Geoff Rodkey – Tapper Twins – Ziemlich beste Feinde

Die offizielle, total wahre Geschichte über den großen Streit zwischen den Tapper Zwillingen

Leni: Mein Name ist Leni Tapper. Ich habe gerade einen Krieg hinter mir und schreibe alles auf, damit zukünftige Generationen erfahren, was genau geschehen ist und wer schuld daran war (Ben).
Ben: Es einen Krieg zu nennen, ist ziemlich bekloppt. Aber Leni muss immer aus allem eine Riesensache machen. Ich meine, okay, ein Weile lief es etwas aus dem Ruder, aber ich hatte mit der ganzen Polizeisache nichts zu tun. Ehrlich. Das war allein Leni.

LENI und BEN sind Geschwister. Sogar ZWILLINGE. Und dabei so was von unzwillingsmäßig, dass sie sich mächtig auf die NERVEN gehen. Unter Geschwistern ganz normal, oder? ODER…???

…Streiche waren gestern. Jetzt sind die Fronten abgesteckt. Der KRIEG kann beginnen…
(Klappentext)

Es brauchte nur einen Auslöser und schon sind die Zwillinge Leni und Ben sauer aufeinander. Und zwar so richtig. Eine Racheaktion folgt der anderen. Es spitzt sich immer mehr zu, bis aus kleinen Sticheleien Dinge entstehen, die den anderen emotional schwer verletzen.

Dieses Buch ist ein klassischer Fall von „Der Weg ist das Ziel“. Die beiden Geschwister sind zwölf Jahre alt, das angepeilte Lesepublikum ist ähnlich alt. Und denen soll scheinbar vermittelt werden, wie schlimm und verletzend (Cyber)Mobbing und das Zerstören von Eigentum sein kann und was für Konsequenzen sowohl „Täter“ als auch „Opfer“ erwarten.

Diese Moral empfand ich tatsächlich ziemlich wichtig. Die Streiche (und später Gemeinheiten), die sich die beiden spielen, sind nicht weit von der Realität weg und die Leser können somit auch ihr eigenes Verhalten reflektieren.
Nichtsdestotrotz findet man in dem Alter die Streiche sicher witzig. Beim Lesen habe ich mir ständig meine Nichte und meinen Neffen vorgestellt und wusste, dass die beiden mit dem Buch richtig Spaß hätten. Ihre Mutter hat das Buch sogar direkt gekauft, als ich davon erzählte.
Ich fand das alles nur leider echt nicht witzig. Weder Pupsen noch tote Fische im Rucksack konnten mich erheitern. Demnach wartete ich auch nicht gespannt auf die nächste Aktion.

Trotz allem las ich das Buch schnell und auch recht gern, denn die Geschwister mochte ich trotzdem. Ich war ganz gern bei ihnen und mich interessierte der Rest neben den Streichen – ihre Freundschaften, ihre Gefühle, ihre Meinungen.
Außerdem war ich wieder großer Fan der Art des Buches, denn Leni schrieb alles als „Chronik“ auf und um den Verlauf korrekt wiederzugeben, führte sie Interviews mit Ben und ihren und seinen Freunden. Außerdem gab es SMS-Verläufe der Eltern und weitere Skizzen und Bilder. Ich lese so etwas gern.

So fällt mein Fazit also zwiegespalten aus: Ich mochte die Art und die Figuren, aber was genau passierte – das Hauptthema – fand ich nicht spannend oder lustig. Ich bin aber auch mal wieder deutlich älter als die Zielgruppe. Und die wird die Streiche sicher richtig witzig finden – und bekommt noch eine gut verpackte Belehrung dazu.

Geoff Rodkey – Tapper Twins – Ziemlich beste Feinde
Originaltitel: The Tapper Twins Go to War (With Each Other) (April 2015)
cbj, 29. Februar 2016
ISBN 3570171701
223 Seiten
Gebunden; 12,99 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Tapper Twins – Ziemlich beste Feinde – Originaltitel: The Tapper Twins Go to War (With Each Other)
2. Tapper Twins – Gemeinsam sind wir unerträglich – Originaltitel: The Tapper Twins Tear Up New York
3. Tapper Twins – Regieren die Welt – Originaltitel: The Tapper Twins Run for President
4. Tapper Twins – Löschen das Internet – Originaltitel: The Tapper Twins Go Viral

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