Suzanne Collins – Die Tribute von Panem – Flammender Zorn

Diese Reihe hat es mir wirklich nicht leicht gemacht. An dem ersten Buch habe ich schon so lange gelesen, weil ich nicht reingekommen bin. Durch den zweiten Teil bin ich dann quasi durchgeflogen und der dritte war wieder unendlich zäh. Über einen Monat habe ich nun daran gelesen. Und richtig gut wurde es erst in den letzten drei Tagen, so kurz nach der Hälfte. Ab da konnte ich es kaum noch weglegen.

(Ich lese gerade wirklich beim Abtippen zum ersten Mal den Klappentext. Ich hatte Angst, dass wieder zu viel verraten wird, ist aber nicht so.)

Möge das Gute siegen!
Möge die Liebe siegen!

Katniss lebt! Schwer verletzt wurde sie von den Rebellen befreit und in Distrikt 13 gebracht. Allerdings ist sie damit noch lange nicht außer Lebensgefahr. Doch Katniss‘ einzige Sorge gilt Peeta, der in den „Hungerspielen“ sein Leben für sie gelassen hätte. Die Regierung hat ihn gefangen genommen, ihn gefoltert und seinen Willen gebrochen, um ihn als Werkzeug für ihre Zwecke zu missbrauchen. Das Ziel des Kapitols: die endgültige Vernichtung der Aufständigen. Und zu denen zählt auch Gale, Katniss‘ treuer Freund aus Kindheitstagen…

Tatsächlich wurde damit nicht zu viel gesagt und doch schon fast alles erzählt.
Das zeigt wohl, dass ich die Handlung alles andere als spannend empfand. Eigentlich lässt es sich grob zusammenfassen mit: „Erst muss sich die extrem angeschlagene Katniss in Distrikt 13 zurechtfinden, dann wird sie das Gesicht der Rebellen, dann geht es in den großen Kampf gegen das Kapitol“. Gespickt ist das Ganze mit viel Leid und noch viel mehr Toten. Wer dabei so alles drauf ging, hat mich schon überrascht.

Meine Beziehung zu den Personen hat sich kein bisschen geändert. Außer dass ich Katniss in diesem Teil nun noch ein bisschen weniger mochte als bisher. Ich kann einfach mit diesem „Ich vertraue niemandem und mache alles mit mir selber aus“-Getue nichts anfangen. Das entspricht auch einfach nicht meiner Person.
Peeta fand ich immer noch zu glatt, auch wenn er nun eine gebrochene Persönlichkeit ist.
Haymitch, Plutarch, die anderen Politiker aus Distrikt 13, Beetee, Finnick… ich konnte sie nie so richtig einschätzen. Sie waren mir in weiten Teilen nicht wirklich unsympathisch, aber ich habe ihnen nie vertraut.
Wen ich wirklich mag, ist Gale. Die Szenen mit ihm habe ich am liebsten gelesen. Er hat Ecken und Kanten. Teilt seine Wut mit anderen und ist doch voller Zuversicht und Liebe.

Wogegen man aber nichts sagen kann, ist die Schreibweise. Wie schon in den anderen beiden Büchern, ist sie sehr flüssig, gut verständlich und anschaulich. Perfekt für dieses Genre.

Tja, das war es nun, das Ende der Tribute-von-Panem-Reihe.
Habe ich es als gelungenes Ende empfunden? Nein. Die Story war mir die meiste Zeit zu unspannend und das Ende an sich kam dann zwar nicht zu überraschend, aber ich wäre dann doch gern „live“ dabei gewesen.
Normalerweise freue ich mich ja auch immer über den Epilog, der zeigt, wie die Zukunft unser angelesenen Freunde sein wird. Aber dieses Mal hat mir das Geschehen an sich schon nicht gefallen. Und die, um die es dort ging (ich will jetzt mal nicht zeigen, wer überlebt und wer sich hier für wen entscheidet) wurden mir dort auch nicht wirklich sympathischer. Eher noch im Gegenteil. Außerdem hätte ich gern gewusst, wie es allen anderen so ergangen ist.

Für mich war das also ein ganz, ganz schwacher Abschluss dieser Trilogie. Hätte das Geschehen in der zweiten Hälften nicht so angezogen, hätte dieses Buch wohl noch weniger Sterne bekommen. So ist es für mich knapp über Durchschnitt: .

Suzanne Collins – Die Tribute von Panem – Flammender Zorn
Originaltitel: The Hunger Games – Mockingjay (2010)
Oetinger, Januar 2011
ISBN 3789132209
431 Seiten
Gebunden; 18,95 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Die Tribute von Panem – Tödliche Spiele
2. Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe
3. Die Tribute von Panem – Flammender Zorn