Ich lese jetzt „Margos Spuren“ von John Green

Green_Margos SpurenAls mein Freund und ich letztens im Kino waren, lief ein Trailer, der gleich am Anfang angekündigt wurde als „nach einem Roman von John Green“ und ich hatte Panik, dass nun der Trailer von „Eine wie Alaska“ kommt, denn das Buch liegt noch auf meinem SuB und ich wollte da vollkommen unbedarft rangehen. Es war dann aber doch „Margos Spuren“.
Den fanden wir dann aber auch gleich so interessant, dass mein Freund sich das Buch kaufte und begeistert davon war. Ich lese es nun nach ihm.
Es geht um Margo und ihr Verschwinden und Quentin, der sie erst so richtig kennenlernt, als sie weg ist.

Erster Satz:
„Also, wie ich die Sache sehe, erlebt jeder irgendwann mal ein Wunder.“

Ava Dellaira – Love Letters to the Dead

Dellaira_Love Letters to the Dead

Es beginnt mit einem Brief.
Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie einen Weg zurück ins Leben… (Klappentext)

Ich sah das Buch plötzlich überall auf Instagram und auf Blogs. Ich las mir in der Buchhandlung durch, worum es geht. Ich schlug es kurz auf und las ein paar Sätze an. Ich wollte es haben wie lange kein Buch mehr. Mein Freund schenkte es mir und ich habe mich wahnsinnig gefreut.

Ich wollte Laurels Leben kennenlernen, das sie in so vielen Briefen an die Verstorbenen offenlegt.
Und wie das gemacht wurde, fand ich außerordentlich gelungen. Die Briefe sind immer eine perfekte Mischung aus Bezug zum Adressaten und dem Alltag und den Gedanken von Laurel. Mit jedem Brief wird die Geschichte vorangetrieben und gleichzeitig ein Bogen geschlagen zu den Liedern, Filmen, Gedichten und Geschichten der Berühmtheiten, die immer auch in Verbindung zu Laurels und Mays Leben stehen.

Die Story an sich findet seinen Ausgangspunkt im Schulwechsel von Laurel, die nun auf die Highschool geht und dort neue Leute kennenlernen muss . Leute, die weder sie noch May kennen und wo sie nicht mehr „die kleine Schwester der Toten“ ist.
So hofft sie mit dem Verlust ihrer perfekten Schwester, ihrem leuchtenden Vorbild, ihrer über alles geliebten May fertig zu werden.
Sie findet Freunde und verliebt sich und wird dabei Schritt für Schritt erwachsener.
Sie lebt abwechselnd bei ihrem zurückgezogenen Vater und der religiösen Tante und muss nebenbei noch damit fertigwerden, dass ihre Mutter weggezogen ist, um Abstand zu den Erlebnissen zu bekommen.

In „Love Letters to the Dead“ lernt man alle Figuren unglaublich gut kennen. Alle waren mir auf die eine oder andere Art sympathisch.
Jeder ist vielschichtig und komplex angelegt. Jeder besteht aus Gefühlen, Gedanken, Problemen, Vorlieben und alles wirbelt sie durch dieses Buch. Selbst die Prominenten werden auf verschiedenste Weisen beleuchtet: Ihre Vergangenheit, ihre Werke, ihre Narben, ihre Tode.
Das ganze Buch besteht aus vielfältigem Kennenlernen. Vielleicht sogar von sich selber.
Mein einziges Problem dabei war: Laurel und ihre Freundinnen kamen mir einiges älter als 14 oder 15 vor. Ich habe es bis zum Ende des Buches nicht geschafft, das Alter mit dem Charakter in Einklang zu bringen.

Zusätzlich fehlte mir leider die Spannung. Ich erwartete lange die Auflösung um Mays Tod, aber der Weg dorthin ließ mich keinesfalls gespannt zurück. Ganz im Gegenteil. Es fiel mir oft seltsam schwer, mir zu merken, was in den letzten Kapiteln passiert ist. Immer, wenn ich das Buch wieder zur Hand nahm, blätterte ich die letzten Briefe durch, um wieder den Anschluss zu finden.
Auch wenn die Figuren alle Entwicklungen durchleben, waren sie nicht so aufregend, dass ich unbedingt dranbleiben wollte.
Wenn man vom Tod der Schwester absieht, war es eine typische Story, um ein paar Jugendliche, die ihren Platz in der Welt suchen und dabei alle die bekannten Höhen und Tiefen der Jugend erleben.

An vielen Stellen konnte mich die Sprache jedoch begeistern. Sie war so bildhaft, poetisch und wunderschön, dass ich meinem Freund eine Stelle sogar laut vorlesen musste.
Wie alles in dem Buch flossen diese besonderen Sprachbilder in einem perfekten Verhältnis zu dem normal, angenehmen Jugendbuch-Sprachstil ein.

Ich erlebte nur den Tod von Heath Ledger und Amy Winehouse bewusst.
Als River Phoenix starb, war ich 4 Jahre, als Kurt Cobain starb, war ich 5 Jahre alt. Ich habe „Stand by Me“ ausschnittweise in der Schule gesehen und mochte nicht, was ich sah. Von Nirvana kenne ich nur die allgemein bekannten Lieder und besitze auch kein Album von ihnen. Trotzdem konnte ich Laurels Beziehungen und Gedanken zu diesen Personen und all den anderen verstehen und nachvollziehen.
Ich freute mich auf jeden neuen Brief und jeden neuen Adressaten.
Und ich freute mich auch, immer mehr in Laurels Vergangenheit und Gegenwart einzutauchen, ihre neuen Freunde kennenzulernen genauso wie ihre alten Geister.

Am Ende fehlte mir jedoch ein bisschen die Spannung.
Die Auflösung um die Wahrheit von Laurel und May war zwar traurig, aber war nicht so außergewöhnlich, wie gedacht.
Die Figuren und die Sprache waren toll, animierten mich aber nicht zum stetigen Lesen.
Im Großen und Ganzen hat mir dieser Briefroman aber wirklich gut gefallen, ich mochte Laurel und habe gern ihr Leben kennengelernt und verfolgt, auch wenn es nicht so besonders war, wie erhofft. 4 Sterne

Ava Dellaira – Love Letters to the Dead
Originaltitel: Love Letters to the Dead (April 2014)
cbt, Februar 2015
ISBN 3570163148
412 Seiten
Gebunden; 17,99 Euro

Launenrettung

Und dann gibt es Tage, die sind schrecklich und gemein.
Das Wetter meint es nicht gut mit mir, manche Menschen nicht, ja vielleicht die Welt an sich nicht.
Es ist Samstag und ich habe deswegen und noch wegen einigen anderen Sachen keine Lust etwas zu unternehmen.
Mein Freund schafft es mit Ach und Krach, mich mit „Schatz, bummeln?“ in die Stadt zu locken.
Ich murmele noch: „Stimmt, ich wollte ja auch noch ein Buch kaufen.’Eisige Schwester‘. Das klingt so gut.“.
Richtigerweise antwortet er: „Aber du wolltest dir doch dieses Jahr keine Bücher mehr kaufen.“ und ich antwortete noch richtiger: „Stimmt, aber ich kaufe es mir ja nicht. Du schenkst es mir!“. Auf das stumme „Warum?!“, das ich in seinen aufgerissenen Augen sehe, kann ich ihn beruhigen: „Ich habe noch deine Geschenkkarte von meinem Geburtstag.“

Dann kämpfen wir uns durch die U-Bahn, schlechtes Wetter, doofe Menschenmassen und geruchsintensive Fressmeilen und stehen endlich vor „Eisige Schwestern“ und ich will es doch nicht mehr kaufen.
Meine Wut ist mittlerweile ins Unermessliche gestiegen, meine Laune proportional gesunken. Mein Magen kribbelt und zieht sich zusammen.
Wir gehen unverrichteter Dinge.

neu_13.06.15Um dem Niesel zu entkommen, gehen wir durch Karstadt. Eigentlich will ich die Mängelexemplare links liegen lassen. Ich will keine Bücher kaufen. Nur zum Spaß tue ich kurz so, um meinen Freund zu ärgern. Und dann sehe ich Bücher, die schon lange auf meiner Wunschliste stehen und Bücher, die zweite Teile zu den ersten Zuhause sind und Bücher, die dritte Teile zu den ersten und zweiten Zuhause sind und Bücher, die erste Teile zu den zweiten Zuhause sind und Bücher von Autoren, die ich gern lese.
Schwupps hatte ich sieben Bücher in den Pfötchen und trug sie zur Kasse. Mein Herz war schon ein Stück leichter.

Und weil ich plötzlich besser drauf war, sagte ich: „Wenn ich schon mal dabei bin, möchte ich nun doch ‚Eisige Schwestern‘ holen.“.

Und nachdem ich acht Bücher nach Hause getragen habe, meinte das Wetter es vielleicht immer noch schlecht mit mir und andere Menschen auch, aber zumindest die Welt nicht mehr allzu sehr.

Ich lese jetzt „Love Letters to the Dead“

Dellaira_Love Letters to the DeadMein Freund hat mir dieses Buch geschenkt.
Ich wollte es unbedingt haben, hatte mir aber ein Kaufverbot auferlegt. Da hat er es mir kurzentschlossen gekauft. Ich freue mich so sehr!

Eigentlich war geplant, dass ich „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ lese, das ich mir von ihm geliehen habe. Er fand es so toll und möchte, dass ich es auch schnell lese. Aber ich MUSSTE einfach erst dieses Buch lesen. Es reizt mich so sehr diese Briefe an all die toten Prominenten zu lesen und dabei immer mehr von Laurels Leben zu erfahren.

Erster Satz:
„Lieber Kurt Cobain,
wir haben gerade Englisch und sollen einen Brief an eine berühmte Persönlichkeit schreiben, die schon verstorben ist.“

Johannes Hayers & Felix Achterwinter – Schnall dich an, sonst stirbt ein Einhorn!

Hayers_Achterwinter_Schnall dich an sonst stirbt ein Einhorn

Diese Tricks finden Sie garantiert in keinem anderen Buch
Johannes Hayers und Felix Achterwinter haben die besten Erziehungstricks von ganz normalen Eltern gesammelt. Obwohl: Ist Angelika normal, wenn sie bei sich selbst einbricht, um ihrem Sohn das Abschließen der Haustür einzutrichtern? Ist Maria normal, wenn sie ihre Tochter dazu bringt, den Sicherheitsgurt anzulegen, indem sie droht: «Schnall doch an, sonst stirbt ein Einhorn!»?
Ob normal oder nicht, ob legal oder nicht, diese listigen und lustigen Erziehungstricks haben tatsächlich funktioniert. Denn Kinder lieben nicht nur Einhörner, sie lieben auch Bären. Warum sollte man ihnen also nicht hin und wieder einen aufbinden? (Klappentext)

Auch wenn ich noch keine Kinder habe, interessierte mich dieses Buch sofort, als ich es das erste Mal sah. Zum Glück konnte ich es kostenlos auf der Tagung bekommen.

Die 100 Tricks sind unterteilt in fünf große Abschnitte: „Gesund und munter“, „Saubär hingekriegt“, „Erwachsen werden, wozu?“, „Zusammen leben und lernen“ und „Reden ist Gold, Ruhe auch.“.
Die einzelnen Erziehungstricks sind höchstens 2,5 Seiten lang und sind für Kinder verschiedenster Alter ausgedacht worden. Von Kindergarten- über Grundschalter bis zur Pubertät ist alles dabei.
Und auch thematisch ist die volle Bandbreite an Problemen enthalten: Lügen, Betrügen, Diebstahl, Abenteuerlust, Computerfixiertheit, Lautstärke, Dreck, Undiszipliniertheit, Faulheit und einiges mehr.

Die Tricks haben alle den gleichen Aufbau, der unterschiedlich dargestellt wird.
Es beginnt mit der Ausgangssituation. Diese wird entweder durch einen normalen Text, Comics oder auch mal Dialoge aufgezeigt. Dann folgt der Trick, der auch abwechslungsreich gezeigt wird: Bilder, Zeitungsausschnitte, Texte.

Auch wenn ich die Tricks naturgemäß nirgends anwenden kann (nicht mal jüngere Geschwister habe ich), machte es mir trotzdem Spaß sie zu lesen.
Zum einen waren die Eltern wirklich einfallsreich, zum anderen haben die beiden Autoren alles mit viel Humor und Wortwitz aufgeschrieben. Auch mit ihrer Meinung zu verschiedenen Tricks haben sie nicht hinterm Berg gehalten.

Ich hatte nur ein paar Probleme mit dem kontinuierlichen Lesen, denn Spannung wird natürlich nicht erzeugt. Ich habe immer ein paar Tricks gelesen und das Buch dann wieder beiseite gepackt, denn ich habe ja ein bisschen „ins Leere“ gelesen. Mein Ziel war nicht „Erkenntnisgewinn“, sondern „Spaß“. Der war zwar da, aber auch nicht in so einem hohen Maße, dass ich unbedingt am Ball bleiben wollte.

Insgesamt gefällt mir die Aufmachung und der Inhalt gut. Manches Mal war ich nur von der sehr detaillierten Beschreibung der Ausgangsituation genervt. Das hätte öfter ruhig knapper ausfallen können. Schallend gelacht habe ich auch nicht, aber öfter mal geschmunzelt.
Trotzdem bin ich so überzeugt von dem Buch, dass ich es sogar schon für eine Freundin mit einem zweijährigen Kind als Geschenk gekauft habe. 4 Sterne

Johannes Hayers & Felix Achterwinter – Schnall dich an, sonst stirbt ein Einhorn!
rororo, Dezember 2014
ISBN 3499628724
255 Seiten
Taschenbuch; 9,99 Euro

Mai-Liste

Sieben Bücher gelesen und keines hinzu bekommen. Höre ich da ein leises: „SuB-Abbau!“?
Auf dem letzten Meter wäre das fast noch schiefgegangen, denn mein Freund hat mir ein Buch gekauft. Da ich aber gerade bei meinen Eltern bin und somit hunderte Kilometer von ihm weg, konnte er es mir noch nicht geben. Meine Mai-Listen-Rettung.

So gut sieben Bücher erst einmal klingt (gut, manche lesen 20 Bücher pro Monat, aber ich habe mich in den letzten Jahren ja echt nicht mit Ruhm bekleckert), so wenig wird es plötzlich, wenn man hört, dass ich seit über fünf Wochen krank geschrieben bin. Ich hatte also massig Zeit, die ich dann doch meistens mit anderen Dingen verbracht habe.

Trotzdem finde ich es gut so, wie es aussieht:

gelesen:
Lissa Price – Enders 4 Sterne
Sabine Heinrich – Sehnsucht ist ein Notfall 4,5 Sterne
David Levithan – Letztendlich sind wir dem Universum egal 4,5 Sterne
Taddl & Ardy – What the Fact! 4 Sterne
Cathryn Constable – Wo Schneeflocken glitzern 2,5 Sterne
Nela Vogel – WAT SE FACK 5 Sterne
Marie-Aude Murail – So oder so ist das Leben 2,5 Sterne

gekauft:

geschenkt: