Gerne beginne ich meine Rezensionen ja mit der Anschaffungsgeschichte und auch hier greife ich zu dem beliebten Mittel.
Ursprünglich war ich nämlich bei dem Buchhändler meines Vertrauens und habe ein Buch entdeckt. Ich habe den Klappentext gelesen: Der war toll. Ich habe stichprobenartig Seiten aufgeschlagen: Der Schreibstil und die ganze Aufmachung waren spannend und innovativ. Also? Gekauft!
Ich komme nach Hause und freue mich. Nett wie ich bin, ließ ich das Buch dann erst von einer anderen Person lesen, die mir relativ schnell mitteilte: „Du… das hier ist ein zweiter Teil.“
BITTE? Die Enttäuschung war ja nun wieder groß. Ich hasse es, wenn man nirgends entdecken kann, dass das Buch zu einer Reihe gehört und dann nicht mal ein erster Teil ist.
Naja, dann musste ich eben im Nachhinein noch den ersten Teil kaufen. Der versprach nämlich ebenso besonders zu werden.
Und diesen ersten Teil haben wir nun hier vorliegen.
An dieser Stelle schreibe ich ja gern den Klappentext ab. Bei diesem Buch möchte ich den aber mal als Bild wirken lassen, denn ich könnte es nie so schön machen, wie er in echt aussieht.
So geheimnisvoll der Klappentext schon ist, so geheimnisvoll geht es weiter.
Man wird durch einen unbekannten Erzähler in die Story eingeführt, der nichts preisgeben möchte, da es zu gefährlich wäre, wenn der Leser das Geheimnis wüsste. Darum soll man das Buch doch bitte auch gleich wieder weglegen und vergessen, dass es das Buch überhaupt gibt. Und wenn nicht, dann wurden wir immerhin gewarnt, dass das Buch unser Leben verändern kann.
Das Buch wird eigentlich für Kinder ab 10 Jahren empfohlen.
Da finde ich es besonders toll, wenn diese direkt angesprochen werden und sich so fühlen können, als wären sie Teil des großen Ganzen.
Auch während bestimmter Kapitel wird man immer wieder angesprochen und es wird darauf hingewiesen, dass man das alles doch eigentlich gar nicht wissen dürfte, er Geheimnisse aber so schlecht für sich behalten kann. Süß ist auch, wenn einem beim Lesen eine Pause empfohlen wird, weil das nächste gaaaaanz spannend wird und man da die volle Konzentration braucht.
Für Kinder finde ich diese Art des Schreibens wirklich mehr als toll und spannend!
Von der Geschichte an sich möchte ich gar nicht so viel preisgeben. Weil es hängt ja alles mit dem großen Geheimnis zusammen. Und wenn ihr das kennen würdet… dann hättet ihr nicht mehr so ein unbeschwertes Leben wie bisher.
Nur so viel: es geht um die beiden 11-jährigen Kinder Kassandra und Max-Ernest, die beide an sich schon ganz besondere Charaktere sind. Zwei Außenseiter (das klingt vielleicht gemein, aber zum Teil kann ich das sogar verstehen), die ein Team bilden und allerhand Rätsel lösen und Abenteuer bestehen müssen.
Im Haus eines (höchstwahrscheinlich) verstorbenen Magiers finden die beiden ein altes Notizbuch, in dem der Magier um Hilfe bittet und sie im Gegenzug in das große Geheimnis einweihen will. Dazu müssen sie erst einmal seine Geschichte kennenlernen, aber um die zu erfahren, müssen sie schon Geheimcodes entschlüsseln.
Und dann ist ihnen plötzlich ein mysteriöses Pärchen auf der Spur, das weiß, dass unsere beiden Helden das Buch haben.
Plötzlich verschwindet aber auch ein Mitschüler von Kass und Max-Ernest und alles scheint miteinander zusammenzuhängen.
Und so begeben die beiden sich auf eine gefährliche Spurensuche.
Hierbei begegnet man das ganze Buch über immer wieder Rätseln, die auch den Leser zu so manch einer Überlegung bringt (wenn man denn möchte. Ich hab immer mitgeknobelt).
Ich bin der Zielgruppe schon um mehr als ein Jahrzehnt entwachsen und trotzdem konnte ich in dem Buch ziemlich viel lernen über eine Besonderheit, die nur wenige Menschen haben: die Synästhesie. Wie das in den Zusammenhang passt, möchte ich nicht verraten. Aber ich war doch sehr erstaunt, dass es nicht nur eine Geschichte ist, sondern die Leser daraus auch ganz viel mitnehmen können.
Die Sprache ist sehr bildlich und lustig und liest sich sehr flüssig – was auch der Zielgruppe geschuldet ist. Trotzdem war mir die Sprache oft zu einfach, zu direkt und zu plump.
Die Figuren und Umgebungen wurden damit aber sehr liebevoll beschrieben. Gerade Kass und Max-Ernest waren Menschen, die ich im realen Leben wohl auch nicht so richtig verstehen würde und deswegen lieber auf Abstand halte. In dem Buch sind sie mir aber ganz schnell ans Herz gewachsen mit all ihren Eigenarten.
Was nie meine Sternanzahl beeinflusst, aber trotzdem wichtig für mich ist, ist das Cover. Und dieses hier ist ein ganz besonders schönes.
Ich finde dieses kräftige Rot schon sehr ansprechend und dazu die Reliefs am Rand und die eingeprägten goldenen Buchstaben. Es hat definitiv eine alte Anmutung und wirkt mit dem Schloss, dass das Buch wohl geschlossen halten soll, schon geheimnisvoll.
Letztendlich will ich es gar nicht als reines Kinderbuch bezeichnen, da es schon sehr spannend ist und ich vor allem wissen wollte, was es mit dem komischen Pärchen auf sich hat.
Die Sprache war dann zum Teil aber so einfach, dass mir der Lesespaß manchmal vereitelt wurde.
Alles in allem verdient das Buch aber .
Pseudonymous Bosch – Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis
Originaltitel: The Name of this Book is Secret (September 2008)
Arena, Juni 2009
ISBN 3401062565
319 Seiten
Gebunden; 14,99 Euro
Reihenfolge der Bücher:
1. Der Name dieses Buches ist ein Geheimnis (The Name of this Book is Secret)
2. Wenn du dieses Buch liest, ist alles zu spät (If You’re Reading This, It’s Too Late)
3. Dieses Buch ist gar nicht gut für dich (This Book Is Not Good for You)
4. Dieses Buch ist vielleicht gar kein Buch (This Isn’t What It Looks Like)
5. Dieses Buch ist echt das Letzte (You have to stop this)
6. Dieses Buch braucht dich!: Oder es wird nicht geschrieben (Write This Book)
Jan 09, 2016 @ 22:59:35
Ihr Buch war sehr schön und spannend.Es gefällt mir sehr ich werde die anderen Bücher auch noch lesen.Tolle Idee mit den Titeln u.s.w.
Viele grüße das Mädchen die ihr Buch gelesen hat!!!