Hallo, Callie…
Ich glaubte, er sei für immer verschwunden.
Ich glaubte, ich hätte ihn besiegt.
Doch ich habe mich getäuscht.
Der Old Man ist zurück.
Und er weiß alles über mich.… hattest du schon Sehnsucht nach mir? (Klappentext)
Mit dem ersten Teil dieser kurzen Reihe (auch „Dilogie“ genannt) – „Starters“ – hatte ich so meine liebe Müh.
Ich musste das Buch drei Mal beginnen, bis ich es dann endlich bis zum Ende durchlesen konnte und das, obwohl ich das Thema so spannend fand.
Im ersten Teil konnten wir die sechzehnjährige Callie Woodland dabei begleiten, wie sie ihren Körper in der Body Bank zur Vermietung an alte Menschen anbietet und wie das fürchterlich schief geht und Callie sich plötzlich in ihrem Körper, aber im Leben der reichen Ender wiederfindet, die sie gemietet hatte.
Im zweiten Teil macht sich Callie nun auf die Suche nach dem Kopf von Prime Destinations, der Firma hinter der Body Bank. Der Old Man kann sich Zugriff auf Callies implantierten Chip verschaffen und sich so jederzeit mit ihr in Verbindung setzen. Es kommt aber noch schlimmer, denn der Chip ist eine tickende Bombe und der Old Man sitzt am Zünder…
Im ersten Moment schien mir das Thema des zweiten Teils, der gleichzeitig der Abschluss der Reihe ist, weit weniger vielschichtig und spannend als das des Vorgängers.
Auch auf den zweiten Blick bietet es in der Grundtendenz nicht so viel, aber Lissa Price schaffte es, so viele Wendungen und Überraschungen einzubauen, dass es eben doch wieder spannend wurde.
Die Geschichte setzt circa zwei Wochen nach dem Ende von „Starters“ ein und somit muss man weder Ereignisse aufarbeiten, die in der Zwischenzeit passiert sind, noch gibt es neue Figuren, die man kennenlernen muss.
Vor allem die Personen machten es mir dieses Mal leicht, in die Geschichte einzusteigen.
Beim ersten Teil konnte ich Callie nie ganz ins Herz schließen und die anderen Personen waren alle noch weiter weg für mich.
Nun waren sie mir näher, es machte mir mehr Spaß, an ihrer Seite zu sein.
Es fiel mir verstärkt auf, dass Lissa Price tiefgründige und vielseitige Personen geschaffen hat, die weitestgehend ohne Klischees auskommen.
Callie als Ich-Erzählerin ist gleichzeitig so wunderbar überzeugend stark und schwach zugleich.
Selbst die Personenkonstellationen und Beziehungen zueinander schaffen es, sich ein wenig von denen typischer Jugendbücher abzuheben.
Die Sprache ist wieder angenehm flüssig und problemlos. Sie ist vollkommen angemessen. Weder zu schlicht, noch zu verspielt.
Wie bereits gesagt, war die Geschichte zum Glück spannender, als erwartet.
Vor allem empfand ich sie als extrem rasant. Immer passierte etwas, niemandem wurde Zeit zum Durchatmen gegönnt – weder den Figuren, noch dem Leser. Hinter jeder Ecke wartete eine neue Gefahr und vor allem kurz vorm Ende schlug ich das Buch zu und sortierte noch einmal alles für mich und vollzog den zurückgelegten Weg, bevor ich mich dem großen Showdowm widmete.
Es wurden dann auch alle offenen Fragen aus dem ersten Teil beantwortet und es bleibt wohl kein Wunsch offen.
Mit dem Ende – und gleichzeitig Abschluss der kurzen Reihe – konnte ich sehr gut leben.
„Enders“ hat mir zwar von der Thematik her nicht so gut gefallen, wie der erste Teil, aber mich machte die Umsetzung glücklicher.
Ich wurde unglaublich oft überrascht und trotzdem dachte ich bei keiner Wendung: „Ach nee, komm. Das ist doch jetzt echt unlogisch.“
Für mich persönlich war alles stimmig.
Auch „Enders“ wird nicht mein Lieblingsbuch, dazu passt die Chemie zwischen der Reihe und mir einfach nicht, aber mir gefiel der Teil, vor allem aufgrund der Personen, die mir dieses Mal näher waren und der unerwarteten Ereignisse und Enthüllungen, besser.
Lissa Price – Starters
Originaltitel: Enders (2012)
ivi, 14. Juli 2014 (Gebundene Ausgabe erschien am 14. Mai 2013)
ISBN 349226977X
350 Seiten
Taschenbuch; 9,99 Euro
Reihenfolge der Bücher:
1. Starters
2. Enders
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