Urlaubspause

Ich habe es endlich geschafft. Scherbenmond von Bettina Belitz ist beendet. Ich würde das Buch auch gerne rezensieren, aber das muss wohl oder übel warten, denn in 1,5 Stunden muss ich los zum Flughafen. Ich mache nämlich schön eine Woche Urlaub in Griechenland.
Aber sobald ich hier bin schreibe ich die Rezi. Es ist nämlich der zweite Teil meines Lieblingsbuches (Splitterherz) und das wäre ja total fatal, wenn ich dazu nichts schreibe. Außerdem wurde mir persönlich gedankt am Ende. Jahaaaaa! Ich freu mich darüber so sehr. Aber wie das genau zusammenhängt, schreibe ich dann, wenn ich wieder hier bin.

In den Urlaub nehme ich zwei Bücher mit. Dünne versteht sich. Ich bin ja wohl noch nicht ganz raus aus der Flaute (auch wenn ich gestern Abend und heute Morgen die 140 fehlenden Seitern in einem – bzw. zwei – Rutsch fertig gelesen habe).
Ich nehme „Jan ist weg“ (Anna Licht) und „Resturlaub“ (Tommy Jaud) mit.

So, und deswegen verkünde ich jetzt hier ganz deutlich eine einwöchige Urlaubs-Blogpause.

Bis dann! 😉

Jacqueline Remy – Kalt bis ans Herz

Hast du zu viel Spannung im Leben? Zu viel Hektik, Zweifel, Angst??? Kannst du deswegen keine Psychothriller mehr lesen, weil dein Leben schon ein eigenständiger Thriller sein könnte? Du würdest aber so gern wieder einen Lesen?
Dann habe ich hier die PERFEKTE Lösung:

Rose Lemonnier ist jung und schön, kühl und erfolgreich. Alles scheint perfekt, bis sie eines Tages in ihre Heimatstadt Annecy zurückkehrt, um in einer Buchhandlung ihren Bestseller vorzustellen. Gemeinsam mit ihrer Jugendliebe Thomas taucht dort ein dunkles Geheimnis aus ihrer Vergangenheit wieder auf und droht, sie mit sich fortzureißen. (Klappentext)

Der Erzählungsverlauf ist komplett gradlinig. Keine Wendungen, Überraschungen, Irrungen oder Erschütterungen. Nur immer schön gerade aus. Wir wollen ja niemanden verwirren, ne?
Die Erzählweise an sich ist ganz nett. Es gibt keinen Ich-Erzähler, sondern verschiedene Kapitel werden aus verschiedenen Sichtweisen (aus der von Rose, ihrer Jugendliebe Thomas und ihrem Kunden Léo) beschrieben.
Um jetzt auch nicht zu viel Input zu erhalten, kratzt die Autorin nur an der Oberfläche der Figuren. Tiefgründigkeit habe ich vergebens gesucht. Rose wird zwar relativ gut beleuchtet und zum Teil auch ihr Vater, doch die anderen Figuren bzw. ihre Intentionen bleiben häufig undurchsichtig und unglaubwürdig. Man versteht nur nach und nach ein wenig ihre Handlungsweisen.

Ich habe dieses Buch in zwei Tagen durchgelesen. Und zusammenfassend kann ich leider nur sagen: Psycho-was???
Ich erkenne an keiner Stelle den Psychothriller, der dieses Buch sein will. Für mich ist der Psycho nur an einer Stelle zu erkennen: an dem Psychoratgeber über das wahre Ich, den die Protagonistin geschrieben hat.
Das Buch hat keinerlei Rätsel. Von Anfang an ist klar, was das schreckliche Geheimnis der Vergangenheit von Rose Lemonnier ist.
Dieses Buch ist nur eine Mischung aus Liebesgeschichte und einem Ratgeber über Schuld. Auf dem Cover hätte ohne Probleme „Roman“ gedruckt werden können.

Also ist dieses Buch keinen Fans von nervenzerreißenden Thrillern zu empfehlen.
Aber welchen, die ruhige… GANZ ruhige… Thriller brauchen 😉

Und was diese weißen Tauben auf schwarzem Grund sollen, kann ich mir auch beim besten Willen nicht erklären.

Da das Buch aber nicht so schlimm war, dass ich abbrechen musste, bekommt es Sterne.

Jacqueline Remy – Kalt bis ans Herz
Originaltitel: Essaie encore (April 2005)
Aufbau Tb, September 2008
ISBN 9783746624532
284 Seiten
Taschenbuch; 8,95 Euro

Elke Ahlswede – Mum@Work

Katharina hat es geschafft: Ihr neuer Chef richtet ihr ein schickes Home Office ein. Doch der Traum von der Karriere im Kinderzimmer wird schon bald zum Albtraum, als Baby Max statt auf Dinkelkeksen auf wichtigen Dokumenten herumkaut und Tochter Mareike Diddl-Maus-Videoclips an Kathis Geschäftspartner mailt. Als Kathi dann auch noch zur Chefin der ersten Tele-Arbeiter-Gewerkschaft Europas gewählt wird und ihr die Call-Center-Kolleginnen die Mailbox vollheulen, sehnt sie sich nach einem echten Büro … (Klappentext)

Ein tolles Buch. Wirklich! Und es fängt schon grandios an.
Die Personen werden nämlich sofort mittels einer Liste voller lustigen Beschreibungen vorgestellt. Wenn derjenige dann im Buch auftauchte, wusste man gleich in welchem Verhältnis er zu Katharina steht. Ich habe oft zurückgeblättert und die Liste nochmal studiert, um alles ordentlich durchblicken zu können.

Langweilig wird es dann aber auch weiterhin nicht. Schon der Aufbau lässt dies gar nicht zu. Der Text ist nämlich ab und zu unterbrochen durch Textmessages und Zeitungsartikel.
Außerdem wird die Geschichte immer von Katharinas Gedanken kommentiert. Hier entstehen die meisten Lachanfälle.
Doch auch die Figuren an sich haben es mir nicht leicht gemacht ernst zu bleiben. Alle haben ihre lustigen Eigenheiten und somit ist es total interessant ihrem Leben zu folgen.

Da ich soooo viel Positives zu dem Buch zu sagen habe und nur ganz wenig Negatives, werde ich es heute mal anders machen als in den anderen Rezensionen.
Hier folgt meine kleine Positiv-Negativ-Liste 🙂

Negativ
– die Geschichte läuft voran, ohne ein bestimmtes Ziel zu verfolgen (also es wurde am Anfang kein wirkliches Problem aufgezeigt, was gelöst werden muss)
– ab und zu wird man einfach in Gespräche reingeworfen ohne zu Erfahren, wo man eigentlich gerade ist (ich hatte dann gern das Problem, dass ich mir ein Telefonat vorgestellt habe. Als dann herauskam, dass es doch ein Besuch war, war ich sehr verwirrt)

Positiv
– lustige, ironische Beschreibungen
– liebevoll ausgearbeitete Personen
– realistische Geschichte
– schönes Cover (finde ich)
– trotz dessen, dass es keinen Spannungsbogen gibt, ist man immer zum Weiterlesen motiviert (vor allem aufgrund der Lachgarantie)
– auch wenn man keine Kinder hat und schon gar nicht in einem Home-Office arbeitet, kann man sich mit der Story gut identifizieren (das kann ich aus Erfahrung sagen 😉 )
– verschiedene Schreibstile (Message, Zeitungsartikel…)
– Ausblick, wie es mit den verschiedenen Personen weitergeht

Ich kann nur sagen, dass dieses Buch wirklich sehr gut gelungen ist und sich das Lesen auf jeden Fall lohnt.
Da ich nicht wusste, dass es einen Vorgänger gibt (Mama.com), hatte ich es einfach so gelesen. Der erste Teil wird auch nicht unbedingt für das Verständnis gebraucht, aber ich denke, dass es auch nicht von Nachteil ist, wenn man es zuerst gelesen hat.
Ich habe mir jetzt im Nachhinein Teil eins und teil drei zugelegt und freue mich schon total auf mehr von Familie Stein.

Mein Fazit Sterne, da mir der Spannungsbogen gefehlt hat. Also: EMPFEHLENSWERT!!!

Elke Ahlswede – Mum@Work
Bastei Lübbe, März 2008
ISBN 9783404158058
304 Seiten
Taschenbuch; 7,95 Euro

Reihenfolge der Bücher:
1. Mama.com
2. Mum@Work
3. Papa@Home

Trauriger Abschied

Es ist 4 Wochen, 15 Heldinnen-Artikel und einen großen Freudenschrei her, seit ich Folgendes berichtet habe:
She’s back…
Und nun muss ich leider sagen: Ich nehme es zurück und behaupte das Gegenteil!

Heldin im Chaos hat aufgegeben. Diesmal komplett.
Ich weiß nicht warum. In der Blogosphäre kursieren viele Gerüchte: Angst um die Anonymität, Neider, Hasstiraden… Den wahren Grund kennt wohl nur sie.
Dabei sah es in den letzten paar Wochen ja wirklich danach aus, als hätte sie wieder Spaß am Bloggen.

Ich kann nur sagen: OH MEIN GOTT, WIE SOLL DAS NUR OHNE DR. JOSEPHINE GEHEN??? schade, schade, schade! Das ist wirklich traurig!

Aber ein ganz klitzekleines Trostpflaster habe ich gefunden, ihren alten Blog, den es bis März 2010 gab!

März-Liste

Mensch, der Monat ist ja schon wieder um. Das hätte ich beinahe total vergessen.
Aber spannender als letzten Monat ist die Liste nicht wirklich 😦

gelesen:

gekauft:

geschenkt:
Charlaine Harris – Vor Vampiren wird gewarnt

gewonnen:

Jane Fallon – Hin und weg von Paul

Typische Frauenbücher verlangen typische Inhalte. Der häufigste: „Um Gottes Willen, WAS muss ich machen, dass ER mich will?“ Geh durch einen Buchladen und du findest so viele Bücher, dass du alle zusammen gar nicht halten könntest.
Dieses Buch setzt dort an, wo bei vielen Schluss ist: Er (klischeehaft: der Chef!) hat sich endlich entschieden! Er will nur die Eine! Er hat Frau und Kinder verlassen! Sie ist glücklich!

Doch Helen ist überhaupt nicht mehr glücklich. Nach all den Jahren hat sie jetzt auch keine Lust mehr auf Paul. Aber wie soll sie diesen Egozentriker nun loswerden und ihn vor allem wieder aus der Wohnung kriegen?
Ganz klar, ein Plan muss her. Plan A: mangelnde Körperhygiene und schlimme Gebrechen. Und wenn das nicht klappt? Dann muss ein neuer Plan her…

Für solche Themen muss man doch eigentlich wirklich ein kreatives Cover schaffen. Wenn schon der Inhalt nicht innovativ ist, warum ignorieren so viele Verlage dann auch gekonnt die Covergestaltung??? Was soll bitte dieses Wolkenherz über bonbon-pinken Himmel? Gut ich hatte auch Interpretationen in Deutsch. Ich verstehe schon! Rosarote Brille, Wolken sind sehr zart und zerbrechlich (wie die Liebe), können durch Kleinigkeiten kaputt gehen… Aber es ist überaus hässlich nicht wirklich schön. Das Originalcover ist zwar auch nicht der Kracher, aber besser als das deutsche, das aus jeder rosa Pore „KIIIIIITSCH!“ schreit.

Dafür hat das Buch wenigstens die perfekte Länge, finde ich. Ganz knapp über 400 Seiten und die sind dann in relativ kurze Kapitel unterteilt (also im Schnitt zwischen 15 und 25 Seiten).
Es ist aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben. Dieser folgt dann aber jeweils einer Person und beschreibt nur dort das Geschehen. Meistens geht es natürlich um die Hauptperson Helen.

Meiner Meinung nach ist dieses altbekannte Thema wirklich gut umgesetzt. Es gibt immer wieder Stellen, an denen man laut lachen kann, doch auch zum Nachdenken wird man angeregt. Ich finde, das Buch hat ganz zarte philosophische Einschläge. So wird des Öfteren über das Thema Schuld (aufgrund des Betrugs) nachgedacht. Aber wirklich nur in ganz leichten Ausprägungen.
Die Figuren wurden sehr gut beschrieben. Sie sind lebendig und man kann sich in jeden Charakter und dessen Verhaltensweisen völlig hineinversetzen.

Was in Frauenromanen ja gern mal vergessen wird, ist die Spannung. In Rezensionen gern ausgedrückt durch „Joa, es plätschert halt so vor sich hin, ne?!?!“ Hier ist das nicht so. Es kommt tatsächlich häufig Spannung auf. Es gibt viele Stellen, an denen man sich fragt: „Klappt es jetzt? Schluckt er oder sie den Köder? Fliegt die Lüge auf?“.
Also ich habe das Buch gern gelesen und auch schnell gelesen.

Das Einzige, was ich nicht so gelungen fand, war, dass der Leser ab und zu direkt angesprochen wurde. Es gab ähnliche Sätze wie „Sie fragte sich, wo er steckte und ob er dieses oder jenes tat. Aber wir wissen ja, dass er nur im Supermarkt war.“ So was mag ich überhaupt nicht. Ich werde an solchen Stellen total aus dem Lesefluss gerissen und merke, dass ich wirklich nur Zuschauer bin und nicht Teil der Geschichte.

Im Großen und Ganzen lässt sich also sagen, dass es ein gutes Buch, aber kein überragendes Buch ist. Von mir bekommt es .

Jane Fallon – Hin und weg von Paul
Originaltitel: Getting Rid of Matthew (Januar 2007)
rororo, Juli 2009
ISBN 9783499244742
414 Seiten
Taschenbuch; 8,95 Euro