Dieses Buch reizte mich ganz, ganz lange. Ich habe mit viel Begeisterung jeden Artikel auf SPIEGEL ONLINE gelesen, in dem es um diese lustigen Flugszenen ging (wer dieses Büchlein noch nicht hat, und überlegt es anzuschaffen, der Suche nach „Kurioses aus dem Cockpit“ auf SPON). Und dann kam es: DAS BUCH! Die Zusammenfassung aller Geschichten, die man lieber nicht selber im Flieger erleben möchte. Aber Schadenfreude ist ja doch manchmal einfach die schönste Freude.
Und bald war er da, der große Tag. Ich habe das Buch in DOPPELTER Ausführung bei meiner Abteilungsleiterin gesehen und fragte, ob ich es mir denn mal ausleihen dürfte. Dann kam der erlösende Satz „Ach, das können Sie auch so mitnehmen“. Gesagt, getan. Sofort riss ich es an mich und verließ schnellstmöglich das Büro (nicht, dass sie es sich noch anders überlegt). In kleinen Schaffenspausen habe ich schon auf Arbeit begonnen zu lesen. Und dann noch mal mehr auf der U-Bahn-Fahrt nach Hause. Das kann ich alles beides jedoch nicht wirklich empfehlen (zumindest nicht, wenn man ein Großraumbüro hat). Ich musste wirklich schon zu Beginn oft lachen. Und unterdrücktes Lachen klingt ja noch verrückter als lautes.
Viel zum Inhalt kann man gar nicht sagen.
Das Buch ist in zehn Kapitel geteilt, in denen es um (wahre!!!) Geschichten am Boden, beim Starten, bei den Sicherheitshinweisen, in der Luft, beim Landen und bei Flügen ins Ausland geht (mein Lieblingskapitel ist dabei wohl „Blödeleien über dem Wolken: «Tinky Winky und Laa-Laa bitte ins Cockpit»“). Verwertet wurden von Lesern eingesendete Storys. Nur bei der Einleitung hat sich das Autoren-Duo selbst verewigt (und bei jeder Mini-Einleitung zum Kapitel). Außerdem folgt jedem Abschnitt eine kleine Infobox. Dort werden einige Fragen geklärt, zum Beispiel, woher die Geräusche beim Fliegen kommen oder was gegen Flugangst hilft.
Besonders niedlich ist auch, dass jedes Kapitel von einem Comic eingeleitet wird, bei dem es um das Thema Fliegen geht (wie sollte es auch anders sein?).
Nicht jede Geschichte animierte mich jetzt zum brüllenden Lachen, aber zum Schmunzeln allemal. Es gibt auch keine traurigen oder dramatischen Einsendungen, sondern nur skurrile, lustige oder peinliche.
Ich fand das Buch genial. Da es auch so dünn ist und die Geschichten aus drei bis höchstens fünfundzwanzig Zeilen bestehen, kann man es super abschnittsweise lesen.
Ein perfektes Handtaschen-Buch also, das man überall mit hinschleppen kann. Nur leider liest es sich viel zu schnell aus.
Ich wüsste wirklich nicht, was man besser machen soll. Letztendlich sind es zwar einfach nur eingesendete Geschichten, die vielleicht zu 100 Prozent wahr sind, vielleicht aber auch in der Wahrheit etwas flexibel waren, wer weiß das schon so genau. Aber ganz ehrlich? Es ist mir egal! Ich konnte lachen, das ist die Hauptsache und wenn jemand sich so lustige Sachen ausdenken kann, dann verdient es auch Respekt. Klar ist das dementsprechend kein von den Autoren geschriebenes Buch, aber das war auch nie der Anspruch.
Ich vergebe volle und kann es für ein paar lustige Stunden nur empfehlen.
Ich fliege ja nächsten Monat selber mal wieder in den Urlaub und hoffe auf genau solche Piloten und Stewards/Stewardessen!!!
Stephan Orth & Antje Blinda – Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt
Ullstein Taschenbuch, April 2010
ISBN 9783548373263
188 Seiten
Taschenbuch; 7,95 Euro
Reihenfolge der Bücher:
1. Sorry, wir haben die Landebahn verfehlt
2. Sorry, Ihr Hotel ist abgebrannt
3. Sorry, wir haben uns verfahren