Das erste Mal begann ist Starters im Mai 2013 zu lesen. Ich schaffte genau die Hälfte des Buches und dann kam ich einfach nicht weiter. Ich konnte mich nicht mehr aufraffen, das Buch zur Hand zu nehmen. Das lag aber weder an den Figuren, noch an der Sprache, noch an der Geschichte an sich. Und gerade weil mir letztere ja gut gefiel, gab ich dem Buch nun eine zweite Chance. Und als ich da so am Strand lag, war am zweiten Lesetag wieder das halbe Buch geschafft. Und dieses Mal las ich weiter.
Deine Zukunft gehört dir…
1. Vorsicht! Sie haben den Körper eines anderen Menschen gemietet.
2. Es ist nicht gestattet, den gemieteten Körper zu verändern oder zu verletzen.
3. Wir haften nicht für illegale oder gefährliche Aktivitäten, die Sie mit dem gemieten Körper ausüben.
… doch dein Körper gehört uns!
(Klappentext)
Nach dem Sporenkrieg gibt es nur noch alte Menschen, die Dank neuester Medizin locker 200 Jahre alt werden können – die Enders – und die jungen Menschen – die Starters. Die Erwachsenen wurden durch die Sporen getötet. Die Starters, die keine Großeltern mehr hatten, mussten sich plötzlich allein auf der Straße zurechtfinden oder wurden in Heime gesteckt.
Eines dieser Straßenkinder ist die 16-jährige Callie Woodland. Sie lebt mit ihrem kleinen Bruder Tyler und ihrem guten Freund Michael immer in irgendwelchen Häusern, ständig auf der Suche nach Essen und darauf bedacht, nicht von den Marshals gefasst zu werden.
Da den Minderjährigen verboten ist, einer Arbeit nachzugehen – außer den Heimkindern, die Zwangsarbeiten ausüben müssen – bleibt Callie nur noch eine Möglichkeit: Sie vermietet ihren Körper bei der geheimen Body Bank.
Dort können Enders die jungen Körper mieten und endlich wieder agil und sportlich sein.
Doch plötzlich geht bei Callie etwas schief und sie wacht in einer Villa auf und jeder hält sie für die Mieterin Helena Winterhill.
Bald findet Callie heraus, dass Helena sie zu einem geheimen Zweck gemietet hat und einen gefährlichen Plan verfolgt. Dieser muss unbedingt verhindert werden.
Mit diesem Plot hat Lissa Price etwas Neues geschaffen, das mich sehr interessierte. Auch – aber nicht vor allem – weil mich der Grundgedanke, dass alle Erwachsenen gestorben sind, an eine meiner Lieblingsserien in der Kindheit erinnert: The Tribe.
Die Geschichte konnte mich also grundsätzlich begeistern.
Mit Callie, die auch die Ich-Erzählerin ist, folgte man dann auch noch einer klugen, starken, jungen Frau, die sich tapfer ihrem schweren Schicksal stellte. Sie wuchs mir nie gänzlich ans Herz, aber sie war mir sehr sympathisch.
Damit war sie mir dann aber näher, als die anderen Personen.
Nichtsdestotrotz waren alle Figuren gut durchdacht und keinesfalls eindimensional oder langweilig.
Mir waren es an der ein oder anderen Stelle aber zu viele Personen. Eigentlich habe ich keine Probleme mit einem großen Pool an Figuren. Hier gab es dabei jedoch zwei entscheidende Unterschiede. Gerade die Enders in den Teeniekörpern haben sich für mich zu wenig voneinander abgehoben. Das lag vielleicht auch daran, dass man insgesamt relativ wenig von ihnen erfuhr. Und dazu musste man sich von einigen auch noch zwei Namen merken. Zum einen den „echten“ Endernamen und zum anderen den Namen des gemieteten Teens, den sie nun benutzen.
Die Sprache war angenehm, um schnell in die Geschichte eintauchen zu können. Ich fand sie gut und angemessen, sie ist mir aber nicht überaus positiv aufgefallen.
Was mir jedoch negativ aufgefallen ist, war der ein oder andere Logiksprung, den ich nicht nachvollziehen konnte. Ich hatte manches Mal das Gefühl, dass sich Sätze, Ideen oder Antworten auf etwas beziehen sollen, was (noch) nicht zur Sprache kam.
Manche Dinge aus der „neuen“ Welt, in der Callie nun lebt, wurden auch in das Geschehen eingeworfen, ohne dass der Leser davon schon gehört hatte.
Für mich ist „Starters“ ein durchaus passabler Jugendroman, der in die Kategorie „Dystopie“ zuhause ist und der mit der Idee an sich besticht.
Ich konnte trotzdem leider zu wenig mit Callie mitfiebern und auch wenn ich wissen wollte, was mit Helenas Plan passiert und wie Prime Destinations – die Firma hinter der Body Bank – mit der Situation umgeht, dass Callie aufgewacht ist. Trotzdem riss mich alles nicht zu einhundert Prozent mit. Selbst als das Buch mit einer ziemlich großen Überraschung aufwartete, hob das meinen Puls nicht spürbar an.
Ich mochte das Buch also und es hat viel Potenzial, das es zumindest meiner Meinung nach nicht ganz ausgeschöpft hat. Trotzdem habe ich den zweiten Teil schon hier und werde mich noch einmal in Callies Welt begeben. Bis dahin erhält Starters von mir
.
Lissa Price – Starters
Originaltitel: Starters (März 2012)
ivi, 12. März 2012
ISBN 3492702635
399 Seiten
Gebunden; 15,99 Euro
(Gibt es auch als Taschenbuch)
Reihenfolge der Bücher:
1. Starters
2. Enders

