Sonntägl(Ich) #41

Heute ist Sonntag, der 23. November 2014 und ich habe Geburtstag.
Ja, ich drücke das allen Leuten auf, denn ich freue mich immer noch jedes Jahr wie ein Schneekönig darüber. Hoffentlich kann ich diese kindliche Freude daran noch lange behalten.

Weil sowohl mein Freund als auch ich diese Woche Geburtstag haben, sind wir für vier Tage nach Amsterdam gefahren.
Dieses Sonntägl(Ich) ist also auch ein kleines Amsterdam-Spezial.

Wir kamen letzten Sonntag gegen 15 Uhr dort an und haben dann nur noch ein wenig die Umgebung unseres Hotels erkundet. Da in Holland die Geschäfte offensichtlich zum Teil auch am Sonntag geöffnet sind, konnten wir uns noch ein paar Lebensmittel im Supermarkt kaufen.

Montag war das Wetter zum Glück super und wir sind gleich zu unserem ersten geplanten Punkt auf der Liste aufgebrochen: die Grachtenfahrt.

Grachtenfahrt Mehr

Sonntägl(Ich) #40

Ha! Noch nie war ein Sonntägl(Ich) so früh online wie dieses hier. Es wird bestimmt auch so ziemlich das einzige seiner Art bleiben…

Mit großen Schritten gehen wir auf Weihnachten zu. Das habe ich wieder freudig bei meinem Stamm-Café gesehen. Es gibt wieder Spekulatius-Muffins und ich MUSSTE sofort zwei kaufen. Einen für sofort und einen für später.

Spekulatius-Muffin Mehr

Ich lese jetzt „Sommer in New York“ von Carolyn Mackler

Mackler_Sommer in New YorkMein Freund schenkte mir im Sommer ein Bücher-Blind-Date. Nach dem Auspacken hielt ich dann dieses Buch in den Händen.
Ich hoffe, dass ich eine gute Zeit habe mit Sammie, die nach der Trennung auf Zeit ihrer Eltern mit ihrer Mutter in die Großstadt ziehen muss.

Erster Satz:

„Nehmen wir einmal an, jemand hätte mich vor einem halben Jahr nach meiner Definition von Liebe gefragt.“

Sebastian Fitzek – Passagier 23

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Denken Sie an einen Ort ohne Polizei.
Eine Kleinstadt, aus der Jahr für Jahr Dutzende Menschen verschwinden.
Spurlos.
Der Ort für das perfekte Verbrechen.

Herzlich willkommen auf Ihrer Kreuzfahrt! (Klappentext)

Dieser Fitzek war von mir lang erwartet. Seit Monaten war der 30. Oktober dick und rot in meinem Kalender markiert.
Immerhin ist es nicht nur das neue Buch meines Lieblingsautors, sondern hatte auch mal ein ganz anderes Setting, als gewöhnlich. Natürlich gibt es Bücher, die auf dem Wasser spielen, aber ich habe davon noch keines gelesen.

Noch faszinierender war die Mischung aus Realität und Fiktion, denn tatsächlich verschwinden jährlich weit über 20 Personen spurlos von Kreuzfahrtschiffen. Manche begehen dort wohl wirklich Selbstmord, aber bei einigen Menschen gibt es viele Fragezeichen.

Doch auf der „Sultan of the Seas“ – das Schiff dieses Buches – ist nun einer dieser vermissten Passagiere wieder aufgetaucht.
Anouk ist elf Jahre alt und war zwei Monate verschwunden. Nun steht sie plötzlich eines Nachts auf dem Gang und niemand weiß, wo das mittlerweile verstummte Mädchen war.
Irritieren ist, dass sie einen Teddy in den Händen hielt, der nicht ihr gehörte…

Der Polizeiermittler Martin Schwartz wurde an Bord geholt, um das Rätsel um Anouks Auftauchen zu lösen und dabei wollte Martin nie wieder einen Fuß auf dieses Schiff setzen. Vor fünf Jahren brachte seine Frau Nadja dort nämlich erst den gemeinsamen Sohn Timmy und dann sich selber um, indem sie das Kind von Bord warf und dann hinterher sprang. Und plötzlich hält Anouk Timmys Teddy in den Händen und die ganze Ermittlung wird ein persönliches Anliegen für Martin.

Sebastian Fitzek schafft es jedes Mal, dass ich ab der ersten Seite sofort in der Geschichte drin bin und mich dann auch noch mit der Hauptfigur verbunden fühle. Ich bin weder männlich, noch Ende dreißig, noch habe ich Frau und Kind verloren, noch Polizeiermittler und doch konnte ich mich mit Martin Schwartz identifizieren. Entweder spricht das für ein ausgeprägtes Problem meinerseits oder für die Kunst von Sebastian Fitzek, der es immer schafft mich zu berühren.

Martin ist sympathisch auf seine eigene Art und Weise und ich war begeistert bei ihm, wenn er mit Anouk sprach oder mit Gerlinde Dobkowitz, der alten, schrulligen Frau, die allerhand Verschwörungstheorien bereit hielt.
Auch seine Wut auf den Kapitän und den Reeder konnte ich verstehen.
Ich fand jedoch nicht nur Martin toll herausgearbeitet, sondern jede einzelne Figur.

Neben den Figuren und deren Geschichten hielt mich auch die Sprache bei der Stange. Ich kann sie kaum beschreiben, denn sie gibt mir einfach nur ein wohliges Gefühl, als würde ich mit ihr durch die Seiten schweben können.
Ich werde nicht gehetzt, es gibt keine unnötig ausgedehnten Beschreibungen, kein gekünstelter Witz, nicht Plumpes, sondern einfach eine – für mich – perfekte Kombination aus allen sprachlichen Aspekten.

So gern ich also Figuren und Sprache mochte, so gern wollte ich nun auch den Inhalt mögen.
Leider gab es hier für mich ein paar Abstriche.
Ich hatte mir vom Schiff mehr erhofft. Ich fühlte mich nicht so sehr eingesperrt und bedrängt, wie es eventuell hätte sein können. Ich hatte eine allgegenwärtige Gefahr erwartet, die so gar nicht da war.
Vielleicht fehlte diese aber auch, weil Martin nach dem Tod seiner Familie seine Angst vor allem und jedem verloren hat. Er tritt ein Himmelfahrtskommando nach dem anderen bei seinen Ermittlungen an und so ist es dann auch auf dem Schiff. Im Zweifel ist es ihm egal, wenn ihm etwas passiert.

Es gab einige Schauplätze und Geschehnisse, die miteinander zu tun hatten und die am Ende – so hoffte ich – zusammenhängen werden.
Jede Geschichte und deren Personen waren detailreich ausgestattet und beim immer vertiefteren und schnelleren Lesen, musste ich das ein oder andere Mal zurückblättern, weil plötzlich auf etwas angespielt wird, was ich zwar am Rande wahrgenommen hatte beim Lesen, mir aber nicht hundertprozentig im Gedächtnis geblieben war.
Außerdem musste ich den einen oder anderen Hirnknoten lösen, wie nun noch einmal wer mit wem und warum…

Ich war sehr gespannt darauf, wie das Buch – und all die Nebengeschichten – ausgehen wird. Ich wollte wissen, wo Anouk all die Zeit war und warum sie Timmys Teddy bei sich hatte.
Aber auch wenn ich gespannt war, so kam die große Spannung nicht auf. Ich saß nicht da mit einem kribbelnden Bauch vor lauter Nervosität.
Miträtseln, wer der Täter ist, konnte ich auch nicht, weil es keinerlei Anzeichen gab.

Also las ich vor mich hin (und manches Mal zurück, wenn ich ein Detail nachlesen wollte) und erfreute mich an der tollen Geschichte in diesem grandiosen Setting. Der große Thrill fehlte mir aber ein bisschen.

Trotzdem lohnt sich das Buch wirklich und ich habe es extrem gern gelesen: 4 Sterne.

PS: Das Rätsel um das Lesezeichen habe ich tatsächlich lösen können und ich war über die Überraschung sehr erfreut.

Sebastian Fitzek – Passagier 23
Droemer Verlag, 30. Oktober 2014
ISBN 342619919X
426 Seiten
Gebunden; 19,99 Euro

Weitere Bücher des Autoren (klicke für die Rezension):

Oktober-Liste

Wenig gelesen und wenig gekauft. Irgendwie ok, aber nicht berauschend.

gelesen:
Lissa Price – Starters 3,5 Sterne
Daniel Glattauer – Ewig Dein 2 Sterne

gekauft:
Christoph Scheuring – Echt
Sebastian Fitzek – Passagier 23
Josephine Chaos – Bis die Ärztin kommt

Sonntägl(Ich) #39

In den letzten zwei Wochen (der zweiwöchentliche Sonntägli(Ich)-Rhythmus gefällt mir so gar nicht, aber in letzter Zeit gibt eine Woche immer so wenig her) gab es eigentlich viel mehr, als ich hier zeigen kann. Die meiste Zeit habe ich mich nämlich mit Geschenken beschäftigt. Im November hat mein Freund Geburtstag und das Weihnachtsgeschenk habe ich auch schon. Manches davon kostete viel Zeit und Nerven. Zeigen kann ich es naturgemäß noch nicht, aber es gibt massenhaft Bilder… Die gibt es dann zu einem späteren Zeitpunkt (Da musst du leider durch, Schatz. Du wusstest, dass du dich auf eine Bloggerin einlässt! 😉 ).

Chronologisch ist das Folgende eigentlich als letztes passiert, nämlich vorgestern. Ich war auf meiner ersten Lesung und dann auch noch von Sebastian Fitzek. Fangirlmäßg war ich fürchterlich aufgeregt. 1.200 Leute waren da und danach gab es tatsächlich noch eine Autogrammstunde. Ich stand im vorderen Drittel der Schlange und brauchte schon fast eine Stunde zum Drankommen. Ich will gar nicht wissen, wie lange die letzten in der Schlange standen.
Nun habe ich eine signierte Ausgabe von „Passagier 23“ und ein Foto mit ihm höchstselbst (mit dem schlimmsten Pfannkuchen-Gesicht von mir, das man einfangen kann.)

Fitzek Mehr