Marc-Uwe Kling – Die Känguru-Offenbarung

Kling_Die Känguru-Offenbarung

Die fulminante Fortsetzung der Fortsetzung!

»Vietnam ist ein bisschen so wie ein Oasis-Konzert«, sage ich. »Man hätte 1994 hingehen sollen.«
»Quatsch! Vietnam ist wie ein Stones-Konzert«, sagt das Känguru. »Man muss 1973 dabei gewesen sein.«

Das Känguru und der Kleinkünstler verfolgen den mysteriösen Pinguin um die halbe Welt. Wird es ihnen gelingen, den bösartig-bourgeoisen Weltverschlechterungsplan des falschen Vogels zu durchkreuzen? (Klappentext)

Anderthalb Jahre habe ich nun also auf den dritten Teil der Känguru-Chroniken gewartet. Und das auch nur, weil ich erst ein Jahr nach Erscheinung des zweiten Teils angefangen habe, sie zu hören. Sonst hätte ich mittlerweile zweieinhalb Jahre gewartet.
Die große Frage lautet also: Hat sich das Warten gelohnt? Die klare Antwort: Definitiv!

Bei den beiden Vorgängern hatte ich immer das Gefühl, sie bestehen hauptsächlich aus kurzen, witzigen Storys, ja quasi Sketche, die am Ende ein großes Ganzes ergeben. Man ist locker einem roten Faden gefolgt, hätte aber größtenteils auch die Geschichten in eine andere Reihenfolge bringen können und es hätte dem Inhalt keinen Abbruch getan.
Beim dritten Teil gibt es nun aber eine Geschichte, der man folgt. Jedes neue Kapitel schien einen wirklich voran zu bringen und selten gab es reine „Spaß-Kapitel“.
Ich musste mich erst daran gewöhnen, aber dadurch wirkt „Die Känguru-Offenbarung“ runder als Teil 1 oder 2.

Nachdem das Känguru am Ende des zweiten Teil abgeschoben werden sollte, führt der dritte den Faden weiter. Marc-Uwe erzählt aus seinem Leben, das er nun ohne das Känguru führt, doch nicht, ohne es schrecklich zu vermissen.
Ich verrate wohl nicht zu viel, wenn ich sage, dass das Känguru jedoch nicht lange auf sich warten lässt und es tatsächlich schafft, zu Marc-Uwe zurück zu kehren. Gemeinsam machen sie sich auf die Jagd nach dem Gegenspieler des Kängurus – dem Pinguin.
In verschiedenen Ländern sind sie unterwegs, um den Vogel zu finden und herauszufinden, welchen großen, bösen Plan er verfolgt. Das Asoziale Netzwerk ist dabei immer irgendwie an ihrer Seite.

Auch in diesem Teil habe ich bei jedem Kapitel mindestens ein Mal geschmunzelt, wenn nicht sogar lauthals und mit Tränen in den Augen gelacht.
Dank der ganzen Running-Gags, die man aus den letzten Teilen schon kannte, fühlt ich mich sofort wohl und lächelte nicht selten selig, wenn ich einen liebgewonnen Spruch wiedererkannte.

Auch die Personen machten es leicht, sofort wieder in der Geschichte um die beiden Hauptfiguren zu sein, die ich sowieso extrem toll finde. Man sieht viele alte Bekannte wieder und erfährt, wie es mit ihnen weitergegangen ist. Doch auch an neuen Figuren wurde nicht gespart, was sich schon allein daraus ergab, dass man so viele Schauplätze auf der ganzen Welt besuchte.

Ein paar Fragen aus den Vorgängern werden beantwortet, ein paar Geschichten weitererzählt und ich war mit allem vollkommen zufrieden, wie es kam.

Insgesamt fand ich den dritten Teil der Känguru-Chroniken wirklich großartig. Er war mal anders als die anderen Teile, die Figuren haben nicht an Witz und Charme verloren, ich konnte oft lachen, es ging mir zu Herzen und ich war wieder vollkommen in meiner Marc-Uwe-und-das-Känguru-Welt.
Da ich die anderen beiden Teile sicher schon um 15 bis 20 Mal gehört habe (immer, wenn ich stundenlang in der Wanne sitze, laufen die CDs nebenbei) und ich sie kapitelweise mitsprechen kann, hat der dritte Teil es nach dem ersten Mal hören noch etwas schwer, mit seinen Vorgängern mitzuhalten. Aber ich werde auch ihn nun mehrfach hintereinander hören und er wird am Ende auf der gleichen Stufe mit „Die Känguru-Chroniken“ und „Das Känguru-Manifest“ stehen. Darum verdient es ganz sicher 5 Sterne.

Marc-Uwe Kling – Die Känguru-Offenbarung
Hörbuch Hamburg, 10. März 2014
ISBN 3869091355
460 Minuten (6 CDs)
Hörbuch; 14,99 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Die Känguru-Chroniken
2. Das Känguru-Manifest
3. Die Känguru-Offenbarung

Andere Bücher des Autoren (klicke für die Rezension):

Nur mal gucken…

Eigentlich wollte ich mit einer Feundin mal etwas anderes. Mal um die Alster laufen oder an der Elbe spazieren oder nur so spazieren. Am Ende liefen wir doch wieder durch die Innenstadt, haben ein wenig gegessen und geshoppt und als ich an einer Mängelexemplar-Auslage vorbeikamen, wollte ich nur mal gucken.
Doch dann:
Neu_08.03.14
Von unten nach oben:
Jodi Picoult – Zerbrechlich
Tommy Jaud – Überman
Derek Meister – Ghostmaster – Das Licht, das tötet
Arne Blum – Rampensau
Julia Kaufhold – Löffelchenliebe
Stefan Schwarz – Hüftkreisen mit Nancy
Jonathan Lethem – Du liebst mich, du liebst mich nicht