Ich hatte so viel Gutes von dem Buch gehört. Und musste es unbedingt haben. JETZT SOFORT. Das war irgendwann 2009. Dann hatte ich es und ließ es treulos auf dem SuB liegen. September 2010 gönnte ich mir dann den Nachfolger. Natürlich OHNE Teil 1 schon gelesen zu haben.
Und jetzt freue ich mich, dass ich so lange mit dem Lesen gewartet habe. Mittlerweile gibt es nämlich auch Teil 3 und ich muss nicht sehnsüchtig warten, wenn ich Teil 2 verschlungen habe.
An der Spanne zwischen „Ich lese jetzt…“ und der Rezension kann man vielleicht schon ablesen, wie gut mir „Anleitung zum Entlieben“ gefallen hat. Nämlich sehr gut. Sogar mehr als sehr gut. Ich fand es fantastisch.
Die Geschichte ist recht leicht erzählt.
Lapared (auch Lpunkt oder Lchen genannt) trennt sich von ihrer großen Liebe 119.
Über zwei Jahre waren sie ein Paar. Das Problem: Sie liebte ihn über alles und er sie nicht. Das wussten beide. Und trotzdem gab Lchen die Hoffnung nie auf, dass sich bei ihm irgendwann Gefühle entwickeln. So lange konnte man ja die Freundschaft plus (ich hoffe, an dieser Stelle weiß jeder, wofür das Plus steht!) versuchen.
Und nach einem Urlaub auf Sylt kommt die Erleuchtung, dass sich das bei ihm wohl nie ändern wird. Ab da versucht Lpunkt den kalten Entzug, der von einigen Rückschlägen und Rückfällen geprägt ist. Nach und nach gibt es aber auch immer mehr Lichtblicke am grauen Liebeshimmel.
Und dabei kann man so schön mitleiden und mitfiebern.
Das Buch ist nämlich zum größten Teil autobiografisch. Die Geschichte hat Conni Lubek größtenteils genau so erlebt (nur einige Details hat sie zur Verdeutlichung der Wahrheit hinzugefügt). „Fiktion im Dienst der Wahrheit“ wie Frau Lubek so schön sagt (genauer nachzulesen in dem Interview mit der Brigitte).
Die Anfänge der Geschichte finden sich in dem gleichnamigen Blog. (Von Frau Lubek auch das Blog genannt. Ich glaube, die DER-Blog-oder-DAS-Blog-Frage spaltet die Blogosphäre wie die DAS-Nutella-oder-DIE-Nutella-Frage ganz Deutschland… ich benutze übrigens jeweils die erste Variante).
Obwohl man nun also mitleiden kann und zu ergründen versucht, wie Lpunkt endlich ganz von 119 wegkommen kann, ist das Buch unglaublich witzig geschrieben. So herrlich selbstironisch.
Und wenn es dann doch mal ernster wird, dann tritt einfach Curd Rock in Bildern auf und alles ist lockerer.
Curd Rock ist sowieso eigentlich der heimliche Star des Buches. Ein Stofftier, das allerhand erlebt. Das kann man mittlerweile sogar bei Facebook verfolgen 😉
In den autobiografischen Zügen liegt für mich auch die große Stärke. An keiner Stelle gibt es kuriose Skurrilitäten, die total an den Haaren herbeigezogen sind. Wie auch? Wenn alles so oder so ähnlich erlebt wurde.
Und Lapared ist sowieso ein Charakter, den man als Frau sofort lieben muss. Mit ihren kleinen Macken, die wir wohl alle haben und die besonders in so schweren Phasen hervorkommen.
Dieses Buch ist nicht nur für alle, die sich ebenfalls entlieben wollen, sondern auch für schon erfolgreich Entliebte, welche, denen es vielleicht irgendwann mal bevorsteht und die ewig Glücklichen (die können dann mal sehen, was sie zum Glück verpasst haben).
Ich bin extrem froh, dass Teil 2 schon auf meinem SuB liegt (und ich ahne, dass es heute Abend meinen Nachttisch erobert. Ich muss einfach wissen, wie es weitergeht.)!
Ach ja, die Sternbewertung fehlt ja noch: . Aber wen wundert es bei dieser Lobeshymne noch?
Conni Lubek – Anleitung zum Entlieben
Ullstein Taschenbuch, Juni 2008
ISBN 3548268072
347 Seiten
Taschenbuch; 9,95 Euro
Reihenfolge der Bücher:
1. Anleitung zum Entlieben
2. Entlieben für Fortgeschrittene
3. Der Beste zum Schluss
Feb 22, 2012 @ 18:54:55
Die Charaktere haben aber merkwürdige Namen. Wird erklärt, was die bedeuten bzw. wie die Charaktere zu diesen Namen gekommen sind?
Feb 22, 2012 @ 20:40:11
Daran musste ich mich auch erst gewöhnen, aber man kommt schnell rein.
Aber es wird auch geklärt. Dadurch, dass das ja ursprünglich ein Blog war, ist Lapared (irgendwo auf der Welt ist das ein Ort) der Nickname gewesen. Und 119 heißt so, weil er irgendwann mal in der Matching-Liste der Partnerbörse auf Platz 119 war.
Auch andere Charaktere sind anonym. Die beste Freundin wird zum Beispiel Frau D. genannt. Da ich aber eh so viele Blogs lese (und in den meisten Blogs ist das ja gang und gäbe, dass es anonym ist), hat mich das wirklich nicht gestört.
Feb 22, 2012 @ 21:08:42
Achso, dann macht es ja Sinn. 😉