Nachdem ich auf einigen Blogs begeisterte Rezensionen las, kaufte ich mir dieses Buch in einem Anfall von „Na mal sehen, ob ihr alle Recht habt!“. Wenn ich ehrlich war, ließ mich der Klappentext zwar einmal kurz auflachen („Das ganz große Glück – drei Tage lang.“), aber ansonsten begeisterte er mich so gar nicht:
Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg… (Klappentext)
„Wie so viele Bücher!“, könnte man sagen. Tod eines Elternteils, Umzug, große Teenagerliebe, Probleme. „Ja ja!“, würde ich dann sagen, „aber wie das dargestellt wurde! Ein Traum!“
Tatsächlich war ich von „Weil ich Layken liebe“ so begeistert, dass ich es an einem Tag durchgelesen habe. Und das passiert mir eigentlich nie. Ich war von Anfang an in der Geschichte drin. Sofort war ich gepackt von der tollen Layken. Sie wirkt stark und schwach zugleich. Sie ist klug und trotzdem impulsiv. Sie macht Fehler wie jede Jugendliche und macht trotzdem noch viel mehr richtig. Ich mochte sie einfach auf Anhieb.
Auch die anderen Personen machten es mir leicht. Jeder hatte seine eigenen Probleme und Kämpfe auszutragen, aber niemand verschanzte sich hinter ihnen. Jede Person – so schien mir – ließ mich an seinem Seelenleben teilhaben. Als Leser wird man nicht auf Distanz gehalten, man wird mitten rein ins Geschehen gezogen.
Und das Geschehen, so muss ich auch sagen, gibt auf den ersten Blick wirklich nicht allzu viel her.
Als Layken in die neue Straße kommt, trifft sie sofort auf Will. Und auch wenn sie sich anfangs ein wenig sträubt, kann sie es nicht leugnen, dass sie sich in ihn verliebt hat. Und zwar so richtig. Zum Glück beruht das aber auf Gegenseitigkeit. An dieser Stelle gibt es unglaublich viel Kitschpotenzial und glücklicherweise wird das sehr gut umschifft.
Ich fand die Annäherung – zugegebenermaßen etwas schnell – sehr süß und passend für einen Jugendroman.
Und so groß das Glück auch war, es wird jäh unterbrochen. Den Grund habe ich verstanden und ich wusste auch, warum das so sein muss und trotzdem fieberte ich mit und überlegte eigenständig Ideen, wie die beiden das Problem lösen konnten. Als könnte ich in dem Roman damit irgendetwas bewegen. Und gerade weil der Grund nicht die große Dramatik war, sondern ein Scheitern an alltäglichen Dingen, gefiel es mir doch.
Was mir ebenfalls besonders gefiel, waren die Umstände, in die das Buch eingebaut war. Man wandelte in der Welt der Poetry-Slammer und ich war begeistert davon.
Auch davon, dass die Autorin konsequent vor jedes Kapitel ein Lied-Zitat der Band „The Avett Brothers“ voranstellte, dessen Text so perfekt auf das Folgende abgestimmt war.
Zuletzt bleibt mir nur noch etwas zur Sprache zu sagen. Auch sie passte so gut. Alltagssprache, ohne plump zu sein. Sie unterforderte mich nicht, sondern trug mich federleicht durch die Seiten.
Manchmal musste ich lachen und manchmal sogar weinen. Ich fühlte mich pudelwohl in dem Buch. Und trotz aller Begeisterung fehlt der allerletzte Funken, der das Buch für mich zu einem 5-Sterne-Buch gemacht hätte. Es ist aber wirklich toll und sein Nachfolger wartet schon auf mich. Ich vergebe .
Colleen Hoover – Weil ich Layken liebe
Originaltitel: Slammed (Januar 2012)
dtv, 1. November 2013
ISBN 3423715626
352 Seiten
Taschenbuch; 9,95 Euro
Reihenfolge der Bücher:
1. Weil ich Layken liebe – Originaltitel: Slammed
2. Weil ich Will liebe – Originaltitel: Point of Retreat
3. Weil wir uns lieben – Originaltitel: This Girl