Susanne Fröhlich – Treuepunkte

Ich sollte es erstmal eine Weile aufgeben. Frauenliteratur und ich kommen momentan nicht gut miteinander aus. Und dabei hatte ich mir dieses Mal beim Aussuchen so viel Mühe gegeben. Ich hatte extra mehrere Stellen angeguckt und fand sie alle lustig. Leider habe ich diese Stellen nicht mehr wiedergefunden.

Der Klappentext ist aber auch wieder mehr als üblich:

Was tun, wenn der Ehemann plötzlich so ganz anders ist als sonst? Und was, wenn man fühlt, dass es höchste Zeit ist, auch mal ganz anders zu sein? Andrea Schnidt geht in die Offensive…

Ohne Umschweife übersetzt heißt das:
Frau sitzt arbeitslos und gelangweilt zu Hause, nachdem sie die Kinder in den Kindergarten und die Schule gebracht hat und hat zu viel Zeit zum Nachdenken.
Und wenn der erfolgreiche Anwaltsgemahl dann immer später nach Hause kommt und immer mehr mit der neuen Kollegin, Belle Michelle, zu tun hat, dann gibt es nur eine logische Schlussfolgerung: Er geht fremd!
Das lässt nur eins zu: Rache (bestehend aus ganz viel Spaß mit alten und neuen Freunden).

Daraus hätte man doch mal wieder viel machen können. Lustige Rachepläne, komische Spionage-Aktionen, heitere Katz-und-Maus-Spielchen.
Frau Fröhlich hat das wohl nicht eingesehen und hat all diese Aktionen lieber recht humorlos ablaufen lassen.
Ich habe sicherlich verstanden, wo sie den Humor unterbringen wollte und wo es lustig sein sollte. WAR ES ABER NICHT! Es war alles schon mal dagewesen. Keine neuen Ideen oder neuen Wege wurden eingeschlagen.

Dazu kam eine sehr verquere Erzählweise. Andrea dachte viel an ihre Vergangenheit zurück und diese Szenen dauerten immer ewig. Zum Beispiel wurde sehr detailliert von ihrem Klassentreffen (schon mehrere Jahre zurückliegend) und ihren Flitterwochen (bezeichnenderweise ohne Ehemann Christoph, dafür aber mit lesbischer bester Freundin) berichtet.
Als man dann wieder in die Realität zurückgeschleudert wurde, war das sehr verwirrend. Es gab eindeutig zu viele Zeitsprünge.

Und dafür waren mir die Kapitel dann auch eindeutig zu lang. Die knapp über 250 Seiten bestanden nur aus fünf Kapiteln. Zu wenig, wenn man bedenkt, was alles in den paar Seiten untergebracht wurde.

Mit den Figuren konnte ich mich auch nicht identifizieren. Sie wurden kaum beschrieben. Von Andrea weiß ich nur, dass sie sehr dünne Haare hat und schlank ist mit einem Hang zum Moppeligen (jaha, so war das beschrieben, es mache sich an dieser Stelle bitte jeder sein eigenes Bild). Von den anderen weiß ich eher noch weniger.
Ich muss aber sagen, dass der Charakter dafür gut rüberkam.
Es kann aber natürlich sein, dass die Personenbeschreibungen in Teil eins bis drei schon so überwältigend waren, dass es ja auch irgendwann reicht. Und wer startet schon mit Band 4?

ICH! Und das aus gutem Grund. Ich habe nämlich tatsächlich erst nach dem Lesen aus Zufall rausgefunden, dass dieses Buch zu einer Reihe gehört (beim Kauf hatte ich noch kein Smartphone um mal schnell nachzugucken).
Ich fühle mich dann ja immer etwas verarscht, wenn man es im Buch NIRGENDS herausfinden kann. Ich finde, sowas gehört unter den Klappentext oder zumindest innen hin, wo alle Angaben zum Buch stehen.
Gut könnte man jetzt sagen, dann hat mir wohl kein Vorwissen gefehlt und es hat auch sonst nicht beim Lesen gestört. Stimmt schon! Finde ich trotzdem nicht fair.

Ich habe gelesen, dass Band eins und zwei viel besser sein sollten.
Aber irgendwie hätte das jetzt alles einen faden Beigeschmack, weil mir das Buch nicht wirklich gefallen hat.

Da es sich aber recht gut hat lesen lassen und ich auch von der Geschichte nicht genervt war (ich fand sie sogar wirklich ok, aber halt nicht mehr und schon gar nicht witzig!), vergebe ich .

Ach und abschließend: Was in drei Teufels Namen soll dieses Cover??? Den Titel habe ich ja dann irgendwann verstanden. Aber den Fliegenpilz? Dieses Symbol verschließt sich mir bis jetzt.

Susanne Fröhlich – Treuepunkte
Fischer Taschenbuch Verlag, November 2007
ISBN 9783596168125
254 Seiten
Taschenbuch; 8,95 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Frisch gepresst
2. Frisch gemacht
3. Familienpackung
4. Treuepunkte
5. Lieblingsstücke
6. Lackschaden

Frage 31 – Welche ist die erste Buchserie, die du gelesen hast?

Als ich noch ganz jung war, habe ich sehr gerne Bücher der Reihe „Fear Street“ gelesen. Aber irgendwie sehe ich das nicht wirklich als Reihe an, da alles in sich geschlossene Geschichten sind.
Daher sehe ich als erste Reihe Harry Potter an. Das erste Buch (Harry Potter und der Stein der Weisen) habe ich in der fünften Klasse gelesen.

Endlich mal neue Bücher

Hallo, mein Name ist Julia und ich bin süchtig…

Ich stehe aber nicht mal auf teuer und edel (das hätte wenigstens noch Stil), nein die ganze Sache ist viel trauriger. Ich stehe auf den billigen Fusel, den, der am nächsten Morgen Kopfschmerzen macht: Ich liebe Mängelexemplar-Haufen. Ich kann nicht anders. Die lachen mich an. Die schreien mich an. Wenn ich bedenke, wie viel Geld ich da mal eben schnell lasse (mit Büchern die mich meist eher mäßig begeistern), könnte ich mir auch regelmäßig mal ein normalpreisiges Buch kaufen, das mich RICHTIG begeistert. Aber bei solchen Haufen wird bei mir der Jäger-und-Sammler-Instikt geweckt. Ich wühle diese Dinger systematisch um. Das macht mir Spaß. Ich gehe jeden Stapel einzeln durch und sortiere um. Die anderen Leute am Tisch haben meist Angst und kümmern sich nur um die Stapel, die schon durch meine Kontrolle gegangen sind.

Heute habe ich deswegen wieder meinen Pegel erhöht. Der Suchtdrang ist für eine Weile gestillt.
Und zwar mit:
Matthew Dicks – Der gute Dieb
Nina Schmidt – Abgebrezelt
Michael Baron – Als sie ging