Fitzek/McDermid/ Connelly/ Heitz/ Busch etc. – P.S. Ich töte dich

Auf dieses Buch hatte ich mich wirklich lange gefreut. Ich habe ewig keine guten Thriller mehr gelesen und dachte, ich könnte sowohl tolle neue Autoren kennenlernen als auch kleine Perlen der Schauerliteratur.
Leider habe ich mich bei den meisten Geschichten eher gelangweilt.
Zum Teil entsprachen Sie für mich nicht mal dem Genre Thriller.
Am Ende des Buches finden sich noch zwei Besonderheiten.

Hier ist mal eine Auflistung der Kurzgeschichten mit Inhalt und meiner Meinung:

Sebastian Fitzek – Nicht einschlafen
Es geht um einen Mann und seine Frau, die einen Schicksalsschlag erlebt haben und nun in den zweiten Flitterwochen wieder zueinander finden wollen.
Der Mann will aber nicht nur finden, sondern auch loswerden: und zwar seine inneren Stimmen.
→ Diese Geschichte mochte ich sehr. Und mit dem typischen Turn am Ende, konnte Fitzek mir tatsächlich Gänsehaut bescheren.

Val McDermid – Schöne Bescherung
Eine verbrannte Leiche wird gefunden, jedoch fehlt der Täter und sein Motiv. Nun geht es auf eine Suche, die Parallelen zu anderen Morden aufdeckt.
→ Das ist an sich schon Thrillerstoff gewesen. Es ging alles aber zu reibungslos und ich fand die Geschichte wirklich langweilig. Der Gedanke dahinter war aber gut.

Thomas Thiemeyer – Fehler im System
Ein Mann hinterfragt das gesamte Weltbild, da er nicht sicher ist, ob wir real sind. Und seine These möchte er nun mithilfe anderer beweisen.
→ Das war wieder kein Thriller für mich. Eigentlich führte ein verwirrter Mann einen Monolog und stellt die Welt, so wie wir sie kennen, in Frage. Nur am Ende kommt Thrill. Aber damit konnte er dann auch nichts mehr rausreißen.

Torkil Damhaug – Der fast Perfekte
Ein Mann fasst den Plan jemanden zu töten. Nur das wie, wann und wen, muss er sich noch überlegen. Doch schon bald ist ein passendes Opfer gefunden.
→ Gut gemacht war der Wechsel zwischen dem Ich-Erzähler (der Täter) und dem allwissenden Erzähler, der das Opfer begleitet. Die Geschichte an sich war aber nicht neu. Man hat sie so oder so ähnlich schon häufig gesehen oder gelesen. Das Ende war dann sehr verwirrend und ich habe es nicht wirklich verstanden.

Petra Busch – Vita reducta
Ein Mann nimmt Rache am Mörder seiner Frau.
→ Die Art wie hier Rache genommen wird hat mich einiges Medizinisches gelehrt. Das war mal interessant zu wissen. Spannend war aber auch diese Geschichte nicht, da man nur daneben sitzt und zu sieht wie jemand stirbt. Viel reizvoller empfand ich die Vorgeschichte, in der es um die getötete Frau ging. Aber das wurde eher beiläufig erzählt.

Michael Connelly – Späte Abrechnung
Ein Dieb wird tot im Pfandleihhaus gefunden und nun soll geklärt sein, wie es dazu kam.
→ Langweilig! Geradlinig erzählt ohne große Probleme. Schnell wird alles aufgeklärt. Und die Zweitgeschichte um ein gestohlenes Saxophon, das beim Dieb zuhause gefunden wurde und nun dem ursprünglichen Besitzer zurückgegeben werden soll, war für mich völlig fehl am Platz.

Markus Heitz – Ein ehrenwertes Haus
Eine Frau wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Das Testament der Toten endet mit „P.S. Ich töte dich“, das sich an ihren Mann richtet. Zuhause angekommen, entdeckt der Mann überall weitere Nachrichten mit dem gleichen Inhalt. Auf der Suche nach dem Verbündeten seiner toten Frau, der ihm nun die Nachrichten zukommen lässt, kommt es zu einem riesengroßen Gemetzel im Haus.
→ Nach der riesengroßen Durststrecke mit langweiligen Geschichten, empfand ich diese hier als richtigen Kracher. Spannend erzählt will man unbedingt wissen, wie die Frau noch im Tod Nachrichten übermitteln kann. Und auch der Mord und Totschlag mit allen Nachbarn ist rasant und unerklärlich. Wirklich, wirklich toll gemacht. Und die Auflösung war dann noch einmal genial.
Diese ist eine Meiner Highlight-Geschichten.

Michael Koryta – Der Winter nimmt alles
Isaac Wagner ist Tischler und hat in einem Sommer vor allem eine Aufgabe: Särge herstellen. In diesem Sommer brach in seinem Dorf nämlich ein großes Fieber aus, welches viele Opfer forderte. Dann erwischt ihn sein Sohn Arlen dabei, wie er mit den Leichen spricht.
→ Ich mochte die Geschichte. Ich wollte wissen, was hinter den Gesprächen steckt und ob Isaac wirklich nur verrückt ist oder doch eine gewisse Gabe hat. Den Vater empfand ich auch als herzensguten Mensch, den ich sehr schnell liebgewonnen hatte.
Diese Geschichte ist vielleicht nicht für alle überragend, ob für mich spielt sie im Buch in der oberen Liga mit.

Steve Mosby – Wünsche für Alison
Ein Mann versucht durch Wünsche mit Wimpern seiner Freundin Alison ein schöneres Leben zu bescheren. Leider kommt den beiden immer wieder etwas dazwischen.
→ Am Anfang weiß man nicht, was passiert ist und warum Alison weinend in der Ecke sitzt und nicht getröstet werden kann. Ich habe ihren Freund schnell ins Herz geschlossen, der doch alles versucht hat, damit Alison niemals verletzt wird und auch nicht mehr weinen muss. Am Ende sieht er ein, dass das Wünschen nichts genutzt hat.
Aber das Ende gibt der ganzen Geschichte eine Wendung, mit der ich nicht gerechnet hatte. Das war klasse. Ich blieb sprachlos zurück.

Judith Merchant – Monopoly
Eine Frau findet beim Kauf eines Mantels viel Geld in ihrer Handtasche. Sie weiß nicht, wo das herkommt, hat aber einen Verdacht. Einen Verdacht, der sie rasend macht.
→ Anfangs steht man mit Else verwirrt an der Kasse. Woher kommt das Geld? Warum wusste sie davon nichts? Nach und nach kommen ihr die Erinnerungen von letzter Nacht zurück. Auch ich war erschüttert, wie sie an das Geld kam. Aber ihre Reaktion war übertrieben, furchtbar und für mich total unverständlich.
Was aber auch hier nicht fehlen durfte: Eine riesengroße Überraschung am Ende.

Jens Lapidus – Pulver
Ein junger Mann erzählt von seinem Abend und berichtet so Schritt für Schritt, wie er an das Pulver kam.
→ Unspannend bis aufs Letzte. Da ein neunzehnter Geburtstag gefeiert wurde, hat sich der Autor für eine sehr lockere Sprache entschieden, die mir durchaus ZU locker war. Ich hatte gar keine Lust das zu lesen, weil ich schon keine Lust hätte jemandem zuzuhören, der so redet. Und was diese Geschichte in einer Thriller-Sammlung zu suchen hat, frage ich mich bis jetzt.

Markus Stromiedel – Das Haus auf dem Hügel
Ein Mann geht zur Polizei, weil er in einem verlassenen Herrenhaus eine Leiche entdeckt hat. Doch als die beiden Polizisten und er auf dem Hügel ankommen ist weit und breit keine Leicht zu sehen. Der Mann sucht dann allein in dem großen Haus nach Täter und Opfer.
→ Ich weiß nicht wieso, aber ab der ersten Sekunde wusste ich, wie diese Geschichte ausgehen wird. Trotzdem habe ich mich beim Lesen wirklich gegruselt.
Diese ist die einzige Geschichte, die das bei mir ausgelöst hat.

Jilliane Hoffman – Letzte Bergfahrt
Meredith Heller möchte die letzte Möglichkeit des Tages nutzen, um noch einmal auf einer gefährlichen Piste runter ins Tal zu fahren.
In der Seilbahn ist nur noch ein anderer Mann und trotz der ganzen leeren Sessel, setzt er sich ausgerechnet mit in ihren. Am Ende der Fahrt fragt er sie, ob sie sich gern gruselt.
Um diesem seltsamen Mann nicht wieder zu begegnen, entscheidet sich Meredith für die besonders gefährliche Piste und somit für eine andere als der Mann.
Doch es wird für sie unmöglich so noch vor Einbruch der Nacht im Tal anzukommen. Sie muss die Piste wechseln und läuft so Gefahr, dem Mann wieder in die Arme zu fahren.
→ Nett. Das ist das Wort, mit dem ich die Geschichte beschreiben würde. Aber auf keinen Fall etwas Besonderes. Ich fand sie sogar noch übermäßig mit Gedanken über das Skifahren in die Länge gezogen. Das Ende war dann auch nicht wirklich überraschend.

Zusammenfassend fand ich also 3 Geschichten wirklich gut, 5 dann mittel bis eher schwach und 4 wirklich langweilig und nichtssagend.
Keine große Ausbeute wie ich finde.

Nach den Kurzgeschichten gibt es noch den Prolog zu dem neuen Buch von Sebastian Fitzek und Michael Tsokos („Abgeschnitten“), das Ende September erscheint. Dieser kurze Auszug macht definitiv Lust auf mehr.

Ganz am Ende gibt es dann noch etwas Besonderes.
Jeder Autor musste die erste Seite seiner Geschichte handschriftlich abgeben. Diese Seite ist jeder Geschichte vorangestellt.
Am Ende gibt es dann die gesammelten graphologischen Kurzgutachten.
Es ist wirklich spannend zu lesen, was die Handschrift alles über die Thriller-Autoren aussagt.
Wie sehr ich daran glaube, ist natürlich eine ganz andere Sache.

Was gut war: Jede Geschichte hatte ihren ganz eigenen Aufbau. Mal wurde der Leser angesprochen, mal war es als Dialog aufgebaut, mal gab es schon Tote und es musste nur noch aufgelöst werden, mal wurde erst noch getötet.
Es war wirklich individuell und abwechslungsreich.
Nur eben zu großen Teilen nicht spannend.
Daher gibt es schwache .

Fitzek/McDermid/ Connelly/ Heitz/ Busch etc.- P.S. Ich töte dich
Knaur, erweiterte Taschenbuchausgabe Januar 2012
ISBN 3426508575
284 Seiten
Taschenbuch; 8,99 Euro

Challenge: Anti-Age dem SuB

Letztens habe ich bei der lieben Kermit eine tolle (und für mich sehr geeignete) Challenge gefunden: Kampf dem Alt-SuB!
Nach viel hin und her und überlegen, ob ich mitmache, habe ich mich dann für JA! entschieden.
Ich werde also nun monatlich versuchen ein bis zwei Bücher von meinem Alt-SuB zu lesen (also alles, was vor 2012 gekauft wurde).
Ich darf mir die Bücher aber nicht selber aussuchen, sondern überlasse die Wahl einem Zufallsgenerator.

Ein paar Regeln gibt es noch (von Kermit übernommen):
• Bücher, die vor dem 31.12.2011 im auf dem SuB gelandet sind, gehen in den Lostopf und werden alphabetisch nach Autoren-Nachname durchnummeriert.
• Ende jeden Monats zieht die Glücksfee aka Zufallsgenerator eine Zahl.
• Das gezogene Buch muss im Folgemonat gelesen werden.
• Bei fortgeschrittenen Reihenteilen & Schwergewichts-HCs darf neu gezogen werden.
Strafbuch für eine nicht erfüllte Monatsaufgabe ist das am längsten SuBbende.
• Dauer: 01.08.2012 – 31.01.2013

Ich habe nun also eine Excel-Liste mit 400 Büchern. Ich darf nur neu losen lassen, wenn die Zahl auf ein Buch aus 2012 fällt, es ein Reihenbuch oder ein besonders Unhandliches ist.
Da ich mir vorgenommen habe jeden Monat nun mindestens eins zu lesen (das klingt einfach, aber wenn ich sehe, welche Bücher ich 2012 dazu bekommen habe, wird das schon hart genug werden). Eigentlich will ich aber immer zwei Bücher schaffen und deswegen werden auch immer zwei ausgelost.
Das mit dem Strafbuch wird schwierig, weil ich keine Listen von vor 2010 habe. Mal sehen, was ich dann mache. Aber am besten lasse ich es erst gar nicht dazu kommen.

Montagsstarter #69

Wie jeden Montag gibt es wieder den Montagsstarter von Martin:

1. Ich brauche unbedingt Urlaub. Meinen letzten Urlaub hatte ich letztes Jahr im August. Ich habe also auch immer noch über fünf Wochen Urlaub, den ich nehmen kann.

2. Dieses unsommerliche Wetter kann jetzt wirklich mal aufhören.

3. Ich mag den Duft von leichtem, frischen Parfum.

4. Die Umgestaltung von Räumen liebe ich sehr. Ich würde auch so gern bei mir mal einiges ändern, aber ich wüsste nicht, wo ich so richtig anfangen soll.

5. Ein Notizbuch habe ich immer mal wieder in der Handtasche gehabt, nutze es aber nie.

6. Ich denke, ich könnte mal was Neues ausprobieren. Ich weiß nur eigentlich gar nicht was.

7. Geschenke liebe ich sehr! Sowohl sie zu bekommen als auch sie zu machen.

8. Für diese Woche habe ich mir aufräumen und einen Kinobesuch vorgenommen und möchte bei den schönen Dingen des Lebens mein Leben genießen.

Ich lese jetzt „P.S. Ich töte dich“ von Fitzek/McDermid/ Connelly/ Heitz/ Busch etc.

Dies hier ist eine Sammlung von 13 Zehn-Minuten-Thrillern bekannter Thriller-Autoren. Gerade auf die Geschichte von Herrn Fitzek (der hier auch der Herausgeber ist), freue ich mich besonders.
Von einigen Autoren habe ich noch nie etwas gehört, mal sehen, ob ich da gute Neuentdeckungen machen kann.

Erster Satz:
Vorwort von Sebstian Fitzek: „Vorworte sind langweilig.“ (Hach, habe ich schon mal gesagt, dass ich ihn liebe???)
Erste Geschichte (wieder von Fitzek): „Unter normalen Umständen hätte er sich nie vorstellen können, an einem Ort wie diesem Sex zu haben.“ (Ja gut, warum nicht. Da ist man wohl im wahrsten Sinne des Wortes gleich mittendrin im Geschehen.)

Ildikó von Kürthy – Endlich!

Dieses war nun mein siebtes Buch von der Autorin und ich hatte mit meiner anfänglichen Vermutung Recht.
Die Witze waren alle irgendwie schon mal da und selbst die Figuren wurden zum Teil wiederverwertet.
Die Witze sind nicht nur schon in vorherigen Büchern zu finden gewesen, sondern selbst innerhalb dieses Buches werden sie aufgewärmt:

S. 37: „Man darf mich eigentlich nicht küssen, wenn man mich im Prinzip nicht auch heiraten würde.“
S. 176: „Ich kann nicht flirten, ich kann nicht kokettieren, und ich habe noch nie mit einem Mann rumgeknutscht, geschweige denn geschlafen, den ich prinzipiell nicht auch geheiratet hätte.“

Aber worum geht es nun eigentlich in diesem Buch?
Es geht um Vera Hagedorn aus Stade (ein beschauliches Städtchen in der Nähe von Hamburg), die mit ihrem Mann (ein recht bekannter Unternehmer in Stade) ein eigentlich solides Leben führt.
Natürlich ist Vera aber sowohl mit ihrer Figur, als auch ihrer leidenschaftslosen Ehe ein wenig unzufrieden. Dazu kommt, dass sie und Marcus mit c es auch nach vielen Jahren nicht geschafft haben ein Kind zu zeugen.
Dann soll sich aber alles ändern, wie der Klappentext zeigt:

«Nur eine schlafende Frau ist eine zufriedene Frau»Ich dachte, ich sei einigermaßen glücklich. Aber so kann man sich irren.
Denn ich habe versehentlich die Wahrheit über meine Ehe herausgefunden: Ich bin eine betrogene Frau!
Ist das das Ende? Oder ein Anfang?
Erst mal brauche ich ein neues Ego. Und definierte Oberarme.
Ich beschatte meinen Mann, besuche das Seminar «Nackt besser aussehen» und wache am Morgen danach nicht allein auf.
Mein neuer Personal Trainer sagt: «Wahrheit oder Glück, du kriegst niemals beides.»
Ich sage: «Ich will meinen Mann und mein Leben zurück!»
Zum Schluss bekomme ich genau das, was ich mir schon immer hätte wünschen sollen. Endlich!

Dieser Klappentext ärgert mich in zweierlei Hinsicht. Bis Vera den Betrug rausfindet ist nämlich schon ziemlich genau das halbe Buch vorbei.
Weiterhin sagt nicht ihr Personal Trainer, dass die sich zwischen Wahrheit und Glück entscheiden muss, sondern eine Mutter auf einem Kindergeburtstag von Veras Patensohn. Natürlich, das ist ein kleines Detail, aber dann kann ich es doch auch weglassen, wer es gesagt hat. Ein „Mir wird gesagt: …“ hätte doch auch keinem weh getan.

An sich erzählt er aber auch alles, was passiert.
Vera ist vierzig Jahre und hat ein festgefahrenes Leben, aus dem sie so gut wie nie ausbricht. Alles hat seinen geregelten Zeitplan und wenn die Tagesschau läuft, darf niemand anrufen.
An einem Dienstag, 20:10 Uhr passiert dies aber nun. Ihre beste Freundin Johanna ruft an und sagt ihr, dass sie operiert wird. Johanna ist Marcus ein ständiger Dorn im Auge, denn mit ihrer dramatischen und abenteuerlichen Art kann er nicht umgehen. Und erst recht nicht damit, dass Vera bei Johanna in Berlin so viele Möglichkeiten hat.
Mit diesem Anruf nimmt alles seinen Lauf. Johanna und Vera werden nämlich nun eine ganze Weile zusammen verbringen. Erst machen die beiden noch eine Aryuveda-Kur und dann lässt Johanna ihre Brust-OP durchführen.
Für diese Zeit gibt Marcus seiner Frau seinen PC mit und ahnt nicht, dass er ihr so unwissend den Schlüssel zu seiner Untreue in die Hand gegeben hat.
Mit diesem Wissen versucht Vera dann ihr Leben neu in die Hand zu nehmen und dabei irgendwie ihren Mann zurückzugewinnen.

Auf ihrer Rückgewinnungstour steht ihr nicht nur Johanna zur Seite (diese mochte ich übrigens. Sie ist zwar laut und extrovertiert, aber auch ein herzensguter Mensch.), sondern auch ein alter Bekannter: Erdal Küppers.
Ich mag Erdal. Doch, wirklich. Den pummeligen schwulen Türken hatte ich schon das erste Mal als er in einem Buch auftauchte in mein Herz geschlossen mit seiner melodramatischen Art. So sehr ich mich auch freue zu erfahren, wie es mit ihm und seinem Partner Karsten so weitergegangen ist, habe ich immer ein wenig das Gefühl, es reicht nicht für neue Figuren.
Ich verstehe schon, dass Frau von Kürthy mit Erdal eine komplexe Figur erschaffen hat, die man immer wieder mal sehen will, aber hier hat Erdal eindeutig wieder eine Hauptrolle. Und das war mir dann zu uninnovativ.
Auch die anderen Personen waren mir sympathisch. Vera konnte mir nur immer ein bisschen leid tun, dass sie sich mit Sachen begnügte, die in ihrem Alter noch nicht sein müssen, aber gut.
Und auch für Marcus hatte ich lange Zeit Verständnis.

Bei dem ersten Buch von dieser Autorin („Mondscheintarif“) habe ich wirklich noch Tränen gelacht und habe mich nicht mehr eingekriegt.
Jetzt ist die ganze Geschichte nur noch lauwarm. Als ob sie wüsste, wie gut ihre Bücher ankommen und sie deswegen auf Gedeih und Verderb ein Buch auf den Markt bringen muss, egal dass es gar nicht mehr der Qualität entspricht, die Frau von Kürthy eigentlich leisten könnte.
Was ich an ihren Büchern aber immer noch mag, auch wenn ich nicht mehr lachen muss, ist der Schreibstil. In ihren Büchern denken die Frauen ja immer viel über sich und ihr Leben nach und philosophieren und träumen und wünschen und stellen Zukunftspläne an, aber trotzdem schafft die Autorin es, das alles locker dahinfließen zu lassen. Man muss sich durch keine Seite kämpfen.
Und auch wenn man keine große Spannung erwarten muss, erschaffen die Bücher eine wohlige Atmosphäre allein durch den Schreibstil.
Durch das ganze Denken der Protagonistinnen gibt es jedoch auch ein großen Nachteil: auf Chronologie wird wenig wert gelegt.
Natürlich gibt es einen Handlungsstrang und der wird auch kontinuierlich fortgeführt, er wird eben nur ständig unterbrochen durch Anekdoten aus der Vergangenheit, die zum Teil wirklich lang sind und vom Hundertsten ins Tausendste gehen. Somit habe ich schnell den Überblick verloren.

Was aber wieder sehr schön an diesem Buch ist, ist die Gestaltung. Die Kapitel beginnen alle mit einem Zitat über Beziehungen oder Frauen. Ich hatte mich jedes Mal auf das nächste gefreut. Dazu unterstreicht ein Schmetterling immer den Kapitelanfang. Auch in den Kapiteln trennen dann Schmetterlinge verschiede Absätze.
Außerdem lassen sich wieder viele Zeichnungen finden, die immer zum jeweiligen Inhalt passen. Zum Teil sind die auf einer ganzen Seite.

Ich ärgere mich nicht, dieses Buch gelesen zu haben und empfinde es auch nicht als Zeitverschwendung. Spannend und lustig war das Buch aber nicht mehr.
Es war ein durchschnittlicher Frauenroman, der ganz nett war. Dafür gibt es .

Ildikó von Kürthy – Endlich!
rororo, November 2011
ISBN 349925431X
317 Seiten
Taschenbuch; 8,99 Euro

Andere Bücher der Autorin (klicke für die Rezension):

Die Länder und mein Blog – Update

Im März hatte ich ja schon mal gezeigt, in welchen Ländern mein Blog so aufgerufen wird.
Seitdem ist die Faszination bei mir noch gestiegen, denn immer wieder kommen Länder dazu, die ich vorher nicht hatte (jaja, die Sammelleidenschaft).
Heute war zum Beispiel das erste Mal jemand aus Griechenland bei mir auf dem Blog (obwohl ich immer noch nicht genau sagen kann, ob das nicht nur mit ausländischen IP-Adressen zu tun hat.)

Immer häufiger kommen auch „spezielle“ Länder dazu.
Im Gegensatz zu den afrikanischen Ländern, die beim letzten Mal schon dabei waren, sind jetzt meine neuen „Highlights“: Island (das ist mir 33 Klicks sogar schon ziemlich oft vertreten), Peru, die Philippinen, Neuseeland (mein Traumreiseziel) und die Vereinigten Arabischen Emirate (hier mal ein kleines Winken zu Schwiegermutter inklusive nach Dubai!).

Hier ist nun meine (etwas besser gefüllte) Weltkarte und die restlichen Länder:

Stöckchen: Lesesüchtig?

Aktuell habe ich sehr Spaß an Stöckchen und darum habe ich hier mal wieder eins.
Zuletzt gefunden bei Kim’s Pencil (es war aber auch verschiedensten Seiten zu finden).
Ich werde dann mal gucken, wie viele der 43 Sätze (43?!?!) auf mich zutreffen. Grün: ja, Rot: nein.

Also:
Lesesüchtig bist du, wenn:

  1. Du hast deinen eigenen Sachbearbeiter bei Amazon! (→ Tatsächliche kaufe ich eigentlich nie online Bücher.)
  2. Deine Kreditkartenabrechnungen werden per Büchersendung verschickt!
  3. Du kaufst Teil 3 einer Serie und noch bevor du angefangen hast zu lesen, freust du dich auf Teil 4!
  4. Du teilst das Jahr nicht in Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter auf, sondern Neuerscheinungen Frühjahr und Neuerscheinungen Herbst!
  5. Die vielen Mails in deiner Mailbox sind kein Spam sondern die Lieferauskünfte deines Online-Buchhändlers!
  6. Deinen Buchhändler wählst du danach aus, wie weit es bis zum nächsten Parkhaus ist, damit du nicht so weit so schwer tragen musst! (→ Naja, ich wähle ihn immerhin danach aus, wie weit es bis nach Hause ist.)
  7. Dein Stapel ungelesener Bücher (SuB) ähnelt in Höhe und Ausrichtung dem Schiefen Turm von Pisa!
  8. Du ärgerst dich im Mai, wenn ein im Oktober erscheinendes Buch noch nicht in der Datenbank deines Online-Buchhändlers zum Vorbestellen aufgeführt ist. (→ Tatsächlich habe ich noch nie ein Buch vorbestellt. Ich ärgere mich höchstens, dass es noch so lange hin ist, bis ich es kaufen kann.)
  9. Die Familienmitglieder deiner Serienhelden sind dir geläufiger als deine eigenen Cousins und Cousinen!
  10. Dein Postbote hasst dich!
  11. Deine Familie erkennt dich ohne Buch vor dem Gesicht nicht mehr!
  12. Du freust dich über ein schlechtes TV-Programm, denn es verschafft dir mehr Zeit zum Lesen!
  13. Du überbietest dich im Eifer des Gefechts bei eBay selber!
  14. Die Leihbücherei deines Heimatortes kann nur aufgrund deiner Buchspenden existieren!
  15. Du verbringst alle Wochenenden im Baumarkt, um dir neue Regalbretter zuschneiden zu lassen!
  16. Wenn dein SuB auf unter 5 sinkt, steigt dein Puls auf 180!
  17. Man nennt dich auch den ‚Schrecken der Flohmärkte’!
  18. Dein Vermieter kündigt dir, weil die Statik des Hauses nicht für deine Buchmengen ausgerichtet ist. (→ noch nicht, würde mich aber nicht wundern)
  19. An Sonn- und Feiertagen bestellst du entweder online oder gehst an den Hauptbahnhof, um dir Suchtstoff zu beschaffen!
  20. Wenn du in den Urlaub fährst, dann hast du die Klamotten im Handgepäck und der Koffer ist voller Bücher! (→ nicht ganz, aber ich habe meist schon mehr Bücher mit, als gelesen werden.)
  21. Du Deine Bücher grundsätzlich mit Schutzfolien versiehst, damit sie beim (sowieso schon vorsichtigen) Lesen nicht leiden.
  22. Du bereits Freundschaften gekündigt hast, weil Du ausgeliehene Bücher beschädigt zurückbekommen hast. (→ Das ist zum Glück noch nie passiert. Aber ich wäre schon sehr, sehr sauer.)
  23. Du heimlich in der Buchhandlung an den neuen Büchern riechst und Dich dabei verstohlen umsiehst.
  24. Du Menschen, die die letzte Seite eines Buches zuerst lesen, für nicht gesellschaftsfähig hältst. (→ Da bin ich ja auch eine geheilt Süchtige. Das kann ich verstehen.)
  25. Jedes Buch behältst, obwohl es Dir überhaupt nicht gefallen hat oder Du es nie lesen wirst.
  26. Du das Gefühl hast, einen guten Freund verloren zu haben, sobald Du ein gutes Buch beendet hast.
  27. Du niemals das Haus ohne Buch verlässt. (→ Ich ärgere mich sogar, wenn ich keins dabei habe, obwohl ich weiß, dass ich nicht eine Sekunde zum Lesen Zeit habe.)
  28. Du Dich über Bücher ärgerst, die Dir nicht gefallen, Du sie aber trotzdem zu Ende liest.
  29. Du grundsätzlich für jedes Buch ein neues Lesezeichen verwendest.
  30. Du anstatt vor dem Aquarium vor deinem Bücherregal sitzt.
  31. Du als ansonsten friedliebender Mensch Mordgedanken bei schlampigen Übersetzungen oder Grammatik- und Rechtschreibfehlern hegst. (→ Ich kann mich darüber aber schon ein wenig aufregen.)
  32. Du beim Lesen von dicken Büchern immer zwischendurch mal wieder den Klappentext liest.
  33. Du Dich über Dein neues Auto nur deshalb freust, weil Du nun auch die schweren Hardcover mit Dir herumschleppen kannst.
  34. Du Dir nicht vorstellen kannst, wie man in der Supermarktwarteschlange NICHT lesen kann.
  35. Du Dir zu allen Feiertagen nur Bücher wünscht, obwohl Du mindestens zwei Leben bräuchtest, um Deinen derzeitigen SUB auch nur annähernd abbauen zu können. (→ Mir fällt nie etwas zum Wünschen ein. Wenn, dann sind es Bücher.)
  36. Du Dir ein ausgeliehenes Buch, das Dir gut gefallen hat, nach dem Lesen kaufst (obwohl du noch nie ein Buch zweimal gelesen hast). (→ Das habe ich tatsächlich schon mehrfach gemacht.)
  37. Du unter allen Umständen ein neues Buch beginnen musst, nachdem Du das letzte fertig gelesen hast und Du dafür auch mitternächtliche Klettertouren im Nachthemd aufs Bücherregal auf Dich nimmst.
  38. Du denkst, dass Du krank bist, wenn Du in einer Buchhandlung mal nichts kaufst.
  39. Deine Umgebung völlig schockiert darauf reagiert, dich ohne Buch anzutreffen.
  40. Wenn du das Buch auch aufs Klo mit nimmst und liest. (→ Naja, also wenn es sehr spannend ist….)
  41. Du andauern rufst: “Oh! Eine Buchhandlung!”
  42. Du ständig über kreative Möglichkeiten nachsinnst, Deine wachsenden Bücherstapel unterzubringen.
  43. Du diverse Listen – inkl. SuB – führst bzw. Dateien anlegst, um den Überblick über die Bücher zu behalten.

Mehr als 10 Treffer: akut lesesüchtig.
Mehr als 20 Treffer: fortgeschrittenes Stadium.
Mehr als 30 Treffer: nicht mehr therapierbar.

Ich hatte 22 Treffer. Liege also ziemlich genau bei 50:50, was die Antworten angeht. Damit kann ich gut leben.

Stöckchen: Acht Dinge über mich zum Thema „Spannung“

Ab und zu hilft beschweren anscheinend.
Nachdem ich vor einer Weile in einem Montagsstarter mal erwähnt hatte, dass ich noch nie ein Stöckchen zugeworfen bekommen habe (oder auch getaggt wurde), ist es nun doch zum zweiten Mal passiert.
Die liebe Sema möchte von mir wissen, was ich zu dem Thema „Spannung in Büchern, Filmen & Co.“ zu sagen habe.

Hier die Regeln im Überblick:

  1. Schreibe, von wem du getaggt wurdest und verlinke die Person!
  2. Schreibe acht Dinge über dich auf, die zu dem gewählten Thema passen
  3. Tagge zehn weitere Leute.
  4. Gib’ den getaggten Leuten Bescheid.
  5. Stelle selbst ein Thema auf, welches die anderen betaggen.

Meine acht Dinge:

  1. Wenn ich an Spannung denke, kommen mir zuerst immer Action-Bücher (-filme), Krimis und Thriller in den Sinn.
  2. Wenn ich dann so weiter drüber nachdenke, dann sind natürlich aber auch Liebesbücher/-filme spannend, weil man ja wissen will, wie es weitergeht.
  3. Ob das Gelesene/ Gesehene spannend ist, merke ich daran, dass ich mich in Gedanken auch dann damit beschäftige, wenn ich eigentlich etwas anderes tun sollte und es nicht erwarten kann, es wieder zur Hand zu nehmen.
  4. Wenn etwas spannend war, dann bleibt es mir auch lange Zeit nach dem Lesen/ Sehen noch im Gedächtnis und ich vergesse die Geschichte (inkl. Details!) kaum.
  5. Das spannendste Buch, das ich je gelesen habe, war „Der Seelenbrecher“ von Sebastian Fitzek. Bis heute ist es das einzige Buch, das ich mit Herzklopfen gelesen habe.
  6. Auch wenn ich das Buch sehr mag, langweilt mich oft die Tätigkeit des Lesens. Wenn ein Buch nun aber wirklich spannend ist, dann lese ich mehrere hundert Seiten am Stück, ohne es zu bemerken.
  7. Früher habe ich mir oft selber die Spannung genommen, indem ich das Ende zuerst gelesen habe. Das mache ich heute nicht mehr.
  8. Ich bin eigentlich nicht ängstlich, aber wenn ich einen spannenden Thriller gelesen habe, dann versichere ich mich doch mal ganz genau, ob es in der Wohnung rein ist und ich beruhigt schlafen gehen kann.

An dieser Stelle müsste ich nun zehn weitere Leute taggen. Ich bin aber ein Stöckchen-Neuling und schüchtern 😉 . Außerdem fällt mir kein gutes Thema ein. Das nächste Mal aber!
Es hat mir viel Spaß gemacht, dein Stöckchen auszufüllen, liebe Sema!

Montagsstarter #68

Neue Woche, neues Glück. Wie immer beginne ich sie mit dem Montagsstarter von Martin:

1. Großes Glück kommt manchmal ganz plötzlich. Großes Leid aber auch.

2. Gute Ideen sind manchmal die, die am spontansten sind.

3. Gestern habe ich fast die komplette sechste Staffel von „Sex and the City“ am Stück geguckt.

4. Das Wetter scheint auch im Norden nun endlich mal besser zu werden.

5. Wenn etwas für mich unbekannt ist, dann lerne ich es erstmal kennen, bevor ich mir ein Urteil bilde.

6. Immer wenn ich sehr müde bin und das Licht ausmache, dann bin ich plötzlich wieder hellwach.

7. Meine Augenfarbe ist ziemlich ungewöhnlich an mir, denke ich. Ich könnte sie spontan nämlich nicht klar benennen. (Ich habe hier mal sehr fachmännisch die verschiedenen Farben rauskristallisiert.)

8. Ich hab für die neue Woche nichts und gar nichts geplant und möchte die schönen Stunden für spontane Treffen mit Freunden nutzen.

Juni-Liste

Das halbe Jahr ist um und es war so unglaublich schnell.
Der Juni war lesetechnisch sehr schwach, aber der letzte Panem-Teil hatte mich eben nicht so mitgerissen.

gelesen:
Antoine de Saint-Exupéry – Der kleine Prinz
Suzanne Collins – Die Tribute von Panem – Flammender Zorn

gekauft:

geschenkt:
Jo Nesbø – Schneemann

gewonnen:

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