ist so unfassbar cool und modern gestaltet. Das Neon-Orange von außen wird überall aufgegriffen. Das, was auf den Seiten gesagt und erklärt wird, wird bildlich dargestellt und umgesetzt. Zitate aus Schillers Glocke sind in eine Glockenform eingepasst. Wenn inhaltsleere Autonamen aufgezeigt werden, bilden die Wörter ein großes Fragezeichen.
Jede neue Seite war eine Entdeckung. Allein das Angucken machte so viel Spaß.
Doch darüber hinaus wurde der Inhalt nicht vergessen. Die Dudenredaktion zeigt pointiert und interessant allerhand Wichtiges und Witziges in der deutschen Sprache, aber vergisst dabei auch nicht den Blick in die Welt.
Palindrome, Anagramme, Ellipsen, Lehnwörter, häufigste Buchstaben, SMS-Kürzel, Scheinamerikanismen… sie alle finden Einzug in dieses Kuriosenkabinett.
Ich habe Dinge wiedererkannt, Vergessenes aufgefrischt und Neues gelernt. Nicht selten habe ich dabei den angehenden Deutschlehrer neben mir auf der Couch angestupst und an meinem Wissen teilhaben lassen.
Ich kann dieses Buch definitiv jedem empfehlen, der sich mit dem Deutschen noch einmal befassen möchte, ein bisschen (unnützes?) Wissen erhalten will oder einfach Spaß an Sprachen hat.
Duden – Kleines Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache
Bibliographisches Institut GmbH, 07. September 2020
ISBN 3411717866
127 Seiten
Gebunden; 10,00 Euro
William Chambers Morrow (1854 – 1923) war ein amerikanischer Journalist und Schriftsteller, der von Kollegen wie Ambrose Bierce für seine stilistisch herausragenden Kurzgeschichten mit psychologischem Tiefgang und makabren Pointen in der Tradition von E. A. Poe gerühmt wurde. Wie dieser gilt Morrow heute unter Kennern als einer der wichtigsten Wegbereiter der modernen Horrorliteratur. Die hier erstmals auf Deutsch vorliegende legendäre Sammlung DER AFFE, DER IDIOT UND ANDERE LEUTE aus dem Jahr 1897 blieb zu Morrows Lebzeiten die einzige Zusammenstellung seiner Erzählungen in Buchform. Sie enthält 14 der besten Geschichten von Morrow wie SEIN UNBESIEGBARER FEIND oder DER MONSTER-MACHER. (Klappentext)
Als mich der JOJOMEDIA Verlag fragte, ob ich den zweiten Band aus ihrer Reihe „Untote Klassiker“ lesen möchte, war ich direkt Feuer und Flamme. Ein fast vergessener Journalist und Schriftsteller, der zu Lebzeiten schon durchweg positive Kritik für seine Geschichten aus dem Bereich „Weird Fiction“ erhielt, klang interessant. Edgar Allen Poe und Howard Phillips Lovecraft sind den meisten Menschen wohl ein Begriff, doch der vorliegende frühe Meister des Genres fand nach seinem Tod kaum noch Anerkennung.
Umso schöner finde ich die Idee hinter den „Untoten Klassikern“. Ich wollte Morrow gern kennenlernen.
Mit einem kleinen Abriss aus Morrows Biografie beginnt das Buch und erlaubt so einen Einblick in sein Leben und damit in seine ganz persönliche Geschichte.
Darüber hinaus wurde das Buch schön aufgemacht. Jede Seite besitzt einen Rahmen und die Kurzgeschichten, die ursprünglich zwischen den Jahren 1880 bis 1897 erschienen sind, starten mit einer passenden Zeichnung.
Obwohl die Geschichten 140 Jahre alt sind, wirkt die Sprache sehr modern. Generell lässt sich das Buch deswegen schnell und gut lesen.
Das Buch beginnt mit der titelgebenden Geschichte „Die Auferstehung der kleinen Wang Tai“ („The Ape and the Idiot“/“The Resurrection of Litle Wang Tai“, 1891), in der ein entflohener Zirkusaffe einen jungen Mann aus einer psychiatrischen Klinik befreit, um danach mit ihm umherzuziehen. Diese Geschichte um einen denkenden Affen ist die einzig unrealistische.
Die anderen waren deutlich weniger „weird“. Sie hätten so oder so ähnlich tatsächlich mit viel gutem Willen stattfinden können.
Doch auch wenn in fast jeder Story jemand stirbt, so verspricht der Klappentext beim „Wegbereiter der modernen Horrorliteratur“ vielleicht ein wenig zu viel. Auch wenn die Weird Fiction den Weg bereitet hat, sind die Morrow-Geschichten weit weg von Horror. Und ehrlicherweise auch weit weg von Spannung.
Es gab Twists, doch viele waren vorhersehbar. Manche Geschichten waren ein einziger langer, wirrer Monolog. Die Menschen bekamen absolut keine Tiefe. Die Geschehnisse fanden in einem engen Handlungsrahmen statt. Es wurde schlicht nie eine Atmosphäre kreiert, die die Geschichten besonders machten. Ich hätte gern Nervenkitzel gehabt.
Keine Frage, die 14 Geschichten waren auf ihre Art alle einzigartig und der Mix ist vielfältig. Man ist bei Gerichtsanhörungen dabei, drückt Menschen beim Glücksspiel die Daumen, hat Hoffnung für Schiffsbrüchige, begleitet medizinische Experimente und lernt noch so viel anderes kennen.
Doch leider konnten die Geschichten mich allesamt weder berühren noch fand ich sie in irgendeiner Art spannend.
Dabei muss ich jedoch gestehen, dass ich den „Horrorwert“ der Geschichten zu ihrer Entstehungszeit nicht einschätzen kann. Gerade, wenn diese Art der Geschichten damals noch neuartig waren, lag ein ganz anderer Nervenkitzel in ihnen. Aus heutiger Sicht konnten sie mich aber nicht begeistern.
Doch generell bin ich ein großer Fan des Gedankens hinter „Untote Klassiker“ und Fans des Genres finden sicher ihren Gefallen an den Geschichten von William Chambers Morrow. Mich konnten sie leider weniger begeistern. So kam es auch, dass ich das Buch meistens nach einer Geschichte wieder zuklappte, da die Motivation, eine weitere zu lesen, äußerst gering war.
William C. Morrow – Der Affe, der Idiot und andere Leute
Originaltitel: The Ape, The Idiot & Other People (1897)
JOJOMEDIA Verlag, 15. Mai 2020
ISBN 3903358002
288 Seiten
Taschenbuch; 19,90 Euro
Vom verarmten Waisenkind zum gefeierten, strahlenden Schriftsteller – und dazwischen jede Menge spannende, skurrile, lustige und bewegende Ereignisse: Charles Dickens‘ berühmte, halbbiografische Geschichte wird in „David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück“ mit viel frischem Wind, Humor und einer großartigen Besetzung neu aufgelegt.
Ab dem 24. September 2020 könnt ihr diesen Film im Kino sehen.
David lebt mit seiner Mutter friedlich im viktorianischen England – auch dank der herzensguten Haushälterin Peggotty erlebt er wundervolle Jahre. Bis seine Mutter den kalten und grausamen Mr. Murdstone heiratet. Der Junge wird nach London geschickt, um dort in einer Flaschenfabrik harte Arbeit zu verrichten. Hier wird er seine nächsten Jahre verbringen, bis er nach einem Schicksalsschlag zu seiner Tante Betsey flieht. Und das sollte nicht die einzige Station auf seinem Weg zum gefeierten Schriftsteller bleiben…
„David Copperfield“ war der achte Roman von Charles Dickens und erschien 1850. Es gab schon ein paar Filmadaptionen, doch die konzentrierten sich auf die Dramen und den Plot. Der Regisseur Armando Iannucci wollte es nun anders machen und rückte die komischen Highlights des Buches in den Vordergrund.
Das funktionierte für mich wunderbar. Denn sind wir ehrlich: Die Geschichte an sich, die Lebensstationen von David mit allen positiven und negativen Entwicklungen, war für mich nicht das Spannendste. Ich blieb nicht am Ball, um zu erfahren, wie es mit David weitergeht. Ich blieb am Ball, um die Figuren weiter kennenzulernen und mich von der nächsten skurrilen Situation erheitern zu lassen.
Iannucci schaffte es, eine Reihe an hochkarätigen Schauspielern für den Film zu gewinnen. Dev Patel („Slumdog Millionär“, „Lion – Der lange Weg nach Hause“), Tilda Swinton („Snowpiercer“, „Grand Budapest Hotel”) und Hugh Laurie („Dr. House“) sind auf den ersten Blick sicher die bekanntesten, doch auch alle anderen schaffen es zu überzeugen: Aneurin Barnard („Dunkirk“), Gwendoline Christie („Game of Thrones“) und Ben Wishaw (Jean-Baptiste Grenouille in „Das Parfum“) als Uriah Heep. Vor allem letztere Figur begegnet einem immer wieder. Egal ob im Namen der Hardrock-Band Uriah Heep oder beim Buch „Die unglaubliche Flucht des Uriah Heep“ von H. G. Parry.
Doch nicht nur die Schauspieler an sich überzeugen, sondern auch die Figuren. Sie sind alle eigen, besonders und auf angenehme Art verschroben. Iannucci, der auch für das Drehbuch verantwortlich war, lässt sie dabei nie ins Lächerliche rutschen, sondern lässt sie in all ihrer Überspitzheit liebenswert bleiben. Und die Unsympathen brauchen keine Waffen oder Extreme – Blicke, Gesten und Worte reichen.
Sie alle schaffen es in Kombination mit dem Szenenbild eine ganz besondere Atmosphäre zu kreieren. Dabei sind die schöne Landschaft und die Straßen des viktorianischen Englands schon fast ein Selbstläufer, der garniert wurde mit Besonderheiten wie das umgedrehte Schiffshaus am Strand von Yarmouth oder die opulente Eliteschule.
Ergänzt wurde das alles durch wundervolle Effekte, die mir immer mal wieder das Gefühl gaben, ich würde ein Theaterstück sehen. Bildgewordene Gedanken erscheinen auf nebenbei aufgehängten Tüchern, einfallende Wände zeigen Geschehnisse in einem anderen Land. So etwas wie bei „David Copperfield“ habe ich noch nie gesehen.
Ich bin ein bisschen verliebt in die Bilder, die der Film mir zeigte und die Figuren, die er mich kennenlernen ließ. Ich lachte über den verschrobenen Mr. Dick (Hugh Laurie), wünschte Mr. Micawber, dass er sich auch dieses Mal wieder aufrappelt, und schloss Peggotty ganz fest ins Herz.
Doch bei der Geschichte dahinter fehlte es mir an Spannung. Charles Dickens verarbeitete in seinem Buch viele seiner eigenen Erlebnisse und so traurig vieles davon war, sie rissen mich nicht mit. Ich wurde von der Tragik weder bewegt noch berührt. Es waren einzelne Gespräche und Szenen, die mir Spaß brachten.
[Beendet Gewinnspiel: [ Butter bei die Fische: Bei dem Namen David Copperfield kam mir bisher immer der Magier in den Kopf und bei Charles Dickens dachte ich an die Weihnachtsgeschichte. Doch dieser Film änderte alles und mein Horizont hat sich ein ganzes Stück erweitert.
Damit es euch auch so geht, darf ich ein Exemplar des Buches verlosen.
Schreib mir dazu einfach in die Kommentare, ob du bisher im Team „Copperfield? Is‘ das nicht der Magier… hier, der mit Claudia Schiffer?!“ oder „Hmm, ja, hat Dickens geschrieben, nich?“ warst und schon bist du im Lostopf.
Schau auch gern bei Zacksmovie vorbei, um die Chance auf passende Kinotickets zu erhalten.
Ausgelost wird am Sonntag, den 20. September 2020, 12 Uhr per Zufallsgenerator. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird per E-Mail und in diesem Beitrag benachrichtigt.
Gewinner:
Zur Transparenz: Zwischendurch wurde ein Kommentar auf einen bestehenden Kommentar abgegeben, weswegen die Kommentare 2-27 jeweils um einen verschoben sind. Im Backend habe ich nach den Einstellungszeiten der Kommentare gezählt. Letztlich war diese Verschiebung jedoch nicht relevant, denn gewonnen hat der Kommentar mit der Nummer 52. Herzlichen Glückwunsch, Helmut!
Ich wünsche allen Teilnehmern viel Glück!
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Wenn du unter 18 Jahren bist, brauche ich die Einverständniserklärung deiner Eltern. Keine Barauszahlung, keine Gewähr. Rein zum Zweck des Gewinnversands wird eure Adresse an Dritte weitergegeben.
Das Meer ist der Ursprung allen Lebens – und verbirgt eine tödliche Bedrohung
Ungebremst rast Dr. Patricia mit ihrem Dienstwagen in die Spree. Mit dabei: ihre Tochter Maja. »Du kannst niemandem trauen, sie stecken alle mit drin«, ist das Letzte, was die Innenministerin sagt, kurz bevor sie ertrinkt. Auch Maja stirbt – wacht jedoch wenige Stunden später unversehrt in einem Leichensack im Krankenhaus wieder auf… (Klappentext)
Was für ein Plot!
Das Buch wirft einen mittenrein in den Moment, als Patricia stirbt. Keine lange Vorrede, kein unnötiger Schnick-Schnack. Anne Freytag will es wissen bei ihrem Thriller-Debüt.
Die Spannung wurde an der Stelle so hoch getrieben, ich konnte kaum aufhören, zu lesen.
Ich las das Buch in einer Leserunde mit meiner besten Freundin und das Tagespensum von 30 Seiten pro Tag wurde von uns beiden schnell überschritten.
Man konnte an so vielen Stellen miträtseln: Was ist bei dem Unfall passiert? War es wirklich ein Unfall? Was bedeuten Patricias letzten Worte? Und warum hat Maja überlebt, obwohl bei ihr doch zweifelsfrei der Tod festgestellt wurde?
Ich war gespannt darauf, Maja bei ihrem Versuch, die Fragen zu beantworten, zu begleiten. Gemeinsam mit ihrer Affäre Daniel und dem ehemalige Kollegen ihrer Mutter – und Vater ihrer besten Freundin -, Robert Stein, stößt sie auf Geheimnisse, die bis fast 20 Jahre in die Vergangenheit reichen. Geheimnisse, die gefährlich für die ganze Welt werden können und doch so untrennbar mit Majas Leben verknüpft sind.
Vor allem auch durch das gemeinsame Lesen war die Leseerfahrung unglaublich intensiv. Selten denke ich so sehr über das nach, was noch kommen kann und stelle so viele Spekulationen an.
Anfangs war ich wirklich überzeugt, dass ich hier ein potenzielles 5-Sterne-Buch in den Händen halte. Ich war so begeistert.
Auch die Sprache gefiel mir unfassbar gut. Anne Freytag malte Bilder mit den Wörtern, die wunderschön und besonders waren. Sie beschrieb vergleiche, die einerseits poetisch waren und mich andererseits mit starker Wucht trafen.
Das ganze Buch ist so kraftvoll geschrieben. Ich war begeistert.
In Kombination mit den kurzen Kapiteln, Perspektivwechseln und Zeitenwechseln merkte ich kaum, wie ich durch die Seiten flog.
Doch circa ab der Hälfte des Buches machte Anne Freytag immer mehr Baustellen auf. Sie verhedderte sich nie und schaffte es auch, alles so darzustellen, dass man folgen kann, aber es war mir zu viel. Soziale Missstände, politische Fragwürdigkeiten, Umweltverschmutzung, gesellschaftliche Ungerechtigkeiten – Freytag hielt mit ihrer Gesellschaftskritik nicht hinterm Berg.
Politik nahm in dem Buch generell eine große Rolle ein – nicht nur, weil Patricia die Innenministerin war.
Generell hat sich der Fokus sehr verschoben. Die Fragen des Anfangs rückten sehr in den Hintergrund. Und damit ging die Spannung bei mir vollkommen flöten. Es wurde immer politischer, es gab Verwicklungen, man wusste nicht, wem man trauen kann, Geheimdienste, illegale Forschungen… es war einfach irgendwann viel.
Allerhand Wendungen, Irrungen und Wirrungen taten dann ihr Übriges.
Umso weiter ich im Buch voranschritt, umso mehr merkte ich auch, dass ich keinen Bezug zu den Figuren habe. Niemand war mir sympathisch, alle blieben distanziert und ich schien immer nur an der Oberfläche der Menschen zu kratzen.
Es gab ein paar Liebesgeschichten im Buch – und keine war für mich glaubwürdig. Ich habe absolut nicht verstanden, was die Paare aneinander finden.
Letztlich ist das Buch für mich ein Agententhriller, dem der Thrill fehlte.
Vor allem auch durch das intensive gemeinsame Besprechen des Buches fielen an der einen oder anderen Stelle Logiklöcher und unbeantwortete Fragen auf.
„Aus schwarzem Wasser“ ist ein absoluter Pageturner, den ich auch in der zweiten – für mich deutlich uninteressanteren – Hälfte gern zur Hand nahm. Allein für die Sprache hätte es sich schon gelohnt. Aber auch die Grundidee war klasse. Anne Freytag verknüpfte hier Elemente, die es nicht oft zu lesen gibt – wenn es sie denn überhaupt schon mal gab.
Trotzdem ging dem Buch zum Ende hin deutlich die Luft aus. Oder wie meine beste Freundin sieben Seiten vor Schluss sagte: „Puh, ich bin raus!“
Anne Freytag – Aus schwarzem Wasser
dtv bold, 21. August 2020
ISBN 3423230193
598 Seiten
Broschiert; 16,90 Euro
Andere Bücher der Autorin (klicke für die Rezension):
Ich glaube, ich habe es noch nie gesagt, aber: Ich bin eine sehr glückliche Bücherliebhaberin, denn alle meine engsten Freunde lesen ebenfalls. Die einen mehr (als ich), die anderen weniger. Aber die Liebe zu Büchern können sie alle nachempfinden.
Darum kann ich das neueste Buch – und den ersten Thriller – von Anne Freytag zusammen mit meiner besten Freundin lesen. Zwischen kleinen und größeren Kindern, Haushalt und Arbeit, Familie und Freunden finden wir kleine Oasen aus Lesezeit füreinander. Und ich freue mich wahnsinnig darüber.
Normalerweise sage ich an dieser Stelle, worum es in dem Buch geht, aber ich weiß es gar nicht. Ich habe den Klappentext nicht gelesen. Ich habe das Buch quasi blind gekauft, weil es von Anne Freytag ist und ich ihre Bücher liebe.
Erster Satz:
„Der Ausdruck verschwindet aus ihren Augen.“
Im August habe ich es buchkauftechnisch mal wieder krachen lassen. Aber wusstet ihr, dass es in 1-Euro-Läden (die mittlerweile 1,10-Euro-Läden sind) Bücher gibt? Ich habe dort fünf Stück mitgenommen, alle innerhalb der letzten drei Jahre erschienen. Unter anderem waren die beiden von Christoph Marzi und Morton Rhue dabei. Und da kann man ja nun wirklich nichts sagen. Außerdem hat es mich auch mal wieder zu Thalia verschlagen und ich habe einfach mal zwei, drei Bücher mitgenommen, die gerade so durch Bookstagram geistern. „Wenn zwei sich texten“ hatte ich dann sofort gelesen und war direkt schon mal enttäuscht. Schlecht influencen lassen sozusagen.
Bei Hugendubel habe ich „Wie die Ruhe vor dem Sturm“ gewonnen, das ja auch gerade überall wahnsinnig gut ankommt. Mal sehen, wann ich es zur Hand nehmen werde.
Gerade weil ich so viel dazubekommen habe, musste auch einiges gehen. Das klappt mittlerweile ganz gut bei mir.
Gelesen:
Lana Wood Johnson – Wenn zwei sich texten
Helmut Barz – Brumm!
Gekauft:
Christoph Marzi – Der letzte Film des Abraham Tenenbaum
Morton Rhue – Dschihad Online
Nana Rademacher – Wir waren hier
Nora Miedler – Funkentanz
Isabel Beto – Im Land des Wassermondes
Lana Wood Johnson – Wenn zwei sich texten
Nicola Schmidt – Artgerecht – Das andere Kleinkinderbuch
Danielle Graf – Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn
Alana Falk – Lost Love
Maggie Stiefvater – Rot wie das Meer
Anne Freytag – Aus schwarzem Wasser
Lena Kiefer – Ophelia Scale – Die Welt wird brennen
Geschenkt:
Rezensionsexemplare:
Gewonnen:
Brittainy C. Cherry – Wie die Ruhe vor dem Sturm
Aussortiert:
Claire Winter – Die geliehene Schuld
Martina Paura – Love Sheriffs
Catriona McCloud – Mr. Right, Lady Di und ich
Steve Stern – Der gefrorene Rabbi
Marina Lewycka – Das Leben kleben
Christina Lauren – Beautiful Secret
Ingeborg Seltmann – Mehr Zeit mit Horst
Samantha Young – Dublin Street
Mary dearborn – Henry Miller
Steffi von Wolff – Mundgeblasen
John Hart – Das eiserne Haus
Kami Garcia & Margaret Stohl – Sixteen Moons
Roderick Gordon & Brian Williams – Tunnel – Das Licht der Finsternis
Sophia Bennett – Wie Zuckerwatte mit Silberfäden
Shilpi Somaya Gowda – Geheime Tochter
Hanif Kureishi – Das sag ich dir
Ich habe eine Frage: Hast du noch Geschichten in der Schublade, die du gern als Buch veröffentlichen würdest?
Am 15. Juli diesen Jahres hat story.one eine fantastische Challenge gestartet und ganz bald endet sie. Du hast noch bis zum 15. September Zeit, an der Summer-Challenge #1sommer1buch teilzunehmen. Wenn du nur ein paar einfache Voraussetzungen erfüllst, schenkt dir story.one zwei Exemplare deines eigenen Buchs.
Aber zurück zum Anfang:
Buch oder eBook Reader? Schreiben oder tippen? Schwer schleppen oder hunderte Kilos auf Einsen und Nullen geschrumpft? Der eine bevorzugt die eine Variante und der andere die andere. Doch es gibt eine Möglichkeit, beides zu kombinieren. Und dabei hilf die Plattform story.one.
In dieser digitalen Community sind schon über 20.000 Geschichten aus dem echten Leben von mehr als 2.500 Menschen zusammengekommen. Die Autoren können sie dort in ihrem eigenen STORYbook veröffentlichen. Und letztlich können sie all die Geschichten, die ihr Leben ausmachen, sogar mit eigener ISBN in den Buchhandel zu bringen. Mittlerweile gingen sogar schon zwei Bestseller daraus hervor.
Während die Geschichten gesammelt werden, können sie – wie wir es aus Social Media kennen und lieben – geliket, geteilt und kommentiert werden. Durch das Freigeben der Kommentare durch die Autorinnen und Autoren gibt es die volle Selbstbestimmung, ebenso wie bei allen urheberrechtlichen Fragen.
Anders als bei anderen Plattformen stehen hier die Menschen, die Autoren, die Storyteller im Vordergrund. Denn das Credo lautet: No Fiction. Es geht um dich und dein Leben. Deine Gedanken, Gefühle, Erlebnisse. Deine Geschichte. Wenn du zwölf Anekdoten veröffentlicht hast, die eine maximale Länge von 2.500 Zeichen hast, kannst du das Buch als Hardcover drucken lassen. Sogar mit Bildern. Das geht immer. Normalerweise kostet ein Buch 14 Euro.
Doch wie gesagt: Zwei Wochen läuft die Challenge noch. Möchtest du deine Geschichten erzählen? Möchtest du Leute mit deinen Erlebnissen zum Lachen bringen? Zum Staunen? Zum Weinen? Hast du Lust, die zwölf Highlights zu veröffentlichen? Dann lass dich beschenken. Mit dem Buch deines Lebens.