Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand

©CONCORDE FILMVERLEIH

Ab dem 16. März 2017 in den deutschen Kinos!

Allan Karlsson (Robert Gustafsson) und sein Kumpel Julius Jonsson (Iwar Wiklander) haben sich gut in ihrem Leben auf Bali eingerichtet. Inzwischen bringt Allan es auf stattliche 101 Lebensjahre. Das Entspannen und Schlürfen der einheimischen Erfrischungsgetränke auf der traumhaften Insel kann aber auf Dauer selbst der größten Faulenzer nicht lange aushalten. So begibt sich der rastlose Rentner auf ein neues Abenteuer, bei dem er auf rachsüchtige Gangster, die CIA und alte Bekannte aus Russland trifft. (Inhaltsangabe laut Presseheft)

Ich wurde zu der Pressevorführung des Nachfolgers von „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ eingeladen und sagte sofort zu. So bestand endlich mal ein Grund, sich mit diesem unfassbar gehypten Buch von vor ein paar Jahren auseinanderzusetzen. In meinem Fall tat ich es schnell mit der DVD zum ersten Teil, bevor ich nun den zweiten im Kino sah.

Wenn man die Filme nicht so kurz hintereinander sieht wie ich (oder den ersten Teil vielleicht überhaupt nicht gesehen hat), ist das auch kein Problem. Im Intro bekommt man über Zeitungsausschnitte einen kurzen Abriss über die Handlungen und Personen des ersten Films und kommt so schnell und einfach wieder in die Thematik rein.

„Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ spielt ziemlich genau ein Jahr nach Ende des Vorgängers. Die Truppe um Allan befindet sich immer noch auf Bali und hat es sich mit dem Geld ziemlich gutgehen lassen.
Doch als Allan ein Relikt aus seiner Vergangenheit findet und es seinen Freunden gibt, ist allen sofort klar: Das muss es heutzutage wieder geben! Nicht auszudenken, dass der nun Einhunderteinjährige das letzte Exemplar hatte.
Um das zu realisieren, müssen sie Bali verlassen. Doch Allan wäre nicht Allan, wenn die Reise zurück in die Heimat nicht zu einem verrückten und unvorhergesehenen Roadmovie werden würde.

Anders als im ersten Teil gibt es hier einen konkreten Aufhänger. Ein konkretes Ziel, das verfolgt wird. Es macht den Film nicht so vielfältig, tat ihm aber gerade deswegen sehr gut. Die Figuren und der Zuschauer kann sich ganz und gar auf die eine Sache konzentrieren und auch die Rückblenden in Allans Vergangenheit waren immer mit diesem Thema verknüpft. Das heißt jedoch nicht, dass die Geschichte geradlinig und problemlos verlaufen würde. Ganz im Gegenteil. Immer wieder gibt es rechts und links kleine Themen, die den Film trotz allem nicht eintönig werden lassen.
Durch die ständig über allem schwebende Frage „Schaffen sie es, ihr Vorhaben umzusetzen?“ kam sogar ein wenig Spannung auf.

Damit wechselte auch das Motiv der Filme. Vom Gejagten im ersten Teil wird Allan – und mit ihm auch seine ganze Clique – zum Jäger.

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Der Cast besteht zu großen Teilen aus den alten Schauspielern. Von Allan über die Polizeibeamten bis hin zur Altenpflegerin. Das wird den Fans des ersten Teils sicher ein Lächeln ins Gesicht zaubern können.

Der Film bietet noch etwas, was er im ersten Teil schon bot: Humor. Wenn man mit dem trockenen und situationskomischen Humor des ersten Teil etwas anfangen konnte, wird man auch mit dem zweiten Teil voll auf seine Kosten kommen. Ich musste auf jeden Fall lachen.

Und für den wundervollen Dreiklang blieb nicht nur Cast und Humor gleich, sondern auch die Musik. Da mir die Musik aus dem Vorgänger noch so frisch im Ohr war, würde ich glatt behaupten, dass es zum Teil die gleichen Stücke waren. Zumindest, was die instrumentale Untermalung angeht. Und wenn nicht identisch, dann sehr, sehr ähnlich. Hinzu kamen noch einige richtige Songs, die immer passend in die Handlung eingebaut waren.

Um auch der größte Unterschied soll nicht unerwähnt bleiben: Während „Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand“ noch eine Romanverfilmung war, ist es sein Nachfolger nicht. Es ist also eine reine filmische Weiterführung des Themas, was eigentlich ziemlich ungewöhnlich ist.

Es zeigt sich also: Der Film hält an vielem fest, was im ersten Teil gut funktioniert hat, komprimiert aber zusätzlich die vielen Handlungsstränge auf einen Großen zusammen.
Im ersten Teil musste ich mich an die Figuren und die ganze Art des Filmes noch etwas gewöhnen, hier war ich nun mehr „drin“, weswegen mir insgesamt dieser Film besser gefallen hat. Wer auf eine Weiterentwicklung und eine vielfältige Story hofft, wird vielleicht nicht so fündig, aber wer Allan mochte, wird mit „Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand“ sicher auch viel Spaß haben.

Ein paar weiterführende Infos findet ihr auf der Facebook-Fanpage des Films und im Trailer:

Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand
Originaltitel: Hundraettåringen som smet från notan och försvann (2016)
Filmverleih: Concorde Filmverleih
Lauflänge: 108 Minuten
FSK 12

Reihenfolge:
1. Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand (Originaltitel: Hundraåringen som klev ut genom fönstret och försvann)
2. Der Hunderteinjährige, der die Rechnung nicht bezahlte und verschwand (Originaltitel: Hundraettåringen som smet från notan och försvann)