Bücher-Blind-Dates

Ich glaube, ich habe ziemlich viel richtig gemacht, wenn man mir freudestrahlend entgegenkommt und ich höre: „Ich habe eine kleine Überraschung für dich. Ich habe es gesehen und ich fand die Idee soooo süß! Ich hoffe, du hast das noch nicht!“. Und dann halte ich mein erstes Blind Date mit einem Buch in der Hand.
Das Buch ist in undurchsichtiges Packpapier eingewickelt und die Buchhändler schreiben nur ein paar Schlagworte darauf. Man kennt also weder Cover, noch Titel oder Autor. So greift man sicher zu Büchern, die man sonst links liegen gelassen hätte.
Ich finde die Idee auch unglaublich süß und habe mich so sehr gefreut. Es ist ja immer sehr gewagt, mir Bücher zu schenken, weil die Chance, dass ich es schon habe, nicht zu verachten ist. Zum Glück hatte ich „Sommer in New York“ von Carolyn Mackler aber nicht.
Als Schenker kann man sich übrigens auch überraschen lassen. Man wird explizit gefragt, ob man den Kassenbon haben möchte, weil dort der Titel draufsteht.

Und wo ich schon mal dabei war, habe ich direkt danach in der Innenstadt noch vier Bücher gekauft, ohne dass ich das vorher geplant hatte.
Catherine Jinks – Teuflisches Genie
Alexandra Potter – Der Wunschtraummann
Britta Sabbag – Pandablues
Sophie Kinsella – Kein Kuss unter dieser Nummer

Blind Date mit einem Buch

Ich lese jetzt „Weil ich Will liebe“ von Colleen Hoover

Hoover_Weil ich Will liebeNachdem ich den ersten Teil um Will und Layken an einem Tag im Urlaub durchgelesen hatte, war ich richtig traurig, dass ich nicht sofort an den zweiten Teil heran komme. Aber noch am Ankunftstag in Deutschland habe ich mir diesen Teil besorgt.

Erster Satz:
(ACHTUNG, wer den ersten Teil noch nicht kennt und ihn noch lesen will, sollte vielleicht weggucken…) „Ich habe das Gefühl, dass das jetzt endlich unser Jahr wird – Lakes und meins.“

Colleen Hoover – Weil ich Layken liebe

Hoover_Weil ich Layken liebeNachdem ich auf einigen Blogs begeisterte Rezensionen las, kaufte ich mir dieses Buch in einem Anfall von „Na mal sehen, ob ihr alle Recht habt!“. Wenn ich ehrlich war, ließ mich der Klappentext zwar einmal kurz auflachen („Das ganz große Glück – drei Tage lang.“), aber ansonsten begeisterte er mich so gar nicht:

Nach dem Tod ihres Vaters zieht die 18-jährige Layken mit ihrer Mutter und ihrem Bruder von Texas nach Michigan. Nie hätte Layken gedacht, dass sie sich dort bereits am ersten Tag Hals über Kopf verliebt. Und dass diese Liebe mit derselben Intensität erwidert wird. Es sind die ganz großen Gefühle zwischen Layken und Will. Das ganz große Glück – drei Tage lang. Denn dann stellt das Leben sich ihrer Liebe mit aller Macht in den Weg… (Klappentext)

„Wie so viele Bücher!“, könnte man sagen. Tod eines Elternteils, Umzug, große Teenagerliebe, Probleme. „Ja ja!“, würde ich dann sagen, „aber wie das dargestellt wurde! Ein Traum!“
Tatsächlich war ich von „Weil ich Layken liebe“ so begeistert, dass ich es an einem Tag durchgelesen habe. Und das passiert mir eigentlich nie. Ich war von Anfang an in der Geschichte drin. Sofort war ich gepackt von der tollen Layken. Sie wirkt stark und schwach zugleich. Sie ist klug und trotzdem impulsiv. Sie macht Fehler wie jede Jugendliche und macht trotzdem noch viel mehr richtig. Ich mochte sie einfach auf Anhieb.

Auch die anderen Personen machten es mir leicht. Jeder hatte seine eigenen Probleme und Kämpfe auszutragen, aber niemand verschanzte sich hinter ihnen. Jede Person – so schien mir – ließ mich an seinem Seelenleben teilhaben. Als Leser wird man nicht auf Distanz gehalten, man wird mitten rein ins Geschehen gezogen.

Und das Geschehen, so muss ich auch sagen, gibt auf den ersten Blick wirklich nicht allzu viel her.
Als Layken in die neue Straße kommt, trifft sie sofort auf Will. Und auch wenn sie sich anfangs ein wenig sträubt, kann sie es nicht leugnen, dass sie sich in ihn verliebt hat. Und zwar so richtig. Zum Glück beruht das aber auf Gegenseitigkeit. An dieser Stelle gibt es unglaublich viel Kitschpotenzial und glücklicherweise wird das sehr gut umschifft.
Ich fand die Annäherung – zugegebenermaßen etwas schnell – sehr süß und passend für einen Jugendroman.
Und so groß das Glück auch war, es wird jäh unterbrochen. Den Grund habe ich verstanden und ich wusste auch, warum das so sein muss und trotzdem fieberte ich mit und überlegte eigenständig Ideen, wie die beiden das Problem lösen konnten. Als könnte ich in dem Roman damit irgendetwas bewegen. Und gerade weil der Grund nicht die große Dramatik war, sondern ein Scheitern an alltäglichen Dingen, gefiel es mir doch.

Was mir ebenfalls besonders gefiel, waren die Umstände, in die das Buch eingebaut war. Man wandelte in der Welt der Poetry-Slammer und ich war begeistert davon.
Auch davon, dass die Autorin konsequent vor jedes Kapitel ein Lied-Zitat der Band „The Avett Brothers“ voranstellte, dessen Text so perfekt auf das Folgende abgestimmt war.

Zuletzt bleibt mir nur noch etwas zur Sprache zu sagen. Auch sie passte so gut. Alltagssprache, ohne plump zu sein. Sie unterforderte mich nicht, sondern trug mich federleicht durch die Seiten.

Manchmal musste ich lachen und manchmal sogar weinen. Ich fühlte mich pudelwohl in dem Buch. Und trotz aller Begeisterung fehlt der allerletzte Funken, der das Buch für mich zu einem 5-Sterne-Buch gemacht hätte. Es ist aber wirklich toll und sein Nachfolger wartet schon auf mich. Ich vergebe 4,5 Sterne.

Colleen Hoover – Weil ich Layken liebe
Originaltitel: Slammed (Januar 2012)
dtv, 1. November 2013
ISBN 3423715626
352 Seiten
Taschenbuch; 9,95 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Weil ich Layken liebe – Originaltitel: Slammed
2. Weil ich Will liebe – Originaltitel: Point of Retreat
3. Weil wir uns lieben – Originaltitel: This Girl
Hoover_Weil ich Layken liebe Hoover_Weil ich Will liebeHoover_Weil wir uns lieben

Weitere Bücher der Autorin (klicke für die Rezension):

Sonntäglich(Ich) #28

Nach einer kurzen Pause kommt endlich wieder ein Sonntägl(Ich). Dass ich es dann nicht mal geschafft habe, es noch wirklich am Sonntag zu posten ist irgendwie bezeichnend.
Ich war aber natürlich nicht untätig in den letzten drei Wochen. Ich habe mich sehr aktiv unter der kubanischen Sonne gebrutzelt. Ein paar Bilder davon zeige ich euch hier im Schnelldurchlauf:

Ich war mit einer sehr guten Freundin dort und als wir das erste Mal an den Strand gegangen sind, waren wir begeistert. so türkises Wasser haben wir noch nie gesehen. Leider zeigen die Fotos nicht im Ansatz, wie schön es wirklich war.
Meer Mehr

Ich lese jetzt „Weil ich Layken liebe“ von Colleen Hoover

Hoover_Weil ich Layken liebeNachdem ich so viele begeisterte Rezensionen gelesen habe, muss ich mich unbedingt selber von diesem Buch überzeugen.

Erster Satz:
„Nachdem Kel und ich die letzten beiden Kartons in den Möbelwagen gewuchtet haben, ziehe ich mit einem Ruck die Klappe zu, lege den Riegel um und sperre damit achtzehn Jahre Erinnerungen weg, die alle auf die ein oder andere Weise mit meinem Vater verknüpft sind.“

Mathias Malzieu – Die Mechanik des Herzens

Malzieu_Die Mechanik des HerzensIm dritten Versuch klappte es endlich und ich habe das Buch durchgelesen. Zum ersten Mal versuchte ich es im März 2013 und schaffte ungefähr ein Drittel. Das zweite Mal im September 2013. Da kam ich nicht über das erste Kapitel hinaus. Doch nun am Strand war ich endlich in der richtigen Stimmung für dieses außergewöhnliche Buch.

Jack ist ein besonderer Junge. Seit seiner Geburt hat er ein mechanisches Herz in Form einer Kuckucksuhr, die jeden Tag neu aufgezogen werden muss. Nur eines muss er dabei bedenken: Er darf sich niemals verlieben, denn das würde sein zartes Uhrwerk nicht aushalten.
Als Jack eines Tages die bezaubernde Tänzerin Miss Acacia kennenlernt, spielt sein Herz sofort verrückt. Doch er lässt sich nicht entmutigen und kämpft um seine Liebe… (Klappentext)

Allein das wunderschöne Cover und der vielversprechende Klappentext ließen dieses Buch damals in meinen Einkaufskorb hüpfen, ohne dass ich vorher irgendetwas davon gehört hatte.
Und so zart und anmutig das Cover ist, so ist auch die Sprache. Sie ist unglaublich kunstvoll, bildlich und schon fast poetisch. Ganz fein und doch gleichzeitig gewaltig. Die Sprache ist einfach zauberhaft.

Die Geschichte beginnt am 16. April 1876, dem kältesten Tag aller Zeiten. Jacks Mutter ist zu jung, als dass sie ihn behalten könnte und deswegen geht sie zu Doktor Madeleine, die all die Kinder von Frauen zur Welt bringt, die ihre Babys nicht behalten können oder wollen. Doch Madeleine ist nicht nur Hebamme, sondern kennt sich auch hervorragend mit Prothesen aus Holz oder Metall aus und so kann sie dem kleinen Jack helfen, als sein Herz nach der Geburt nicht schlägt.
In Doktor Madeleine findet er eine liebevolle neue Mutter, die sich nicht nur warmherzig um ihn kümmert, sondern auch täglich sein Kuckucksuhr-Herz neu aufzieht und ihm Regeln vorgibt, mit denen Jack gut mit ihm leben kann.
Jack ist zehn Jahre alt, als er in der Stadt eine kleine Sängerin sieht, in die er sich sofort unsterblich verliebt. Ab dem Zeitpunkt versucht er sie wiederzufinden und sie für sich zu gewinnen, auch wenn eine von Doktor Madeleines Regeln besagt, dass er sich nicht verlieben darf.

Ich mochte die Geschichte, was wohl vorrangig an dem Jungen mit der ausgefallenen Herzprothese liegt als an der Grundidee der Story an sich, obwohl ich die Entwicklungen doch sehr gern und mit gewisser Spannung verfolgt habe.
Ich wollte mich in dieser jungen Liebe verlieren und sie sollte mich einpacken, damit ich mich in ihr pudelwohl fühlte. Das tat ich auch. Das einzig Negative war der bittere Nachgeschmack, den ich ob des Alters von Jack und Miss Acacia verspürte. Auch wenn die impulsiven Gefühle zu Jugendlichen passten, fand ich den Anfang, als Jack zehn Jahre alt war, zu früh und dafür zu intensiv.

Und doch schloss ich Jack und seine Kuckucksuhr in mein Herz, ebenso wie seine bunt zusammengewürfelte Familie mit Doktor Madeleine, Arthur mit seiner Wirbelsäule aus Metall und den beiden Prostituierten Anna und Luna. Sie rührten mich mit all ihren traurigen Lebensgeschichten und der gleichzeitigen Herzenswärme.

Ich mochte das Buch wirklich gern. Ich fand es innovativ und überraschend. Ich mochte Jack und war in die Sprache verliebt. Trotzdem kann das Buch nicht die volle Sternzahl für mich erzielen, da mich die Altersproblematik wirklich gestört hat und ich ja offensichtlich ziemlich lange brauchte, um in das Buch reinzukommen. Lesen lohnt sich aber trotzdem! 4 Sterne

Mathias Malzieu – Die Mechanik des Herzens

Originaltitel: La Mécanique du Cœur (Oktober 2007)
carl’s books, 8. Juni 2012
ISBN 3570585085
188 Seiten
Broschiert; 12,99 Euro

Weitere Bücher des Autoren (klicke für die Rezension):

Nicolas Barreau – Die Frau meines Lebens

Barreau_Die Frau meines Lebens

Amour fou – die schönste Sache der Welt
Eines Mittags sitzt im Pariser Lieblingscafé des passionierten Buchhändlers Antoine wie vom Himmel gefallen die Frau seines Lebens. Beim Hinausgehen wirft die schöne Unbekannte ihm ein Kärtchen mit einer Telefonnummer zu, die aber nicht mehr vollständig ist. Antoine hat nun zehn verschiedene Möglichkeiten und nur vierundzwanzig Stunden Zeit, um die Frau seines Lebens wiederzufinden… (Klappentext)

Ich hörte so viel Gutes über die Bücher von Nicolas Barreau und wollte endlich auch mal eins lesen. Begonnen habe ich dann mit dem dünnsten auf meinem SuB, um zu sehen, wie mir der Schreibstil und die Art des Erzählens gefällt.
Das tat sie dann ziemlich gut. Das Buch ist flüssig und leichtfüßig geschrieben. Es klang nicht hölzern und nicht verschnörkelt. Es fand einen guten Mittelweg. Aber Mittelweg ist nicht wirklich aufregend.

Ebenso wie die Geschichte an sich. Dass eine Person Liebe sucht, ist nichts Neues. Dass ein Liebender sein bereits entdecktes Gegenstück sucht, ist ebenfalls bekannt. Dass der Liebende hierfür nur das Telefon nutzen muss, ist vielleicht in Ansätzen neu. Antoine hat die Telefonnummer von Isabelle nämlich schon bekommen, doch dann verwischt dank eines Vogels die letzte Zahl und er probiert Endziffern von 0 bis 9, um Isabelle wiederzufinden. Natürlich verläuft es nicht ganz so einfach und der Buchhändler benötigt detektivisches Geschick und Zufälle, um seiner Traumfrau wieder nahe kommen zu können.
Mich überzeugte die Geschichte nicht. Ich fand sie nicht wunderschön und seufzte nicht in einer Tour verliebt. Ich musste eher ab und zu mal lachen, aber das auch eher im geminderten Maße.

Mit Antoine begleitet man eine angenehme und (im positivsten aller Sinne) nette Person. Für mich blieb er jedoch farblos und ich konnte mich nie so ganz in ihn hineinversetzen. Ich fand auch den Gedanken, dass er Isabelle ein Mal im Café sieht und sie gleich für die Frau seines Lebens hält überspitzt, gefühlsduselig und kitschig. Somit empfand ich Antoine als dasselbe wie den Schreibstil und den Inhalt – mittelmäßig.

Ich las das Buch an einem Nachmittag am Strand und dafür war es gut. Es liest sich aufgrund der Länge, der einfachen Geschichte und der flüssigen Sprache schnell und leicht, bleibt jedoch nicht nachhaltig im Gedächtnis. Ich hoffte auf eine Liebesgeschichte, die mein Herz schmelzen lässt, aber das schaffte leider nur die Sonne und nicht das Geschehen im Buch. Das Buch ist für mich also durch und durch mittelmäßig: 3 Sterne.

Ganz am Ende wartete noch eine kleine Überraschung auf mich, als ich die Informationen für die Rezension zusammengesucht habe. Nicolas Barreau ist laut Wikipedia das Pseudonym der deutschen Autorin Daniela Thiele.

Nicolas Barreau – Die Frau meines Lebens
Piper Taschenbuch, 1. April 2009
ISBN 3492253563
143 Seiten
Taschenbuch; 8,99 Euro

Mai-Liste

Na Mensch, wasn Anblick. Kein schöner, das muss man ganz klar sagen. Aber wieder einmal kam mir das Leben dazwischen. Immer war ich unterwegs oder hatte Besuch oder war einfach müde.
Ich hoffe ja auf den Urlaub, aber Strand lese ich eigentlich auch nie. Da blendet mich das Papier immer so sehr. Aber wer weiß, vielleicht klappt es ja dieses Mal doch…

gelesen:
Romain Puértolas – Die unglaubliche Reise des Fakirs, der in einem IKEA-Schrank feststeckte 3 Sterne
Joab Nist – Wellensittich entflogen. Farbe egal 4 Sterne

gekauft:
Melanie Rose – Man liebt nur dreimal
Laura Whitcomb – Silberlicht
Joab Nist – Wellensittich entflogen. Farbe egal.
Matthias Sachau – Andere tun es doch auch
Joy Fielding – Herzstoß
S. G. Browne – Anonyme Untote
Alan Bradley – Flavia de Luce. Mord ist kein Kinderspiel

geschenkt:
Tess Gerritsen – Totengrund

gewonnen:

Sonntägl(Ich) #27

Das erste Sonntägl(Ich) im Juni. Ich bin immer noch erschrocken, dass schon fast ein halbes Jahr vorbei ist.
Gleichzeitig ist es übrigens das letzte Sonntägl(Ich) für die nächsten paar Wochen, denn nächste Woche fliege ich nach Kuba.

Diese Woche habe ich panikartig wieder mit Sport begonnen. Als würde man in einer Woche noch etwas ausrichten können. Wie immer habe ich mich mit „Mein Fitness-Coach“ auf der Wii begnügt.
Außerdem war ich im Kino bei Maleficent. Bei gefiel der Film wirklich gut. Ich finde Angelina Jolie auch ganz toll. Dornröschen mal aus der Sicht der bösen Fee zu sehen ist ein neuer Ansatz und warum sie so ist wie sie ist, fand ich super dargestellt. Meine(männliche) Begleitung fand den Film nicht ganz so gut.
Meine dritte Aktivität diese Woche bestand aus Shopping. Ich bin mit einer Freundin nach Bremen gefahren, um mal wieder zu Primark zu fahren. Ich war aber auch noch in ein paar anderen Läden.

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