Ich lese jetzt „Zurück ins Leben geliebt“ von Colleen Hoover

Hoover_Zurück ins Leben geliebtIch hatte wieder Glück und habe bei dem Blogger-Gewinnspiel das neue Buch von Colleen Hoover gewonnen.
Ich mag ihre Bücher so unglaublich gern und darum beginne ich es nun direkt, nachdem mein vorhergehendes ausgelesen ist.

Es geht wieder um eine Lovestory, die etwas Besonderes zu sein verspricht. Es ist die von Miles und Tate. Eigentlich hatten sie sich versprochen, keine Gefühle füreinander zu entwickeln. Doch es ist riskant…

Erster Satz:
„›Oh, oh. Sie hat man wohl erdolcht, Mädchen.‹“

In Szene gesetzt #5

In Szene gesetzt5

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Maria Semple – Wo steckst du, Bernadette?

Semple_Wo steckst du Bernadette

Bernadette Fox ist berüchtigt. In Fachkreisen gilt sie als Stararchitektin mit revolutionären Ideen. Ihr Ehemann Elgie, der neue Hoffnungsträger bei Microsoft, liebt sie für ihren Witz. Und für ihre verrückten Ideen. Und irgendwie auch für ihre Launen. Und manchmal sogar für ihre quälenden Ängste. Die anderen Mütter halten Bernadette allerdings für eine Nervensäge. Durchgeknallt. Verantwortungslos. Schließlich beschäftigt sie online eine indische Assistentin, die ihren Alltag für sie regelt. Zum Stundensatz von 0,75 Dollar bucht Manjula Kapoor Familienurlaube, reserviert den Tisch im Restaurant und erledigt mal eben die Bankgeschäfte. Und für ihre 15-jährige Bee, die kleine Streberin, ist Bernadette, na ja, eine Mutter. Bee kennt ja keine andere. Doch dann verschwindet Bernadette auf einmal…
(Inhaltszusammenfassung im Buch)

Es ist fast ein Jahr her, da habe ich dieses Buch als Rezensionsexemplar erhalten. Doch andere Bücher hatten immer eine höhere Priorität. Im Juli entschied ich mich dann doch endlich, es mal anzufangen. Dann kam die Prüfungsphase und ich hatte keine Zeit mehr. Das Buch lag ein paar Wochen, nachdem ich in den Anfang so schnell hineingefunden hatte. Nachdem ich es nun weiterlas, dauerte das Beenden nicht lange.

Die Grundgeschichte an sich ist nicht sonderlich neu und besonders. Aber die Figuren sind es.

Bernadette Fox, ihr Mann Elgie Branch und ihre Tochter Bee leben in einer ehemaligen Mädchenerziehungsanstalt, die mittlerweile ziemlich heruntergekommen ist. Nicht nur deswegen ist der Ruf der Familie nicht der beste. Elgie ist selten da und dann steht er auch noch voll und ganz hinter den seltsamen Verhaltensweisen seiner Frau. Und diese gefallen den Nachbarn und den Müttern von Bees Mitschülern ganz und gar nicht. Bernadette redet nämlich nicht mit ihnen, hält sich von Schulaktivitäten fern und wirkt auch ansonsten nicht sehr herzlich. Immerhin lässt sie ihr krankes Kind in einer Bruchbude wohnen. Und dann lässt sie Manjula auch noch ihren kompletten Alltag planen. Zum Beispiel die Reise, die die Familie auf Bees Wunsch hin antreten will – in die Antarktis…

Bis das titelgebende Ereignis eintritt, sind schon gut zwei Drittel des Buches vorbei. Und in diesen zwei Dritteln lernt man das Leben von Bernadettes Familie sehr genau kennen. Immer wieder taucht man in die Vergangenheit ein, um die Charaktere voll erfassen zu können. Vor allem, um zu verstehen, warum Bernadette so verschroben und seltsam ist.

Die Geschichte kann man dabei vor allem über E-Mails, Briefe, Krankenakten und handschriftliche Zettel verfolgen. Allein durch die Kürze vieler dieser Schriftstücke liest sich das Buch schnell und wirkt rasant. Immer neue Entwicklungen aus den Perspektiven verschiedener Leute. Zusammengehalten werden diese Einzelteile von Bees übergreifender Erzählung.

Für mich persönlich schafften diese kurzen Briefe auch die Spannung. Es ging immer weiter, aber nur die wichtigsten Dinge wurden mitgeteilt. Trotz des Austausches zwischen zwei Buchfiguren war man mitten in der Geschichte. Auch die Figuren mit all ihren Besonderheiten waren spannend. Ich wollte entdecken und aufdecken, auf das Verschwinden zusteuern.
Doch umso weiter die Geschichte voranschritt, umso länger wurden die Briefe. Die verschiedenen Schichten der Figuren waren auch relativ schnell aufgedeckt. Man hörte immer wieder von denselben Charakteristiken, nur durch andere Menschen. Vor allem die Skurrilitäten von Bernadette waren am Ende immer dieselben. Verschiedene Menschen brachten nur ähnliche Beispiele, um alles zu untermauern.
Das Verschwinden von ihr brachte dann noch einmal ein wenig Schwung in die Geschichte und auch die Spannung stieg wieder. Nun wollte ich doch wissen, wo sie war und wie sie so einfach spurlos verschwinden konnte.

Ich mochte die 15-jährige Bee sehr gern, doch alle Erwachsenen in ihren Umfeld – Eltern wie Nachbarn – waren anstrengend. So besonders und individuell die Charaktere auch waren, sympathisch waren sie nicht. Vor allem durch die ungewöhnlichen Eigenschaften ist es schwer, sich in sie hineinzuversetzen.

Insgesamt macht das Ungewöhnliche den Reiz des ganzen Buches aus. Doch spätestens nach der Hälfte scheint alles entdeckt und erklärt. Dann lässt auch die Spannung nach, die erst zum Schluss noch einmal aufkommt.
Ich musste zwar weder wirklich lachen, noch war ich tief berührt, aber ich fühlte mich sehr wohl mit dem Buch. 3,5 Sterne

Maria Semple – Wo steckst du, Bernadette?
Originaltitel: Where’d You Go, Bernadette (2012)
btb Verlag, 12. Januar 2015
ISBN 3442748518
384 Seiten
Taschenbuch; 9,99 Euro

Kostenloses Rezensionsexemplar

Dietmar Dath – Die Abschaffung der Arten [abgebrochen]

Dath_Die Abschaffung der Arten

Das Zeitalter, das wir kennen, ist längst vorbei. Wo einmal Europa war, gibt es nur noch drei labyrinthische Städte, die eher gewachsen sind, als daß sie erbaut wurden. Die Welt gehört den Tieren. Cyrus Golden, der Löwe, lenkt den Staat der drei Städte. Als ein übermächtiger Gegner die neue Gesellschaft bedroht, schickt er den Wolf Dmitri als Diplomaten aus – er soll im einstigen Nordamerika einen Verbündeten finden. Die Nachtfahrt über den Ozean führt den Wolf an den Rand seiner Welt, wo er erkennt, »warum den Menschen passiert ist, was ihnen passiert ist«. (Inhaltszusammenfassung im Buch)

Ich habe es wirklich probiert. Für ein Seminar über Mensch-Tier-Beziehungen sollte ich mir dieses Buch kaufen und lesen. Mit mittelmäßigen Elan fing ich an. Bücher auf Zwang zu lesen, war nämlich noch nie mein Ding.
Fürs Erste sollten wir nur bis Seite 38 lesen. Ich habe es nicht geschafft. Auf Seite 24 hörte ich auf. Ich habe dieses Buch einfach nicht ertragen.
Nach Wochen las ich weiter. Ich sollte das Buch für die letzten beiden Seminarstunden nämlich beenden. In zwei Tagen las ich bis auf Seite 100. Und habe dann wieder entnervt aufgegeben. Die letzten 450 Seiten werde ich einfach nicht mehr lesen.
Und nun, da das Semester zu Ende ist, breche ich – zum ersten Mal in meinem Leben – ein Buch komplett ab. Ich habe keine Zeit, keine Nerven und keine Lust, um mich mit dem Buch weiterhin rumzuärgern.

Von Anfang an fehlte mir nicht nur der Zugang zur Geschichte, mir fehlte auch die Geschichte an sich. Vielleicht kommt in den fehlenden 450 Seiten noch eine bahnbrechende und spannende Geschichte, aber wenn ich mich schon durch die ersten kleingeschriebenen Seiten quäle und keinen roten Faden erkenne – nicht mal im Geringsten – dann geht mir der Spaß verloren.
Insgesamt ging es nur um das Zeitalter der Tiere. Die Menschen sind so gut wie ausgestorben. Die Tiere haben an Intelligenz und Fähigkeiten gewonnen. Sie können über Hunderte Kilometer über ein neuartiges System aus Gerüchen kommunizieren. Die Grenzen zwischen den Arten sind abgeschafft. Auch die feste Gestalt. Sie können über verschiedene Mutationen allerhand erreichen.

Beim Erzählen wird von einem Tier zum anderen gesprungen. Oft wusste man lange nicht, bei wem man da nun eigentlich ist und in welcher Beziehung er zu den Hauptpersonen steht. In meinem Verständnis war es vollkommen wirr geschrieben. Und das nicht nur im großen Ganzen, sondern auch im Kleinen. Manche Sätze hätte ich unglaublich oft lesen müssen, um sie wirklich zu erfassen. Doch dazu hatte ich keine Lust.
Ich las einfach stumpf immer weiter. Auch wenn ich anfangs für mehrere Tage das Buch nicht angefasst habe, habe ich danach einfach aufgeschlagen und weitergelesen. Ich habe nicht noch einmal die letzten paar Seiten überflogen, um den Faden wieder aufnehmen zu können. Den gab es erstens eh nicht und zweitens interessierte mich nicht, was vorher passiert war.

Doch nicht nur die unglaublich komplizierten Sätze überlas ich, sondern auch die Namen. Izquierda, Cyrus Iemelian Adrian Vinicius Golden, Dmitri Strepanowitsch, Georgescu, Livienda, Jodenzi, Kaneun, Ryuneke oder Katahomenduende. Auch die Namen waren mir einfach zu viel.

Zusätzlich kompliziert waren dann die ganzen echten und erfunden biochemischen Begriffe. Ein Wust aus Worten, die man nicht verstehen konnte. Entweder gar nicht, weil sie Dietmar Dath entsprangen oder nur, wenn man sie googelte.

Lange überlegte ich, ob ich mich einfach durchquäle bis zum Ende. Manche in meinem Seminar haben es getan. Und nach dem, was ich über den weiteren Inhalt gehört habe, lohnt es sich (für mich) einfach nicht.

Der Gedanke: „Was wäre, wenn Tiere plötzlich die Macht in der Welt hätten?“, ist tatsächlich ganz interessant. Die Umsetzung war für mich die Hölle. Hätte ich es beendet, hätte es sicher die schlechteste Bewertung, die es je auf dem Blog gab, bekommen.
Aber ohne es beendet zu haben, gibt es keine Sterne.
Wie schlecht ich das Buch schon auf den ersten 100 Seiten fand, kam auch so durch.

Dietmar Dath – Die Abschaffung der Arten
Suhrkamp Verlag, 25. Januar 2010
ISBN 3518461451
555 Seiten
Taschenbuch; 12,00 Euro